Mittwoch, 3. Dezember 2008

Teil 93

Ich schlafe tief und fest und träume von Jon.... von viel Schweiß, heißem Sex und Mann pur.
Aber wieder einmal werde ich unsanft aus meinen Träumen gerissen......
Das Telefon klingelt und ich suche schlaftrunken nach dem klingelnden Gerät.
Ich finde das Handy irgendwo im Bett.... aber das klingelt gar nicht... Shit das Festnetz...

Mit schweren Augen tapse ich in den Flur und nehme das Telefon aus der Ladestation.
“Hallo?” brumme ich.

“Hey Schnapsdrossel.... aufstehen.... es ist schon Mittag”, ertönt die gutgelaunte Stimme von Silke am anderen Ende.

“Danke fürs wecken... aber ich war heut schon wach” brumme ich weiter und gehe wieder in Richtung Bett.

“Wie du warst schon wach, dafür hörst du dich aber noch sehr verschlafen an.....”

“Jon hat mich gegen neun geweckt, auch per Telefon”, maule ich zurück.
Ich bin wirklich ein Morgenmuffel und lass das immer an den falschen Leuten aus.

“Nicht wieder hinlegen, geh mal in die Küche, ich hab dir heut Nacht noch Kaffee gemacht, der ist bestimmt noch warm”, schickt sie mich wieder aus dem Bett.

“Ja ja ich geh ja schon...”

In der Küche angekommen schenke ich mir den Muntermacher ein und nehme genüsslich einen paar Schlucke.........
“Danke schön.... jetzt gehts mir besser. Was gibts? Warum weckst du mich?”

“Naja erstens wollte ich hören wie es dir geht und zweitens wissen was du heute noch so vor hast”

“Ok dann werde ich dir das mal erzählen. Mir ging es heute Morgen um neun echt beschissen. Ich hatte Kopfweh und außerdem hatte ich das Gefühl mein Magen hätte ne Generalüberholung dringend nötig. Aber Jon hat mich ganz schnell kuriert.”
Jetzt muss ich grinsen und Silke hört das natürlich.

“Was hat er gemacht? Viel kann das ja nicht gewesen sein, so auf die ganze Entfernung und so”, fragt sie mich neugierig.

Jetz muss ich lauthals lachen.
“Jon und ich hatten Telefonsex!”

“Ihr hattet was??? Ich dachte das magst du überhaupt nicht? Wie kommts das du da mit gemacht hast?”

“Naja wenn Jon nicht schlafen kann und ich ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen soll, die er dann nicht interessant findet, muss man sich ja anderweitig beschäfigen und außerdem, mit einem Mann wie Jon probiere ich alles aus”, kontere ich.

“Wow.. Hut ab vor Jon.... ich glaub der bringt noch ne Nonne dazu, ihr Zölibat aufzuheben..... Du hast immer gesagt, du machst das nicht, so viel Fantasie hast du nicht um am Telefon auf touren zu kommen....”

“Wie gesagt, du hast mit Jon noch nie telefoniert..... apropos telefoniert, hast du ja doch,
was habt ihr beiden denn gestern Nacht noch zu bereden gehabt? Und außerdem fand Jon es gar nicht toll, dass du mich komplett ausgezogen hast.”

“DAS war ja nicht beabsichtigt, ich wollte dir eigentlich nur die Jeans ausziehen, aber irgendwie hab ich deine Unterhose mit erwischt und da war es dann eh schon egal. Aber ich sag dir eins, sowas wie gestern will ich nicht nochmal mit machen..... Du warst zwar weggetreten aber einfach ist das nicht jemanden auszuziehen, wenn er nicht mehr gerade stehen kann. Ich darf ja eigentlich nicht viel heben, da hat es schon gelangt, das ich dich in deiner Ohnmacht zum Sofa geschleift habe. Das kann Jon nie wieder gut machen.”

Ich muss lachen als ich mir das bildlich vorstelle..... Silke zieht mich wie nen Sack Kartoffeln durch meine Wohnung...
“Ich mach das wieder gut, wenn du nicht gewesen wärst gestern, wer weiß was ich noch für Dummheiten angestellt hätte. Danke auch für den Kaffee, war ne sehr gute Idee.”

“Ich weiß ja wie du bist, wenn du Morgens keinen Kaffee bekommst, warum glaubst du eigentlich hab ich dich erst mal in die Küche geschickt???”

“Ist ja schon gut... schon schlimm genug, dass du mich so gut kennst..., aber was hast du denn nun gestern mit Jon geredet?”

“Jon hat mir nochmal erzählt was vorgefallen ist und auch das er wahrscheinlich vorübergehend in sein Apartment zieht. Zuhause sei Krisengebiet und Doro hätte ihn quasi an die frische Luft gesetzt. Sowas in der Art das es besser wäre, wenn er sich ein weilchen aus dem Familienleben raus hält und sich verdrückt.”

“Doro hat WAS gesagt??? Will sie ihm etwa die Kinder vorenthalten???? Spinnt die denn?? Das kann sie doch nicht machen... Jon liebt seine Kinder... warum hat er denn nichts gesagt heute morgen.”

“Tanja nicht aufregen, lass das nicht dein Problem werden..... das ist Jons Familie.... und sprich ihn auch nicht drauf an, er ist fertig genug und wenn er es dir erzählt dann kannst du immer noch was sagen.... aber nicht von dir aus, ok??”

“Ja ja ich sag nix, versprochen, aber.............. Mensch wie kann sie denn so reagieren.....”, ich bin echt geschockt.

“Ok Mädel, was machst du heute noch?” werde ich von Silke abgelenkt.

“Heute? Naja sooo lange bin ich ja noch nicht wach und außerdem muss ich mein Bett beziehen, Bettwäsche waschen und die dann gleich zu meiner Schwester bringen und in den Trockner schmeißen und den ganzen Kram von gestern aufräumen. Warum?”

“Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast heute Abend mit zu meinem Bruder zu kommen, ich feiere mit meiner Family meinen Geburtstag nach und es kommen noch ein paar weitere Bekannte.”

“Ne ne Süße lass mal lieber, ich hatte gestern genügend Alkohol und außerdem feier du mal mit deinen Eltern und Geschwistern. Wir haben ja am Montag gefeiert. Ich glaub ich mach heut nicht viel. Ich hau mich heut Abend aufs Sofa, schau ein paar Bon Jovi DVDs und sabber Jon an. Wenn er schon nicht da ist und mich heut morgen schon so heiß gemacht hat, da geb ich mir so dann die komplette Dröhnung”, sage ich grinsend.

“Na dann mach das, ich kann ja noch bei dir vorbei kommen, wenn die Meute weg ist und mit dir warten bis Richie sich meldet. Was hälst du davon??”

“Klar logisch, komm vorbei ich bin ja zu Hause.”

“Kann aber später werden, evtl. auch erst Mitternacht. Ich weiß ja nicht wann alle wieder gegangen sind.”

“Kein Problem, komm einfach vorbei und sollte ich eingeschlafen sein, ich hör es ja dann wenn du klingelst.”

“Ok dann bis heut Abend. Ich muss noch einen Kuchen backen. Bis später.”

“Bye bis später Süße und Danke nochmal”

“Bitte gern geschehen, bye.”


Wir legen auf und schaue meine leere Kaffeetasse an. Die muss ich dringend nachfüllen.

Halb nackt tappe ich wieder in die Küche, schenke mir ne weitere Tasse ein und setzte mich damit aufs Sofa und zünde mir eine Zigarette an.
Nach weiteren 2 Tassen gehe ich wieder ins Schlafzimmer und ziehe das Bett ab und reiße das Fenster zum lüften auf.

Bibbernd stehe ich planlos im Schlafzimmer.... Hier siehts aus als hätte ne Bombe eingeschlagen.

Während die Waschmaschine läuft räume ich im Schnelldurchgang das Schlafzimmer auf und weil ich gerade so viel Elan habe, gehe ich mit dem Staublappen auch noch drüber.
Danach folgt das Wohnzimmer. Hier siehts echt aus als hätten wir ein Picknick gemacht. Halbleere Pizzaschachteln, leere Wasser und Colaflaschen, leere Gläser und die Schnapsflasche. Oh je..... schnell räume ich alles weg und lege die Decke wieder zusammen, auch hier mache ich die Balkontüre auf um den Alkoholmief nach draußen zu lassen.

Mit meiner leeren Kaffeetasse gehe ich weiter in die Küche. Auch da herrscht der Schweinestall. Wenn Frau immer nur unterwegs ist, sollte sie sich eindeutig einen “James” zu Hause haben, der dann immer die Wohnung auf Fordermann bringt, dann muss sie das nicht selber machen.

Ok Ärmel hoch gekrämpelt und los gehts.... Abwaschen und die Ablage aufräumen..... fertig.... trocknen kann das alleine....

Mit dem restlichen Kaffee in der Hand gehe ich frierend wieder ins Wohnzimmer. Ne ne so geht das nicht... hier ist es kalt und außerdem ist zuviel frische Luft am Morgen gar nicht gut für mich. Schnell mache ich nen Rundgang und mache alle Fenster und Türen wieder zu.

Komisch jetzt bin ich hier grad mal ne Stunde beschäftigt und schon ist die Wohnung aufgeräumt.... Warum brauch ich denn sonst immer so lange??? Versteh ich gar nicht, wenn ich dran bleibe und das nicht machen “muss” dann geht das echt schnell.

Vielleicht sollte ich mir nicht immer so große Gedanken drüber machen.
Aber jetzt setzte ich mich erst mal aufs Sofa und trinke gemütlich den restlichen Kaffee und rauche eine weitere Zigarette. Die Bettwäsche dürfte auch gleich fertig sein.

Ich schnappe mir mein Telefon und rufe bei meiner Schwester an.
“Hi Schesterlein, na was machst du grad?” begrüße ich sie.

“Hi, was ich mache?? Nix großartiges, ich bügel gerade, warum?”

“Naja ich hab grad Bettwäsche gewaschen und kann ich die bei dir in den Trockner schmeißen?”

“Na klar frag doch nicht, komm einfach vorbei.”

“Ok aber ich frag doch immer..... ich bin dann in ner Stunde bei dir. Soll ich was mitbringen?”

“Bring nen Kuchen mit, wenn du magst dann können wir Kaffee trinken und zieh dich warm an, ich muss nachher noch mit dem Hund spazieren. Meine bessere Häflte hat sich mal wieder aus dem Staub gemacht. Der ist im Geschäft und muss noch ein paar Sachen machen. Ich bin also alleine.”

“Wie der ist beim arbeiten?? Wieso muss der am Wochenende da auch noch hin, langts nicht wenn er Abends schon länger bleibt?”

“Nein langt nicht, du kennst ihn ja, aber wenn man der Chef ist dann muss man auch am Wochenende kurz in die Firma. Kurz sind dann halt mal 2 – 3 Stunden. Ich bin es ja mittlerweile gewöhnt”, lacht sie in den Hörer.

