Freitag, 27. April 2007

Teil 13

Jon kommt herüber und zieht mich in eine nicht so leicht einzusehende Ecke der Bühne und tanzt mit mir. Er streichelt mich und schlupft unter mein Top. Ich flüstere ihm ins Ohr: „Wenn Du so weiter machst, kommst Du heut nicht mehr auf die Bühne. Ich glaube wir müssen uns einen stillen Platz für uns zwei suchen“. Ich schmiege mich an ihn und fange auch an ihn zu streicheln. Ich fahre über seinen Bauch und an seinem Hosenbund entlang. Meine Händen legen sich auf seinen herrlichen Po und ich drücke in leicht. Mit einem schiefen lächeln flüstert er mir ins Ohr, das ich mit ziemlich harten Bandagen kämpfen würde. „Ich glaube ich gehe wieder auf die Bühne, sonst falle ich sofort über dich her,“ hört auf zu tanzen und lässt sein weißes Hemd über die Jeans hängen. Mit einem Schiefen Blick in meine Richtung geht er zurück auf die Bühne.
Als das Lied vorbei ist, wird noch irgendetwas umgestöpselt. Richie sagt uns, das sie jetzt noch ein Lied spielen und dann können wir gehen. Als David die ersten Takte von „In these arms“ anstimmt, sind wir nicht mehr zu halten. Wir liegen uns in den Armen und siegen wieder lautstark mit. Ich frage Silke ob wir tanzen wollen. Wir legen einen flotten Diskofox hin und arbeiten uns über die ganze Bühne. Als wir an Richie und an Jon vorbei kommen, vergisst Jon seinen Text und David hilft aus. Vor lauter lachen versauen sie das ganze Lied. Wir werden gebeten, nach unten vor die Bühne zu gehen. Sie fangen noch einmal von vorne an. Aber diesmal stehen wir wie Fans vor der Bühne und klatschen, tanzen und singen mit. Als sie geendet haben, schenken wir ihnen tosenden Beifall. Was sich natürlich nicht so toll anhört als wär es die ganze Halle. Wie es sich nach einem Konzert gehört kommen alle an den Bühnenrand und verbeugen sich. Wir pfeifen und klatschen und rufen laut „Zugabe“. Richie winkt uns nach oben. „Ihr zwei könnt wohl nie genug bekommen, was?“ Wir schütteln vehement die Köpfe. Jon steckt mit seinen Bandkollegen die Köpfe zusammen.
Obie kommt dazu, geht wieder zum Mischpult und kommt mit 5 Blättern zurück. Er drückt jedem ein Blatt in die Hand. Sie setzen sich wieder auf die Barhocker. Jon grinst mich an. Das Mikro ist offen. Als wäre die Halle bis auf den letzten Platz besetzt sagt er laut und deutlich: „Ich habe einer wunderbaren Frau versprochen, heute Abend ihr Lieblingslied zu singen, es ist Living in sin“. Schaut zu mir herüber und schickt mir einen Kuss. Tico fängt an, David folgt. Sie Spielen mein Lied. Ich schmelze dahin. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Als nach ein paar Versuchen das Lied sitzt, ist der Soundcheck zu Ende. Zurück in ihrer Kabine strahle ich Jon an und bedanke mich bei ihm.
„Es tut mir nur Leid, dass ich das Lied morgen Abend nicht so Ansagen kann, deshalb habe ich es heute Abend gemacht. Aber wenn wir es morgen spielen, singe ich nur für Dich!“ flüstert er mir ins Ohr. Ich bekomme feuchte Augen und drücke ihn als Antwort ganz fest.

Jetzt steht noch die Pressekonferenz an. Wir fahren mit getrennten Autos. Wir fahren mit Jons Leibwächter. Er lässt uns am Haupteingang mit der Bemerkung: „Mit den Pässen kommt ihr auch in die Pressekonferenz“ aussteigen. Es sind schon sehr viele Reporter anwesend. Nach ein paar Minuten werden wir alle in den Konferenzraum geführt. Da vorne steht ein Herr der Plattenfirma, der allen erklärt, wie es heute abzulaufen hat. Wir stellen uns in die Nähe des Eingangs. Es sind ein paar Leute vor uns, aber wir können trotz allem den Tisch an dem die Band gleich sitzen wird, sehen. Die Türe geht auf und alle marschieren, angeführt von David, herein. Als Jon und Richie rein kommen, müssen wir beide grinsen. Richie hat sich ein Hut und Sonnenbrille aufgesetzt. Der Rest hat ebenfalls eine Sonnenbrille auf. Jon schaut ernst in die Menge. Als sein Blick in unsere Richtung kommt, muss er ein schmunzeln unterdrücken. Um gut „getarnt“ zu sein, haben wir uns jeder mit einem Block und einem Stift bewaffnet. Wir haben uns während dem warten ein paar Fragen ausgedacht:

„Herr Sambora, wie leben Sie damit, ein Gitarrengott zu sein und bei einem Konzert reihenweise die Herzen der Frauen zu brechen?“

„Herr Bongiovi, wo bekommt man die besten und schönsten Sonnenbrillen?“

„Herr Sambora, wieviel Hüte besitzen Sie?“

„Herr Bongiovi, wie ist es eigentlich, wenn man mit dem Bewusstsein leben muss ein Sexgott zu sein und einem die Frauen in Scharen hinterherlaufen?“

Wir müssen ein lachen unterdrücken, als wir uns ein bisschen weiter nach vorne bewegen.

Die Fragerunde geht los. Der Herr von der Plattenfirma zeigt auf den jeweiligen Journalisten, der eine Frage stellen darf. Es ist wie in der Schule, um drangenommen zu werden muss man die Hand hochstrecken. Wir haben ausgemacht, das jeder von uns Jon und Richie eine Frage stellt. Silke nimmt die ersten beiden und ich die letzten. Als erstes streckt Silke ihren Arm nach oben. Dieses wird mit einem leicht geschockten Gesichtsausdruck seitens der Band zur Kenntniss genommen. Silke darf ihre Fragen stellen. Bei der ersten Frage gelingt es ihr Richie ein bisschen sprachlos zu erleben. Bei der Frage an Jon erntet sie von den „Kollegen“ leichtes Gelächter. Wir schreiben die Antworten brav mit und lassen einige Zeit vergehen bis ich an die Reihe komme. Nach ein paar weiteren Minuten wird die Frage von dem Herrn der Platenfirma beendet. Gerade als ich meine Hand erhebe um auch dran zu kommen. Jon winkt ihn zu sich heran und raunt ihm etwas zu. Er sagt: „Eine letzte Frage noch von der blonden Dame, bitte schön“. Alle drehen sich nach mir um. Ich muss kurz schlucken und lege los. Meine Frage an Richie wird beantwortet. Bei meiner Frage an Jon muss er sich ein lachen verkneifen, aber auch die wird brav beantwortet. Damit ist das Interview beendet. Die Menge löst sich auf und Silke und ich brechen in lautes Gelächter aus. Immer noch lachend machen wir uns auf den Weg nach draußen in den Vorraum. Dort wartet schon Jons Leibwächter. Er nimmt uns mit durch eine andere Türe und wir stehen auf einmal bei Jon, Richie und den anderen. Wir werden mit lautem Gelächter begrüßt. Auf die Frage hin, welcher Teufel denn uns geritten hat und wie wir auf die Idee kommen auch Fragen zu stellen, erklären wir ihnen:
„Wenn wir schon auf einer Pressekonferenz sind und so tun müssen als wären wir Reporter, dann müssen wir auch Fragen stellen. Das sind wirklich Fragen, die bei uns im deutschen Forum herumschwirren. Und die wollten wir beantwortet haben.“

Wir gehen zusammen zum Auto und fahren ins Hotel zurück. Dort ist der kleine Speisesaal für die Band und die Crew reserviert. Wir setzen uns vorher noch an die Bar. Immer noch ist unsere Aktion von der Pressekonferenz in aller Munde. Sie erzählen es allen, die es hören wollen. Wir werden von den anderen zu unserer gelungen Aktion beglückwünscht. Als es etwas ruhiger wird, flüstert mir Jon ins Ohr, was wir denn mit unserem Tanz auf der Bühne bezwecken wollten. Schelmisch grinsend sage ich zu ihm, das wir Spaß hatten und wir Lust zu tanzen hatten. Aber da ja die Herren, die wir begehren, mit anderen Aufgaben beschäftigt waren, mussten wir halt zusammen tanzen. Und außerdem musste ich mich auf andere Gedanken bringen, nachdem er mich erst antörnt und dann alleine stehen lässt.

„Du musst da nachher noch was zu Ende bringen!“ sage ich zu ihm. Er zieht mich von meinem Stuhl und führt mich Richtung Garderobe. Dort zieht er mich in eine dunkle Ecke und küsst mich tief und leidenschaftlich. Er nimmt meine Brüste in die Hände und fährt über meine harten Nippel, die durch den BH hindurch zu spüren sind. Mit dem Rücken drückt er mich an die Wand und hält mich zwischen seinen Beinen gefangen. Mit hektischen Bewegungen fahre ich an seiner Seite auf und ab und den Rücken entlang. Meiner Hand wandert zwischen unsere Körper und fährt an seinem harten Schaft auf und ab. Stöhnend versucht er meine Hand wegzuschieben. Aber ich lasse mich nicht davon abbringen. Mit vor Leidenschaft verdunkelten Augen sieht er mich an. So schnell uns unsere Füße tragen, gehen wir zum nächsten Aufzug. Als er endlich kommt, steigen wir ein. Zum Glück ist er leer. Wir küssen uns wieder. Im richtigen Stockwerk angekommen, bekommt Jon fast nicht die Türe auf. Kaum ist die Türe offen schiebt er mich hinein und ohne Licht zu machen nimmt er mich auf den Arm und trägt mich zum Bett. Langsam lässt er mich darauf nieder. Er steht auf und zieht sich vor meinen Augen aus. Mit dem deutlichen Beweis seiner Lust vor Augen spannt sich mein Körper vor lauter Erwartung an. Ich ziehe ihn in meine Arme und küsse ihn hart und fordernd. Mit fast brutaler Wildheit erwidert er den Kuss. Aber so wild wie wir uns küssen, um so sanfter sind seine Hände, die mich langsam entkleiden. Als ich in der Unterhose unter ihm liege, fühle ich Jons Mund auf meinem Bauch. Er haucht kurze feuchte Küsse auf meine Haut. Langsam arbeitet er sich vor. Mit unendlicher Zärtlichkeit zieht er mir auch den letzten Rest meiner Kleidung aus. Ich spüre seine Zunge, die vorsichtig über mich leckt. Bei dieser kurzen Berührung ist es um mich Geschehen. Ich schreie meine Lust hinaus. Jon rutscht nach oben und dringt in einem kurzen festen Stoß in mich hinein. Nach kurzen heftigen Stößen erreichen wir zusammen den Gipfel unserer Lust.

Atemlos liegen wir nebeneinander. Nach einer kurzen Erholungspause hören ich Jons knurrenden Magen.
„Da hat wohl jemand Hunger?“, frage ich mit sanfter Stimme. Jon rollt zu mir herüber und beißt mich leicht in die Schulter.
„Ich bin vielleicht die Vorspeise und das Dessert, aber wenn Du Fleisch haben willst, müssen wir wieder runter zu den anderen!“
„Ich könnte ewig mit dir so liegen bleiben, aber leider hat ein Mann auch andere Bedürfnisse. Also zieh dich an, wir gehen wieder runter!“ gibt er grinsend zurück.

Nachdem wir uns ein bisschen frisch gemacht haben, nimmt er mich im Aufzug in die Arme und sagt, dass er nachher da weiter macht, wo wir gerade aufgehört haben. Ich schmiege mich in seine Arme. Als der Aufzug sich öffnet, nimmt meine Hand und geht so mit mir zurück in den Speiseraum. Wir schleichen uns in den Raum, aber alle haben bemerkt, dass wir auf einmal verschwunden sind. Silke und Richie sehen uns mit einem wissenden lächeln entgegen. Zum Glück haben sie uns einen Platz freigelassen. Als Jon sich den Teller füllt, fallen die ersten Bemerkungen. Unter dem Gefoppe und den nicht böse gemeinten Sticheleien fangen wir an zu essen. Erst jetzt bemerke ich, das ich selber auch sehr ausgehungert bin.

Später, bei einem Kaffee, dreht sich die Unterhaltung wieder um allgemeine Themen und das Verschwinden von Jon und mir ist in den Hintergrund gerückt. Total entspannt lehne ich mich an Jons Schulter. Ich bin müde und kann nur mit Mühe die Augen offen halten. Jon legt seinen Arm um meine Schulter. Leise seufzend kuschele ich mich an ihn. Ein paar Minuten später, berührt mich jemand an der Schulter. Es ist Jon ,der mich mit der Bemerkung „Komm Kleine, ich bring dich nach oben, sonst schläft Du hier am Tisch noch ein!“ auf die Füße zieht und nach oben begleitet. Da unsere Koffer immer noch nicht da sind, legt er mir, während ich im Bad bin, eines seiner Philly Soul T-Shirts zum schlafen hin. Er zieht es mir wie einem kleinen Kind an und bringt mich ins Bett. Ich bin so müde, dass ich kaum noch die Augen offen halten kann. Er deckt mich zärtlich zu und verspricht mit nicht zu spät nach oben zu kommen, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und macht das Licht aus. Wie er das Zimmer verlässt, bekomme ich schon nicht mehr mit. Ich bin sofort eingeschlafen.

Mitten in der Nacht werde ich wach, als Jon sich hinter mich an meinen Rücken kuschelt. „Wie spät ist es denn?“ frage ich ihn ganz verschlafen. „Schscht, schlaf weiter, es ist kurz nach drei“ murmelt er mir zu. Er legt seinen Arm um mich und ich nehme seine Hand in meine und rutsche noch näher an ihn ran. Gemeinsam schlafen wir ein.

Teil 12

Kurze Zeit später klopft es an unserer Türe. Silke geht hin und macht auf. Jon und Richie stehen grinsend davor. „Na Silky, hast du dich in deinem Zimmer schon eingerichtet?“ „Nein, da unser Gepäck noch nicht da ist“. Beide sind sehr verwundert und Richie geht ans Telefon und fragt nach. Nach dem kurzen Telefonat teilt er uns mit, das unser Gepäck immer noch am Flughafen stehen würde. Der Empfangschef wird sich darum kümmern. Richie und Silke bleiben auf dem Zimmer und Jon nimmt mich an der Hand und führt mich in die gegenüberliegende Suite. Dort nimmt er mich in den Arm und küsst mich. Er erzählt mir, das sie heute Abend auf eine weiter Pressekonferenz müssen. Wenn ich Lust habe könne ich gerne mitkommen.

„Willst Du mich dabei haben? Oder soll ich hier auf dich warten? Es kommt darauf an ob wir unser Gepäck bekommen, ansonsten muss ich nackig mitkommen und das fällt auf jeden fall auf, wenn wir ohne Klamotten dastehen. Da stürzt sich die Presse auf uns und nicht auf euch“ erwidere ich lachend.

