Dienstag, 28. August 2007

Teil 54

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Theater, in dem Eltons Musical gespielt wird.
Es sind schon viele Menschen da. Als erstes steigt Michael aus. Silke und ich sollen ihm folgen. Danach kommt Ruth. Jon und Richie steigen als letzte aus. Die Fotografen schreien uns allen zu, dass wir uns in Position stellen sollen, damit ein paar Fotos gemacht werden können.
Silke und ich stehen zwischen Ruth und Michael. Jon und Richie an deren Seiten. Ich komme mir schon ein wenig komisch vor in all dem Blitzlichtgewitter. Silke und ich sind auf einmal sehr schüchtern. Die Fotografen fragen die anderen Löcher in den Bauch. Die wollen unbedingt wissen, wer wir sind. Ruth und Michael geben bereitwillig Auskunft und teilen der Meute mit, dass wir Freunde der beiden seien.
Sie erzählen den Reportern ihre ausgedachte Geschichte. Hoffentlich prüft das keiner nach und die Bilder geraten wieder in Vergessenheit. Dann fordern sie uns auf, alleine zu posieren und uns zu Jon und Richie zu stellen. Michael unterbricht das ganze, indem er uns einfach eine rechts die andere links in den Arm nimmt und mit uns rein geht.
Als die Türen sich hinter uns schließen, atme ich erleichtert auf. Drinnen ist es ruhiger und die Beleuchtung ist gedämmt. Ich bewundere Silkes Kleid. Es ist aus schwarzer Seide, bodenlang und ärmellos. An den Schultern ist der Stoff zusammen gerafft worden und fällt vorne und hinten mit einem großzügigen Ausschnitt nach unten. Vorne geht der Ausschnitt bis zum Busen und hinten den halben Rücken hinunter. Silke hat ihre Haare nach oben gesteckt und ein paar Locken umspielen den Nacken. Sie sieht richtig elegant und edel aus. Ich muss ihr einfach ein Kompliment zu diesem hinreisenden Kleid machen. Sie freut sich darüber und strahlt über das ganze Gesicht.
Jon und Richie kommen auf uns zu und nehmen uns an der Hand. Jon macht Silke auch ein Kompliment zu dem Kleid und zwinkert Richie zu. Der grinst voller Stolz. Ein Angestellter des Musicalhauses führt uns zu einem privaten Balkon. Von dort aus haben wir einen fantastischen Blick auf die Bühne. Wir setzen uns auf unsere Plätze und blättern in den bereitliegenden Programmheften.
Ich bin schon ganz aufgeregt. Jon und Richie haben uns in die Mitte genommen. Wir sitzen zwischen unseren beiden Männern. Leise unterhalten wir uns. Aus dem unteren Teil der Sitzplätze werden uns immer wieder Blicke zugeworfen. Ich komme mit vor, wie auf einem Präsentierteller. Michael und Ruth kommen ein paar Augenblicke später zu uns.
Sie erzählen, dass sie mit Elton gesprochen haben. Er lädt uns alle nach der Vorführung zum essen ein. Er feiert ein bisschen im kleinen Kreis. Das hört sich gut an, da keiner von uns vorher etwas gegessen hat. Jon schaut skeptisch.
„Was ist los? Gefällt Dir die Idee nicht?“
„Nein, nicht wirklich. Da wo Elton ist, ist viel Prominenz und viele Fotografen. Das kann stressig werden.“
Michael beruhigt ihn. Sie seien ja auch noch da, und falls es uns nicht gefallen würde, kann uns ja ihr Fahrer irgendwo anders hinbringen. Jon ist mit dieser Lösung einverstanden. Immerhin ist das von uns allen ja der letzte Abend. Unsere Flüge gehen am frühen Nachmittag. Immerhin können wir zusammen zum Flughafen fahren.

Als das Licht ausgeht, konzentrieren wir uns auf das Geschehen auf der Bühne. Das Musical beginnt. Die Kostüme und die Bühnenaufbauten sind atemberaubend. Die Schauspieler versprühen eine Energie und eine Spielfreude, die bis auf den letzten Platz zu spüren ist. Während der Vorstellung nimmt Jon meine Hand und streichelt immer wieder mit dem Daumen darüber. Bis zur Pause lässt er sie nicht los.
Während der Pause gehen Silke und ich auf die Toilette. Jon und Richie versprechen uns, an der Bar zu warten. In der Toilette ist die Hölle los. Nach ein paar Minuten sind wir endlich an der Reihe. Beim nachschminken hören wir die uns sehr bekannten Namen unserer Lieblinge. Ein paar der anwesenden Frauen unterhalten sich über Jon und Richie. Offensichtlich haben sie die beiden auf der Empore erkannt. Wir beeilen uns und gehen zu den anderen zurück.
Jon drückt mir ein Glas Wein und Silke eine Apfelschorle in die Hand. Schnell erzählen wir den vieren was wir auf der Toilette gehört haben. Michael und Ruth sind sofort zur Stelle und stellen sich an unsere Seite. So hat es den Anschein als würden wir alle in einem Gespräch vertieft sein. Michael erzählt Anekdoten von seiner Arbeit und wir müssen alle herzlich lachen.