“Ok dann bring ich trotzdem nen Kuchen für ihn mit. Nicht das er dann da ist und es ist kein Kuchen für ihn da.”

“Ja mach das. Bis nachher... Tschüss”

“Ja Tschüss.”

Ok dan wäre das auch geklärt. Meine Bettwäsche ist eigentlich schon wieder trocken, obwohl die Maschine gerade erst schleudert. Da muss ich wieder grinsen. Ist schon geschickt wenn man eine Schwester hat die nen Trockner besitzt. Meine Wohnung ist leider viel zu klein dafür. Ich könnte meine Bettwäsche auch zu meiner Mama bringen aber dafür fehlt mir heute eindeutig der Nerv. Die rufe ich dann lieber an, wenn ich wieder zu Hause bin.

Nach erholsamer Dusche, währenddessen ich mal kurz die auch mit geschrubbt hab, mache ich mich mit meiner nasse Bettwäsche auf den Weg zu meiner Schwester, Unterwegs hole ich noch den Kuchen und bin fast pünktlich da.

Nach kurzer Wartezeit an der Haustüre öffnet sie.
“Mensch wie siehst du denn aus?” lautet ihre nicht so freundliche Begrüßung.

“Darf ich erst mal rein kommen oder soll ich dir das hier draußen auf der Straße erzählen?” kommt meine trockene Antwort.

Mit einem entschuldigenden grinsen lässt sie mich ins Haus. Während ich den Hund begrüße meint sie so zu mir, das ich meine Jacke erst gar nicht ausziehen brauche.
“Wir gehen gleich spazieren und danach gibts Kaffee.”


Also lass ich meine Jacke an und wir gehen durch den Keller zu ihrem Auto. Ich lasse den Hund ins Auto und warte auf Nicole, die meine Wäsche gleich in den Trockner räumt. Sie kommt mit einem 2. Paar Handschuhe und einer Mütze zurück.

“Hier zieh das an. Es ist kalt und du siehst nicht gerade fit aus”, sagt sie und hält mir die mtgebrachten Wintersachen hin.

“Danke für die Handschuhe aber die Mütze setze ich nicht auf. Danach sehe ich wieder aus wie Hein Blöd. Die kannst du selber aufsetzen.”

“Wie du meinst, aber beschwere dich nicht bei mir, dass dir dann kalt ist.”
Mit diesen Worten setzten wir uns ins Auto und los gehts. Sie fährt ein Paar Kilometer zu ihrer bevorzugten Spaziergehstrecke.


Sie lässt mir relativ viel Zeit bevor sie anfängt mich nach meinen verheulten Augen zu fragen.
Das war mir klar, aber ich erzähle ihr von der Geschichte mit Jon, Doro und mit und was gestern passiert ist.

“Du bist WAS? In Ohnmacht gefallen? Das ist dir ja noch nie passiert. Und Jon hat seiner Frau erzählt das er eine Affäre hat? Wow Hut ab.... und nun ist er praktisch zu Hause raus geflogen und hat sich in seinem Apartment verkrochen. Da bin ich ja mal gespannt was da noch auf ihn zu kommt. Wird bestimmt nicht einfach, wenn das an die Öffentichkeit kommt. Das wird nicht einfach. Für keinen von euch.”

“Ja ich weiß und ich kann dir auch gar nicht sagen wie es passiert ist, aber ich war so fertig nach der SMS von Doro und dem bisschen was Jon mir am Telefon gesagt hat, dass ich nur noch Horrorszenarien im Kopf hatte. Mir war das selber alles zu viel”, erzähle ich ihr.

“Naja ich glaub dir das, dass es dir alles zu viel war. Aber du darfst nicht an dich denken. Jon verliert viel mehr. Du gewinnst alles wenn er sich komplett für dich entscheidet. Ich wäre jetzt noch viel vorsichtiger in der Öffentlichkeit, du hast keine Ahnung wie die Presse sein kann. Jon bekommt die volle Breitseite ab und leidet darunter. Du kannst nur für ihn da sein und ihn unterstützen”, erklärt sie weiter.

“Und du kannst wenigstens froh sein dass Silke dabei war. Wer weiß was noch alles passiert wäre und was du sonst noch gemacht hättest. Wieviel Tequila hast du denn dann gehabt?”

“Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Vielleicht eine halbe Flasche? Silke hat mich ins Bett gebracht und mit einer Unterbrechung hab ich bis ein Uhr geschlafen.”

“Na und wie ich dich kenne hast du auch noch nicht gefrühstückt oder?”

“Nein... lass mich bloß mit Essen in Ruhe. Ich will gerade nix haben.”

“Dann trinkst du einfach noch einen Kaffee und wenn dein Magen mitspielt kannst du ja immer noch einen Kuchen essen oder ich mach dir was von gestern warm. Es gab Schnitzel mit Kässpätzle. Das magst du doch so gerne.”

“Ich überlege es mir.”


Nach einer Stunde sind wir genug gelaufen und fahren wieder zurück zu ihr.
Das Auto meines Schwagers steht auch schon auf einem Platz.

“Schau mal einer an, wer den Weg nach Hause gefunden hat”, sagt meine Schwester ironisch.

Huch was ist denn da los? Fragend sehe ich sie von der Seite an.
“Was ist denn los?”

“Ach nix, aber ich muss die ganze Hausarbeit machen und der gnädige Herr verzieht sich ins Geschäft und lässt mir dann auch noch den Hund da. Als ob ich nicht schon genügend Arbeit habe. Er hätte ja den Hund mitnehmen können dann hätte ich wenigstens richtig rauswischen können. Aber so ging das ja mal wieder nicht. Als ob ich sonst den ganzen Tag zu Hause sitze und Däumchen drehe, NEIN ich hab ja keinen Job von ca. 12 Stunden am Tag... ne ne ich nicht” brummelt sie vor sich hin.

Ach Gott da ist wieder dicke Luft. Immer wieder das selbe Problem. Aber das kann ich ihr nicht abnehmen.

“Rede doch nochmal mit ihm” sage ich zu ihr und nehme sie kurz in den Arm.

“Wie oft denn noch? Ist schon ok, aber manchmal regt es mich tierisch auf. Wetten das er nachher fragt was es heute zum Abendessen gibt?

Jetzt muss ich lachen. Wie oft habe ich das schon gehört. Die beiden sind einfach herrlich, auch wenn meine kleine Schwester da im Augenblick nicht drüber lachen kann.
Wir kommen im Wohnzimmer an und der Kaffee ist schon fertig. Das ist ja mal was ganz neues.

“Hey der Kaffee ist ja schon fertig”, begrüße ich meinen Schwager.

“Ja ich glaub ich sollte das auch mal machen”, sagt er mit einem schiefen Blick in Richtung Nicole.

Die sieht ihn nur an und bemerkt den gedeckten Tisch.

“Aber das nächste Mal nimmst du den Hund mit, ok?”

Sie dreht sich um und hängt unsere Jacken weg, danach sitzen wir alle aber trotzdem gemütlich im warmen Wohnzimmer. So ein Schwedenofen hats schon in sich. Es ist mollig warm und ich entspanne mich sichtlich.

“Willst du nachher mitessen?” fragt mich Nicole nachdem der Kuchen verhaftet und die Kaffeekanne leer ist.


“Ne lieber nicht. Ich fahre demnächst wieder nach Hause und warte das Jon anruft und mit Mama sollte ich auch noch kurz telefonieren”, erkläre ich ihr.

“Wenn du meinst, aber willst du vielleicht das Essen dann mit nehmen? Du kannst dir ja die Reste von gestern in der Mikrowelle warm machen”, bietet sie mir an.

Das lass ich mir nicht zwei mal sagen und ich nehme gerne das Essen mit.

Eine Stunde später bin ich mit Essen und frischer Wäsche wieder zu Hause.
Meine frische Bettwäsche ziehe ich gleich wieder auf. Wenn Jon wüsste in was ich schlafe, da würde er mich für komplett verrückt halten. Ich habe 2 verschieden Garnituren Bon Jovi Bettwäsche die ich eigentlich immer drauf habe. Wenn ich Jon schon nicht persönlich bei mir haben kann, dann liege ich in der Bettwäsche und genieße eben das. Zum Glück hatte ich die ja schon vorher.

Nachdem ich alles erledigt habe, kann ich mich endlich in bequeme Klamotten schmeißen und es mir vor dem Fernseher bequem machen.

Meine Mama habe ich auch angerufen, die Kässpätzle und das Schnitzel sind warm und nun bekomme ich das erste Essen am heutigen Tage. Den Kuchen habe ich verschmäht und nur von Kaffee und Zigaretten kann sich kein Mensch ernähren. Ich kontrolliere ob an meinen beiden Handys der Akkus voll sind und sie in meiner Reichweite sind, dann gehts los.

Mit einer Kanne Pfefferminztee mache ich es mir vor meinem DVD Player bequem.
Als erstes schaue ich mir einen witzigen Kinderfilm an, der gerade im Fernseher läuft. Danach so gegen 22 Uhr fange ich mit meiner “Therapie” an und werfe die erste Bon Jovi DVD in den Player.

So ein Samstag Abend ist einfach herrlich.

Ich bin gespannt wann Silke kommt. Zu zweit macht das anschmachten unserer Jungs viel mehr Spaß.

Der ist ruck zuck leer getrunken und ich mache mir eine zweite Kanne, passend zu zweiten DVD – Hälfte.

Mittlerweile ich es halb Zölf und von Silke ist immer noch keine Spur. Ich bin am überlegen, ob ich ihr eine SMS schicken soll, dass sie sich nicht die Mühe machen soll, so spät noch vorbei zu schaun. Aber so wie ich sie kenne, liest sie die eh wieder zu spät oder sie kommt dich einfach vorbei.

Also harre ich aus und warte auf Silke.

Nachdem die komplette DVD durch ich, lege ich eine der alten DVDs ein. Jon mit langen Haare und verschwitzt. Silke weiß ja nicht was sie verpasst, da spingt ihr Richie zeitweise oben ohne durchs Bild.
Ich grinse mir eins.

Montag, 24. November 2008

Teil 92

Irgendwann werde ich in meinem Bett vom klingeln meines Handy wach. Ich habe keine Ahnung wie ich hier gelandet bin, aber nach dem komischen Alkoholgeschmack in meinem Mund zu schließen, habe ich eindeutig zu viel Tequila getrunken.
Verschlafen suche ich auf dem Nachtschränkchen nach meinem Handy.

“Ja?” murmele ich.

“Honey wie gehts dir?”

Jon....
Wie spät ist es eigentlich. Ich versuche die Uhrzeit auf meinem Radiowecker zu erkennen.
WAS?? Es ist schon halb neun?

“Honey bist du noch da?”

“Äh ja ich bin noch da.... Jon ich hab verschlafen ich muss los, ich muss arbeiten,” versuche ich meine Gedanken ordnen.

“Nein musst du nicht”, beruhigt er mich.