„Oh du freches Luder, du willst mich ärgern?“ fängt er an, zieht mich an sich. Er hält mich im Arm und fängt an mich zu kitzeln. Lachend mache ich mich von ihm frei und springe davon. Was folgt, ist eine wilde Verfolgungsjagt durchs Hotelzimmer. Vor lauter lachen überhören wir das klopfen an der Türe. Nachdem es mehrmals geklopft hat, hören wir es auch. Es steht einer von der Crew davor. Anscheinend hat es Probleme mit dem Sound gegeben. Nach einem kurzen Gespräch dreht sich Jon um: „Sorry Süße, wir müssen eine kurze Besprechung abhalten. So in einer Stunde bin ich wieder da.“ Sprichts und ist weg. Verdutzt stehe ich mitten im Raum.
Ich schmeiße mich aufs Sofa und zappe die Kanäle durch. Bei MTV werde ich fündig. Es läuft ein Special über Bon Jovi. Ich hole mir eine Coke light aus dem Kühlschrank, ziehe die Vorhänge zu und mache es mit ohne Schuhe auf dem Sofa bequem. Genüsslich verfolge ich die Story über Jon und die Jungs. Nach dem Masters kommt eine Aneinanderreihung der besten Videos. Ich liege gemütlich auf dem Sofa und bin ganz versunken in den Anblick von Jon bei Living in sin. Leise singe ich mit. Auf einmal höre ich Stereo. Ich Blicke auf und sehe Jon hinter dem Sofa stehen und für mich singen. Ich strahle in an. Nachdem das Lied beendet ist, falle ich ihm um den Hals und küsse ihn stürmisch. Lachend klettert er über die Lehne und kuschelt sich zu mir aufs Sofa.

„Kannst Du das Lied nicht morgen für mich singen? Oder steht die Setlist schon fest?“
„Ok Baby wenn Du es dir wünscht, dann werde ich morgen nur für dich dein Lied singen.“

Ich frage nach wie es bei der Besprechung war und erfahre, das sie heute Abend noch in die Halle müssen. Da die Show morgen halb Acoustic halb normal ist, müssen noch ein paar Stücke probiert werden. Er greift sich das Telefon, ruft an der Rezeption an und fragt nach unserem Gepäck. Der Portier teilt ihm mit, das unser Gepäck noch nicht aufgetaucht sei, aber wir Damen könnten uns in der Hotelboutique etwas aussuchen. Wir gehen zu Richie und Silke und erzählen ihnen von dem Maleur mit unserem Gepäck und das wir uns unten was aussuchen können.

„Wir brauchen doch heute nichts mehr großartiges zu anziehen. Wir müssen doch nicht unbedingt nach draußen“, erwidert Silke.

„Doch brauchen wir, wir dürfen mit in die Halle zum Soundcheck. Morgen ist ein Teil des Konzertes Acoustic und da müssen noch ein paar Lieder geprobt werden. Also los und Klamotten aussuchen.“ Lachend ziehe ich sie zur Türe.

Jon hält mich auf und sagt leise zu mir, wir sollen uns was schönes aussuchen und einfach auf die Zimmer schreiben lassen. Er regelt das dann schon. Ich bedanke mich mit einem Kuss und gehe mit Silke nach unten.

In der Boutique bekommen wir große Augen. Alles nur Markenklamotten und extrem teuer. Die Dame weiß schon bescheid und lässt uns alle möglichen Sachen anprobieren. Am Schluss entscheide ich mich für ein Unterwäscheset in einem knalligen rot, einem knielangen leichten Sommerrock und einem passenden Top. Silke nimmt einen kurzes Jeansmini, weißes enges Trägertop und weiße Dessous. Nur Schuhe bekommen wir hier nicht. Zu diesen Outfits passen leider unsere Turnschuhe nicht dazu. Zum Glück haben wir unsere Handtaschen dabei. Wir lassen uns den Weg zu einem Schuhladen erklären und sind da auch ganz schnell fündig.

Mit unseren Schuhen kommen wir im Hotel an. Wir gehen zu Jon und Richie. Da stehen schon 2 Tüten. Die Klamotten aus der Hotelboutique sind auch schon angekommen. Natürlich wollen die gleich wissen, was wir gekauft haben. Wir lassen sie aber schmoren. Es soll ja eine Überraschung sein. Auf meine Frage hin, wann es denn los geht, fällt mir auf, das wir in 2 Stunden fertig sein müssen. Wir schicken die Jungs in Jons Zimmer und gehen unter die Dusche. In der Zeit frage ich in der Kosmetikabteilung des Hotels nach, ob wir in ca. einer halben Stunde zum frisieren und schminken kommen könnten. Der Termin ist aber erst in einer Stunde. Ich gehe ins Bad und sage Silke bescheid, dass sie sich Zeit lassen kann.

Als wir 1,5 Stunden später fertig angezogen und gestylt vor Jons Türe stehen, sind wir ganz aufgeregt. Hoffentlich gefällt ihnen, was wir uns ausgesucht haben. Wir klopfen an und warten das irgend jemand die Türe aufmacht. Plötzlich geht die Türe auf und David steht vor uns. So wie es aussieht ist die gesamte Band in dieser Suite versammelt. David nimmt eine Rechts die andere Links in den Arm und führt uns ins Zimmer.

„Hier habe ich 2 hübsche Ladys, möchte die vielleicht jemand haben? Die standen grad vor der Türe und wollten eingelassen werden“. Alle drehen sich zu uns. Ich werde leicht rot und schaue in die Runde. Meine Augen suchen die von Jon und er kommt mit einem lächeln auf mich zu und zieht mich in die Arme.

„Die gehört mir, also Finger weg!“

„Genau, und diese junge Dame gehört zu mir“ sagt Richie und zieht Silke in seine Arme. Alles bricht in Gelächter aus.

Nachdem wir jetzt endlich da sind kann es jetzt endlich los gehen. Jon erinnert uns an unsere AAA –Pässe, die wir unbedingt immer dabei haben sollen, da er, Richie oder jemand anderes aus der Band nicht immer in der Nähe ist um uns zu retten.

Über die Tiefgarage fahren wir alle zusammen in die Halle. Das sieht richtig komisch aus, wenn keine Zuschauer da sind. Sie führen uns rum und zeigen uns die Umkleidekabinen. Da stehen schon die riesigen Kleiderkoffer mit den Bühnenklamotten, gefüllte Kühlschränke und die Kosmetikartikel. Wir lassen uns ein Wasser geben und begleiten die Band zur Bühne. Von dort oben sieht die Halle noch größer und beeindruckender aus. Ich bekomme schon bei dem Gedanken daran hier oben stehen und singen zu müssen, weiche Knie. Ich gehe zu Jon und frage wo wir uns hinstellen sollen. Er führt uns zum Mischpult auf Richies Seite. Obie nimmt uns in Empfang und zeigt uns sein Mischpult. Dann legen die Jungs los. Jon noch ohne Gitarre, macht Aufwärmübungen für seine Stimme. Wir lehnen vor dem Mischpult an die Absperrung und schauen „unseren“ Jungs zu. Die albern herum und machen da ne richtige Jam –Session draus. Jon schnappt sich seine schwarze Gitarre und sie fangen an Blood on Blood zu spielen. Silke und ich singen lautstark mit, auf einmal hört Jon auf und grinst uns an und meint zu den anderen: „Hey Jungs, ich glaube wir bekommen Gesellschaft, die Mädels da drüben stehlen mir die Show“. Und weiter geht’s. Nach einer halben Stunde bringt jemand aus der Crew ein paar Barhocker und Richie, Jon und Hugh nehmen darauf Platz. Sie fangen an mit „Have a little faith in me“ „Love for Sale“ und „Fever“. Jon ist gut drauf und lässt bei “Fever” die Hüften wackeln. Wir fangen an zu jubeln und zu klatschen. Jon verbeugt sich in unsere Richtung und singt mit einem grinsen weiter. Richie kommt währendessen kurz rüber zu uns und küsst Silke auf die Wange und flüstert ihr was ins Ohr. Ich drehe mich fragend zu ihr: „Richie hat gesagt ich soll bitte bei ihm das nächste mal auch kreischen und klatschen“ sagt sie mir ins Ohr. Ich grinse sie an. Richie bekommt eine andere Gitarre gereicht und spielt „Stranger in this Town“. Während er das Lied singt schaut er die ganze Zeit Silke an. Er spielt und singt nur für sie.

Montag, 23. April 2007

Teil 11

Kurze Zeit später klopft es an der Türe. Es sind Jon und Richie. Beide stehen breit grinsen uns gegenüber. Langsam rücken sie mit der Sprache raus. Wir sollen unser Gepäck packen und für die letzte Nacht in Ihre Zimmer ziehen. Danach werden Sie uns mit der Band zusammen nach Kiel mitnehmen und uns auf das Konzert in Kiel einladen. Ungläubig schauen wir uns an, springen auf und fallen jubelnd unseren Jungs um den Hals. Jon und Richie geben uns zwei AAA-Pässe und drängen uns unser Gepäck zusammen zu packen.

Als wir unser Gepäck auf ihre Zimmer gebrachten haben, gehen wir zu viert nach draußen. Jon und Richie sind beide mit Baseballkappe und Sonnenbrille getarnt. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren in den Englischen Garten. Weit abseits der offiziellen Wege legen wir uns ins Gras uns genießen die Sonne. Wir liegen beide in den Armen unserer Lieben und schmusen. Plötzlich kommt Wind auf, der Himmel verdunkelt sich. Mit einem lauten donnern öffnet der Himmel seine Schleußen. Bis wir ein Taxi finden, sind wir bis auf die Haut durchnässt. Da wir Mädels weiße T-Shirt tragen, sieht man alles durch. Die Jungs bekommen Stiehlaugen und haben ihre wahre Freude dran. Im Taxi nehmen sie uns in den Arm und wir wärmen uns gegenseitig. Im Hotel zurück verschwinden die Paare auf ihren Zimmern. Wir haben beschlossen in die Saune zum aufwärmen zu gehen. Eine halbe Stunde später treffen wir uns vor der Sauna. Ich habe mich in einen Bademantel gehüllt, und bin schon jetzt ganz verlegen. Jon reicht mir ein Badetuch und öffnet meinen Bademantel. Er wickelt mich ins Handtuch und zieht mich hinter Richie und Silke in die Sauna. Da drin ist es furchtbar warm. Da ich noch nie in der Sauna war, lasse ich mir von den dreien alles erklären. Wir albern herum und Richie macht seine Späße. Wir haben uns auf den Bänken verteilt und besprechen was wir heute Abend noch unternehmen können. Richie meinte, dass doch heut noch eine kleine Pressekonferenz sei. Wir zwei Mädels könnten ja mitkommen und danach können wir alle zusammen noch einen drauf machen. Gesagt getan, als wir uns um 19 Uhr in der Hotelhalle treffen, sind alle schon vollständig Versammelt. Wir werden von allen 5 Bandmitgliedern mit lautem Hallo empfangen. Jon und Richie nehmen uns an der Hand und wir folgen Tico, David und Hugh zu dem wartenden Minivan. Als wir alle drinnen sitzen geht es los. Auf der kurzen Fahrt zum BMW Gelände sitzen wir Pärchen nah beieinander. Tico, David und Hugh beobachten uns verstohlen. Tico schaut mich direkt an und nickt mir mit einem grinsen zu. Er ist ja derjenige der mir die Zimmernummer von Jon verraten hat. So wie es aussieht ist er mit den aktuellen Entwicklungen einverstanden.
David fängt an Witze zu reißen und foppt Jon und Richie. Bald entwickelt sich eine freundschaftliche Kabbelei.

Als das Auto vor dem BMW Gebäude zu stehen kommt, steigen die Band als erstes aus. Wir laufen in einem Abstand von ein paar Metern hinterher. Die Security am Eingang wollen uns als erstes nicht hinein lassen. Nach einer Bemerkung von Richie und dem Blick auf uns, lässt er uns passieren. Richie schickt uns in den Raum, in dem nachher die Reporter warten. Jon unterhält sich mit einem Verantwortlichen. Wir gehen hinein und sehen uns neugierig um. Wir suchen uns einen Platz an der Wand. Von dort aus können wir der Pressekonferenz zuschauen und haben unsere Lieblinge im Blick.
Nach einer viertel Stunde geht die große Doppeltüre auf und die Reporter kommen herein. Uns werden ein paar verstohlene Blicke seitens der Reporter zugeworfen. Aber niemand spricht uns an. Silke und ich unterhalten uns flüsternd und kichern miteinander. Die halten uns bestimmt für irgend welche Hardcore – Fans, die über Beziehungen der Pressekonferenz beiwohnen dürfen. Nach ein paar endlosen Minuten geht die Türe hinter dem Konferenztisch auf und die Jungs kommen, angeführt von Jon, herein. Sie nehmen ihren Platz ein und warten, das es los geht.
Auf einmal geht es Schlag auf Schlag. Die Reporten reden alle durcheinander. Ein Verantwortlicher tritt nach vorne und bitte die Menge ihre Fragen bitte nacheinander zu stellen. Mit einer Geduld, die ich wahrscheinlich nicht hätte, beantwortet die Band zum 1000 mal die selben Fragen. Nach zwanzig Minuten ist die Pressekonferenz vorbei. Ein paar Fotografen bekommen noch weitere 10 Minuten um die Band zusammen oder Einzeln abzulichten.
Wir gehen den Weg zurück und sehen den Minivan stehen. Während wir warten rauchen wir genüsslich eine Zigarette. Als alle endlich da sind, steigen wir ein. Wir werden informiert das man jetzt zu einem Restaurant zum essen fährt und danach noch in einen Club zum tanzen. Wir stimmen zu.

Wir fahren in ein gediegenes, ziemlich teuer aussehendes Restaurant. Das hat schon fast Club-Charakter. Wir werden am Eingang in Empfang genommen und in einen abgetrennten Bereich, der für die andere Kundschaft nicht leicht einzusehen ist, gebracht. Wir suchen uns jeder einen Platz. Aber natürlich sitzen wir Pärchen beieinander. Wir lassen die Männer mal zur Abwechslung bestellen. Wir sind erstaunt über die Vielfalt an verschiedenen Vorspeisen. Es gibt gut gekühlten Weißwein, einen leichten Rosé und einen kräftigen Roten. Wir probieren von allen Vorspeisen und sind danach eigentlich schon gesättigt. Aber da wir ja ewig viel Zeit haben und mit lauter quatschen die Zeit vergessen., sind wir nach über zwei Stunden fertig mit dem essen. Obwohl wir alle pappsatt sind, gibt es auch noch Nachtisch. Vanilleeis mit heißen Himbeeren. Ich lehne dankend ab, werde aber von Jon gefüttert. Nach jedem Happen bekomme ich zur „Belohnung“ einen Kuss. Ich würde viel lieber die Küsse haben als noch mehr süßes. Als wir gegen Mitternacht das Restaurant verlassen, ist dieses immer noch gut besucht. Aus Angst das hier ein paar Fotografen rumhängen, gehen wir als letztes raus. Im Auto wird uns gesagt, dass wir alle in einen Club fahren. Das P1. Promitreff in München. Geschockt schauen Silke und ich uns an. Das kann ja heiter werden. Wir sind alle recht gut drauf nach dem ganzen Wein und gehen in den Club. Der Türsteher will uns am liebsten nicht rein lassen, aber da wir bei Jon und Richie im Arm liegen, muss er’s ja. Drinnen ist es sehr voll. Lauter junge Mädels, die sich im Rhythmus der Musik bewegen. Vor lauter Rauch und Flackerlicht kann man fast nichts erkennen. Wir werden einen Stockwerk höher gebracht. Dort ist der abgetrennte VIP Bereich. Dort ist es ein bisschen besser von der Luft her und die Musik ist auch nicht so laut. Wir suchen uns ein schnuckeliges Plätzchen auf den Sofas und kuscheln uns aneinander. Während David sich mit einer jungen schlanken langhaarigen Blondine unterhält, gibt Tico die Getränkebestellung auf. Kurze Zeit später stehen etliche Flaschen Champagner auf dem Tisch. Jon reicht mir ein Glas und stößt mit mir an. „Auf einen schönen Abend und eine noch schönere Nacht“ grinst er mich an und küsst mich. Silke und Richie sitzen neben uns. Auf einmal bemerkt David, das wir fotografiert werden. Voller Schrecken schaue ich Jon an. Er geht mit Richie zu dem Mann, der uns die ganze Zeit über beobachtet und fotografiert hat und redet mit ihm. Darauf kommt auf einmal ein Herr in Anzug auf die drei zu. Nach dem gestikulieren, schütteln Jon und Richie den Kopf und der Fotograf wird von dem Anzugtypen weggebracht. Die beiden kommen zu uns zurück. Mit nicht gerade erfreuten Mienen teilen uns die beiden mit, dass das ein Reporter einer hiesigen Tageszeitung ist. Der Besitzer des Clubs hat ihn gebeten, den Film zu vernichten und ihn dann nach draußen begleitet. Wir trinken in Rekordzeit unsere Gläser leer und brechen auf. Da die Stimmung nach dem Zwischenfall mit der Klatschpresse am Boden ist, hat niemand was dagegen.