Trotz allem werden Jon und Richie immer wieder gebeten, die diversen Programmhefte und Eintrittkarten zu signieren. Aber den beiden macht das anscheinend heute gar nichts aus. Sie sind nett und freundlich zu ihren Fans. Silke und ich können das jetzt aus nächster Nähe erleben. Als ich gebeten werde, Jon mit einem Fan zu fotografieren, komme ich der Aufforderung gerne nach. Nur Jon scheint darüber nicht gerade erfreut drüber zu sein.
Nach ein paar Minuten haben wir unsere Getränke geleert und der Gong ertönt. Wir begeben uns zu unseren Plätzen. Nachdem wir Platz genommen haben, frage ich Jon, was ihn daran gestört hat, dass ich die Bilder gemacht habe.
Er versucht mir zu erklären, dass ihm das ganze unangenehm sei. Ich sei schließlich seine Freundin, auch wenn der Rest der Welt das nicht weiß. Ich sollte mich nicht dazu herablassen, ihn mit anderen Frauen zu fotografieren.
„Spinnst Du? Ich mach das doch gerne und ich weiß genau wie viel es den Mädels bedeutet mit Dir auf einem Bild abgelichtet zu werden. Du vergisst, dass hier ein ganz großer Bon Jovi – Fan sitzt. Den Mut den die Mädels haben, hätte ich zwar nie aufgebraucht. Aber deshalb keine Bilder zu machen, käme mir nie in den Sinn.“
Ich drücke Jons Hand. Zu etwas anderem ist momentan nicht der richtige Zeitpunkt.
„Mir hat es wirklich nichts ausgemacht. Ich bin nicht wie deine Frau. Ich weiß ja nicht, wie sie darüber denkt, aber ich werde das immer verstehen. Ich kenne die andere Seite zur genüge. Bitte nicht böse sein!“
Ich beuge mich in der Dunkelheit zu ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er drückt meine Hand und nimmt mich kurz in den Arm. Silke beobachtet das ganze. Ich beuge mich zu ihr.
Ich erzähle es dir später!“, verspreche ich ihr.
Ich konzentriere mich wieder auf das Geschehen auf der Bühne. Meine Gedanken schweifen aber immer wieder zu der vorangegangenen Szene ab. Ich verstehe Jon nicht. Wenn jemand einen Grund hat, schlechte Laune zu haben, dann bin ich das. Immerhin hat er den anderen Mädels seine Aufmerksamkeit geschenkt und nicht mir. Aber ich bin nicht so. Ich freue mich für die anderen. Es erfordert so viel Mut, Jon in einem Augenblick zu stören, bei dem er privat unterwegs ist. Immerhin ist er mit seinen Freunden da und nicht mit der ganzen Band. Er hätte ja von sich aus sagen können, dass es keine Bilder gibt. Die Mädels hätten sich auch mit ein paar Autogrammen zufrieden gegeben. Ich komme aus dem Grübeln nicht mehr raus. I
ch bekomme selbst von dem tollen Musical nichts mehr mit. Ich starre vor mich hin. Jon beugt sich zu mir und haucht mir einen Kuss aufs Ohr. Erschreckt schaue ich ihn an und versuche ein lächeln zustande zu bringen. Aber es gelingt mir nicht. Jon entschuldigt sich bei den anderen und geht mit mir nach draußen. Dort ist es sehr dunkel. Wir holen uns an der Bar was zu trinken und verziehen uns in ein stilles dunkles Eck.

Jon fragt mich was los sei. Ich versuche ihm so gut es geht zu erklären, was in mir vorgeht. Ich lege alle meine Gedanken vor ihm aus. Als ich zu dem Part mit seiner Frau komme, sehe ich an seinem Gesichtsausdruck, dass ich mit meiner Vermutung Recht habe. Sie ist von seinem Promistatus genervt. Jon unterbricht mich. Er zündet uns eine Zigarette an und versucht mir von seinem eigentlichen Privatleben zu erzählen. Er hält seine Familie zum größten Teil aus seinem öffentlichen Leben heraus. Wenn denn Bilder von seinen Kindern in der Presse erscheinen, sind das ein paar im Jahr. Das Doro öfters fotografiert wird, ist klar. Immerhin geht sie mit ihm auf Veranstaltungen und auf Charity – Events. Aber selbst wenn da nach Autogrammen und Bildern gefragt wird, macht sie ihm das Leben manchmal zur Hölle.