“Wie ich muss nicht arbeiten.... logisch muss ich arbeiten, es ist ein Wochentag und ich müsste seit einer halben Stunde bei der Arbeit sein.”
Langsam um meinen schweren Kopf nicht zu schnell zu bewegen, begebe ich mich in eine sitzende Position.

“Honey bleib liegen. Es ist Samstag. Ich habe gestern noch mit Silke telefoniert”, erklärt er mir.

“Wie ihr habt telefoniert? und wann?”
Ich bin verwirrt. Dann kommen mir mit einem Schlag die Ereignisse der letzten Nacht zurück.

„Gestern Nacht, noch spät....du hast schon geschlafen....ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht....“

„Bis auf meine Kopfschmerzen, denk ich schon....aber wie geht es dir? Solltest du nicht auch schlafen? Bei dir ist es doch mitten in der Nacht.......“

„Nun ja....ich liege zwar im Bett, aber irgendwie gehen mir zu viele Dinge durch den Kopf und dass es hier im Apartment so ruhig ist, ist auch nicht gerade hilfreich.........du fehlst mir......“ antwortet Jon leise.

„Ohhh.......“ ich merke wie mein schmerzender Kopf versucht alle Informationen zu verarbeiten, „ du bist in deinem Apartment? Ich dachte du bist zu Hause......“

„Zu Hause.......hmm.....sieht so aus als wäre es für die nächste Zeit hier.......“ höre ich Jon´s müde Stimme, „ ich bin heute Nacht noch hierher gefahren.......ich glaube es ist besser so.........und außerdem war es Doro lieber mich erst einmal nicht zu sehn....“

Oh Gott, da ist es wieder........die Realität mit der ich mich eigentlich gerade gar nicht auseinander setzten will. Ich muss erstmal schlucken.

„Immerhin hab ich deine Shirts hier...so hab ich wenigstens etwas....wenn du schon nicht hier bist “ brummelt er mir in den Hörer und ich höre wie er sich auf dem Bett auf die andere Seite wälzt und mit der Decke raschelt.

„Jooooon.....“ muss ich nun doch lachen, „wenn es so schlimm ist dann komm doch hierher....ich liege gerade auch alleine im Bett...das ist gerade wirklich keine große Hilfe um vielleicht doch aufzustehn...“

„“Nein?.....“

Ich kann das grinsen förmlich vor mir sehn.

„Dann bleib doch liegen....“, feixt er„ nichts gegen einen faulen Tag im Bett einzuwenden....das einzige was mich stört, du bist zu weit weg.....“

„Soll ich dir eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen, damit du endlich schlafen kannst....“ biete ich im grinsend an, „ ....Ich habe da noch ein Märchenbuch von meinem Patenkind hier liegen...“

„Awwwwww.......vielleicht wenn Jake das nächste mal da ist..........aber ich steh eher auf spannendere Lektüre....“

„Spannend? Hmm.....alle spannenden Bücher die ich hier habe sind leider auf Deutsch Honey......“ antworte ich lachend, „oder willst du eine Deutschlektion um diese Uhrzeit?“

„ Nur im Lehreroutfit, Darlin´.......“ schmunzelt er, „erinnere mich daran, dir eine Webcam zu besorgen....aber du kannst sie ja vielleicht erstmal ersetzen indem du mir erzählst was du siehst...“

„Kommt drauf an was DU sehen willst.......“

Ich lehne mich wieder zurück aufs Bett und schließe die Augen und versuche mir Jon in seinem Bett vorzustellen.

„Wie wäre es zum Anfang damit, dass du mir erzählst was du anhast.....“

Ich muss lachen. „ Bist du sicher dass du eine Einschlafgeschichte hören willst...“

„Ich hab mich noch nicht entschieden.....“ grinst er in den Hörer.

„Also nachdem ich mit dem Lehreroutfit heute nicht dienen kann.......ich schlafe in deinem Shirt.........moment“, sage ich und lupfe die Decke, „yep, alles andere hat Silke mir offensichtlich ausgezogen....“

„Wie? Silke zieht dich aus? DAS ist mein Job! Ich glaub ich muss da mal ein Wörtchen mit ihr reden....“, mault er...
“ andererseits.....“ und nun höre ich wieder das grinsen in seiner Stimme, ....hast du damit trotzdem noch viel zu viel an.......“

„Wieso, du hast doch auch mein Shirt an...“ grinse ich zurück.

„Wer sagt das? Ich habe gesagt sie sind hier.......allerdings nicht an mir......“

„Oh?......ähhhhhhhhm....“ jetzt kann ich mir Jon bildlich im Bett vorstellen, was allerdings dazu beiträgt dass mein Puls plötzlich schneller geht und ich nun endgültig voll wach bin.
„Heißt das, das was ich denke?........“kann ich mir nicht verkneifen und ein leises stöhnen entrutscht mir.

„Hmmmmmmm........kommt drauf an was du denkst? Wenn du damit meinst ob ich nackt bin, dann heißt das yep, komplett ganz und gar.....leider musste ich mich ganz alleine ausziehn....“höre ich ihn nun selbst leise in mein Ohr stöhnen und das rascheln seiner Decke.

„Jon.....“ jammere ich, “das ist nicht fair.......wenn ich da wäre dann hätte ich dich ausgezogen schneller als du denken kannst......“

„Und dann?.........“ höre ich ihn flüstern.

„Das fragst du?.......“

„Erzähl es mir..........“

Nicht sicher ob ich nun verlegen, entrüstet oder angeturnt sein soll, kann ich mir nicht helfen und meine Hände wandern automatisch unter mein Shirt.
„ Oh Gott......“ raune ich heißer in den Hörer.

„Sind deine Hände unter deinem Shirt?.........Wenn ich da wäre wären sie dort jetzt jedenfalls........“höre ich seine rauhe Stimme,“.......stell dir vor wie meine Hände langsam nach oben wandern.........ummmmm.....ich liebe deine weiche Haut an dieser Stelle..........und ich brauche deine Brustwarzen kaum zu berühren und sie stehen von ganz alleine......ich liebe das........“ flüstert er in mein Ohr.

Jon´s Stimme hat seine eigene magische Wirkung auf meinen Körper und ich spüre wie sich meine Brustwarzen aufrichten.
„Jooon...bitte......“hauche ich und merke wie mir viel zu warm in meinem Shirt wird.

„......und dann würde ich dein Shirt langsam nach oben schieben, solange bis ich nicht nur mit meinen Händen dich an deiner Brust berühren kann....und dann langsam mit meinen Zähnen einen Nippel in meinen Mund nehmen.........“

Ich kann ein weiteres stöhnen nun nicht mehr unterdrücken.

„Sag mir, stehen deine Brustwarzen für mich?.........“ raunt er heißer.

„Hmm... jaaaaa...“ wispere ich.

„Berühr sie.........stell dir vor ich wäre da.......“

Langsam wandern meine Hände nach oben und wie selbstverständlich machen sie das, was Jon mir beschrieben hat. Meine Hände umfassen sanft meine Brüste und mit Daumen und Zeigefinger drücke ich leicht zu und stelle mir vor es wären Jons Zähne die sanft an ihnen knabbern.
„Ja......sie sind ganz hart.........und ich wünschte du wärst da...........“ wimmere ich nun atemlos.

Ich höre das schwere atmen am anderen Ende der Leitung.
„Honey ich auch... ich auch...“


„Dein Mund treibt mich in den Wahnsinn und ich liebe deine weichen Lippen auf meiner Haut......“

„Ummmm.......erzähl mir mehr Darling....“

Durch Jons Reaktion und den Bildern vor meinem inneren Auge immer weiter angeturnt wandern meine Hände weiter über meinen Körper.

„Ich ziehe dich zu mir und küsse dich leidenschaftlich.
Meine Hände greifen in deine Haare und ziehen dich noch enger an mich.
Du schaust mir tief in die Augen und ich sehe wie deine Augen vor Leidenschaft ganz dunkel sind. Mein Puls rast und deine Gefühle die sich in deinen Augen wiedergespiegeln jagen einen Schauer über meine Haut...“

„Oh Gott Baby.....“

„Deine Hände sind überall an meinem Körper. Bevor ich jegliche Kontrolle verliere, greife ich deine Handgelenke und mit einer schnellen Drehung liegst du unter mir....“

„Hey! Ich dachte ich bin oben.....“ brummt er heißer.

„Awwwww......ich dachte es ist meine Gute-Nacht-Geschichte....“ lache ich rauh.

„Okay und wie geht sie weiter?......“

„Endlich liegst du vor mir auf dem Rücken und ich ziehe deine Arme langsam über deinen Kopf nach oben während meine Zunge an deinem Hals entlang wandert, über dein Schlüsselbein bis zu deinen Brustwarzen.....“

„Oh ja Babe....“

"Ich beuge mich über dich und meine Fingerspitzen streichen langsam über deinen muskulösen Brustkorb. Mit den Fingernägeln fahre ich durch dein krauses Brusthaar und berühre sanft deine Brustwarzen. Ich beuge mich vor und knabbere genießerisch an ihnen, meine Zunge kreist langsam bis sie ganz feucht sind. Dann blase ich leicht dagegen bis sie sie sich hart aufrichten....“

“Hmmmm.....:”, stöhnt er genießerisch in den Hörer.

Ich höre wie sein Atem schneller und unregelmäßig wird.
Mein eigener Puls rast und ich habe das Gefühl mein Körper steht in Flammen.

“Honey ich seh dich direkt vor mir und merke wie dein Atem sich beschleunigt. Ich lecke weiter über deine harten Brustwarzen. Langsam wandert meine Zungenspitze bis zu deinem Adamsapfel. Du riechst dunkel und männlich. Tief atme ich dich in mich ein und arbeite mich so weiter nach oben bis zu deiner Halsbeuge.
Dort knabbere ich an der weichen Haut und spüre wie du unter mir erschauerst. Ich sauge dein Ohrläppchen in meinen heißen Mund und umspiele es mit meiner Zunge. Ich liege auf dir und du kannst meine steil aufgerichteten Brustwarzen an deinem Oberkörper spüren. “

Die bloße Vorstellung von Jons Reaktion lässt mich wimmernd aufstöhnen.

Ich höre seinen schweren Atem.

“Oh mein Gott. Ich kann dich spüren....." flüstert er rauh.
"Okay Baby, my turn...." höre ich ihn heißer brummen.
"Deine Zunge spielt auf mir und treibt mich in den Wahnsinn. Du kannst meine Hände nicht mehr länger festhalten...."

"Nicht fair....." unterbreche ich ihn stöhnend.

"Nothing´s fair in love and war Babe...." höre ich ihn leise lachen bevor er auch schon weiterspricht.
".....während ich mit den Fingerspitzen über deinen Rücken entlang streiche, spüre ich wie dein Körper vibriert. Meine Hände streicheln über deine Hüften, über deine Rippen, bis ich deine Brüste in meinen Händen habe. Sie sind perfekt für mich und passen genau in meine Hände. Ich liebe es wie sensibel sie auf meine rauhen Fingerspitzen reagieren..."