Zurück im Hotel, dass wir wieder durch die Tiefgarage betreten, aus Angst vor weiteren Fotografen, gehen wir in die Bar. Dort sitzen wir alle beisammen und versuchen eine Lösung für das Problem Jon + Richie mit uns zwei zu finden. Davis, Tico und Hugh schlagen vor, dass wir bei offiziellen Fahrten mit der kompletten Band in einem extra Fahrzeug chauffiert werden. Dann würde es niemanden auffallen. Wenn wir auf den Konzerten sind, ist es egal. Da sind dann so viele Leute und da fallen wir nicht auf. Besonders da wir uns ja mit allen unterhalten. Nachdem das beschlossen ist verziehen wir uns auf unsere Zimmer.

Jon ist noch immer sehr nachdenklich.
„Ist alles in Ordnung?“
„Ja,…..nein, ich will einfach nicht, das die Presse von uns erfährt. Sobald das in die Presse kommt, seid ihr Kanonenfutter. Wir können alles offiziell dementieren lassen, nur ihr kommt dabei nicht so gut weg.“
„Dann müssen wir in der Öffentlichkeit halt ein bisschen zurückhaltender sein und uns nur noch auf unserem Zimmer berühren und uns miteinander Vergnügen“ erwidere ich mit einem schelmischen lachen. Langsam gehe ich auf ihn zu, lege meine Arme um seine Hüfte und küsse ihn. Lang und tief. Ich lasse ihn mein Verlangen nach ihm mit diesem Kuss deutlich spüren. Ich drücke mich ganz fest an ihn und fange an sein T-Shirt auszuziehen. Ich ziehe eine Spur heißer Küsse über seinen Hals in Richtung seiner harten Brustwarzen. Langsam umkreise ich sie mit meiner Zunge. Jon fasst nach meinem Kopf und atmet schwer. Genüsslich spiele ich mit seinem Bauchnabel, bevor ich meinen Weg an der Knopfleiste beende. Ich ziehe ihm langsam die Schuhe und Socken aus. Nun wende ich mich seiner herrlichen Rückseite zu. Er bleibt stocksteif stehen und lässt mich machen was ich will. Ich hebe seine Haare und hinterlasse eine feuchte Spur auf seinem Nacken. Er erschauert leicht, ich sehe seine Gänsehaut. Ich küsse und schmecke meinen Weg hinunter Richtung seines herrlichen Hinterteils. Langsam fahre ich die Konturen nach und knie hinter ihn. Ich lange nach vorne und mache langsam die Knöpfe auf. Der Mann macht mich sprachlos. Er trägt keine Unterwäsche. Liebevoll beiße ich ihn in eine Backe seines Hinterteils. Ich drehe ihn um und fahre mit der Zungenspitze über die purpurne Eichel. Ich nehme den Schaft in die Hand und massiere ihn zärtlich. Auf Jons stöhnen hin nehme ich die ganze Länge langsam in den Mund. Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und hält mich fest. Jon zieht mich atemlos zu sich hoch. Er ist ganz ungeduldig und während er mich küsst zieht er mich blitzschnell aus. An meinem BH sucht er verzweifelt den Verschluss. Der ist aber zur Abwechslung mal vorne. Vor lauter Ungeduld schiebt er ihn einfach über meine Brüste. Er nimmt abwechselnd eine Brustwarze in den Mund und saugt heftig daran. Seine Hände fahren über meinen Körper. Ich spüre wie ich zerfliese. Er schiebt rückwärts an die Wand und hebt mich hoch. Ich schlinge meine Füße um seine Hüften. Langsam lässt er mich auf seinen auf seinen harten Penis sinken. Wir bewegen uns im Einklang. Erschöpft rutschen wir auf den Boden.
“Wow, das war fantastisch“, flüstere ich atemlos. Er nimmt mich in die Arme und drückt mich an seine Brust. Ich spüre sein schnellen Herzschlag.
„Du bist unglaublich. Wenn wir so weiter machen bringst Du mich noch ins Grab.“

Wir sind total fertig und verschwitzt. Langsam versuchen wir aufzustehen. Ich stehe als erstes und ziehe Jon zu mir hoch. Er fängt an mich zu kitzeln. Kichernd springe ich in die Dusche. Wir stehen unter der kochend heißen Dusch und waschen uns gegenseitig. Jon steht hinter mir und fährt genüsslich mit seinen eingeseiften Händen an den Konturen meines Körpers entlang. Er fährt mit den Händen über meine Brüste und quält mich mit langsamen kreisenden Bewegungen. Er lässt seine Hand langsam über meinen Bauch nach unten wandern. Mit dem gekonnten Spiel seiner Finger bringt er mich zum Höhepunkt. Außer Atem und mit wackeligen Beinen liege ich mit dem Rücken an Jons Oberkörper. Er hebt mich ganz fest, da ich sonst bestimmt zu Boden rutschen würde. Sein Verlangen ist deutlich zu spüren. Langsam drehe ich mich in seinen Armen um und rutsche an ihm hinunter auf die Knie. Ich nehme ihn in den Mund und bringe ihn mit meinen Zärtlichkeiten dazu laut aufzustöhnen. Mit einem unterdrückten Schrei schießt es aus ihm heraus.

Später sind wir beide in dicke Bademäntel gehüllt und haben es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht. Aneinander gekuschelt rauchen wir eine Zigarette und trinken ein Glas Wein.

„So wie jetzt, sollte es immer sein. Ohne Probleme, nur wir beide, gefangen in einer Seifenblase.“
„So einfach ist das nicht. Nachher geht es mit dem Flieger nach Kiel, und morgen ist das Konzert. Zum Glück bist Du dabei“, sagt er und küsst mich leicht auf den Mund. Wir gehen ins Bett und versuchen aneinander gekuschelt noch ein bisschen schlaf zu bekommen.
Als nach ein paar Stunden der elektronische Weckdienst durchklingelt, sind wir noch total erledigt. Jon geht duschen und ich kuschele mich noch ein bisschen in die Kissen und döse vor mich hin. Auf einmal merke ich wie mir jemand das Gesicht streichelt. Langsam mache ich die Augen auf.

„Oh ich bin glaub noch mal eingeschlafen“ murmele ich verschlafen.

Jon sieht mich liebevoll an, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und schickt mich duschen und anziehen. „Los Beeilung, wir treffen uns in einer halben Stunde mit den anderen zum frühstücken. Aber ich habe uns schon einen Kaffee bestellt. Der müsste gleich da sein.“ Mit einem dankbaren lächeln gehe ich ins Bad. Ich muss mich sputen. Aber ich bin schnell und nach 20 Minuten stehe ich fertig im Wohnzimmer. Jon sitzt auf dem Sofa, Kaffee in der einen, Zigarette in der anderen Hand und schaut fern. Ich setzte mich dazu und gönne mir auch eine gemütliche Tasse. Als es Zeit ist, gehen wir Händchen haltend nach unten. David, Tico, Hugh, Richie und Silke, alle sind schon da. Wir setzen uns dazu. Uns wird mitgeteilt, das der Flieger um 16 Uhr startbereit ist und wir gegen 17.30 Uhr in Kiel landen werden. Mir fällt ein, dass ja mein Auto in der Tiefgarage steht. Ich frage Silke wie wir das machen sollen, da die Band von Kiel aus nach Dublin fliegt. Jon und Richie bekommen das mit, und sagen wir sollen uns keine Sorgen machen. Wir sollen das Auto einfach hier im Hotel lassen und sie beauftragen einen Fahrer der uns am Donnertag vom Flughafen ins Hotel zu unserem Auto bringt. Wenn wir wollen könnten wir noch eine Nacht hier verbringe und am Freitag nach Hause fahren.
„Wie hört sich das für euch an?“ werden wir gefragt. Silke und ich schauen uns an, überlegen und stimmen der Idee zu. Somit ist unser Auto - Problem auch gelöst.

Nach dem Frühstück gehen wir packen. In der Empfangshalle werden wir aufgefordert unser Gepäck stehen zu lassen, da es mit dem Gepäck der Band zum Flughafen gebracht wird. Die Jungs steigen in den für ihn bereitstehenden Minivan und für uns wartet ein Mercedes. Stilgerecht fahren wir zum Flughafen, aber nicht zum normalen Eingang, sondern auf den Teil des Flughafen, wo die Privatflugzeuge stehen. Voller staunen steigen wir aus dem Auto und steigen in das wartende Flugzeug. So oft bin ich noch nicht geflogen und schaue mich mit großen Augen um. Das etwas kleinere Flugzeug hat keine normalen Sitze, sondern mit gemütlichen Sesseln und Sofas in Leder. Jeder kann sich hinsetzten, wo er will. Jon und Richie ziehen uns auf ein Sofa und halten uns im Arm. Langsam rollt die Maschine aufs Rollfeld und wartet auf die Startfreigabe.
„Kann ich beim Start im Cockpit zuschauen?“ frage ich Jon. Er steht auf und geht in den vorderen Bereich der Kabine, unterhält sich mit dem Flugbegleiter. Der nimmt das Telefon und spricht hinein. Jon dreht sich zu mir um und winkt mich zu sich. Mit einem lächeln im Gesicht führt er mich zum Cockpit und wünscht mir viel Spaß.
„Ich warte auf dich, beeil dich“ flüstert er mir noch zu und geht zurück auf seinen Platz. Ich darf mich auf einem Platz im Cockpit setzten, muss mich anschnallen und den Mund halten. Mit großen Augen verfolge ich den Start. Ich bin ganz hin und weg, und als ich in die Kabine zurückkomme stahlen meine Augen. Ich bin überglücklich und falle Jon vor lauter Dankbarkeit um den Hals. Ich bedecke sein Gesicht mit lauter kleinen Küssen. Alles fängt an zu lachen, „Mann hätte ich gewusst, das man dich so leicht zu frieden stellen kann, hätte ich mir das schon eher einfallen lassen“, entgegnet Jon lächelnd. Ich nehme neben ihm Platz und schaue mich in dem wunderschönen Flieger um.

Wir genießen den kurzen Flug. Richie und Silke können die Finger nicht voneinander lassen, und sitzen knutschend im hinteren Teil. Jon und ich sitzend aneinandergekuschelt auf dem Sofa. Jon unterhält sich mit den anderen und streichelt mir unaufhörlich den Nacken, ohne das er sich daran stört, dass es alle sehen können. Ich schließe genüsslich die Augen. Irgendwann stupst er mich an und flüstert mir ins Ohr ob ich irgendwas trinken möchte. Seufzend erwidere ich, das ich das selbe wie er nehme und schmiege mich dichter an ihn. Nach dem allgemeinen Gelächter zu urteilen, habe ich was falsches gesagt. Ich öffne die Augen und sehe wie Jon aus einer heißen Tasse trinkt. Verwundert schaue ich mich um und will wissen was denn so lustig sei. Er hebt mir seine Tasse unter die Nase und lässt mich probieren. Pfefferminztee mit sehr viel Zucker. Ich verziehe das Gesicht, und erwidere, dass ich das ganze auch möchte, aber eben nur mit einem Würfelzucker. David, Tico und Hugh schütteln sich, Jon grinst mich breit an, „das ist ganz mein Mädchen, die weiß was gut ist“. Ich liebe Pfefferminztee, aber nur mit weniger Zucker. Nur warm bzw. heiß soll er sein. Kalten Tee. Egal welchen mag ich überhaupt nicht. Der Flugbegleiter kommt herbei und teilt uns mit, das wir uns im Landeanflug befänden und wir uns bitte anschnallen sollen.

Nach der Landung werden wir zwei Mädels in ein separates Auto verfrachtet. Die anderen Autos teilen sich die Band und unser Gepäck. Auf dem Weg ins Hotel können wir uns einen kurzen Eindruck von Kiel verschaffen. Dort angekommen stehen schon ein paar Fans davor. Wir steigen aus dem Wagen und gehen ohne die Jungs anzuschauen ins Hotel. Am Empfang bleiben wir stehen und warten. Nach ein paar Minuten, kommt als erstes Tico herein. Er teilt dem netten Herrn an der Rezeption mit, das wir Gäste der Band seien und die Suite von Richie nehmen würden. Dieser würde sich für den Aufenthalt die Suite mit Jon teilen. Der Empfangschef sieht in seinem Computer nach und meint er habe noch eine Suite frei, die er uns geben könnte. Tico schau uns an, und schüttelt mit dem Kopf. Nein, nein, das geht schon in Ordnung. Man habe sich darauf eingestellt und es würde so für allen befriedigend sein. Mit unveränderter Miene händigt er uns die Schlüsselkarte für Richies Zimmer aus. Wir bedanken uns bei Tico und gehen schon einmal vor. Da wir nicht wissen, wann unser Gepäck ankommt, können wir nicht viel tun außer warten.