„Jon, tu mir einen Gefallen und vergleiche mich nicht mit deiner Frau. Ich bin schon von meinem Charakter und meinem Wesen her, ganz anders als sie. Ich akzeptiere deinen Beruf als Sänger der Besten Band der Welt und das ganze drum herum. Ich habe dich nur aus diesem Grund kennen gelernt. Ich würde dich gar nicht anders wollen. Auch jetzt, nachdem ich auch fotografiert worden bin, und wir eventuell vor dem Aufliegen sind, würde ich nichts daran ändern wollen. Ich will dich, so wie du bist, mit allem was passieren kann. Genau das macht dich und deine Person aus. Warum sollte ich daran was ändern wollen. Ich wäre doch blöd es überhaupt in Erwägung zu ziehen. Immerhin habe ich mich in den Rockstar Jon Bon Jovi verliebt. Und nicht in den Highshool – Jungen John Bongiovi. Ich kenne dich gar nicht anders.“

Nach meiner kleinen Rede muss ich erst einmal einen Schluck aus meinem Glas nehmen. Ich habe einfach keine Lust, immer wieder beweisen zu müssen, dass mir Jons Bekanntheitsgrad nichts ausmacht. Er weiß doch, dass ich ihn so will wie er ist und nicht anders. Ich schaue ihn mit einem leichten grinsen an. Er sieht mich nur verwundert an. Jon schüttelt grinsend den Kopf und zieht mich nach einem vorsichtigen Blick in die noch leere Halle in seine Arme. Unsere Lippen treffen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Wir küssen uns ein paar Minuten und lösen uns atemlos von einander. Wir schauen uns tief in die Augen. Mit einem Lächeln lehnen wir uns in unseren Stühlen zurück und greifen nach unseren Gläsern.
In einem Zug leere ich mein Glas. Ich bin total ausgetrocknet. Jon und ich grinsen uns die ganze Zeit an. Nach ein paar weiteren Minuten gehen wir zu unseren Plätzen zurück. Gerade noch rechtzeitig. Die letzten paar Minuten des Musicals bekommen wir noch mit. Danach spenden wir aber trotzdem reichlich Applaus. Wir müssen uns die ganze Zeit anschauen und ein grinsen unterdrücken. Die anderen sehen uns nur verwundert an.

Nach dem der letzte Vorhang gefallen ist, begeben wir uns alle hinaus in die Höhle des Löwen. Diesmal weichen Jon und Richie nicht von unserer Seite. Ich schaue Silke an, und bemerke, dass sie irgendwie blass aussieht.
„Ist alles in Ordnung? Du siehst so blass aus?“, frage ich sie beim hinausgehen.
„Es geht schon, mir ist nur ein bisschen schlecht.“
„Soll ich dir was Kühles zum trinken holen, oder willst Du an die frische Lust?“
Nach einem Seitenblick zu Richie, der unser Gespräch mitbekommen, aber leider nicht verstanden hat, teile ich ihm mit, dass er Silke schon einmal nach draußen bringen soll. Ich tippe Michael auf die Schulter und sage ihm, dass es besser wäre gleich zu Elton zu fahren. Silke fühlt sich nicht wohl. Jon und Ruth bekommen das mit und gemeinsam suchen wir uns einen Weg durch die Menge. Die Limousine steht schon vor dem Portal und die Pressemeute drum herum. Die Fragen prasseln nur so auf uns hinab. Jon schiebt mich vor sich ins Auto und Michael und Ruth folgen ihm, ohne irgendwelche Fragen zu beantworten.
Silke sitzt schon neben Richie und hat ein kühles Wasser in der Hand. In langsamen Schlucken trinkt sie davon. Ihre Gesichtsfarbe wird langsam besser. Wir lassen die Fenster einen Spalt offen, damit frische Luft hinein kommt. Auf der kurzen Fahrt erholt sie sich wieder.
Sie sagt, sie hat Hunger und deshalb sei ihr schlecht geworden. Richie atmet erleichtert auf. Er ist ganz besorgt um Silke und kümmert sich rührend um sie. Ich grinse Jon an und sage ihm, dass ich die beiden herrlich finde. Jon legt einen Arm um mich. Zusammen mit den beiden anderen, betrachten wir die werdenden Eltern ohne Scheu.