"Oh Gott, ja, ich liebe deine rauhen Fingerspitzen....."

"Du drückst deinen Unterkörper fester an mich und du kannst meine volle Erregung spüren. Ich ziehe dich wieder zu mir und küsse dich. Wir sind beide mittlerweile schweißgebadet, deine Schamlippen sind so heiß und feucht, du zerfließt beinahe über mir. Gierig reibst du sie über meine mittlerweile fast unerträgliche Erektion bis ich es schließlich nicht mehr aushalte und dich in einer schnellen Bewegung auf den Rücken drehe. Meine Zunge umspielt deine Brustwarzen und ich nehme sie tiefer in den Mund und sauge kräftiger. Dein Körper wölbt sich auf und du drückst dich fester an mich. Du willst mich überall spüren und ich kann kaum noch sagen wo du anfängst und ich Ende, denn unsere Hände wandern gierig über unsere Körper.”

Ich habe die Augen geschlossen. Unfähig weiter zu sprechen wandern meine Hände zwischen meine Beine. In meiner Vorstellung spüre ich seinen muskulösen Körper an mir, wie sein Mund mit mir spielt.

“Ich verteile Küsse und sanfte Bisse auf deinem Körper und du windest dich unter mir. Ich weiß genau wo ich dich berühren soll, aber ich zögere den Zeitpunkt weiter hinaus. Ich will dich noch weiter quälen. Bis du mich anflehst, dass ich dir endlich die ersehnte Erlösung verschaffen soll. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg. Ich lasse meinen Mund weiter nach unten wandern, lecke mit der Zunge über deinen Bauch und weiter hinunter. Ich spreize deine Beine und lecke an deiner weichen Haut, knabbere an deinen Innenschenkeln und hauche über deine Schamlippen. Ich kann sehen wie erregt du bist. Du glitzerst vor Feuchtigkeit. Es fällt mir schwer dich dort nicht zu berühren aber ich halte durch und drehe dich auf den Bauch.”

"Oh Gott Jon, ich halte das nicht länger aus......" stöhne ich verzweifelt.

“Awwww Baby, nur noch ein kleines bisschen...." atmet er keuchend.
"Ich beuge mich über dich und bemühe mich dich so wenig wie möglich zu berühren. Ich hauche zarte Küsse auf dein Ohr, nehme dein Ohrläppchen in den Mund und umspiele es so wie ich deine Brustwarzen umspielt habe. Ich beiße dich in den Nacken und verteile Küsse. Meine Zunge wandert deine Wirbelsäule entlang und du windest dich unter mir. Ich komme bei deinem süßen Po an und kann es mir nicht verkneifen auch ihn liebevoll zu beißen. Jetzt wimmerst du leise. Ich spreize deine Beine und meine Fingerspitzen tasten deine weiche Haut. Selbst in dieser Position kann ich sehen wie erregt du bist. Mit einem Finger streichle ich leicht über deine geschwollenen Schamlippen und verteile die Nässe die ich mit meinen Zärtlichkeiten erzeugt habe. Du drängst dich näher an mich heran und forderst mich stumm auf dir ein wenig von der Qual zu nehmen, die in deinem Inneren herrscht.”

“Joooooon........” flehe ich mit sehnsuchtsvoller Stimme.
Langsam kann ich mein Handy nicht mehr festhalten. Schnell schalte ich auf den Lautsprecher bevor es mir aus meiner Hand auf das Kopfkissen gleitet.

“Shhhhh Honey halte durch!” flüstert er.
“Ich lasse von deiner heißen Mitte ab und hauche weiter zarte Küsse auf deine Haut.
Unterhalb deiner Pobacken verweile ich einige Sekunden und wandere dann weiter hinunter und erforsche deine Kniekehlen.
Du zuckst und ich halte deine Beine mit beiden Händen fest. Langsam aber sicher halte ich auch nicht länger durch.
Ich drehe dich wieder auf den Rücken und du siehst mich mit Leidenschaft verschleierten Augen an. Ich kann sehen wie du um Beherrschung ringst und deine Augen sind ganz dunkel. Du siehst mich an und flehst mit zittriger Stimme, dass du mich endlich in dir spüren willst. Mein harter Schaft pocht und zuckt. Ich würde mich am liebsten mit einem einzigen Stoß tief in dir versinken, aber ich habe noch so viel vor mit dir. Du streckst deine Arme nach mir aus und ich folge dieser Aufforderung und lasse mich auf dir nieder. Deine harten Brustwarzen drücken sich wie kleine Kieselsteine gegen meinen Brustkorb. Ich lege mich auf dich und du spürst meine harte Erregung an deinem Oberschenkel. Du bewegst dich leicht unter mir. Wir küssen uns und liefern uns ein leidenschaftliches Duell mit unseren Zungen. Deine Hände fahren rastlos über meinen Körper. Dein leises kehliges Stöhnen törnt mich immer weiter an.”

Meine Hände wandern nun rastlos über meinen Körper. Während eine Hand über meine Brüste streicht findet meine andere Hand meine intimste Stelle. Meine Finger dringen in mich ein und in meinem Kopf ist es Jon den ich spüre.

"Oh Gott jaaaaaa......" stöhne ich laut.

"Shhhhh......babe" wispert Jon heißer, " wait for me........."

"Jon bitte...."

"Ich spreize deine Beine......awwwww shit Baby.....Ich kann nicht mehr länger warten......."

"Don´t", jammere ich laut.

"Du wimmerst unter mir......du bist so kurz vor deinem Orgasmus.....ich schaue dir in die Augen und dringe langsam in dich ein, bis ich ganz tief in dir bin......oh Gott du fühlst dich so gut an.........."

Sterne tanzen vor meinen Augen als meine eigenen Finger sich immer schneller bewegen.

"Oh Babe...."

Wie aus weiter Ferne höre ich seine heißere Stimme.

"Ich bewege mich erst langsam......doch es ist zu lange her....."

"Hart Jon.....bitte.....oh Gott......" raune ich atemlos.

Meine Finger beschleunigen ihren Rhythmus und als mein Daumen über meine Klitoris reibt, kann ich nicht mehr länger zurückhalten. Sterne explodieren in meinem Kopf und ich stöhne laut.

"Jonnnnn!...."

Einige Sekunden verstreichen. Am anderen Ende höre ich Jon schwer atmen.

"Fuckkkkkk......Babe...............yesssssssssss!!"

Ich kann nicht glauben was gerade passiert ist. Ich ringe immer noch nach Luft und ich bin schweißnaß.
Langsam versuche ich wieder etwas ruhiger zu atmen.

Nach einer Weile höre ich Jon´s belegte Stimme.
"“Darlin’ geht es dir gut?”

“OH MEIN GOTT...... ja...... mir gehts gut......” ,kichere ich atemlos. " Ich kann es nicht fassen....."

Mein T-Shirt hängt auf Halbmast, die Bettdecke ist am Fußende zusammengeknüllt und ich liege schweißgebadet, aber alleine in meinem Bett.

"Ummmm......ich muss sagen, ich fand deine Gute-Nacht-Geschichte super spannend....." lacht Jon leise und noch immer schwer atmend in den Hörer.

"Dann schlaf jetzt Honey....ich vermisse dich schrecklich....." seufze ich.

"Ich dich auch Baby......ich werd von dir träumen........."

"Ich liebe dich......." flüstere ich in den Hörer und wünschte ich wäre jetzt bei Jon.

"Ich dich auch......." kommt es leise zurück und ich merke wie Jon ein gähnen nun nicht mehr unterdrücken kann.

"Schlaf jetzt..." lache ich.

Das letzte was ich höre ist ein "Ummmm......", bevor er auflegt.
Kopfschüttelnd ziehe ich meine Decke über meinen Körper und mummle mich ein, meine Gedanken immer noch bei Jon schließe ich genießerisch die Augen bevor ich selbst noch einmal erschöpft einschlafe.

Freitag, 14. November 2008

Das war heute in meiner Mailbox..........

No Comment...........

direkt kopiert aus meiner Mail, Absender Lara Croft


Sehr geehrte Murmele oder soll ich besser Tanja sagen?
Ich schreibe Ihnen, weil ich Ihre Fan Fiction gelesen haben und ein paar kleine Kritikpunkte habe.
Ich selbst bin ein sehr große Bon Jovi Fan, ganauso wie Sie, zumindest schließe ich diese Tatsache aus Ihren texten bzw. Ihrer gesamten Website.Ich frage mich doch auf was für seltsame Gedanken ein Mensch kommen kann. Ich kann, besonders nachdem ich Ihr Bild gesehen habe, nicht verstehen warum Jon oder auch Richie jemals sich mit einer Person wie Ihnen abgeben sollte. Ich halte diese beiden begabten Künstler doch für zu intelligent, als dass diese, besonders Jon, seine Ehe mit jemanden wie Ihnen gefährden würde. Natürlich sind es Ihre freien Gedanken, aber dennoch finde ich, dass das Internet nicht der geeignete Platz ist diese Gedanken festzuhalten. Jeder hat Zugang auf diese Seite und ich weiß nicht, ob Ihre Gedanken bei einem Arbeitgeber oder sogar bei Jon selbst so gut ankommen. Da irgendwann Jon mit Sicherheit davon erfahren wird und nicht nur er, seine Gattin Dorothea wird dies doch auch interessieren.

Diese Behauptung von Ihnen Silke wäre schwanger von Richie ist eine bodenlose Frechheit. Es gab einige junge Mädchen, die heulend zu Hause saßen und über Selbstmord nachgedacht haben, weil Sie solche Lügen in die Welt setzen. Ein kleiner Hinweis, dass nichts von dem was Sie dort schreiben der Realität entspricht, wäre doch gut.


Mit freundlichem Gruß
Bon Jovi Fan ;)

Donnerstag, 6. November 2008

Teil 91

“Ich weiß du wolltest später noch anrufen, aber es ist wichtig, dass ich dich jetzt schon sprechen muss.”

Ich hole tief Luft und weiß nicht wie ich es ihm sagen soll.

“Honey, sag schon was ist passiert?” fragt er nun doch beunruhigt durch den Klang meiner Stimme.

Ok mir bleibt ja nichts anderes übrig.

“Honey, ich habe eine SMS von Doro bekommen. Sie hat sie über dein Handy verschickt. Ich hab sie so gegen zehn Uhr heute morgen bekommen, also war das bei euch um fünf? Oder erst vier Uhr? Ich weiß nicht was ich machen soll, sie hat mir das so geschrieben, als würde sie irgendwas wissen.”

Ich höre wie Jon tief Luft holt und nach für mich unendlich langen Sekunden endlich antwortet.

„Sie hat dir geschrieben? Damit hätte ich nun nicht gerechnet.....“

„Was ist passiert Jon.....irgendwie habe ich das Gefühl du erzählst mir nur die Hälfte. Ich bin zu Tode erschrocken als ich Doro´s Nachricht gelesen habe.“

Ich merke wie meine Hände wieder anfangen zu zittern und meine Finger sich krampfhaft um das Handy klammern. Wage registriere ich wie Silke mir beruhigend über die Schulter streicht, doch alles was ich spüre ist mein Herz das bis zum Hals klopft.