Teil 10

Jon drängt mich an die geschlossene Türe und küsst mich leidenschaftlich. Meine Arme werden mit einer Hand über meinen Kopf gehalten. Er fährt mit der freien Hand an der Seite meines Körpers entlang. Seine Hand sucht die Haut, die nicht von meinem T-Shirt verdeckt wird. Mit federleichten Fingern reizt er mich. Er lässt meine Hände los und zieht mich ganz nah an sich heran, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände streicheln sanft meinen Rücken. Jon drängt mich rückwärts zum Bett. Langsam ohne den Kuss zu unterbrechen lassen wir uns fallen. Er liegt auf mir und ich spüre seine Erregung, die er gegen mich presst. Meine Hände gleiten über seinen Rücken nach unten auf seinen tollen, knackigen Po. Oh Gott! Fühlt sich das gut an! Jon küsst meinen Hals und wandert langsam tiefer. Er setzt sich auf und zieht mich nach oben. So schnell kann ich gar nicht schauen und er zieht mein Shirt und meinen BH aus. Meine Hände wandern über seinen tollen Sixpack in Richtung seiner pochenden Männlichkeit. Ich versuche mich zu beherrschen, aber muss dann doch die Knöpfe aufreißen. Voller Ungeduld drücke ich Jon auf den Rücken und beuge mich über ihn. Wir küssen uns tief und innig. Unsere Zungen spielen wild miteinander. Dann wandert meine Zunge über seinen Hals und über seinen wunderbaren Oberkörper, Ich verweile an seinen harten Brustwarzen und necke ihn ein bisschen. Jon genießt es sichtlich. Ich spüre, wie er versucht mich weiter nach unten zu drücken. Er sagt zu mir: „Süße, Du machst mich ganz verrückt! Bitte spann mich nicht länger auf die Folter!“ Wie kann ich da noch länger widerstehen? Trotzdem will ich meine Macht noch etwas ausspielen und lecke ganz vorsichtig mit meiner Zungenspitze über seinen Schaft. Ich nehme „ihn“ in die Hand und beginne ihn zu massieren. Ich höre wie Jon zu stöhnen beginnt. Seine Hände greifen fest in das Bettlaken. Seine Erregung törnt mich unheimlich an und ich nehme den geschwollenen Schaft in meinen Mund. Wieder ein lautes Stöhnen von Jon. Nun zieht er meine Hose aus und ich spüre seine Finger zwischen meinen Beinen. Gekonnt zieht er mich auf sich und er liebkost mit flinker Zunge meine heiß-pochende Liebeshöhle. Auf einmal höre ich Jon sagen: „Du machst mich ganz wild. Laß mich Dich noch etwas verwöhnen!“. Sagt es, dreht mich um und macht weiter. Er beginnt meinen ganzen Körper mit seinen Lippen und Zunge zu erforschen. Als er meine harten Brustwarzen liebkost drehe ich fast durch. So heiß hat mich noch nie ein Mann gemacht. Ich spüre, dass es nicht mehr lange dauert....Jon legt sich auf mich. Er schaut mir tief in die Augen als er langsam und tief in mich eindringt. Seine Bewegungen sind langsam und kontrolliert. Immer wieder küssen wir uns. Ohne Vorwarnung erreiche ich den Gipfel der Lust. Mein Körper erzittert unter ihm wie ein Vulkan. Ich spüre, dass dies ihn noch mehr erregt. Seine Stöße werden schneller und heftiger. Was mich auch nicht kalt lässt. Ich spüre wie sich ein weiterer Orgasmus anbahnt. Meine Hände gleiten über seinen Rücken und ich kralle mich fest. Während unser gemeinsamer Rhythmus immer leidenschaftlicher wird, können wir es beide nicht mehr hinauszögern. Mit einem tiefen Stöhnen fällt Jon auf mich. Ich höre und spüre wie sein Herz wild pocht. „Du bist ja eine richtig kleine Wildkatze!“ höre ich ihn sagen. „Das gefällt mir, wenn eine Frau die Liebe richtig genießen kann.“ „Das kommt immer auf den Partner an. Und das war eindeutig Dein Verdienst“ gebe ich ihm mit einem verführerischen Lächeln zur Antwort. Jon küsst mich noch einmal und legt sich neben mich und nimmt mich in den Arm. Ich kann nicht anders und muss ihn die ganze Zeit anschauen. Liegt da wirklich Jon Bon Jovi neben mir? Hatte ich gerade wirklich den geilsten Sex meines Lebens mit ihm?

Ich frage warum er mich wollte. Er kann mir keine Antwort geben. Ohne mich loszulassen schaut er mir tief in die Augen. „Ich kann Dir nicht sagen, warum ich das gemacht habe. Aber ich wollte dich so sehr. Ich weiß nicht wie das weiter gehen soll. Lass es uns einfach genießen und denken später darüber nach.“ Jon langt über mich hinweg und macht das Licht aus. Arm in Arm schlafen wir ein. Nach einer sehr kurzen Nacht, die von weiteren Liebesspielen unterbrochen ist, werden wir durch das Telefon geweckt. Jon nimmt das Telefonat entgegen, und springt danach hektisch aus dem Bett. Er verschwindet im Bad. Als er frisch geduscht nur mit einem Handtuch um die Hüften raus kommt, sieht er mich schmunzelnd an und sagt, „ich muss jetzt an den Flughafen. Wir haben heute Abend ein Konzert in Imola. Wir kommen aber danach wieder hier her ins Hotel. Wie lange bist du noch hier?“
„ Wir haben vor morgen nach Hause zu fahren. Soll ich auf dich warten?“ „Ja ich komme nachdem Konzert auf dein Zimmer.“ Ich gebe ihm die Zimmernummer. Nachdem wir beide angezogen sind bekomme ich noch einen langen Kuss. Ich will ihn nicht gehen lassen. Plötzlich klopft es an der Türe. Wir hören Richie rufen. „Hey Mann beeil dich oder wir verpassen den Flieger“. Jon löst sich von mir, nimmt mich an der Hand und öffnet die Türe. Verlegen schaue ich Richie an. Er grinst nur. Gemeinsam gehen wir zum Aufzug. Als der in meiner Etage stoppt, bekomme ich noch eine Umarmung und einen kleinen Kuss. Mit einem „Bye bye“ steige ich aus.

Die Türen schließen sich und ich gehe nachdenklich in mein Zimmer. Dort angekommen lege ich mich so wie ich bin, komplett angezogen aufs Bett und schlafe ein. Kurze Zeit später werde ich durch das klopfen an der Zimmertüre abermals geweckt. Silke steht davor, mit einem schiefen grinsen lasse ich sie ins Zimmer. Sie fragt was denn gestern noch gewesen sei. Ich erzähle ihr alles und fange an zu weinen. Behutsam nimmt sie mich in den Arm und tröstet mich. Ob ich denn schon Michel angerufen habe, werde ich gefragt. Ich verneine, denn ich kann und will jetzt nicht mit ihm reden. Um auf andere Gedanken zu kommen lasse ich mir von ihrem Abend berichten. Vor lauter lachen vergesse ich vorübergehend meine trübseligen Gedanken und freue mich für Silke, die einen lustigen Abend und eine tolle Nacht mit Richie verbracht hat. Bevor sie auf die Dachterasse zum Pool gegangen sind, haben sie einen kurzen Zwischenstopp in Richies Suite gemacht. Silke wollte unbedingt einmal so ein Zimmer sehen. Beim öffnen des Champagners hat er sie von oben bis unten nass gespritzt. Natürlich ließ sie das nicht auf sich sitzen und tat dasselbe mit ihm. Nachdem sie also klatschnass waren, haben sie beschlossen den Pool aufzusuchen. Da keiner der beiden an Badesachen mehr dachte, hüpften beide mit großem Gelächter ins Wasser. Die laue Sommernacht war die ideale Voraussetzung... Silke erzählt, dass Richie ein wunderbarer und ausdauernder Liebhaber ist. Sowas hat sie noch nie erlebt. Spaß und Erotik in einer Packung! So wie es aussieht haben wir unser Hotelzimmer beide über Nacht nicht betreten. Wir beschließen zu duschen und uns umzuziehen und dann in die Stadt zu gehen und ein spätes Frühstück zu uns zu nehmen.

Als wir dann gemütlich in einem kleinen Kaffee sitzen, teile ich Silke mit, das Jon mich gefragt hat, ob ich heute Abend auf ihn warten werde. Da wir aber morgen aus dem Hotel auschecken müssen, wird es ein sehr schmerzhafter Abschied werden.
Im Hotel zurück, fragen wir an der Rezeption nach ob wir noch für eine Nacht verlängern können. Nach einem Blick in den Computer buchen wir noch eine weitere Nacht dazu. Um die Zeit bis zur Rückkehr der Band totzuschlagen, gehen wir mit unseren Badesachen (auch Silke) zum Pool auf dem Dach. Die Sonne scheint immer noch. Nach ein paar Runden im Pool lassen wir uns auf den Liegen nieder und hängen unseren Gedanken nach. Als es gegen Abend kühler wird gehen wir auf unsere Zimmer zurück. Dort wollen wir auf die Rückkehr der Jungs warten. Ich sage Silke das ich mich noch ein weilchen hinlegen werde, da die Nacht doch sehr kurz war. Nur mit Unterwäsche bekleidet falle ich in einen tiefen Schlaf. Mitten in der Nacht klopft es an meiner Türe. Verwirrt wache ich auf und kapiere im ersten Augenblick nicht, was mich geweckt hat. Es klopft noch einmal. Ich stehe auf und werfe mir ein T-Shirt über, das auf dem Stuhl neben dem Bett liegt. Ich öffne die Tür und Jon steht davor. „Hallo Süße, willst Du mich nicht hineinlassen?“

„Doch klar, komm rein“ erwidere ich verlegen. Er kommt rein, schließt die Türe und zieht mich in die Arme. „Gott wie habe ich dich vermisst“, murmelt er an meinem Ohr. Ich schmiege mich in seine Arme. Er küsst mich und nimmt mich mit zum Bett. Dort fallen wir wie ausgehungert über einander her. Befriedigt liegen wir uns danach in den Armen.
„Mach dich frisch und zieh dich an, ich habe Hunger“, werde ich aus dem Bett gescheucht. „Wo willst Du um diese Uhrzeit noch was zu essen her bekommen?“ frage ich Jon nach einem Blick auf die Uhr. Es ist mittlerweile halb drei. „Lass mich nur kurz telefonieren und du gehst ins Bad. Ich warte hier auf dich“. Nach ein paar Minuten und einer kurzen Dusche bin ich fertig angezogen. Ohne zu schminken, mit meiner Brille komme ich zurück. Jon sieht mich und fängt zu lachen an. „So siehst du so jung aus.“ Mir ist es peinlich und will gerade wieder ins Bad gehen, als er mich von hinten in den Arm nimmt und mir ins Ohr flüstert, das ich so bleiben soll. Er findet es natürlicher viel schöner. Aufgestylte Frauen hat er den ganzen Abend um sich herum gehabt. Es ist erfrischend in ein natürliches Gesicht zu blicken.

Ich nehme meine Jeansjacke und meine Handtasche und folge Jon zum Aufzug. Vor dem Hotel wartet ein Taxi. Bevor wir aus dem Hotel hinaus laufen, setzt er sich eine Baseballkappe auf und schiebt seine Haare darunter. Er sieht ganz verändert aus, vor allem da die Haare nicht mehr einen Teil seines Gesichtes verdecken. Arm in Arm treten wir durch die Tür und setzten uns ins Taxi. Nach einer kurzen Fahrt halten wir vor einem versteckt gelegenen Italiener. An der Türe werden wir von einem kleinen, leicht rundlichen Mann in Empfang genommen. Dieser begrüßt Jon mit einer Umarmung und einem Schulterklopfen. Jon erklärt mir, das er den Besitzer des Restaurants schon seit Jahren kennen würde und wir bei Ihm noch etwas zu essen und zu trinken bekommen würden. Der Besitzer stellt sich als Antonio vor und zeigt uns unseren Platz in einer kleinen gemütlichen Nische. Wir nehmen gegenüber Platz. Antonio bringt uns einen dunklen roten Wein und sagt, das die Vorspeise gleich kommt. Jon nimmt meine Hand in seine und schaut mir über den Tisch in die Augen. Er fängt von dem Konzert heute Abend in Imola zu erzählen. Von den vielen Menschen und der Hitze. Während unseres Gesprächs werden die verschiedenen Gänge unseres Essens serviert und zwischendurch füllt uns Antonio immer wieder die Gläser.

Jon versucht sein verhalten der letzten Tage zu erklären. Er habe sich schon in Wien zu mir hingezogen gefühlt. Aber seine Regel lautet, nie etwas mit einem Fan anzufangen. Aus großen Augen schaue ich ihn an. Er erklärt weiter, das er ja schon so lange mit Doro zusammen sei und sie auch liebe, aber an mir sei irgend etwas. Etwas, was ihn auf Anhieb angesprochen hat. Durch meine Art und meine Schüchternheit, habe ich so verletzlich gewirkt. Das hat bei ihm den Beschützerinstinkt geweckt. Er wollte das nicht, das er sich zu mir hingezogen fühlt, aber je mehr er mir aus dem Weg gehen wollte, hat ihn auch etwas zu mir gezogen. Und da wir ja in jedem Hotel von ihnen waren, hat das nicht unbedingt dazu beigetragen, um an seinem Standpunkt festzuhalten. Als ich dann gestern vor dem Konzert auch noch hinter der Bühne war, hat er sich fest vorgenommen, alles einfach geschehen zu lassen, ohne darüber nachzudenken.
„Wann müsst ihr wieder fahren?“
„Wir haben für morgen Abend unsere Hotelreservierung verlängert. Am Dienstag fahren wir wieder heim.“
Das bedeutet wir haben noch diese und morgen Nacht, und den morgigen Tag für uns.
Ich bin komplett verwirrt und gleichzeitig auch überglücklich. Ich möchte gar nicht daran denken, was passiert wenn geht und ich in mein altes Leben zurück muss.