„Hey was gibt’s da zu sehen?“, fragt Richie in die Runde. Wir fangen alle an zu lachen. Er kann es ja nicht verstehen, da er sich selber nicht zusehen kann. Nach ein paar Minuten kommen wir vor dem Restaurant an. Michael steigt als erster aus und hilft Ruth. So wie es aussieht, hat die Presse hier von noch nichts mitbekommen. Wir drei Pärchen betreten Hand in Hand das Restaurant. Der Ober führt uns zu Elton.
Der empfängt uns freudestrahlend. Er begrüßt jeden mit einer Umarmung und Küsschen rechts und links. Es ist doch nicht so schlimm wie ich dachte. Es sind nur eine handvoll Leute anwesend. Wir setzen uns an einen Tisch, etwas abseits des großen Tisches. Michael und Ruth haben ein paar Bekannte entdeckt und überlassen uns uns selbst. Richie ist ganz besorgt um Silke. Er geht gleich zur Bar und holt ihr was zu trinken.
Mit einem lächeln bedankt sie sich bei ihm. Er bemuttert sie richtig. Jon hat uns auch etwas besorgt und zu viert lassen wir es uns richtig gut gehen. Zwischendurch kommen immer wieder ein paar Leute vorbei, die Richie und Jon begrüßen. Uns werfen sie verstohlene Blicke zu. Sie wissen nicht, wer wir sind und was wir hier zu suchen haben. Da wir aber anständig nebeneinander sitzen und uns ausnahmsweise mal nicht andauernd berühren, kommen die wenigstens nicht auf dumme Gedanken.

Teil 53

Es ist schon ziemlich spät, als wir an unserem Bungalow ankommen. Wir holen uns was zu trinken und gehen ins Schlafzimmer. Eng aneinander gekuschelt liegen wir in der Dunkelheit und halten uns fest. Jon hat von hinten seine Arme um mich geschlungen, sein Bein liegt über meinen. Es sollte eigentlich unbequem sein, aber ich kann ihn nicht nah genug bei mir haben. Ich lausche seinen Atemzügen, die immer tiefer werden. Selbst im Schlaf lässt er mich nicht los. Langsam schlafe ich auch ein.

Am nächsten Morgen wache ich mit meinem Kopf auf seiner Schulter auf.
Jon streichelt mir leicht über die Haare und meine Wange. Verschlafen schaue ich in seine herrlich blauen Augen.
„Wie lange bist Du schon wach?“, frage ich in mit rauer Stimme.
„Ein paar Minuten“, lautet seine Antwort.
Ich stütze mich auf um ihm einen Kuss zu geben. Falle aber stöhnend wieder zurück.
„Ahhh mir tut alles weh. Ich habe einen Muskelkater, ohne Ende!“
Ich lasse mich auf den Rücken fallen. Jon fängt an zu lachen,
„Oh mein armer Schatz!“
Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt. Mir tut jeder Muskel weh und er lacht mich aus! Jon beugt sich über mich und vollendet meine Tat. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und halte ihn fest. Wir schmusen ein Weilchen.
Gemeinsam gehen wir unter die Dusche. Ich stehe unter dem warmen Wasserstrahl und merke wie meine verspannten Muskeln sich lockern. Jon wäscht mich mit dem großen Schwamm. Dann bin ich an der Reihe.
Mit kreisenden Bewegungen schäume ich seinen herrlichen Körper ein. Er sieht aus, als wäre er mit Sahne eingerieben. Er nimmt mich in seine Arme und wir streicheln uns gegenseitig. Jon stellt das Wasser ab und zieht mich ins Schlafzimmer. Wir legen uns klitsch nass aufs Bett und beenden was wir in der Dusche angefangen haben. Nach einem gemeinsamen Höhepunkt liege ich total geschafft auf ihm. Jon hat die Augen geschlossen und seine Arme liegen immer noch auf meinen Hüften. Das war einmal Himmel und zurück.