„Du weißt dass ich dir immer alles erzähle Tanja........“

Ich merke an Jons Stimme dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt.

„ JON!!! Bitte, ich kenne dich lange genug, also hör auf so zu tun als wäre nichts! Was ist passiert verdammt noch mal........“

Ich kann ein schluchzen kaum noch unterdrücken. Die schlimmsten Möglichkeiten schießen mir durch den Kopf, der Albtraum den ich die ganze Zeit meist erfolgreich verdrängt habe, scheint nun mit voller Wucht Realität zu werden.

„Honey ich will dich nicht da mit hineinziehen......“

„Aber ich bin doch schon mittendrin!“

Ich merke wie ich langsam völlig die Fassung verliere und die Angst, die sich schon den ganzen Tag in mir breit gemacht hat, an die Oberfläche bricht.

„Das weiß ich doch.........das ist es auch gar nicht..........ich wollte dich nur in Ruhe anrufen und nicht zwischen Tür und Angel.............ich muss gleich in ein Meeting und ich wollte dir das lieber später erzählen..........“


Die letzten Worte Jons graben sich in mir ein wie ein böses Echo. Ich wollte dir das lieber später erzählen........

„Tanja?........“

Erst jetzt merke ich, dass ich wohl entsetzt die Luft angehalten hatte.

„Ich bin noch da.......“ antworte ich leise.

„Tanja......“ höre ich Jon´s rauhe Stimme, so weit weg und doch so vertraut, „.....ich liebe dich..........“

Tränen schießen mir in die Augen ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Warum muss nur alles so unendlich kompliziert sein?

„Ich liebe dich auch..........aber was soll ich denn nun tun?“

„Nichts..........du kannst nichts tun Honey.......“ich höre wie er tief Luft holt, „.....ich habe Doro gestern erzählt, dass es für mich jemand anderen gibt..............“


Mit lautem Klirr fällt das Handy aus meiner Hand und geistesabwesend merke ich wie Silke erschrocken um meine Schultern greift, kurz bevor meine Knie nachgeben und ich langsam auf den Fußboden rutsche. Mein Herz fühlt sich an als wollte es jeden Moment in tausend Stücke springen und ich spüre wie mir schwarz vor Augen wird.

Kurz entschlossen greift Silke nach dem Handy.

„Jon! Was zum Teufel ist da los!“ schreit sie ins Telefon.

Völlig unter Schock nehme ich distanziert war wie Silke mit Jon am Telefon spricht. Mein Kopf kann keine klaren Gedanken mehr fassen, alles was mir immer wieder durch den Kopf rast ist,
„ ich habe gestern Doro erzählt“.

Langsam fühlt sich mein Magen an als würde er sich in einen dicken großen Knoten verwandeln.
Plötzlich wird mir schummrig und ich renne aufs Klo und muss mich übergeben.

Noch ganz elend hänge ich über der Schüssel als ich plötzlich Silke hinter mir bemerke, die mir ein Handtuch reicht und mich danach fest in die Arme nimmt.


„Oh Gott..........“ schluchze ich an Silke´s Schulter, „er hat Doro alles erzählt..........“

„Hat er nicht.........nicht wirklich jedenfalls............ach Herrje, ich weiß selber nicht genau was ich davon denken soll....“

Silke wiegt mich beruhigend hin und her wie ein kleines Kind und ich zittere wie Espenlaub.

„Jon hat gesagt ich soll hier bei dir bleiben......er ruft dich nachher wieder an und erzählt dir genau was passiert ist....aber er hat mir gesagt, du sollst einfach nicht vergessen, dass er dich liebt und alles weitere erzählt er dir in einer Stunde......“

So fühlt es sich also an wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, denke ich noch als mir schwarz vor Augen wird.




Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf dem Sofa, ein Eimer steht neben mir und Silke hat mir einen nassen Waschlappen auf die Stirn gelegt.
Ich versuche mich mühsam aufzurichten, doch Silke drückt mich bestimmt wieder nach hinten aufs Sofa zurück.

"Du bleibst besser liegen.....nochmal schleife ich dich nicht bis zum Sofa, sonst kann sich Jon gleich in seinen Flieger setzen und selber auslöffeln was er eingebrockt hat...." grummelt Silke erleichtert, als sie sieht dass ich wieder zu mir gekommen bin.

"Oh Gott, Silke.........sag mir ich hab das gerade alles nur geträumt....." stöhne ich verzweifelt.

"Ich befürchte nein.....allerdings war Jon ziemlich überrascht dass Doro dir eine Nachricht geschickt hat.......ich glaube nicht, dass er ihr deinen Namen gesagt hat......"

Tränen laufen über mein Gesicht ohne dass ich es bemerke. Silke drückt mir wortlos ein neues Taschentuch in die Hand. Uns ist beiden klar was passieren würde, wenn Jon Doro die ganze Wahrheit erzählt.

"Wie soll ich das nur aushalten! Eine Stunde? Wie kann er nur jetzt einfach in ein Meeting gehen?!" heule ich in mein Taschentuch.

"Er wollte eigentlich nicht, aber er ruft so schnell wie möglich zurück......irgendwie musst du da jetzt durch. Ich bin ja da........oh Gott wenn ich nur darüber nachdenke, wenn Richie soetwas mit mir machen würde........"

Silke steht entschlossen auf und geht in die Küche. Als sie wieder zurück kommt hat sie für sich einen heißen Kakao und für mich eine Flasche Tequilla und ein Glas dabei.

"Eigentlich bräuchte ich jetzt auch einen Schnaps, aber ich glaube Richie würde mir das nie verzeihen, aber du brauchst definitiv einen."

Sie schenkt mir einen Doppelten ein und drückt ihn mir in die Hand. Ich kippe das Glas hinunter und die Flüssigkeit brennt sich in meinen Magen. Hustend schnappe ich nach Luft. Aber immerhin hören meine Hände auf zu zittern und mein Bauch fühlt sich wieder so an als wäre er ein Teil meines Körpers.

Die Stunde schleicht dahin wie eine Ewigkeit. Immer wieder starre ich auf meine Uhr und ich habe das Gefühl die Ziffern sind festgefroren so langsam bewegen sie sich. Silke hat sich zu mir unter die Decke aufs Sofa gekuschelt und wir halten uns im Arm. Ich bin so unendlich froh in diesem Moment nicht alleine zu sein, ich wüsste nicht was ich getan hätte. Immer wieder redet sie beruhigend auf mich ein, doch alles an was ich denken kann ist Jon.

In diesem Moment schreckt mich das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken. Mit einem Satz bin ich am Hörer und werfe dabei fast Silke mit vom Sofa.

"Ja?" frage ich atemlos.

" Hi.......ich bins......" höre ich Jon´s Stimme am anderen Ende.

Ich muss erstmal schlucken. Oh Gott wenn ich nur seine Stimme höre wird mir schon schummrig.

"Du rufst früher an........." ich verfluche mich innerlich für meine verheulte Stimme, doch nun ist eh alles egal, schießt mir durch den Kopf.

"Ja......ich hab das Meeting abgebrochen..........."

Erst jetzt merke ich, dass Jon´s Stimme leicht zittert.
Nach einer langen Pause fasse ich endlich meinen Mut und frage ihn.

"Jon kannst du mir jetzt vielleicht erzählen was genau passiert ist........."

Jon holt tief Luft und fängt schließlich an zu reden. Ohne ihn zu unterbrechen höre ich ihm zu und versuche dabei ruhig zu atmen aus Angst, mir könnte sonst wieder schlecht werden.

"Doro und ich hatten gestern Nacht einen Streit......Sie hat mir vorgeworfen, dass ich mich nicht mehr für sie interessieren würde........Seit der Schwangerschaft und vor allem nach London hat sich einiges verändert.........Sie hat mir an den Kopf geworfen,ich hätte jemand anderes.......ich denke es musste so kommen....vor allem nachdem ich aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen bin.........."

Vor lauter Schreck vergesse ich zu atmen.

"Du schläfst nicht mehr bei ihr?"

"Was denkst du denn von mir..." lacht Jon leise in den Hörer und mein Magen macht Flip Flops.

Er räuspert sich und redet weiter.

"Jedenfalls irgendwann hatte sie mich so wütend gemacht mit ihren Vorwürfen, dass ich ihr es noch nie habe recht machen können, dass ich es zugegeben habe............."

"Du hast was?........." bringe ich mühsam hervor und plumpse zurück aufs Sofa.

"Ich habe zugegeben dass ich mich in jemand anderes verliebt habe............oh Gott glaub mir, ich wollte nicht dass sie es auf diese Weise erfährt........und du auch nicht."

"Aber......."

Jon unterbricht mich und ich merke wie Silke von hinten ihre Arme um mich schlingt.

"Nein, das hat keiner von euch beiden verdient.......lass mich ausreden........"Jon räuspert sich und ich kann hören wie er im Zimmer unruhig auf und ab geht.

"Ich weiß nichts von einer Nachricht an dich. Ich wusste noch nicht einmal dass sie mein Handy hatte. Ich habe auch keine Ahnung wie sie auf dich kommt......ich habe ihr keinen Namen genannt. Ich wollte dich mit der ganzen Sache gar nicht verrückt machen. Das ist ein Problem zwischen Doro und mir, und solange ich nicht weiß was nun hier passiert, wollte ich dich damit nicht belasten........."

Die Gedanken überschlagen sich in meinem Kopf. Woher stammt Doro´s Verdacht? Wir waren doch immer vorsichtig gewesen......

"Jon..........meinst du nicht dass es auch mein Problem ist? Was soll ich ihr denn nun antworten?"

"Nichts........ich werde Obie bitten bei Doro anzurufen und lasse ihn nachfragen ob sich eine Tanja bei uns gemeldet hat. Sie wird denken dass der Anruf ein versehen war....."

Ich weiß nicht was ich denken soll. Wie weit sollen die Lügen noch gehen? Und wann bricht das Kartenhaus zusammen?

"Jon........ich habe Angst........"

Ich kann meine Tränen kaum noch zurückhalten, denn wenn Doro herausfindet wer ich bin, dann würde sie sämtliche Trümpfe ausspielen die sie besitzt. Ich weiß wie sehr Jon seine Kinder liebt und mir würde es selbst das Herz brechen.

"Ich wünschte ich könnte gerade bei dir sein......ich wünschte ich könnte dich im Arm halten und alles wegküssen bis du wieder lächelst.........."

Und ich wünschte meine Angst würde sich so leicht wegküssen lassen.


"Honey?"
"Hm, ja?"
"Ich kann deine Räder in deinem Kopf bis hier her hören.....hör auf dir meinen Kopf zu zerbrechen.........ich liebe dich, daran hat sich nichts geändert......"