„Welches Konzert schaut ihr euch noch an?“ fragt mich Jon mit leiser Stimme.
„ Wir kommen nächste Woche nach London in den Hyde Park. Wir wollten schon immer mal ne Show sehen, die nicht in Deutschland ist. Da aber Amerika zu weit ist, haben wir uns für London entschieden.“
Jon grinst mich an und sagt, das er sich freut und wir sollen auf gar keinen Fall ein Zimmer buchen. Wir sollen alles ihm überlassen. Ich soll ihm bloß bescheid geben, wann und wo wir landen werden. Er wird alles weitere in die Wege leiten.
Nach dem essen laufen wir noch ein bisschen durch die dunklen Straßen von München. Als es anfängt zu dämmern, fahren wir mit dem Taxi ins Hotel zurück. Wir haben es plötzlich eilig. Kaum in Jons Zimmer angekommen fallen wir wie ausgehungert übereinander her. Danach versinke ich in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Ich werde von einem Geräusch wach. Mein Handy klingelt. Ich winde mich aus Jons Armen um auf meinem Display nachzusehen, wer anruft. Vor lauter Aschreck lasse ich das Handy fallen. Michel. Ich schalte das Handy aus und setze mich auf. Langsam gehe ich ins Bad und spritze mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht um wach zu werden. Auf meinem Handy ist es Mittagszeit. Wir habe nicht wirklich viel geschlafen. Aber ich bin viel zu aufgedreht um jetzt noch mal zu schlafen. Die Vorhänge halten zwar die Helligkeit zurück und es ist schön dunkel im Zimmer, aber jetzt bin ich wach und kann nicht mehr schlafen. Ich stelle mich unter die Dusche und lasse meinen Tränen freien lauf. Plötzlich umfassen mich zwei Arme. Jon steht hinter mir und fängt an mich zu streicheln. Ich halte seine Hände fest und drehe mich in seinen Armen um. Als er meinen Gesichtsausdruck sieht, wird im plötzlich klar das etwas nicht stimmt. Er wäscht mir zärtlich die Haare und seift mich von oben bis unten mit seinem Duschgel ein. Es ist unübersehbar, dass ihm dies gefällt. Also beginne ich ihn einzuseifen. Er drückt mich mit meiner Brust gegen die kalten Fliesen und nimmt mich mit heftigen Stößen. Da wir beide hocherregt sind, dauert der Liebesakt nur kurz. Aber er ist einfach unglaublich! Er wickelt mich in ein großes Badetuch und führt mich zurück ins Schlafzimmer. Wir sitzen nebeneinander auf dem Bett. Alles scheint sich in meinem Kopf zu drehen. „Ich habe absolut keine Ahnung was mit mir gerade geschieht“, sage ich zu Jon. Er will wissen, was los ist. Zögerlich erzähle ich ihm von Michel und meinen Gewissensbissen. Jon will mich trösten, aber ich bin noch nicht fertig. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und erzähle ihm von meinem Dilemma.
„Weist Du, dass was hier passiert, könnte von einem meiner Träume stammen. Ich bin schon seit 1986 Fan von euch und habe euch das erste mal 1993 gesehen. Seitdem träume ich davon, euch mal kennen zulernen. Schwärmen tu ich für dich , solange ich denken kann. Ich habe aber immer gewusst, dass Du für mich unerreichbar bist. Und ich habe einen Freund den ich wirklich sehr gern habe. Aber jetzt hat sich mein Traum erfüllt und ich bin bei Dir. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich....“
„Schschscht, es ist alles in Ordnung, beruhige dich. Es wird alles wieder gut.“
„Aber ich will mich nicht in dich verlieben, ich habe einen Freund aber ich kann gegen meine Gefühle nichts machen. Am liebsten will ich das der Traum nie endet, und ich will morgen auch nicht nach Hause,“ schniefe ich weiter.
Jon nimmt mich beruhigend in den Arm. Er sagt, er hat das auch nicht vorgehabt, aber gegen die Anziehungskraft zwischen uns ist er genauso machtlos wie ich. Wir halten uns noch eine weile im Arm. Als ich mich soweit beruhigt habe, steht Jon auf und sagt wir sollen uns etwas anziehen. Er wirft mir eins seiner T-Shirts rüber, in das ich hinein schlupfe. Es passt gerade so. Er bestellt per Zimmerservice ein Frühstück für 2 Personen. Ich gehe ins Bad und nach einem Blick in den Spiegel schaut mir ein verheultes und geschwollenes Gesicht entgegen. Ich mache den Waschlappen mit eiskaltem Wasser nass und lege ihn mir aufs Gesicht. Auf der heruntergeklappten Kloschüssel sitzend, das Gesicht im Nacken, findet mich Jon. Als er mir den Lappen vom Gesicht nimmt, sage ich ihm das er mich nicht anschauen darf.
„Ich sehe total scheiße aus und so sollst du mich nicht sehen.“
Er geht aus dem Bad und kommt mit einer Gesichtskühlmaske zurück. Ich schaue ihn ganz erstaunt an.
„Was glaubst Du wie ich aussehe, wenn ich die Nacht durchgefeiert habe und zu wenig Schlaf habe. Die Dinger wirken Wunder. Lass es 10 min drauf und komm dann nach draußen. Dann müsste das Frühstück auch da sein.“
Dankbar lächle ich ihn an. Die Kühlmaske wirkt so halbwegs. Als ich nach draußen komme, steht er am Fenster und schaut hinaus.
„Siehst Du etwas interessantes?“ frage ich ihn und lächle ihn schüchtern an.
Er schüttelt den Kopf „ich habe nur gerade an etwas gedacht. Nach dem Frühstück muss ich kurz etwas mit Richie besprechen. Möchtest Du dich in der Zwischenzeit in deinem Zimmer anziehen gehen? Ich hole dich ab sobald mein Gespräch mit Richie vorbei ist“. Ich nicke und nehme eine Tasse Kaffee.
Später auf meinem Zimmer wecke ich Silke mit meinem Anruf. Sie erklärt mir, dass sie erst seit einer Stunde auf dem Zimmer sei. Ich bitte sie rüber zu kommen, sobald sie fertig ist. Ich gehe unter die Dusche, schminke mich und ziehe mich an. Wir erzählen uns gegenseitig von unserer Nacht.

Teil 9

Da wir heute keine Hektik machen müssen, um eine niedrige Nummer für den Pit zu ergattern, beschließen wir uns heute noch professionell schminken zu lassen. Was eigentlich egal ist, da uns die Jungs ja schon mehrmals gesehen haben. Silke will aber einen guten Eindruck bei Richie hinterlassen und aus diesem Grund willige ich ein mitzugehen. Ich werde bei dem Gedanken daran, Jon heute Abend wiederzusehen und in seiner Nähe zu sein schon ganz hibbelig. Ich habe Schmetterlinge im Bauch. Eigentlich will ich mich heute Abend auch von meiner besten Seite zeigen. Ich habe mir auch schon überlegt, was ich anziehen möchte. Ich habe mich für eine schwarze Stoffhose von Esprit und einem weichfallenden kurzärmeligen Oberteil in einem hellen silbergrau entschieden. Normalerweise haben wir bei unseren Konzerten nur Turnschuhe an, aber heute müssen die schwarzen Sandalen mit dem Absatz herhalten. Da wir kurz vor dem Konzert erst im Stadion sein müssen halten das meine Füße aus.

Nachdem uns die netten Mädels im Salon geschminkt und gestylt haben, bei meinen kurzen Haaren gibt’s ja nicht viel stylen, gehen wir ins Hotel und ziehen uns um.
Mit dem Taxi lassen wir uns direkt an den Hintereingang fahren. In dem Schreiben wird uns genau mitgeteilt, an welchen Eingang wir warten sollen. Wir sind natürlich wieder zu früh dran. Wir warten draußen und rauchen erst mal ne Zigarette. Pünktlich auf die Minute um 19 Uhr macht uns ein netter Herr die Türe auf und verlangt das Schreiben zu sehen. Nach der Kontrolle meines Ausweises drückt er uns jedem ein Backstagpass in die Hand, den wir uns um den Hals hängen und führt uns hinter die Bühne. Die Jungs sind noch nicht da. Man bittet uns Platz zu nehmen. Die Vorband steht schon auf der Bühne und spielt. Plötzlich kommen die Jungs um die Ecke. Der nette Mann mit den Pässen hält sie auf und erklärt wer wir sind und warum wir da sind. Die Band kommt auf uns zu. Allen voran Jon und Richie. Die grinsen uns schon von weitem an und begrüßen.

„ Hallo Silky und Tanja. Schön euch wiederzusehen,“ werden wir von den beiden begrüßt. Silke und ich bekommen jeder Bergüßungsbussies rechts und links auf die Wange. Wir werden wie alte Freundinnen begrüßt. Sie nehmen uns beiseite und fragen uns ob sie uns den Bereich hinter der Bühne und die Umkleideräume zeigen sollen. Wir bekommen eine Special-VIP-Führung durch die Katakomben des Olympiastadions. Zwischendurch dürfen wir auf die Bühne spickeln und der Vorband zuschauen. Wir werden außerdem nach unserem Hotel gefragt. Auf unsere Antwort hin werden wir zur After Show Party eingeladen. Als es dann soweit ist, das die Band auf die Bühne muss, werde ich von Jon gefragt, von wo aus wir den zuschauen werden. „Wir schauen vom Fotograben aus zu. Da kann ich dann viele schöne Bilder von dir machen;“ erwidere ich auf seine Frage. Er sagt nur, ich soll nicht so viele machen sonst bekomme ich ja nichts vom Konzert mit. Grinst und geht. Wir werden in den Fotograben geleitet. Von hier hat man einen sehr guten Blick auf die Bühne.

Die Band kommt auf die Bühne und gleich geht es mit einem Feuerwerk an Hits los. Wir tanzen, jubeln und singen jedes Lied lautstark mit. Immer wenn Jon in der Nähe ist mache ich Bilder von ihm. Ich muss sagen, er ist doch sehr oft auf unserer Seite. Ich bemerke wir er öfters zu uns schaut und sich zwischen durch mit Richie unterhält. Er zeigt ihm wo wir stehen und wie wir auf die einzelnen Lieder reagieren. Nach „In these arms“ und „It´s my life” kommt “Bed of Roses”. Jon steht auf der Bühne und singt ganz gefühlvoll. Er ist auf dem Weg in unsere Richtung. Aber anstatt dem Ausläufer der Bühne zu folgen, kommt er auf uns zu und nimmt meine Hand und geht mit mir auf die Bühne. Er sieht mir beim singen in die Augen. Bei Richies solo nimmt er mich in die Arme und tanzt mit mir und das vor 75.000 Menschen. Als der Tanz vorbei ist, gibt er mir einen Kuss mitten auf den Mund. Ich werde ganz verlegen und schaue auf den Boden. Aber ein Lachen kann ich mir nicht verkneifen. Über das ganze Gesicht strahlend gehe ich zu Silke zurück. Sie nimmt mich in den Arm und schreit mir ins Ohr, das sie das ganze mit Ihrer Digicam gefilmt hat. Mir stehen die Tränen in den Augen. Ich fühle mich so glücklich. Es fängt an zu regnen. Wir haben nichts dabei. Gar nichts. Auf einmal kommt Jons Bodyguard und geleitet uns an den Rand der Bühne. Die ist Überdacht und wir sind im trockenen. Während der Zugabe bekomme ich einen handgeschriebenen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem steht:

Tanja

Warte nach dem Konzert am Bühnenrand.
Ihr könnt mit uns zum Hotel zurückfahren.

J

Überglücklich nicke ich in Jons Richtung, der mich nicht aus den Augen lässt. Die Zugabe ist nach Bad Medicine und Shout vorbei, und die Band verlässt die Bühne. Aber die Zuschauer sind so aufgedreht, genauso wie wir. Alles klatscht, brüllt und jubelt. Die Band kommt zurück und spielt „These Days“. Wir fangen wieder an zu tanzen. Als danach noch „Twist & Shout“ gespielt wird, ist die Stimmung auf dem Siedepunkt. Glücklich und fertig verlassen alle die Bühne. Das Konzert war gigantisch. Ich könnte Purzelbäume schlagen. Ich werde den Abend nicht vergessen. Mit Jon auf der Bühne zu tanzen und dann noch einen Kuss von ihm zu bekommen, ist wie ein Traum. Unvergesslich. Silke zeigt mir das ganze noch einmal auf ihrer Kamera. Wir schauen die Bilder an und vergessen die Zeit. Als der Film mit meinem Tanz läuft bekomme ganz große Augen als ich das sehe. Wir sehen zusammen so gut aus. Und mein Gesicht nach dem Kuss strahlt und leuchtet, als ich auf Silke zukomme. Ich muss nur seufzen. Hinter mir ertönt auf einmal: „Ja ja wir sind schon ein schönes Paar“.

Ich drehe mich um und schaue in die hinreisenden blauen Augen von Jon. Hinter ihm steht Richie und hält Silke die Hand hin und zieht sie in die Arme und küsst sie. Mit einem verlegenen Gesicht schaue ich Jon an und bedanke mich für den unvergesslichen Abend. „Danke schön gern geschehen. Aber jetzt geht’s erst mal ins Hotel, vielleicht wird er noch besser“, sagt er mit einem zwinkern. Er legt den Arm um meine Schulter und geleitet mich zu der wartenden Limousine. Auf meine Frage wo denn der Rest sei, bekomme ich zu hören die sind schon vorgefahren. Als wir am Hotel ankommen steht schon eine Horde Fans davor. Richie und Jon weisen den Fahrer an, in die Hotelgarage zu fahren, sie würden durch den Hintereingang rein gehen. Als wir aus dem Auto steigen, kann ich nicht erkennen, wo hier der Hintereingang sein soll. Jon und Richie kennen sich anscheinend aus. Richie nimmt Silke und Jon mich an der Hand und gehen mit uns auf eine Türe zu, die im dunkleren Bereich der Garage liegt. Hand in Hand gehen wir in die Bar. Da haben sich schon ein paar Leute versammelt. Jon geht an die Bar und kommt mit 4 Gläsern Weiswein wieder zurück. Er reicht jeden ein Glas und wir stoßen an. Als Jon bemerkt, das an den Fenstern der Bar lauter Gesichter sind und alle hereinschauen, geht er zum Barkeeper und bespricht etwas mit ihm. Als er zurück kommt, sagt er etwas zu Richie. Beide nehmen uns wieder an der Hand und ziehen uns in einen anderen Raum, der offensichtlich im hinteren Teil, zum Hotelgarten liegt. Nach und nach füllt sich der Raum. Das Licht wird gedimmt und im Hintergrund spielt Musik. Wir unterhalten uns über das Konzert und die Zuschauer. Wir fangen an zu schwärmen und lassen uns über das ganze Konzert aus. Jon und Richie schauen uns mit großen Augen an. Nehmen uns die Gläser aus der Hand und gehen mit uns zur improvisierten Tanzfläche. Es sind schon mehrere Paare am tanzen. David und Tico haben auch jeder ein weibliches Wesen im Arm. Aus den Lautsprechern ertönt von Aerosmith „I don´t wanna miss a Thing“. Wir wiegen uns zur Musik. Wieder in Jons Armen zu liegen ist einfach toll. Er legt seine Wange an meinen Kopf und zieht mich ganz nah zu sich. Versunken vergesse ich die Welt um mich herum. Eine weile später gehen wir wieder zurück zu unseren Getränken. Jon sitzt neben mir und hat den Arm wieder um meine Schulter gelegt. Er flüstert in mein Ohr: „Du bist eine ganz bezaubernde Frau. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so gern in meiner Nähe aufhalte.“ Vor lauter Verlegenheit bringe ich nur heraus „ich fühle mich auch sehr wohl. Ich hätte nie gedacht, das mir das je passieren wird. Ich fühle mich wie in einem Traum .“

„Ich hoffe du siehst das ich keine Traumgestalt bin, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut.“
Ich schüttele den Kopf „Ich weiß das du keine Fantasiegestalt bist. Immerhin hast Du mich geküsst und das vor 75.000 Zeugen.“
Er lacht aus vollem Halse „das war doch kein Kuss, das ist einer“ und küsst mich auf den Mund. Ich komme mir vor, als ob ich jeden Augenblick schmelze. Ich habe weiche Füße und mein Herz droht zu zerspringen. Nach einem Augenblick, der für mich gar nicht zu realisieren ist, hört er auf und schaut mir ganz tief in die Augen. Er kommt wieder ganz nah und knabbert an meiner Oberlippe und vertieft den Kuss. Er nimmt mich fest in den Arm und hört nicht auf mich zu küssen.
Dann hört er doch auf und schaut ganz verwirrt über meine Schulter. Ich drücke meine Stirn an seine Schulter und atme ganz tief seinen Duft ein. Er macht sich von mir frei und geht zu Richie, der mit Silke hinter uns steht. Silke kommt zu mir und sieht mich ganz erstaunt an. Ich mache ein verstörtes Gesicht und auf einmal überfällt mich das schlechte Gewissen. Scheiße, was mache ich denn da. Sitze knutschend mit Jon Bon Jovi auf dem Sofa und mein Freund ist auf Malle und vermisst mich. Ich habe heute Abend mit keiner Sekunde an ihn gedacht. Das schlechte Gewissen muss mir ins Gesicht geschrieben sein. Silke drückt mir kurz die Hand und meint ich soll das einfach genießen und mir morgen Gedanken über die Konsequenzen machen. Ich soll mich einfach fallen lassen. Schließlich kommt so was nie wieder. Sie denkt das selbe mit Richie, allerdings hat sie keinen Freund den sie betrügt. Sie lehnt sich zu mir und meint, das sie mit Richie irgendwo hingeht. Ich soll mir keine Sorgen machen, wir sehen uns morgen. Sie steht auf und lässt mich verwirrt zurück.
Ein paar Minuten später ist Jon zurück und unterbricht mein grübeln. Er hat frische Getränke dabei. Er gibt mir ein Glas und zündet uns eine Zigarette an. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Er nimmt meine Hand und hält sie fest. Schweigend schauen wir uns in dem gefüllten Raum um. Nachdenklich schaut er mich an. Er beugt sich rüber und drückt mir noch mal einen Kuss auf. Jon stellt unsere Gläser auf den Tisch, macht die Zigaretten aus und zieht mich vom Sofa. Hand in Hand gehen wir aus dem Raum und steigen in den Aufzug.