Später gehe ich ins Bad und vollende mein Morgenritual. Komplett gerichtet überlege ich, was ich auf dem Flug anziehen könnte. Ich bin unschlüssig, da ich keine Ahnung habe, wie das Wetter in London ist. Nach einem Blick auf die Uhr, gehe ich ins Wohnzimmer und schaue im Videotext nach den aktuellen Temperaturen. In London ist es ein paar grad kälter als hier. OK, dann weiß ich was ich anziehe. Zurück im Schlafzimmer, schaue ich Jon beim schlafen zu.
Leicht grinsend und mit dem Kopf schüttelnd gehe ich an meinen Schrank. Ich entschließe mich für den Lederrock, Top, Stiefel und Jeansjacke. Am Telefon bestelle ich ein Frühstück für zwei und gehe dann Jon wecken.
„Hey Honey, aufstehen! Sonst verpassen wir unseren Flieger.“
Jon brummelt irgendwas Unverständliches in die Kissen. Ich gebe ihm einen Schmatz auf die Wange und fahre durch seine zerzausten Haare.
„Honey, Frühstück ist auch bestellt. Ich gehe Kaffee machen!“
Das wirkt Wunder. Jon blinzelt ein paar Mal und fängt an aufzuwachen. Ich lache ihn an und gebe ihm einen weiteren Kuss. Er zieht mich aufs Bett und liege auf einmal auf ihm. Mit einer waren Hingabe küsst er mich und schlüpft unter mein Top.
Es ist verführerisch, wie er da so ganz ohne einen Fetzen Stoff am Leib unter mir liegt. Als es an der Türe klopft, lässt er mich widerstrebend gehen. Ich lasse den Kellner herein und gehe in die Küche und will gerade Kaffee aufsetzen, als dieser mich in meinem Tun unterbricht. Er hat eine große Kanne Kaffee mitgebracht. Auch gut. Ich gebe ihm ein Trinkgeld und er geht. Ich decke den Tisch auf der Terrasse und setze mich mit einer Tasse in die Sonne. Nach zehn Minuten kommt Jon dazu. Er trägt ein Philly Soul T-Shirt zu ausgebleichten Jeans. Seine Haare sehen jetzt wieder ordentlich aus. Ich grinse ihn an.
„Was gibt’s zu grinsen?“
„Nicht besonderes. Aber Du siehst zum anbeißen aus!“, schmunzle ich weiter.
„Das kann ich zurückgeben. Schwarz steht dir ausgesprochen gut“, sagt er mit einem kurzen Blick in meine Richtung.
„Ach ja? Das liegt nur an den tollen Klamotten. Dafür bist DU verantwortlich.“
Gemütlich essen wir zu ende und packen danach unsere Koffer. Um 11.30 Uhr werden wir in der Hotelhalle abgeholt und zum Flughafen gefahren. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben, halte ich Jon zurück.
„Ich muss mir in dem Laden da drüben eine Sonnenbrille kaufen. Ich kann schlecht immer deine aufsetzten.“
Er geht mit mir in das Brillengeschäft und nach ein paar Minuten habe ich eine gefunden, die nicht zu teuer ist und mir auch noch steht. Auf die riesigen Brillen, die aussehen wie bei einer Fliege, habe ich keine Lust. Die gefallen mir überhaupt nicht.
Jon hat auch eine gefunden. Ich schüttle den Kopf und grinse mir einen. Der Mann hat Brillen das kracht und kauft sich immer wieder neue. Andere sammeln Briefmarken und er anscheinend Sonnenbrillen. Mit unseren Neuerwerbungen gehen wir in den Aufenthaltsraum der ersten Klasse und warten auf unseren Flug.
Um kurz nach eins sitzen wir im Flieger in Richtung London.

Als wir in London ankommen und unser Gepäck in Empfang genommen haben, gehen wir nach draußen. Mike wartet schon auf uns. Er teilt Jon mit, er möchte doch Richie anrufen. Im Auto gibt Mike sein Handy Jon und dieser wählt Richies Nummer.
„Hey Brother, wie geht’s? Was ist los?“
Nach ein paar einsilbigen Antworten, anscheinend redet Richie die ganze Zeit, legt er auf.
„Wir sollen nachher zum Kaffee zu den beiden kommen. Die haben für heut Abend was geplant“, teilt Jon mir mit.
Ich bin damit einverstanden. Wir nehmen Mike mit nach oben und stellen unsere Koffer nur im Schlafzimmer ab. Ich hole mein Handy und das andere Zeug, dass ich zu Hause lassen musste und packe alles in meine Handtasche. Wir fahren die kurze Strecke zu Richie und Silke und gehen alle zusammen nach oben.

Wir werden freudig von den beiden in Empfang genommen. Silke bewundert meine Bräune. Ich erzähle ihr, was wir gemacht haben und wie der Strand und der Bungalow waren. Danach ist sie an der Reihe.
Sie hat mit Richie Ausflüge unternommen und ein paar seiner Bekannten kennen gelernt. Sie waren noch mal mit Michael und Ruth zum Essen. Sie sind auch in die weitere Umgebung von London gefahren und haben alte Kirchen angeschaut. Sie erzählt mir Storys von witzigen Begebenheiten, z. B. als Richie mal wieder erkannt worden ist. Die Fans seien anscheinend ziemlich hartnäckig gewesen und sie mussten Flüchten.
Wir lachen um die Wette. Ich mustere Silke bei ihren Erzählungen. Sie sieht glücklich aus und richtig erholt.
Jon und Richie rufen uns zu sich. Richie erzählt mir, dass heute Abend ein Musicalbesuch auf dem Programm steht. Elton habe das arrangiert. Ruth und Michael würden uns alle gegen halb acht einsammeln, und gemeinsam würde man dann ins Theater fahren.
Oh toll, daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Ich grinse Silke an. „
Da bin ich ja mal auf dein Kleid gespannt. Immerhin hab ich es noch nicht gesehen.“
Wir verabschieden uns und gehen in Jons Wohnung zum umziehen und richten.