Nichts? Alles! schießt mir durch den Kopf.......

"Ich liebe dich auch.........und ich wünschte du wärst hier.........."

"Vielleicht schneller als dir lieb ist..........schlaf jetzt Babe.....wir telefonieren morgen wieder.......und gib Silke einen Kuss von mir.....ich war heilfroh dass sie bei dir war....."

Und damit beendet Jon das Telefonat und ich starre mein Telefon in meiner Hand entgeistert an, solange bis Silke es nicht mehr aushällt und mich schüttelt.

"Und???? Spuck es aus! Ich bin hier fast gestorben beim zuhören, was hat er gesagt?"

Fassungslos blicke ich Silke.

"Er schläft nicht mehr bei ihr......und sie weiß er liebt jemand anders..........und wir haben beide keine Ahnung weshalb sie bei mir angerufen hat........."

Silke schaut mich mit großen Augen an, dreht sich um und schenkt mir wortlos einen neuen Schnaps ein.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Teil 90

Am nächsten Morgen weckt mich mein Wecker unsanft aus meinen Träumen mit Jon. Verschlafen werfe ich der Uhr einen bösen Blick zu. Der Jetlag macht mir schwer zu schaffen, aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als aufzustehen. Heute ist der erste Arbeitstag.

Missmutig schlurfe ich ins Bad und gönne mir eine heiße Dusche. Nachdem ich fertig angezogen bin, gibt’s noch eine schnelle Tasse Kaffee und dann bin ich auf dem Weg ins Geschäft. Wie immer gehöre ich zu eine der ersten die da sind.


Ich setzte Kaffee auf und kontrolliere meinen Eingangskorb. Der quillt bald aus allen Nähten. Mit meiner ersten Tasse Kaffee hier im Geschäft, mache ich mich an die Arbeit. Meine Kollegen kommen und gehen, zwischendurch taucht Herr Kienlen auf, der mir, anscheinend immer noch verstimmt, einen guten Morgen wünscht.

Als dieser seine Hausrunde macht, fragt mich meine Kollegin über meinen Amerika-Trip aus. Ich erzähle ihr vom Flug, Hotel, dem Konzert und so weiter. Zwischendurch kommt ein Anruf von Silke. Sie muss unser geplantes Treffen in der Mittagspause absagen, da sie mit unserem obersten Chef zu einem Meeting muss und erst am späten Abend zurückkommt.

Also lass ich mir von den Jungs aus der Werkstatt, die eh immer zum Vesper holen fahren, was mitbringen. Ich gehe meiner Arbeit nach und versuche alles so schnell wie möglich aufzuarbeiten, was in der letzten Woche liegen geblieben ist. So vergeht die Zeit und ehe ich es merke ist es kurz nach sechs. Das langt. Mehr Überstunden mache ich heute nicht.


Ich mache mich auf den Weg nach Hause und nehme mir unterwegs einen Salat vom McDonalds mit. Zu Hause telefoniere ich mit meinen Eltern und melde mich zurück. Sie wollen wissen, ob ich schon einen genauen Umzugstermin habe. Aber damit kann ich noch nicht dienen.

Danach sitze ich untätig auf dem Sofa und denke noch einmal über meine Anruf gestern bei Jon nach und über die SMS die ich von ihm erhalten habe. Ich fühle mich schuldig, da mir erst jetzt auffällt, dass ich ja in den frühen Morgenstunden bei Jon angerufen habe. Ich darf nicht vergessen, den Zeitunterschied zu berücksichtigen.

Das war bestimmt auch der Grund, warum Doro ans Telefon gegangen ist. Ungeduldig warte ich darauf, dass Jon sich wie versprochen meldet. Er fehlt mir so sehr. Um mich abzulenken mache ich den Fernseher an. Nach einer Reihe meiner liebsten Fernsehserien gehe ich ins Bett. Eigentlich bin ich tot müde, aber meine Gedanken lassen mich nicht einschlafen. Immer wieder muss ich darüber nachdenken, was Jon denn wohl zu Doro sagen wird, wer ihn denn so früh anruft und warum. Während in meinem Hirn die Gedanken durcheinander fliegen, klingelt mein Handy. Es ist Jon. Nach einer kurzen Begrüßung frage ich ihn direkt was nach meinem Anruf los war.


Er erzählt mir, dass Doro, nachdem ich aufgelegt hatte, das Handy gebracht hat und ihn gefragt hat, wer denn Tanja sei. Er hat sie darauf hin ungläubig angeschaut und ihr versucht zu erklären, dass ich eine Bewerberin für eine Stelle sei. Sie meinte dann darauf hin, warum ich denn um diese Uhrzeit bei ihm auf dem Handy anrufen würde. Jon hat meinte zunächst, dass ich aus Europa kommen würde und die Zeitumstellung vergessen hätte. Doro hätte ihm allerdings nicht geglaubt und ihm ziemlich die Hölle heiß gemacht. Er konnte sie soweit beruhigen und ihr immer wieder versichern, dass es sich wirklich nur um eine Bewerberin handeln würde. Ich hätte mich wahrscheinlich zu sehr erschreckt, dass sie am Apparat gewesen sei. Er würde das klären und mich in diesem Fall natürlich nicht einstellen. Ich unterbreche Jon.


„Du hast meinen Namen im Handy abgespeichert? Sie kennt mich doch. Meinst du nicht, dass das auffällt? Besonders dann wenn ich im nächsten Jahr wirklich für dich arbeite? Sie will bestimmt nicht, dass ich in deiner Nähe bin und ist dann noch Misstrauischer.“


Jon beruhigt mich. „Honey, reg dich nicht auf. Ich regele das mit Doro. Sie wird es nicht erfahren und wenn doch, dann werde ich das zu diesem Zeitpunkt regeln und nicht schon jetzt.“


„Honey ich kann nicht für dich arbeiten. Nicht wenn Doro mich mit dem Telefonat in Verbindung bringt. Sie wird sofort wissen, dass daran was faul ist. Wir müssen irgendetwas anderes machen. So geht das nicht.“

„Schschschscht… ist alles in Ordnung. Bis du hier bist, hat sie das längst vergessen, ansonsten müssen noch mehr „Tanjas“ hier anrufen, dann weiß sie mit Sicherheit nicht, dass du das warst“, versucht er mich mit einem leichten Witz zu beruhigen.


„Mach dir nicht zu viele Gedanken. Du bist so weit weg und kannst mir hier nicht helfen. Ich lasse mir was einfallen, um Doro auf andere Gedanken zu bringen. Eigentlich will ich jetzt nicht darüber mit dir reden. Erzähle mir lieber wie es bei dir heute so war und außerdem solltest du ja schon lange schlafen“, sagt er noch zu mir.

Ich erzähle ihm von den letzten beiden Tagen und das ich gestern die meiste Zeit bei Silke verbracht er habe. Ich erzähle ihm auch, dass wir uns ein paar DVD angeschaut haben, Er will natürlich ganz genau wissen, was wir angeschaut haben.

Schmunzelnd erzähle ich ihm, dass wir uns ein paar Konzert DVD angeschaut haben und natürlich unsere Männer genau beobachtet haben. Das bringt ihn zum lachen. Er erzählt mir von seinem Tag und was er in den nächsten Tagen so vor hat. Wir unterhalten uns noch ein paar Minuten und dann darf ich weiter schlafen.

Am nächsten Morgen gehe ich meiner gewohnten Routine nach und bin wieder überpünktlich im Geschäft.

Ich treffe Silke am Kaffeeautomat und erzähle ihr von meinem nächtlichen Telefonat. Geschockt sieht sie mich an.

„Mensch pass bloß auf, dass ihr keine Dummheiten macht und du lässt es besser bleiben und rufst Jon nicht mehr an. Nicht das Doro noch mal ans Telefon geht. Und denke an die Uhrzeit. Wie kannst du das denn vergessen? Wenn du um die Mittagszeit anrufst ist es wahrscheinlicher, dass du ihn erreichst und er das Handy bei sich hat.“

Ich stimme ihr voll und ganz zu.

Ich bin immer noch geschockt. Ich habe das Handy zwar immer bei mir, aber von mir aus rufe ich ihn nicht mehr an. Das ist mir viel zu gefährlich. Wir verabreden uns für die Mittagspause und ich mache mich auf den Weg an meinen Schreibtisch.


Zwischen dem eingeben von Buchungskreisen brummt gegen zehn Uhr mein Handy. Erstaunt das um diese Uhrzeit schon eine SMS von Jon kommt mache ich die Nachricht auf.

You searching for a job with bonjovi.com?

How did you get Jon´s number?

Stop calling on his private phone.

You should better look at your clock if you want a job then.

And who are you anyway?

Somehow your name sounds familiar...."


Ich spüre wie mir das Herz in die Hose rutscht. Ich habe das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden.

Die SMS ist nicht von Jon, die ist von Doro.

Meine Hände zittern und sind schweiß nass. Ich versuche Silkes Durchwahl zu wählen, treffe aber nicht die richtigen Tasten.

Meine Kollegin bekommt das mit und fragt mich erschrocken was denn los sei.

Verwirrt schaue ich sie an „Was???“, stammle ich.

„Tanja was ist los? Geht’s dir nicht gut? Du bist ganz weiß im Gesicht.“

Ich versuche noch immer Silkes Nummer zu wählen aber mir fällt noch nicht mal die richtige Tastenkombination ein.

Yvonne kommt zu mir an den Schreibtisch und nimmt mir den Hörer aus der Hand und wählt für mich Silkes Nummer. Sie sagt nur zu ihr, dass sie schnell zu uns ins Büro kommen soll.

Keine zwei Minuten später ist sie da.

„Tanja was ist los?“

Sie kommt auf mich zu und nimmt mein Gesicht in beide Hände.

„Tanja rede mit mir. Was ist los?“

Ich drücke ihr nur mein Handy in die Hand und sie kann die Nachricht lesen.

Dann sagt sie zu Yvonne, dass wir kurz nach draußen gehen und gleich wieder das sind. Sollte Herr Kienlen kommen, und er nach mir fragen, soll sie ihm sagen, dass ich kurz auf der Toilette sei.

Silke nimmt meine Hand und zieht mich von meinem Stuhl. Im raus gehen nimmt sie meine Jacke und legt sie mir um die Schulter. Ich zittere am ganzen Körper und kann das nicht einmal kontrollieren. Meine Gedanken spielen verrückt.


Draußen an der frischen Luft macht mir Silke eine Zigarette an und schaut mir ins Gesicht.

„Tanja, lass die SMS unbeantwortet. Wenn wir nachher Feierabend haben, schickst du Jon eine SMS dass er dich sofort anrufen soll wenn er Zeit hat. Erzähle es ihm und dann sehen wir weiter.“

„Aber ich kann doch die SMS nicht unbeantwortet lassen. Ich muss doch irgendetwas zurück schreiben. Vielleicht sollte ich zurück schreiben, dass ich nicht wusste, dass es Jons Handy ist, das ich dachte es ist das von Obie oder so was in der Art. Aber nicht antworten ist ja noch viel schlimmer.“

Ich kann selbst das Zittern in meiner Stimme nicht kontrollieren. Ich fühle mich ertappt, hilflos und schuldig. Alles auf einmal.