Ohne ein Wort zu sagen fährt Jon mit mir in den letzten Stockwerk. Oben angekommen bekomme ich große Augen. Ein schöner Pool mitten auf dem Dach. Er führt mich zu den Liegen und nimmt mir gegenüber Platz. Er nimmt meine Hände in seine und sieht mich an. Langsam fängt an zu reden. Er sieht mir in die Augen: „Tanja, du bist wirklich was besonderes. Ich habe noch keinen Menschen erlebt der so schüchtern und gleichzeitig so sexy ist wie du. Vor allem kann ich mir das nicht von einem Fan vorstellen.“ Ich will ihn unterbrechen, aber er lässt es nicht zu. „Ich möchte dir nicht wehtun, aber ich genieße deine Gesellschaft und möchte dich am liebsten nicht gehen lassen. Ich möchte gerne die Nacht mit dir verbringen. Ich weiß das Du einen Freund hast und wie du weist bin ich verheiratet. Aber hier geht es um uns beide und diese Nacht. Es liegt an Dir und welche Entscheidung du auch triffst, ich werde sie nicht in Frage stellen. Was hälst Du davon?“ Ich muss erst mal schlucken. Das hätte ich mir nicht träumen lassen.
Ich stehe auf und gehe an die Brüstung. Mit starrem Blick überlege ich was ich machen soll. Soll ich mit Jon mitgehen und Michel betrügen, aber er betrügt ja auch seine Frau, oder soll ich Jon stehen lassen und allein auf mein Zimmer gehen. Ich bin hin und her gerissen zwischen meinen Gefühlen. Auf einmal steht Jon hinter mir und nimmt mich in den Arm und drückt sich an mich. Ich drehe mich um, schaue im in die Augen und küsse ihn. „Und? Hast Du eine Entscheidung getroffen?“ Ich nicke und hole tief Luft und antworte: „Ich will schon mit dir zusammen sein, aber ich bin mir nicht sicher wie ich morgen darüber denke. Das mit dir ist mehr als ich mir je erträumt habe. Ich habe mir das alles in meiner Fantasie schon hundert mal ausgemalt, aber Du übertriffst meine kühnsten Erwartungen. Der ganze Abend war schon wie im Traum.“ Ich habe am ende meiner kleinen Rede Tränen in den Augen. Jon nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich. Er spürt mein zittern. Er gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss, dreht sich um und geht. Verdutzt schaue ich ihm hinterher. Mir laufen die Tränen übers Gesicht.

Nach ein paar Minuten, habe ich mich ein bisschen unter Kontrolle. Ich gehe zum Aufzug und fahre hinunter. Ich suche Richie und Silke, aber die sind nicht mehr da. Tico sieht zu mir herüber und bemerkt meinen suchenden Blick. Er kommt zu mir und sieht das ich geweint habe. Er fragt ob alles in Ordnung sei. Ich verneine, „ Wo ist Richie? Und Silke?“ „Die haben vor einer weile die Bar verlassen, kurz nach Dir und Jon. Wo ist Jon eigentlich?“ werde ich von Tico gefragt.
„Ich habe keine Ahnung. Ihn suche ich ja,“ und wieder laufen mir die Tränen übers Gesicht. Er nimmt mich in den Arm und führt mich außer Sichtweite der anderen Gäste. Er fragt was denn passiert sein, und ich versuche ihm so gut wie möglich zu erklären was passiert ist. Er schaut mich mit einem seltsame Ausdruck an. „Jon hat dir die Entscheidung überlassen, mit ihm die Nacht zu verbringen?“ Das macht er sonst gar nicht, ich meine er nimmt nie jemanden mit auf sein Zimmer. Schon ein paar Jahre nicht mehr. Er ist Doro treu. Bei dir muss das was anderes sein, denkt sich Tico. Er flüstert mir Jons Zimmernummer ins Ohr und wünscht mir viel Glück.

Bevor ich zu Jon gehe, gehe ich kurz in meinem Zimmer vorbei und wasche mein Gesicht. Mein Handy und meine Handtasche lasse ich auf meinem Zimmer. Nach einer kurzen Schminkaktion stehe ich nervös vor Jons Zimmertür. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Zögerlich klopfe ich an die Türe und warte. Als ich schon denke er hat es nicht gehört, geht plötzlich die Türe auf. Barfuß, nur mit einer verwaschenen Jeans bekleidet steht Jon vor mir. Er hat ein Glas mit Whisky in der Hand. Als er mich sieht zieht er mich in sein Zimmer und drückt mich ganz fest, küsst mich als ob es kein Morgen gibt „Bist du ganz sicher“ fragt er leise. „So sicher wie noch nie in meinem Leben“ antworte ich genauso leise.

Teil 8

Plötzlich kommt eine Hand von hinten und klaut mir mein Weinglas. Vor Schreck falle ich fast vom Sofa. Jon nimmt ein Schluck aus meinem Glas und reicht es mir zurück.
„Nur nicht runterfallen. Ich wollte dich nicht erschrecken. Entschuldigung. Aber ich wollte nur wissen ob es derselbe Wein wie gestern ist. Du hast einen guten Geschmack.“
„Danke schön“ erwidere ich schüchtern lächelnd „ es ist der selbe.“
„Willst Du ihn haben oder kann ich ihn selber trinken?“ Langsam bekomme ich meine alte Schlagfertigkeit zurück. Ich gewöhne mich an die Situation mit Jon und bin nicht mehr so schüchtern.
Er fängt an zu lachen und nimmt sich von dem Tisch, der vor uns steht, seine Flasche Bier. Ich schüttele nur den Kopf und zünde mir eine Zigarette an und reiche sie an Jon weiter. „Ich habe ja schließlich von Dir auch schon mitgeraucht.“ Begründe ich meine Tat. Er nimmt sie entgegen, schaut mich an und geht dann wieder von dannen.
Verwundert blicke ich ihm hinterher. Ein bisschen später, die Band hat aufgört zu spielen und die Musik kommt von CD, steht er wieder vor mir. Er zieht mich zu sich aus meiner sitzenden Position. Er grinst und führt mich zu der kleinen Tanzfläche. Als von R.E.M. „Leaving New York“ anfängt nimmt er mich in die Arme und tanzt mit mir.
Ich könnte schmelzen. Ich fühle mich in seinen Arme so wohl. Wir bewegen uns still zur Musik. Ich traue mich kein Wort zu sagen, aus Angst er hört auf zu tanzen. Er riecht so gut. Mein Herz schlägt so stark, als hätte ich einen 100 Meterlauf hinter mir. Ich merke gar nicht, dass das Lied aus ist und ein anderes begonnen hat. Irgendwann singe ich leise den Text mir und da fällt es mir auf. Es ist von Heart „All I wanna do is making love to you“. Jon sieht mich erstaunt an und ich werde rot. Ich schaue verlegen nach unten. Ich brauche jetzt unbedingt einen Spruch, um die Situation von meiner Seite aus unter Kontrolle zu bringen. Aber mir fällt nichts ein. Stattdessen legt er beide Arme um meine Hüften und zieht mich noch näher an sich heran. Ich wache gleich auf und stelle fest das ich geträumt habe. Aber nichts passiert. Ich bin wach. Ich kann seine Armmuskeln unter seinem Shirt spüren. Ich lehne mich an und plötzlich höre ich wie Jon mit der Musik summt. Erstaunt schaue ich ihn an. Er lächelt. Nachdem auch dieses Lied zu Ende ist, bringt er mich wieder an seinen Platz. Er nimmt meine Schachtel Zigaretten, zündet zwei an und gibt mir eine. Mit einem Nicken setzt er sich zu mir auf die Couch und schaut in die Runde.

Silke und Richie flirten miteinander, was das Zeug hält. Es ist eine wahre Freude den beiden zuzuschauen. Jon grinst nur und freut sich über das Bild, welches die beiden abgeben. Nachdem er die Zigarette beendet hat, steht er auf und fragt mich ob ich auch noch etwas zu trinken möchte. Ohne eine Antwort abzuwarten dreht er sich um und kommt kurz drauf mit zwei Gläsern Wein zurück. Eines davon reicht er mir. Mit einem Blick durch den Raum geht er zu jemanden anderen und überlässt mich meinen Gedanken. Nach kurzer Zeit fange ich an mich mit einem der Jungs von der Crew zu unterhalten und Frage ihn über die Bühne etc. aus. So geht das die halbe Nacht durch. Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, das es schon fünf Uhr morgens ist. Ich beuge mich zu Silke und sage dass ich jetzt ins Bett gehen werde und ob sie mitkommt. Silke wendet sich zu Richie und sagt ihm was ins Ohr. Die beiden stehen auf und Silke teilt mir mit, das Richie uns noch zu unsrer Tür begleiten werde.
Oben angekommen gehe ich mit einem „Gute Nacht und Danke für den schönen Abend. Wir sehen uns“ in unser Zimmer. Nach 10 Minuten kommet Silke herein. Nach dem lächeln kann ich mir schon vorstellen, was die beiden da noch getrieben haben. Wir legen uns hin und stellen unsere Wecker auf neun Uhr. Es geht wieder nach Hause.

Als wir zu Hause ankommen, schmeiße wir uns auf Sofa. Wir sing beide total übermüdet. Silke fährt nach Hause um ihre Wäsche zu waschen und sich auszuschlafen. Ich höre meinen Anrufbeantworter ab und habe ein Nachricht von meiner Freundin Klaudi drauf. „Tanne ruf mich bitte sofort an. Ich habe ein Überraschung für dich“. Ich lasse mir en entspannendes Schaumbad ein und rufe von dort aus Klaudi zurück. Nach mehrmaligem klingeln geht sie endlich ran.
„Hi Klaudi, was gibt’s denn so dringendes? Ich bin erst vor kurzem heimgekommen und liege jetzt in der Wanne.“
„Das macht gar nix, denn ich hab ne Überraschung für dich. Kannst Du nachher bei mir vorbei kommen?“
„Ja mach ich, aber erst in einer Stunde oder so. Nach dem Baden muss ich noch kurz die Waschmaschine füllen und dann komm ich vorbei. OK?“
Sie bejaht und nach ein paar weiteren Minuten legen wir auf.
Nach 20 Minuten in der Wanne steige bin ich entspannt und voller Vorfreude auf meine Überraschung.

Kurze Zeit später stehe ich bei ihr vor der Haustüre. Sie zieht mich grinsend in die Wohnung. Ich kanns gar nicht erwarten und frage nach der Überraschung. Sie spannt mich auf die Folter und erzählt mir eine Geschichte von ihrem Mann und seinem Arbeitskollegen. Dieser Arbeitskollege hat seine Beziehungen spielen lassen und ist eigentlich für die Überraschung zuständig. Sie steht auf und reicht mir ein Schreiben mit der Bitte es durchzulesen.
Der Inhalt besagt, das ich mit meiner Begleitung ein Treffen mit Bon Jovi in München vor dem Konzert haben werde. Wir werden die Band treffen, uns mit ihnen unterhalten können und das Konzert vom Fotograben aus anschauen dürfen. Ich falle ihr jubelnd um den Hals. Als ich mich soweit beruhigt habe, fange ich an ihr zu erzählen, was wir die letzte Woche erlebt haben. Sie bekommt ganz große Augen als ich ihr die Geschichte von Jon erzähle. Sie kann es sich bildlich ausmahlen und kommt aus dem Lachen nicht mehr raus. „Da hast Du ihn ja schon getroffen.“ „Ja aber das macht nix, was glaubst Du wie die schauen werden wenn wir auf einmal hinter der Bühne stehen? Und erst recht wie Richie schauen wird“ erwidere ich grinsend. Ich bin schon ganz aufgeregt, wenn ich nur daran denke. Aber was machen wir mit unseren Eintrittkarten? Ich frage Klaudi ob sie nicht die Karten möchte, dann können wir ja zusammen hinfahren und wir können alle ganz viel Bilder machen. Sie fragt ihre Tochter Lesley, ob sie mitgehen würde. Die 16 – jährige stimmt freudig zu. Also ist es gebongt. Wir machen einen Mädelsabend. Bis mir einfällt, das wir ja in München übernachten. Sie sagt, das ist kein Problem, dann fahren wir halt doch mit zwei Autos, da sie direkt danach wieder heim müssen. Nach ein paar Minuten verabschiede ich mich von Klaudi und ihren Kindern. Mit dem versprechen am nächsten Tag in unserer Stammkneipe einen trinken zu gehen ,fahre ich nach Hause. Dort angekommen gehe ich ins Bett und träume von dem bevorstehenden Konzert am Freitag.

Am nächsten Morgen stehe ich mit frischen Brötchen bei Silke vor der Türe. Nach mehrmaligem Klingeln macht sie mir ganz verschlafen die Türe auf. Während sie im Bad ist mache ich Kaffee. Während dem Frühstück erzähle ich ihr von Klaudis Überraschung. Sie ist total aus dem Häuschen. Wir beginnen Pläne zu schmieden und uns alles bis ins kleinste Detail auszumalen. Silke probiert lauter verschieden Klamotten an, weil sie Richie damit beeindrucken will. Nach dem aussuchen und planen fahre ich nach Hause.

Mein Abend mit Klaudi läuft vergnüglich. In unserer Kneipe ist viel los. Abwechselnd helfen wir hinter dem Tresen aus. Als wir schließlich nach Hause gehen, machen wir einen Treffpunkt vor dem Stadion aus.

Am Donnertag fahren Silke und ich gegen Mittag nach München. Unser Hotel liegt mitten im Herzen von München. An der Rezeption wird uns mitgeteilt, das wir doch bitte unser Auto in die Tiefgarage bringen lassen sollen. Unsere Zimmer sind diesmal in der 4. Etage. Zwei Suiten nebeneinander. Wir haben sehr viel Platz. Nach dem auspacken machen wir uns auf den Weg, um uns in München ein bisschen umzuschauen. Da wir nicht weit vom Hofbräuhaus entfernt sind, setzen wir uns nach draußen und trinken gemütlich einen Kaffee und lassen uns die Sonne auf den Pelz brennen. Wir beobachten die ausländischen Touristen, besonders die Japaner mit ihrem aufgeregten geknipse haben es uns angetan. Wir schauen uns die Läden rund um den Marienplatz an. Am frühen Abend kommen wir wieder ins Hotel zurück. Wir ziehen uns um und gehen essen, diesmal wieder ins Hard Rock Cafe. Bei Fingerfood und Pommes betrachten wir die Memorabilien an den Wänden. Als Nachtisch genehmigen wir uns zusammen einen Hot Brownie. Derart gesättigt sind wir nur noch faul und träge. Nach ein paar Cocktails gehen wir ins Hotel zurück. Wir überlegen, ob wir uns noch in die Bar begeben sollen, sind dafür aber viel zu faul. Im Zimmer angekommen ziehen wir uns bequeme Klamotten an und schauen zusammen fern.