Unsere Koffer stehen immer noch im Schlafzimmer. Schnell packen wir aus und suchen uns die Klamotten für später raus. Wir haben ja noch eine Weile Zeit. Jon geht an seinen Computer, checkt seine Emails und telefoniert. Ich schalte mein Handy an und höre meine Nachrichten ab. Ein paar meiner Freunde haben drauf gesprochen. Die denken ja alle, ich würde es mir mit Silke in London gut gehen lassen. Ich rufe Klaudi an und teile ihr mit, dass alles in Ordnung ist.
„Wir kommen ja morgen nach Hause. Ich besuche dich am Wochenende und erzähle dir alles. Bist Du dann da, oder musst du arbeiten?“
Klaudi hat Zeit am Nachmittag, aber abends muss sie arbeiten. Wir machen aus, dass ich mittags vorbei komme und sie dann ins Bistro fahre und ein Weilchen bei ihr bleibe. Vielleicht kommt ja Silke auch mit. Ich verspreche ihr, ihr die Bilder vom Urlaub zu zeigen. Nach ein paar Minuten verabschieden wir uns. Die anderen Telefonate schiebe ich auf morgen.
Ich schaue nach Jon, der aber immer noch am Telefon hängt. So wie es sich anhört, telefoniert er mit Doro und den Kindern. Leise verziehe ich mich ins Schlafzimmer. Ich konzentriere mich auf heute Abend.
Hier in London ist es kühler als auf Sizilien. Ich hole mein schwarzes Kleid aus dem Schrank. Beim auspacken fällt mir auf, das Gil mir passend zum Kleid eine Jacke mit eingepackt hat. Ich beschließe, später Jon danach zu fragen. Meine kleine Handtasche passt auch dazu. Ich packe die gleichen Utensilien wie beim letzten Mal ein. Ich bin mal gespannt, wie die Schuhe sind. Hoffentlich sind sie genauso bequem wie meine blauen.
Die passende Unterwäsche und meine Strümpfe lege ich schon ins Bad. Gemütlich gehe ich unter die Dusche und vollführe eine komplette Körperpflege. Nach dem Duschen creme ich mich gründlich ein, und versuche meine Haare und meine Make-up so hinzubekommen, wie Lorna. Nach ein paar Minuten betrachte ich mich im Spiegel. Ist nicht schlecht geworden. Ich hoffe es hält den Abend über. Zur Sicherheit packe ich meinen Puder und Lipgloss mit in die Handtasche.
Komplett angezogen, incl. der passenden Jacke, gehe ich zu Jon ins Arbeitszimmer. Er ist fertig mit telefonieren. Er dreht sich zu mir um und betrachtet mich von oben bis unten.
„Gefällt Dir was du siehst?“, frage ich ihn mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
„Wow, das Kleid ist vom Stil her anders als das Blaue, aber es steht dir auch außerordentlich gut.“
Ich frage ihn nach der Jacke, die bei dem Kleid dabei war.
„Ich weiß. Immerhin habe ich es zu den beiden gesagt, dass sie noch eine passende Jacke dazu packen sollen. Ich weiß ja wie verfroren du bist.“
Ich schmiege mich in Jons Arme und kann nicht glauben wie führsorglich er ist. Er gibt mir einen leichten Kuss auf die Stirn und zieht mich auf seinen Schoß. Aber dafür haben wir keine Zeit. Ich schicke Jon zum duschen und schaue selber nach meinen Emails. Es ist nichts dabei, was bis morgen warten kann.
Ich schaue kurz im Bon Jovi – Forum nach, was da so drin steht. Die unterhalten sich über die kurzen Berichte in den Zeitungen. Unter anderem auch darüber, mit welcher Frau Jon auf Michaels Geburtstag war. So ein Scheiß, ich hoffe, dass mich da niemand erkennt. Das wäre nicht von Vorteil.
Ich schicke Lisa, einer Freundin aus Österreich, eine Nachricht und wünsche ihr ein schönes Wochenende. Mit dem Versprechen, am Wochenende zu chatten, verabschiede ich mich.
Jon ist immer noch nicht fertig. Ich gehe in die Küche und suche was zu trinken. Hunger habe ich eigentlich auch. Aber es ist nichts da. Da muss ich bis später warten.
Mit einem Glas Wein setze ich mich ins Wohnzimmer und zappe durch die verschiedenen Kanäle. Bei einem Musiksender stoppe ich und schaue mir ein paar Videos an. Auch nichts Weltbewegendes. Ich schnappe mir mein Glas und die Zigaretten und verschwinde auf den Balkon. Der Abend ist noch recht mild. Ich lehne an der Brüstung und schaue nach unten. Ich bin froh hier zu sein. Ich mag gar nicht an morgen denken. Da sind die zwei Wochen schon um und wer weiß, wann ich Jon dann wieder sehe. Das kommt mir immer noch wie ein schöner Traum vor.
Plötzlich kommt eine Hand nach vorne und klaut mir meine Zigarette. Jon zieht genüsslich dran. Bewundert betrachte ich Jons Outfit. Er trägt einen schwarzen Anzug, mit einem grauen Hemd und passender Krawatte. Ich bin echt sprachlos. So kenne ich ihn nur von Bildern.
„Du siehst atemberaubend aus. Richtig ungewohnt. Wo hast Du meinen Jon versteckt?“, frage ich mit einem lachen.
„Der steht vor dir. Ich kann doch nicht immer in Jeans rumlaufen und so einen Anzug trage ich in letzter Zeit öfters“, gibt er grinsend zurück.
Wow, er sieht einfach fantastisch aus. Ich kann mich gar nicht satt sehen.
„Dreh dich mal im Kreis, damit ich dich von allen Seiten bewundern kann.“
Jon dreht sich langsam um seine eigene Achse. Junge Junge, da legst dich nieder. Jon schaut mich auch bewundernd an.
„Die Jacke passt gut zu deinem Kleid!“, sagt er mit einem grinsen.
„Ja ich hab schon bemerkt, dass du einen guten Geschmack hast. Und ich dachte immer, dass dir jemand Professionelles dabei hilft. Aber wie es aussieht, kannst Du das auch selber!“ gebe ich grinsend zurück.
Jon zieht mich in seine Arme und drückt mich. Er riecht auch echt verführerisch.