Silke versucht mich zu beruhigen.

„Tanja, du kannst die SMS nicht beantworten. WAS willst du denn schreiben? Wenn sie das Handy jetzt wieder an seinen Platz gelegt hat, dann wird Jon die SMS lesen und er weiß mit Sicherheit nicht, dass sie dir das geschrieben hat. Warte bis heute Abend, dann ist es da drüben Mittagszeit dann schreib ihm eine SMS, dass er dich anrufen soll. Bis dahin reiß dich am Riemen und versuche nicht daran zu denken. Jon wird sich mit Sicherheit heute wieder bei dir melden. So wie jeden Tag. Am Telefon kannst du es ihm dann erzählen und er kann in seinem Postausgang die SMS nachlesen. Sollte Doro die da gelöscht haben, dann kannst du sie ihm ja noch mal schicken. Aber bis dahin, halte die Finger still und schreibe nicht zurück. Egal wie schwer dir das fällt. Lass es bleiben sonst machst du es vielleicht noch schlimmer als es ist. Wenn sie darüber nachdenkt, kann es sehr gut möglich sein, dass sie meint, dass du ja jetzt beim arbeiten bist und noch nicht die SMS gelesen hast.“

Ich höre Silke zu und überlege. Im Prinzip hat sie recht. Ich muss das erst mit Jon abklären und dann mal schaun ob und was ich zurück schreibe.


Ich mache meine Zigarette aus und Silke bringt mich wieder in mein Büro zurück. Ich frage Yvonne ob Herr Kienlen schon zurück ist.

„Nein ist er nicht warum?“

„Ich brauch jetzt noch mal nen Kaffee, soll ich dir einen mitbringen?“

Sie nickt und ich schnappe mir unsere Tassen und gehe mit Silke zur Kaffeemaschine.

Silke redet mir unterdessen immer wieder ins Gewissen und schlägt mir sogar vor, dass ich das Handy lautlos mache und in meiner Handtasche verstauen soll.

„Du kannst in der Mittagspause wieder nachschauen ob du eine Nachricht bekommen hast. Ich weiß dass fällt dir sehr schwer, würde es mir auch, aber versuche dich auf deine Arbeit zu konzentrieren.“

Sie nimmt mich noch schnell in den Arm und geht an ihren Schreibtisch und ich mit zwei gefüllten Tassen an meinen zurück.

Dort angekommen, schalte ich das Handy auf lautlos, trinke ein paar Schlucke von meinem Kaffee und mache mich wieder an meine Arbeit. Ich versuche mich wirklich zu konzentrieren, aber nachdem ich selbst die für mich einfachsten Buchungen verhaue, schickt mich Yvonne zu einer weiteren Zigarette an die frische Luft.

Unentwegt schaue ich auf die Uhr und wünsche mir meine Mittagspause herbei.


Nach unendlichen zwei Stunden ist es endlich 12 Uhr und ich schnappe mir meine Jacke und meine Handtasche und treffe Silke am Ausgang.

Mit ihrem Auto fahren wir zu einem Schnellimbiss, holen uns eine Currywurst und setzen uns in Auto zurück.

Unser Essen verläuft am Anfang noch schweigsam, aber nachdem ich nur sporadisch in meinem Essen rumstochere und nur vor mich hinstarre, nimmt Silke mir die Reste aus der Hand.

„Ich ess das schon auf. Schau auf dein Handy. Vielleicht hat ja Jon schon geschrieben,“ fordert sie mich auf.

Ich hole das Handy aus der Handtasche und finde……………. nichts………. Keine Nachricht…. Nicht von Jon oder gar von Doro. Ich atme tief durch und der Knoten in meinem inneren löst sich ein wenig.

Ich zünde mir eine Zigarette an und steige aus und hole mir einen weiteren Kaffee und eine Coke light. Für Silke nehme ich eine Apfelschorle mit.

Zurück im Auto klaut sich Silke meine Zigarette nimmt einen Zug und gibt sie mir wieder. Ich drücke ihr ihr Getränk in die Hand uns versuche Kaffee, Cola und Zigarette so zu balancieren, dass ich mich nicht selber damit tränke. Silke sieht mir zu und nimmt mir führsorglich meine Cola aus der Hand und stellt sie auf das Armaturenbrett.

„UND??“ kommt die neugierige Frage.

„Ist nix drauf. Hat niemand geschrieben“, gebe ich zurück.

Irgendwie bin ich erleichtert aber andererseits habe ich mir gewünscht, dass Jon mir geschrieben hat. Leider nicht, also muss ich doch bis zum Abend warten.

Um mich abzulenken, frage ich Silke wegen Richie.


Sie erzählt mir freudig:

„Richie freut sich schon sehr und er hat mir am Telefon gesagt, dass er eine Überraschung für mich hat. Was es ist hat er nicht angedeutet, aber er verrät es mir, wenn er denn dann nächste Woche Samstag bei mir ist. Ich bin schon so aufgeregt, was es denn sein wird. Hat bestimmt mit dem Baby zu tun. Vielleicht hat er in seinem alten Apartment schon das Kinderzimmer vorbereitet, aber dabei wollte Jon ihm ja helfen. Kannst du dir vorstellen, dass die beiden zusammen das Zimmer streichen? Ich wollte das im Januar ja selber machen, aber Richie meinte er beauftragt eine Firma damit, das Zimmer so herzurichten wie ich das will. Das habe ich ihm aber gleich schnell wieder ausgeredet. Nur weil der gnädige Herr Sambora einige Millionen auf dem Konto hat, heißt das noch nicht, dass ich nicht das Kinderzimmer gestalte und einrichte. Was denkt er denn eigentlich wer ich bin?? Ich will sein ganzes Geld ja gar nicht. Wenn er schon dafür bezahlen will, dann soll er mir die Farbe, Tapete und seine Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Was anderes will ich gar nicht haben.“


Ich fange bei der Vorstellung, dass Richie mit nem Farbpinsel und alter Latzhose vor mir steht, an zu kichern. Silke sieht mich schräg von der Seite an und fragt nach dem Grund meiner Belustigung.

Ich erzähle ihr von meiner Vorstellung und dann lachen wir beide herzhaft und aus vollem Halse. Es tut gut mal nicht an meine zurückliegenden Ereignisse zu denken.

Während wir so lachen fällt Silke was ein.

„Mensch das ist erst die Idee. Ich hole mir von meinem Schwager eine seiner blauen Arbeitslatzhosen und die muss Richie dann anziehen. Von der Körpergröße her könnte sie passen. Das ist ein Anblick den Frau nicht zu oft hat. Richie soll nur den Farbpinsel schwingen und auch für mich auf die Leiter steigen und die Tapeten ankleben. Ich darf das ja eh nicht machen. Und wenn denn dann alles trocken ist, kann er noch mit Jon zusammen die Möbel aufbauen. Ich habe da schon bestimmte Vorstellungen wie es aussehen soll, nur hab ich noch nichts Genaues gefunden.“

Die Vorstellung Jon beim Möbel aufbauen lässt mich schon wieder in schallendes Gelächter ausbrechen. Atemlos erzähle ich Silke von der Vorstellung und wieder lacht sie mit mir mit.

So vergeht unsere Mittagspause und ehe ich es mich versehe, sind wir wieder auf dem Weg zu Arbeit.

Ich versuche nicht weiter an mein Handy zu denken und reiße mich zusammen. Yvonne unterhält sich auch zwischendurch mit mir und so vergeht die restliche Arbeitszeit viel schneller als ich es mir eigentlich vorgestellt habe.

Gegen sechs mache ich mich auf den Weg nach Hause. Silke hatte vorher angerufen und mich gefragt, ob sie später mit einer Pizza vorbei kommen soll. Ich hab natürlich gleich zugestimmt. Ich will nachher nicht alleine sein, sonst fange ich wieder an zu grübeln, was ich während der Autofahrt schon mache.

Endlich bin ich zu Hause. Schnell schlüpfe ich in bequeme Klamotten, mache mir eine Kanne Tee und zappe durch die Fernsehkanäle, aber nichts fesselt mich genügend um mir in Ruhe eine der Vorabendserien anzuschauen.


Darum mache ich mich daran meine Wäsche abzuhängen. Um mich beschäftigt zu halten, sammle ich gleich die Bügelwäsche zusammen und mache das was ich neben dem putzen noch so gar nicht mag. Bügeln. Aber zum Glück ist es ja nicht besonders viel.

Ich bin beim letzten T-Shirt angekommen, als es an der Haustüre klingelt. Ich lasse Silke rein und räume mein Bügelbrett weg. Silke geht unterdessen in die Küche, schneidet unsere Pizza und setzt sich aufs Sofa. Nachdem ich alles weggeräumt habe setze mich zu Silke dazu und genüsslich verspeisen wir unsere Pizza.

Danach stellt mich Silke vor vollendete Tatsachen.

„So Süße und jetzt nimmst du dein Handy in die Hand und schreibst Jon eine SMS das er dich dringend anrufen soll.“

Und da ist er wieder. Der Knoten in meinem Magen. Ich habe das Gefühl als will sich die Pizza wieder einen Weg nach draußen suchen. Mit zitternden Fingern tippe ich die SMS ein.

Hey Hon,

Could you call me back? It´s urgent.....

Love T

Ich habe vor lauter Aufregung Schmetterlinge im Bauch. Nervös warte ich auf das Klingeln. Ich muss nicht lange warten. Nach ein paar Minuten habe ich Jon an der Strippe.

„Honey was gibt es denn wichtiges?“, fragt er mich mit leicht amüsierter Stimme,

Mittwoch, 17. September 2008

Teil 89

Während des restlichen Fluges schweifen meine Gedanken zurück zu den vergangenen Woche. Unser Abschied liegt mir noch schwer im Magen und ich weiß nicht wann ich Jon das nächste Mal sehen werde. Irgendwie war die letzte Woche wie ein einziger Traum und je mehr ich mich Deutschland nähere umso mehr steigen die Zweifel in mir auf, dass dies alles viel zu schön sein könnte um wahr zu sein.

Sicher, die letzten Tage haben mir gezeigt wie sehr Jon mich liebt, doch trotzdem bleiben diese leisen Zweifel die manchmal an mir nagen, was wohl passieren würde, wenn unsere Beziehung bekannt werden sollte. Würde ich ihn dann jemals wieder sehn? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er jemals bereit wäre seine Frau zu verlassen. Nicht nachdem sie bald ihr viertes gemeinsames Kind erwarten.

Langsam beginne ich mich der Realität wieder zu stellen und egal wie schön die Zeit in New York gewesen war, ich weiß es wäre ein zu großer Schritt für Jon. Schließlich hat er bald vier Kinder und nicht nur das hat er zu verlieren, sondern auch seinen Ruf. Wer würde ihm verzeihen, wenn er seine Frau unter diesen Umständen und nach solch langer Zeit verlassen würde?