Freitag morgen sind wir auf dem Weg zum Frühstück, als uns mitgeteilt wird, dass der Frühstücksraum heute geschlossen ist. Wir sollen doch bitte auf der Terrasse frühstücken. Auf unsere Frage hin, warum da zu sei, bekommen wir nur zur Antwort, da findet eine private Gesellschaft statt. Verwundert gehen wir zum essen.

Freitag, 20. April 2007

Teil 7

Im Konferenzsaal angekommen, sind schon eine Menge Menschen da. Alles aber eher Roadcrew und Freunde, keine Promis. Wir nehmen an der aufgebauten Bar Platz und bestellen uns was zu trinken. Während wir unsere Gläser in Empfang nehmen, wird Silke die Augen zugehalten. Ich sehe, das es Richie ist und grinse ihn an und sage ihm wie toll ich heute sein Gitarrenspiel gefunden habe. Auf einmal ertönt es neben mir: „ und ich? Ich war heute nicht gut? Das muss ich ändern!!“
Jon steht hinter mir und sieht unverschämt gut aus. Er hat eine dunkelblaue Jeans an und ein schwarzes Lederhemd nicht unähnlich dem welches er heute Abend auf der Bühne getragen hat. Er legt ganz lässig seinen Arm um meine Schulter und nimmt mir mein Weinglas aus der Hand und probiert. Er scheint zufrieden zusein und bestell beim Ober genau den selben Wein wie ich. Die ganze Band hat sich um uns versammelt und unterhält sich. Ich genieße es und lehne meinen Kopf vorsichtig an seine Schulter. Das Hemd ist ganz weich und gut riechen tut er, lecker. Mit einem Blick durch den Raum bemerke ich, dass außer uns, nur noch eine Handvoll Frauen anwesend sind. Die kommen mir aber nicht bekannt vor. Ich frage in die Menge, wie es eigentlich passieren kann, das hier so wenig Frauen sind und so viele Männer.

Das Gelächter ist groß. Mir wird erklärt, das auf Tour wenig Frauen dabei sind. Und diejenigen, die dabei sind, gehören zur Crew und die sind meistens schon vergeben und mit einem der anderen Crewmitglieder verheiratet. Weiter wird mir erklärt, dass wenn es mehr Frauen wären, die eigenen Ehefrauen der Jungs ganz schön eifersüchtig wäre. Mit einem grinsen von Jon, während er den Arm von meiner Schulter nimmt, sagt er, dass sie es früher schon ganz wild getrieben haben, aber jetzt anständige Ehemänner und Väter sind.

Wir sitzen in geselliger Runde zusammen und lachen und scherzen miteinander. Ich werde müde und sage Silke bescheid das ich auf unser Zimmer gehe. Sie nickt und bedeutet das sie dann nachkommen wird. Ich verabschiede mich von allen und wünsche eine gute Nacht. Ich gehe aus dem Zimmer und drehe mich kurz vorher noch einmal um und sehe wie Jon seinen Kopf wieder wegdreht. Er hat mir nachgeschaut, denke ich und mache mich, innerlich Jubelsprünge ausführend, auf den Weg in unser Zimmer. Schlaflos liege ich im Bett und denke an das eben erlebte. Plötzlich schießt mir der Gedanke an meinen Freund durch den Kopf. „So ein Mist, was machst Du denn. Du hast doch deinen Michel, und du denkst an einen anderen“. Mit diesen Gedanken schlafe ich ein.
Zwei Stunden später kommt Silke ins Zimmer und versucht kein Geräusch zu machen um mich nicht zu Wecken. Ohne das ich etwas merke geht sie ins Bett.

Am nächsten Morgen bin ich schon um neun Uhr wach und kann nicht mehr schlafen. Da ich nicht mitbekommen habe, wann sie ins Bett gekommen ist, lass ich sie weiterschlafen und gehe ohne sie zum Frühstücken. Da mir aber da zu viel los ist, nehme ich mir eine große Tasse Kaffee und setzte mich vor das Hotel auf die Mauer und genieße die Sonne. Mit dem Gesicht zur Sonne und mit geschlossenen Augen hinter meiner Sonnenbrille sitze ich faul da. Plötzlich fällt ein Schatten auf mich. Ich mache die Augen auf und sehe jemanden vor mir stehen „Guten Morgen Tanja“. Ich erkenne Jon. Lächelnd frage ich ihn ob er mit seiner Joggingrunde schon fertig ist. Er setzt sich neben mich, total verschwitzt. Er antwortet, dass er seine Runde jetzt beendet hat. Er schaut in meine halbvolle Kaffeetasse und nimmt sie mir aus der Hand. Mit einem verschmitzten lächeln trinkt er meine Tasse zu ende. „Warum hast Du deinen Kaffee hier draußen und nicht im Frühstücksraum?“ „Weil mir da drinnen zu viel los war und ich keine Lust auf ein Gedrängel am Buffett habe. Deshalb hab ich es mir mit meiner Tasse hier draußen in der Sonne gemütlich gemacht.“
„Möchtest Du mit rauf kommen und bei uns Frühstücken? Da ist keiner außer uns und du kannst Dir alles in Ruhe aussuchen was Du möchtest und einen weiteren Kaffee trinken. Immerhin schulde ich dir ja einen“, sagt er mit einem Blick auf meine leere Tasse. Nach kurzem überlegen willige ich ein und wir gehen ins Hotel. An der Rezeption lasse ich mir einen Zettel geben und schreibe Silke eine kurze Nachricht:

Bin im 6. Stock beim frühstücken.
Komm doch auch rauf wenn Du fit bist.

Gruß Tanja

Nachdem ich bei Jon nachgefragt habe, ob es in Ordnung ginge wenn Silke später dazu kommt und er es nickend bestätigt hat, gebe ich der Dame ihren Stift zurück.
Im Aufzug sage ich zu Jon, "ich lege den Brief nur kurz ins Zimmer und ich gleich wieder da." Als der Aufzug in der 3. Etage stoppt, gehe ich zu unserem Zimmer und bin ganz verwundert, als Jon mir hinterher kommt. Vor der Zimmertüre deute ich ihm leise zu sein und gehe hinein und lege den Brief auf mein Kopfkissen. Ich gehe an den Schreibtisch und nehme mir mein Brillenetui. Da ich heute morgen zu faul war, muss ich jetzt als Brillenschlange rumlaufen. Jon schaut mich nur kurz an und sagt er geht kurz duschen und trifft sich dann mit mir beim frühstücken.

Als ich den sonnendurchfluteten Raum betrete, ist außer mir niemand da. Ich suche mir ein Platz am Fenster und hole mir nochmals einen Kaffee und eine Platte mit verschiedenen Früchten. Auf einmal klingelt mein Handy. Michel. Ich gehe ran und frage ihn, warum er denn so früh schon wach ist. Er erzählt mir, das sie heute ne kleine Inselrundfahrt machen wollen und da will er sein Handy nicht mitnehmen. Deshalb hat er es probiert, nachdem ich mich ja gestern Abend nicht mehr gemeldet hätte und am Vormittag so komisch gewesen sei. Ich versuche mein Verhalten damit zu erklären, dass ich gestern morgen einfach noch zu verschlafen war und gestern waren wir auf einer Party und haben mit anderen Fans noch einmal das Konzert erlebt. Nach ein paar weiteren Minuten beenden wir das Gespräch. Auf einmal höre ich wie jemand an den Tisch läuft. Es ist Jon mit seinem Frühstück. Er schaut mich kurz an und fängt an zu essen. Ich beginnen damit, meine Früchte zu essen, beschließe aber dann mir noch ein Joghurt und eine Brezel mit Nutella zu holen. Zurück an meinem Platz tausche ich meine Sonnenbrille gegen meine normale aus. Jon schaut mich ganz verdutzt an „da siehst du ja gleich ganz anders aus, so ungewohnt“. „Ich bin heute morgen nur noch zu faul gewesen meine Kontaktlinsen einzusetzen, deshalb muss ich mit der Brille heute rumlaufen. Ich hoffe es ist nicht zu schlimm“. Grinsend erwiderter er, „ist schon ok, das ist auch hübsch“. Ich bedanke mich und beende mein Frühstück.

Wir fangen eine Unterhaltung über den gestrigen Abend an, und Jon erzählt mir, dass Silke sich den restlichen Abend über mit Richie unterhalten hat und auch mit ihm die Feier verlassen hat. Erstaunt und geschockt schaue ich ihn an. „Mit Richie? Was haben die beiden denn noch gemacht? Er ist doch verheiratet:“ „Was er auf Tour macht, bleibt unter uns und wird nicht an andere Personen weitererzählt. Vor allem nicht an die Ehefrauen.“ Kopfschüttelt erwidere ich, dass das nicht so einfach ist. Da es ja auch irgendjemand anders mitbekommen kann. Jon sagt das es durchaus passieren kann, aber in der Regel hält da jeder den Mund. So eine Tour geht ja ziemlich lange und die Versuchungen sind in jeder Stadt vorhanden. Eine Frau ist hübscher als die andere und die werfen sich einem ja sprichwörtlich um den Hals. Da kann es schon passieren, das man die Vorsicht vergisst und sich auf einen One Night Stand einlässt. Wenn das im Voraus geklärt ist, gibt es mit den Mädels eigentlich keine Schwierigkeiten. Ich Frage Jon ob ihm das auch schon passiert ist und mir steigt eine leichte Röte ins Gesicht. Er fängt an zu lachen und meint nur, „ja klar aber das ist schon ewig her und ich bin Doro seit einigen Jahren treu. Besonders seit die Kinder auf der Welt sind.“

Ich lasse das Thema ruhen und Frage wo die anderen alle geblieben sind. „Die sind alle Spätaufsteher. Ich bin der einzige, der morgens zum Joggen geht und danach eigentlich noch zum Training. Das habe ich aber heute ausfallen lassen, da ich noch nicht so fit bin.“ Auf meine Frage, warum er nicht so fit sei bekomme ich zu hören, dass der Wein gestern auf der Party doch ein wenig zu viel war.

Wir werden von einem lauten Hallo von der Eingangtüre aus begrüßt. David und Hugh sind die nächsten bei unserem Frühstück. Nachdem die beiden mit ihren Tellern und Tassen bei uns am Tisch angelangt sind, wird die Unterhaltung ausgelassener. Ich verabschiede mich und gehe mit einer gefüllten Kanne Kaffee auf unser Zimmer, um Silke zu wecken und von ihr die ganze Geschichte mit Richie zu erfahren. Mit einer Tasse Kaffee vor der Nase wird Silke wach. Als sie nach der Uhrzeit fragt, sage ich nur das es Zeit zum aufstehen ist. Ich grinse sie an und will alles von gestern Abend erfahren.
Nach ein paar Schluck Kaffee fängt sie an:

Nach dem ich die Party verlassen hatte, hat sie sich noch sehr gut mit Richie unterhalten. Sie haben viel miteinander gelacht und getrunken. Die anderen seien an der Bar sitzen geblieben und er hat sich mit ihr in eine dunklere Ecke des Zimmers auf ein Sofa gesessen. Dort haben sie herumgealbert. Richie nahm sie dann in den Arm und hat mit ihr geflirtet. Ihr hat das sehr gut getan. Als sie dann auch ins Zimmer wollte, hat er sich angeboten sie zu begleiten. Auf dem Weg zu unserem Zimmer sind sie Händchenhaltend unterwegs gewesen. Im Aufzug hat Richie den Halteknopf gedrückt und angefangen sie zu küssen. Sie hatte lauter Schmetterlinge im Bauch und ganz weiche Beine, wie Wackelpudding. Als nach ein paar Minuten aus der Sprechanlage eine Stimme fragte ob alles in Ordnung sei, sind die wie zwei ertappte Teenager auseinander gefahren. Sie konnten sich als erstes gar nicht in die Augen schauen. Richie meinte es täte ihm Leid und das es gar nicht geplant gewesen sei. Er hat den Aufzug wieder fahren lassen und bis an die Zimmertüre begleitet. Dort hat er sie noch einmal heftig geküsst.

Ich kann es gar nicht glauben. „Wie fühlst Du dich jetzt?“ „Mir kommt das alles wie ein Traum vor. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass Richie und ich uns geküsst haben.“
Sie fragt wie ich um die Zeit an einen Kaffee bekomme. Ich zeige ihr den Zettel, den ich ihr geschrieben habe und erzähle ihr in Kurzform von meiner Begegnung mit Jon vor dem Hotel und der Einladung zum Frühstück.
Ich kann es immer noch nicht glauben, das meine beste Freundin mit Richie rumgeknutscht hat. Das sage ich ihr auch auf den Kopf zu. Ich erzähle ihr von Jons Bemerkung über Groopies und dem Thema One Night Stand und dass das anscheinend ab und zu vorkommen kann und es innerhalb der Band bleibt. Was auf Tour geschieht geht niemanden was an. Silke kuschelt sich mit einem zufriedenden Lächeln in ihre Kissen. Ich Frage sie über den gestrigen Abend noch weiter aus. Sie schwebt auf Wolke 7. Und irgendwann lässt sie den Spruch fallen, zum Glück haben wir ein Doppelzimmer, wer weiß was sonst noch alles passiert wäre. Ich fange herzhaft an zu lachen und meine dann nur, sie soll tun was immer sie will. Ich würde es an ihrer Stelle genauso machen.

Nach dem duschen erzähle ich ihr von meinem Telefonat mit Michel und das ich ein schlechtes Gewissen haben, da ich ihm nichts von unseren Begegnungen mit der Band und vor allem mit Jon erzählt habe. Ich habe ja eigentlich nichts getan und dürfte kein schlechtes Gewissen haben. Aber ich denke immer öfter an Jon und nicht an meinen Freund und das nagt schon schwer an mir. Ich nehme mir vor, sobald die Tour zu Ende ist, mir mit Michel ein schönes Kuschelwochenende zu gönnen und nicht mehr an Jon zu denken. Er ist ja schließlich glücklich verheiratet. Was soll er dann mit einer 1,66 cm großen Blondine, die noch nicht einmal in Größe 38 reinpasst. Ich bin froh über diesen Gedanken und hoffe, das ich nicht anfange über verrückte Dinge nachzudenken, die eh nicht passieren.

Nach einer gemütlichen Runde am Pool und in der Sonne, machen wir uns fertig um Bremen unsicher zu machen. Wir fahren mit dem Taxi in die Innenstadt und suchen uns ein leckeres Restaurant. Nach einigem Suchen einigen wir uns auf einen Spanier. Bei einer Portion Paella spielen wir mit unseren verrückten Gedanken und malen uns aus, wie es denn wäre, wenn Silke und Richie ein Paar wären. Mit lauter erdachten witzigen Anekdoten kommen wir aus dem kichern nicht mehr raus. Nach einer Flasche Wein sind wir so richtig ausgelassen, als plötzlich mein Handy klingelt. Es ist Michel. Ich gehe ran und erzähle ihm was wir gerade machen und wo wir sind. Er teilt mir mit, dass ihr Ausflug ins Landesinnere auch sehr interessant war und sie jetzt dann in die Strandbar gehen werden, um den Mädels beim tanzen zuzusehen. Ich wünsche ihm viel Spaß und wir sehen uns ja in 10 Tagen wieder.