Als es klingelt, gehen wir gemeinsam nach unten. Michael steht vor einer großen Limousine. Richie und Silke sitzen schon drin. Auch die beiden sehen klasse aus. Richie trägt ebenfalls einen schwarzen Anzug mit einem schwarzen Hemd, aber ohne Krawatte. Silkes Kleid kann ich nicht genau erkennen. Das muss ich mir später genauer anschauen. Wir begrüßen Ruth mit einer Umarmung. Selbst die beiden haben sich schick gemacht.

Montag, 20. August 2007

Teil 52

Irgendwann wache ich auf. Jon hält mich immer noch im Arm. Ich versuche ein Blick auf die Uhr zu erhaschen. Was hat mich geweckt?
Jetzt erinnere ich mich. Mein Traum. Oh Gott. Ich bin komplett verwirrt. So einen Käse kann auch nur ich träumen. Vorsichtig drehe ich mich um. Ich betrachte Jon, der friedlich schläft. Ich bete, dass der Traum nie wahr wird. In meinem Traum hat Doro uns erwischt. Es war richtig böse. Sie hat Jon vor die Wahl gestellt. Entweder ich oder sie und die Kinder. In meinem Traum hat er sich für Doro entschieden und mir den Laufpass gegeben. Mir steigen die Tränen in die Augen. Leise stehe ich auf. Im Wohnzimmer kuschle ich mich in die Decke. Ich weine still vor mich hin. Irgendwann kommt bestimmt der Punkt wo er sich entscheiden muss. Aber ich hoffe, dass es noch sehr lange dauert. Auf dem Sofa liegend, schlafe ich wieder ein. Ich werde wieder wach, als mir Jon leicht über die Haare streicht. Ich blinzle ihn an.