Schnell schiebe ich diese Gedanken zur Seite. Ich wusste von Anfang an auf was ich mich einlassen habe und egal wie stark sich unsere Gefühle mittlerweile entwickelt haben, es kann niemals mehr sein. Seufzend betrachtete ich das neue Handy in meiner Hand und als könnte es meine Gedanken erahnen, blinkt genau in diesem Moment eine neue Nachricht. Es ist Jon´s Nummer.

Mit leicht zittrigen Fingern öffne ich die Nachricht und mein Herz schlägt mir bis zum Hals als ich die simple Nachricht lese.

´I miss you like crazy. Love J`

Verstolen wische ich mir über meine Augen, doch Silke hat es gesehen.

Du siehst ihn bestimmt bald wieder, glaub mir. Ich weiß wie schwer es für euch beide ist. Mach dir nicht so viele Gedanken. Du weißt doch dass er dich liebt....“

Silke drückt tröstend meinen Arm, doch das ganze Gefühlschaos der letzten Woche bricht nun aus mir heraus.

Was ist wenn uns jemand gesehen hat? Ich habe solche Angst es könnte einfach alles plötzlich zu Ende sein. Manchmal ist es einfach nicht genug wenn man sich liebt......“ schluchze ich, während Silke meinen Kopf an ihre Schulter drückt.

Ahh Süße, nicht doch.....Ich weiß, du denkst es ist bei Richie und mir einfacher, aber glaub mir, so ist es nicht. Aber Richie hat mir versprochen er würde eine Lösung finden. Und ich vertraue ihm. Was bleibt mir anderes übrig, hm? Sie mich doch mal an mit meinem Bauch....Lange ist das sowieso kein Geheimnis mehr....also Kopf hoch, schließlich willst du deiner Schwester nicht völlig verheult am Flughafen gegenüberstehen, oder?“

Silke versucht mich durch ein kleines Lächeln aufzumuntern, doch irgendwie sieht man auch ihr an wie schrecklich sie Richie vermisst. Und sie hat Recht, mit ihrer Situation möchte ich auch nicht unbedingt tauschen, so sehr Richie sie auch in den letzten Wochen auf Händen getragen hat.

Nach neunzig Minuten landet unser Flieger wieder in der Heimat die mir beinahe fremd geworden ist in der letzten Woche. Nachdem wir unsere Koffer zurückhaben entdecke ich meine wartende Schwester und versuche mir möglichst meine momentane Gefühlslage nicht anmerken zu lassen. Ich habe einfach keine Lust jetzt Löcher in den Bauch gefragt zu bekommen.

Meine Schwester begrüßt uns mit einer dicken Umarmung.

Na ihr zwei? Wie geht es Jon und Richie?“ grinst sie uns an.

„Denen geht’s vermutlich gut...“ erwidere ich und meine Stimme klingt irgendwie merkwürdig fremd.

Meine Schwester schaut mich skeptisch an doch Silke rettet mich indem sie anfängt begeistert von New York zu erzählen. Als sie von Jon´s und Richie´s Überraschung erzählt schüttelt meine Schwester immer wieder ungläubig den Kopf. Doch als Silke dann anfängt davon zu berichten, dass Richie plant an meinem Geburtstag da zu sein, schaut sie uns beide nur noch ungläubig an.

„Da werden einige der Gäste aber sehr überrascht sein. Du glaubst doch wohl nicht dass es dann noch ein Geheimnis ist mit euch beiden?.“ sagt sie zu Silke.

„Richie wird wissen was er tut und außerdem werden unsere Freunde niemand verraten. Vielleicht ist es auch besser so und diese Lügen haben bald ein Ende.“ entgegnet Silke.

Wenn ich doch nur auch so zuversichtlich sein könnte.

Nach anderthalb Stunden sind wir endlich zu Hause und ich gehe todmüde ins Bett. Die Zeitumstellung macht mir sehr zu schaffen, doch ich bin froh darüber denn ich bin viel zu erschöpft um weiter schweren Gedanken nachzuhängen. Schnell hole ich mein neues Handy hervor, öffne es und tippe bevor ich es mir anders überlegen kann eine neue Nachricht.

`I miss you more. Call you tomorrow. Love T`

Als ich auf senden drücke muss ich an unsere letzte gemeinsame Nacht denken und frage mich, ob Jon wohl gerade auch an mich denkt.

Schnell kuschle ich mich in Jons Shirt, das noch immer nach ihm riecht, und falle ich in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen bin ich gegen neun Uhr wach. Im ersten Augenblick bin ich noch orientierungslos, aber dann wird mir bewusst, dass ich wieder zu Hause bin und nicht bei Jon.

Nach ein paar Minuten bin ich fit genug um aufzustehen und gehe unter die Dusche. Danach schmeiße ich die Waschmaschine an und gehe in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Ich war jetzt grad mal ne Woche weg und mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.

Mit meinem Kaffee bewaffnet mache ich es mir vor meinem PC bequem und durchstöbere die verschiedenen Foren. Nachdem nirgends etwas zu lesen ist, dass Jon mit einer anderen Frau gesehen wurde, bin ich erst einmal beruhigt und hoffe dass uns niemand gesehen oder fotografiert hat. Dabei fallen mir meine eigenen Bilder ein die ich gemacht habe und als ich sie auf meinen PC lade wird mir ganz schwer ums Herz und ich vermisse Jon schrecklich. Ich krame mein Handy hervor, suche Jons Nummer und drücke auf wählen. Nach endlos langem klingeln meldet sich plötzlich eine Frauenstimme und ich lege erschrocken auf. Ich spüre mein Herz bis zum Hals pochen und mein Handy fällt mir zitternd aus der Hand. Und ich dachte das wäre nur unser gemeinsames Telefon? Was wenn das Doro war, dann konnte ich ihm noch nicht einmal eine Nachricht schicken. Als ich das Handy wieder vom Boden aufhebe, klingelt mein anderes Handy auf dem Tisch. Vor Schreck fällt mir Jons Handy beinahe wieder herunter doch ich sehe zu meiner Erleichterung, dass es Silke ist am anderen Telefon. Mit noch bebender Stimme hebe ich ab und melde mich.

Was ist denn los, du hörst dich ja furchtbar an...“ höre ich Silkes Stimme am anderen Ende.

Ich....ich.....keine Ahnung.....ich hatte nur gerade eine andere Frau an Jons Handy......ich dachte das wäre nur unser Handy.....“ bringe ich mühsam heraus.

Oh je....vielleicht war es auch nur ein versehen?“ versucht Silke mich zu beruhigen, doch mir wird immer noch ganz schwindlig bei dem Gedanken, dass Doro vielleicht Jon´s Handy haben könnte.

Weisst du was, hör auf dich zu Hause zu vergraben. Was hälst du davon bei mir vorbei zu kommen und wir machen es uns gemütlich? Ich könnte auch etwas Ablenkung gebrauchen....“

Du hast recht, vielleicht sollte ich einfach warten bis Jon sich wieder bei mir meldet. Ich traue mich nicht eine Nachricht zu schicken solange ich nicht mehr weiß...“

Ich lege mit einem mulmigen Gefühl im Bauch auf und beschließe mich jetzt nicht verrückt zu machen. Silke hat recht, vielleicht war alles nur ein versehen.

Ich mache mich also auf den Weg und nehme für alle Fälle noch einen Stapel DVDs mit. Als Silke mir die Tür öffnet, sehe ich dass sie es sich schon gemütlich gemacht hat, denn sie hat ihre Jogginghose an und darüber ein übergroßes Shirt von Richie, dass sich schon leicht um ihren Bauch spannt.

Komm rein, ich hab uns schon was leckeres zu futtern gemacht....“

Silke nimmt meine Hand und schiebt mich in die Wohnung. Sie sieht meinen Stapel DVD´s, grinst und meint: „ Ah ich seh schon, du hattest den selben Gedanken wie ich. Komm lass uns unsere Männer bei der Arbeit anschaun...“

Bei lecker Salat und gegrilltem Lachs schwelgen wir in Erinnerungen. Wir vermissen unsere Männer furchtbar und schauen uns deshalb das Konzert vom Giants an. Irgendwann habe ich dann auch endlich das Telefonat vergessen und wir beide sitzen schmachtend vor dem Fernseher. Als unsere Blicke sich zufällig treffen müssen wir beide lachen und Silke meint zu mir: „Du frisst ihn ja gleich auf, oder willst du in den Fernseher hinein kriechen?“

„Aber er sieht da doch einfach klasse aus und außerdem, du hast ja wohl auch deinen Richie angeschmachtet, oder? Also nur kein Neid. In elf Tagen siehst du deinen Schatz wieder, während meiner in Amerika ist und irgendwelche Termine wahrnehmen muss und ich noch nicht einmal weiß, wann ich ihn das nächste Mal seh... Ich hoffe, dass ihr euch nicht nur in deiner Wohnung verkriecht, sondern auch mal zu mir kommt.“

Mal schaun, in der Woche habe ich meinen nächsten Arzttermin und da möchte er mit. Ich muss mit der Ärztin das ganze wegen dem Umzug nach Amerika abklären und Richie nimmt gleich eine Kopie der Unterlagen mit. Aber wir drei können uns ja abends zum essen treffen.“

So geht es eine Weile hin und her und ich freu mich wirklich für Silke, dass Richie sie besuchen kommt. Gleichzeitig bin ich jedoch etwas traurig und neidisch, denn trotz aller Schwierigkeiten hat Silke es doch besser, denn sie weiß wenigstens wann sie Richie das nächste mal sehen wird. Aber ich hoffe ja, dass es mit Jons Besuch noch was wird, bevor ich nach Amerika ziehe, denn bis dahin ist es eine schrecklich lange Zeit in der noch viel passieren kann.

Gegen elf mache ich mich auf den Weg in meine Wohnung denn wir müssen beide morgen wieder arbeiten gehen. Silke habe ich am Telefon zurück gelassen. Sie telefoniert mit Richie und ich fahre durch den Regen nach Hause. Dort angekommen lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen doch nun wieder alleine kommt mir auch prompt das Telefonat wieder in den Sinn. An Schlaf ist nun nicht mehr zu denken und ich wälze mich unruhig hin und her. Ich stehe auf und zünde mir eine Zigarette an und setze mich ins dunkle Wohnzimmer. Plötzlich ertönt aus meinem Handy eine mir wohlbekannte Melodie. Die Anfangstakte von ´Living On A Prayer` teilen mir mit, dass ich eine SMS bekommen habe.

Hey Honey,

Doro saw the call and got the cell. Don´t worry. It will be good...

Miss you and call you tomorrow. Sleep now....

Love J

Alle Möglichkeiten schießen mir durch den Kopf und als ich endlich mich so weit beruhigt habe um wieder ins Bett zu gehen, verfolgen mich meine Gedanken noch lange in den Schlaf.