Meine Stimmung ist merklich getrübt durch das Telefonat. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren ins Hotel zurück. Als wir an der Rezeption vorbei kommen, wird Silke ein Briefumschlag ausgehändigt. Mit folgender Nachricht:

Hallo Silky

Falls ihr Lust habt, kommt doch in den abgetrennten Bereich der Bar.
Wir können noch einen Gute Nacht Drink zusammen nehmen.

Gruß Richie

„Sollen wir noch an die Bar? Hast Du Lust?“
„Ja wegen mir können wir noch gehen, nur so lange nicht. Wir müssen doch morgen früh zum Flieger.“
„Sei kein Spielverderber und hab einfach Spaß. Vielleicht kannst Du ja wieder mit Jon tanzen,“ erwidert Silke mit einem Augenzwinkern.

Gemeinsam betreten wir die Bar und schauen uns suchend nach den Jungs am. Die Bar ist gut besucht. So wie es aussieht sind auch ein paar Fans anwesend. Der Barkeeper fragt uns nach unseren wünschen. Wir bestellen uns je ein Glas Wein und fragen ihn wo der abgetrennte Bereich der Bar sei. Bedauernd teilt er uns mit, das dort eine geschlossene Gesellschaft stattfindet und wir leider nicht hinein dürfen. Silke zieht den Brief von Richie aus der Hosentasche und zeigt ihn dem jungen Mann hinter der Theke. „Kann ich diesen Brief haben? Ich werde nachfragen ob es in Ordnung geht und komme dann wieder.“ Er nimmt den Brief und verschwindet durch eine Seitentür. Kurze Zeit später taucht er wieder auf und hat Richie im Schlepptau. Er kommt grinsend auf uns zu, nimmt uns beide in den Arm und geleitet uns ins Nebenzimmer. Mit einem Seitenblick auf den Barkeeper bittet er ihn, uns unsere Getränke zu bringen. Ich zucke entschuldigend die Schultern und dann stehen wir auf einmal in dem überfüllten Nebenzimmer. Vor lauter Menschen und Lärm versteht man die kleine Band, die im hinteren Teil des Raumes auf ihren Instrumenten spielt, kaum. Richie führt uns in eine Ecke des Raumes wo ein paar Zweisitzer Sofas in einer willkürlichen Anordnung stehen. Auf den insgesamt 5 Sofas haben sich ein paar der anderen Bandmitgliedern und der Crew breitgemacht. Richie zieht Silke mit zu seinem Platz und setzt sie einfach auf seinen Schoß. Ich mache es mir auf der Lehne eines anderen Sofas bequem. Der Barkeeper kommt mit unseren Getränken. Erleichtert etwas in der Hand zu haben, nippe ich an meinem Wein.

Teil 6

Fast pünktlich stehen wir um kurz nach acht vor der Restauranttür. Silke hat mir bis jetzt immer noch nicht verraten, was das für Typen sind, mit denen wir verabredet sind. Mit einem tiefen Seufzer gehe ich hinter ihr her und wir stehen plötzlich bei Bon Jovi vor dem Tisch. Mit offenem Mund bekomme ich nur ein kurzes „Hi“ heraus. Es sind noch zwei Plätze frei. Genau zwischen Richie und Jon. Wir setzten uns, Richie dann Silke und ich und dann Jon. Nervös schaue ich leicht nach links und bemerke das Jon mich beobachtet. Ich schaue ihm in die Augen und versuche ein leichtes grinsen und sage „Hi Jon, schön dich zu sehen. Wie geht’s dir?“ Er grinst zurück und beantwortet meine Frage. Wir versuchen eine kleine Unterhaltung in gang zu bringen, aber da ich vor lauter Angst was falsches zu sagen nur einsilbige Antworten gebe, ist es recht schwierig. Nach ein paar erfolglosen Minuten wenden wir uns wieder der allgemeinen Unterhaltung zu. Richie und David sind in ihrem Element und Unterhalten den ganzen Tisch mit Anekdoten über das Tourleben und mit ihren Scherzen untereinander.

Beim Nachtisch angekommen habe ich schon 3 Gläser Wein getrunken und werde ein bisschen lockerer. Mittlerweile kann ich mich an der Unterhaltung beteiligen. Auch Fragen über meine Arbeit und ob ich eine Beziehung habe, werden beantwortet.
„Und wo ist dein Freund während ihr uns hinterher reist?“ werde ich von Jon gefragt.
„Der ist mit seinen Freunden auf Mallorca im Urlaub. Ich verbringe meinen Urlaub mit Silke, um auf Bon Jovi Konzerte zu gehen. Da ihm das eh nicht gefällt haben wir beschlossen dieses Jahr getrennt Urlaub zu machen,“ erwiedere ich. „Ich sehen Ihn ja in 1,5 Woche wieder und wir telefonieren auch fast jeden Tag miteinander. Wie ist das eigentlich bei Dir und deiner Frau? Ihr seit ja noch länger getrennt voneinander?“
„ Ach das ist schon in Ordnung so, sie kommt manchmal ein paar Tage dazu, wenn wir eine längere Pause haben und bringt die Kinder mit. Genauso wie Du telefonieren wir jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit,“ beantwortet er meine Frage.

Ich erfahre, dass sie sich daran gewöhnt hat und das, wenn die Band auf Tour ist, alles so stressig ist, da bleibt dann nicht viel Zeit für traute Zweisamkeit. Die wird aber dann nach dem Abschlußkonzert im Giants Stadium nachgeholt. Da ist dann ein großer Familienurlaub geplant, mit Doro und den Kids.
Jon fängt an mir Anekdoten von früheren Touren zu erzählen. Nach einer weile schaue ich mich um und stelle fest das Silke nicht da ist. Ich schaue Tico an und frage ob er wüsste wo sich meine Freundin versteckt hat. „ja, die ist mit Richie rüber in die Bar, wo ein bisschen Musik gespielt wird zum tanzen“ werde ich aufgeklärt. Ich nehme meine Tasche und will ihr folgen, da wird mir eine Hand auf meinen Arm gelegt und aufgehalten.
Jon zieht mich zurück auf meinen Stuhl und meint ich soll den beiden doch den Tanz gönnen und sie werden später alle noch in die Bar gehen. Ich können ja noch so lange warten und mit ihnen alle zusammen nach nebenan gehen. Ich gebe mich geschlagen und bestelle mit einen Cappuccino mit Schlagsahne. Hhhhmmmmm, genüsslich löffele ich die Sahne runter und verdrehe die Augen. Jon fängt zu lachen an und betitelt mich als „Schleckermäulchen“ und bittet die Bedienung mir noch eine extra Portion Schlagsahne zu bringen. In aller Ruhe trinke ich meinen Kaffee zu Ende und verputze den letzten Rest der Sahne. Danach gehen wir geschlossen zu Silke und Richie in die Bar.

Die zwei sitzen entspannt an der Bar und plaudern. Wir setzen und dazu, ich mich neben Silke und der Rest drum herum. Bald herrscht wieder großes Gelächter. Wir bestellen eine weitere Runde zu trinken und werden nacheinander von den den Jungs zum tanzen aufgefordert. Ich stelle mich bei den schnelleren Liedern ein bisschen tollpatschig an, weil die mir so gar nicht liegen. Silke tanzt gerade mit David und ich mit Tico, da tanzt sie ganz nah an mich heran und fragt ob ich nicht mit Jon tanzen wolle. Ich erwidere , dass ich mich nicht ganz trauen würde und zu schüchtern sei ihn zu fragen. Grinsend flüstert sie was in Davids Ohr und tanzt weiter. Während einer Tanzpause an der Bar steht plötzlich Jon neben mir und fragt mich mit einem bezaubernden lächeln, ob ich bei dem nächsten ruhigeren Lied mit ihm tanzen würde. Errötend blicke ich kurz zu Boden und beantworte die Frage mit einem breiten „Ja sicher“. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Silke zu Jon blickt und nickt. Ich weiß nicht, was dieser Blick zu bedeuten hat und beschließe sie nachher danach zu fragen.
Während von Celine Dion „think twice“ aus den Lautsprechern ertönt werde ich von Jon auf die Tanzfläche gezogen. Silke geht wieder mit Richie tanzen. Er zieht mich in seine Arme und ich bin ihm ganz nah. Er legt einen Arm um meine Taille und nimmt meine Hand und legt sie mit seiner auf seine Brust. Seine Wange liegt an meiner und wir wiegen uns zum Takt der Musik. Mein Herz klopft wie verrückt und schlägt Purzelbäume. Ich kann es gar nicht glauben, dass ich in seinen Armen liege und muss erst mal blinzeln um zu schauen ob ich nicht träume. Ich kann ihn fühlen und riechen und will nicht das der Tanz aufhört. Als das Lied aus ist, geht er ein Schritt zurück, verbeugt sich und gibt mir einen Kuss auf den Handrücken und bedankt sich für den Tanz. Ich bin ganz verwirrt und lächle nur ganz leicht.

Benommen gehe ich an die Bar zurück und zünde mir mit zittrigen Fingern eine Zigarette an. Vor lauter lass mich auch mit, trinke ich meinen Wein in einem Zug aus und suche nervös nach einem Kaugummi in meiner Handtasche. Da fällt mir mein Handy in die Finger und ich sehe einen verpassten Anruf von meinem Schatz. „Scheiße“, denke ich, ich kann jetzt nicht mit ihm telefoniere. Er kennt mich so gut, da merkt er auch am Telefon das irgendetwas nicht stimmt. Mit einem leichten Seufzer lasse ich das Handy wieder in der Tasche verschwinden.

Mir ist auf einmal ganz warm. Ich entschuldige mich bei David, der neben mir sitzt und gehe nach draußen an die frische Luft. Es hat sich merklich abgekühlt, aber der Regen hat aufgehört. Silke kommt mir hinterher und fragt was denn passiert sei.
„Nichts was soll los sein? Ich habe mit Jon getanzt und habe mich so wohl gefühlt. Währendessen hat Michel angerufen, aber ich kann nicht zurückrufen. Er merkt genau das was nicht stimmt“, gebe ich aufgelöst zurück. Silke zieht mich in ihre Arme und tröstet mich. Sie weiß ganz genau wie ich mich jetzt fühle, da sie von meiner jahrelangen Schwärmerei für Jon weiß. Sie nimmt mich wieder mit in die Bar, wo uns alle entgegenschauen, so als ob sie auf uns gewartet hätten. Sie bestellt mit erst mal einen Tequilla zur Beruhigung. Nach einer weiteren Zigarette bin ich imstande mich wieder zu allen an die Bar zu setzten. Ich sehe Silke mit Richie reden. Nur Jon sehe ich nicht. Ich gehe zu Silke und flüstere in ihr Ohr und frage sie ob sie wüsste wo Jon abgeblieben ist. Als Antwort bekomme ich zu hören, es sei auf seinem Zimmer telefonieren und er käme aber wieder runter.

Für den Augenblick erleichtert bestelle ich mir noch etwas zu trinken und tanze eine Runde mit Richie und Tico. Irgendwann sitzt Jon wieder an der Bar und schaut uns beim tanzen zu. Wir tanzen aber kein mal mehr zusammen. Gegen drei Uhr gehen wir alle auf unsere Zimmer.

Im Bett liegend quetsche ich Silke aus, was sie mit Richie gesprochen hat. Sie erzählt dass sie sich gut verstehen und über Gott und die Welt geredet haben. Genauso wie mit den anderen. „Und was hast Du mit Jon gesprochen?“
„Er wollte nur wissen, ob er mit dir tanzen soll und warum du vorhin nach draußen gegangen bist. Ich hab ihm nur gesagt Du hast dich nicht ganz wohl gefühlt und wolltest frische Luft haben. Das hat er geglaubt, nachdem er dich ja in Mannheim aus dem Rot – Kreuz – Zelt hat kommen sehen.“
Erleichtert entgegne ich, das er es zum Glück nicht gemerkt hat wie wohl ich mich in seinen Armen gefühlt habe und das ich ihn nicht habe loslassen wollen. Das wäre ja ne schöne Blamage gewesen.

Ich muss mich wieder beruhigen, und morgen früh als erstes Michel anrufen.

Nach einer sehr kurzen Nacht gehen wir nach dem Frühstück in unser Zimmer, um uns für das Konzert fertig zu machen. Bei der Gelegenheit rufe ich dann auch gleich Michel an. Nach ein paar belanglosen Minuten am Telefon lege ich erleichtert auf. Silke sieht mich nur an und ich schüttele einfach nur den Kopf. Ich will nicht darüber reden. Sie weiß genau, das wenn, dann komme ich von alleine auf sie zu.

Auf dem kurzen Weg ins Stadion kommen uns schon mehrere Leute entgegen, die genauso wie wir drauf warten, dass es endlich losgeht. Wir holen wieder unsere Nummern beim Fanclubeinlass und warten mit den anderen. Um 16 Uhr gehen wir ins Stadion. Das lange warten überbrücken wir mit dem austauschen von Geschichten und Information mit den anderen Fans im Pit.
Als um ca. 19.15 Uhr endlich die Vorband auf die Bühne kommt, geht ein raunen durch die Menge. Der Sound ist viel zu laut eingestellt. Froh darüber das nach einer ¾ Stunde die Vorband aus ist, steigt die freudige Erwartung auf Bon Jovi. Ich habe schon Herzklopfen und bin ganz aufgeregt. Silke bekommt das mit und drückt mir nur kurz den Arm und fragt ob alles in Ordnung ist.
„ Ja ist alle ok, bin nur nervös und aufgeregt zugleich.“ Ich hole meine Kamera aus der Tasche und hänge sie mir um den Hals. Um 20.15 Uhr geht es los. Jon kommt auf die Bühne gesprungen und reißt gleich alle mit. Sie sind super drauf. Jon scherzt mit dem Publikum und bekommt sogar ne Brezel geschenkt. Die er dann angeknabbert in die Menge wirft. Als er wieder in unsere Richtung kommt, habe ich meine Kamera schon griffbereit vor meinen Augen. Er sieht Silke und mich in der Menge stehen und grinst uns an. Mir wird wieder ganz anders, als ich an unseren Tanz gestern Abend denken muss. Ich muss da unbedingt cooler werden sonst kann ich das gar nicht genießen.
Nach ein paar spektakulären Aktionen und den Zugaben seitens der Band ist das Konzert um ca. 23.15 Uhr beendet.
Wir begeben uns in unser Hotel zurück, das jetzt schon von den anderen Fans belagert wird.

Auf dem Weg zum Aufzug wird Silke vom Portier ein Briefumschlag übergeben. Im Aufzug öffnet sie den Umschlag. „Wir sind auf die Aftershowparty in den 6. Stock eingeladen. Wir sollen einfach raufkommen, wenn wir fertig sind und dem Security einfach diesen Brief zeigen.“
Ich krieg fast nen Herzanfall vor lauter Schreck. „Ich glaub ich brauch nen Schnaps.“
Auf dem Zimmer springen wir kurz unter die Dusche und ziehen uns um. Nach etwa einer Stunde sind wir auf dem Weg in den 6. Stock. Die Security lässt uns nach dem Blick auf unser Schreiben ohne murren durch.