„Was machst Du hier?“ Er sitzt bei mir auf dem Sofa und schaut mich besorgt an.
„Ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Deshalb bin ich hier. Es ist alles in Ordnung!“
Jetzt kann ich über meinen Traum nur den Kopf schütteln. Ich ziehe ihn zu mir und nehme ihn in meine Arme. Er ist noch genauso verschlafen wie ich. Wir kuscheln uns auf dem Sofa aneinander.
„Sag mir doch, was los ist. Und sag nicht, es ist nichts. Schau dein Gesicht im Spiegel an und du wirst wissen von was ich rede!“
Ich habe eine dumpfe Ahnung auf was er anspricht. Ich kann mir genau vorstellen wie ich aussehe. Scheiß Heulerei.
„Ich habe einfach nur blöd geträumt. Das hat mich dann in Tränen ausbrechen lassen. Der Traum war einfach nur blöd. Es ist alles in Ordnung!“
Er glaubt mir immer noch nicht ganz, aber er reitet jetzt nicht weiter darauf rum. Ich werde schon mir aus erzählen was war.
„Wie spät haben wir es eigentlich?“, frage ich ihn.
„Kurz nach neun!“
„Wolltest Du joggen gehen?“
„Eigentlich schon, aber Du bist wichtiger!“
Ich lache leise. „Los ab mit dir, gehe und halte dein Morgenritual durch. Ich warte hier und mache uns Kaffee“, schicke ich ihn los.
Er sieht mich zweifelnd an.
Ich grinse, „Los geh schon. Ich laufe nicht weg. Ich liege nachher wahrscheinlich immer noch hier, oder ich bin draußen.“
Kurze Zeit später sehe ich ihm hinterher, wie er den Strand entlang joggt. Der Mann ist echt ne Wucht. Ich gehe hinein und setze Kaffee auf. Mit meinem Player lege ich mich zurück aufs Sofa und träume vor mich hin. Jon ist nach einer dreiviertel Stunde wieder zurück.
Gemeinsam sitzen wir auf der Terrasse und schlürfen unseren Kaffee. Mittlerweile bin ich wieder soweit hergestellt, das ich ihm von meinem Traum berichte. Er lässt mich ohne zu unterbrechen erzählen. Nachdem ich geendet habe, kommt er zu mir rüber und kniet sich vor mich.
Er nimmt meine Hände in seine und sagt „Ich kann dir nicht versprechen, dass es nicht raus kommt. Aber vor so eine Entscheidung gestellt, weiß ich nicht wie ich reagiere. Lass uns einfach sehn, was die Zeit bringt. Du bist in meinen Gedanken und in meinem Herzen. Das kann mir niemand nehmen. Lass uns einfach immer unsere Zeit genießen.“
„Ich weiß ja dass es Unsinn ist. Aber manchmal habe ich Angst vor der Zukunft. Ich weiß, dass es eigentlich keine mit uns geben kann, ohne dass anderen furchtbar weh getan wird. Es tut mir Leid, das ich dich damit belaste.“
„Dazu bin ich da. Du kannst mir immer alles erzählen“, sagt er und schließt mich in seine Arme. Genau da gehöre ich hin. Da fühle ich mich geborgen und in Sicherheit.

Nach ein paar Minuten in seinen Armen springen wir schnell unter die Dusche. Eine halbe Stunde später sind wir im Frühstücksraum angekommen. Wir laden uns einen Teller mit allerlei Köstlichkeiten voll und suchen uns einen Platz auf der Terrasse. Von dort aus haben wir einen wundervollen Blick auf den künstlich angelegten Wasserfall. Während dem Essen überlegen wir, was wir hier an unserem letzten Tag noch anstellen können. Jon hat eine Idee und geht an die Rezeption, um nachzufragen, ob sie zu realisieren ist. Er verrät mir nicht um was es geht. Nach ein paar Minuten kommt er breit grinsen zurück.
„Hast Du Lust auf ein Abenteuer?“

Mit ihm lasse ich mich auf alles ein. Nach dem Essen scheucht er mich in den Bungalow zurück und sagt ich muss Jeans und Turnschuhe anziehen. Er reicht mir eine Baseballmütze und eine seiner Sonnenbrillen. Wir gehen an die Rezeption zurück. Da wartet ein Fahrer, der mit uns weg fährt. Ich löchere Jon und will wissen, wo wir hin fahren.
Er weiß selber nicht wo genau es hin geht, aber er weiß zumindest was wir am Ziel machen. Nach einer kurzen Fahrt halten wir auf einer art Farm. Jon macht mit dem Fahrer aus, dass er anrufen lassen würde, wenn wir wieder abgeholt werden wollen. Das Auto fährt weg und wir stehen mitten in der Einöde.
Aus einem der Gebäude kommt eine ältere Frau auf uns zu. Sie fragt Jon, ob wir diejenigen aus dem Hotel seien. Sie bittet uns ihr zu folgen. Auf einmal stehen wir in einem Pferdestall. Es sind wunderschöne Tiere. Ich habe einen leisen Verdacht, was Jon vorhat. Die Frau führt uns in einen Mittelhof. Dort stehen zwei gesattelte Pferde. Ich bleibe geschockt stehen und Jon rennt voll auf mich drauf.
„Das ist nicht dein Ernst. Du willst reiten gehen?“
Grinsend erwidert Jon, dass er die Idee toll findet.
„Meinst Du nicht, du solltest mich erst einmal fragen, ob ich das kann?“
„Ich bin ja bei Dir, so schwierig ist das ja nicht. Und außerdem kommt ein Pfleger mit uns. Er zeigt uns ein bisschen die Gegend und er erklärt uns, wie wir am besten wieder zurückkommen.“
Zweifelnd schaue ich ihn an. Der Mann hat nerven. Ich gehe zu den beiden Pferden. Jetzt wo mir bewusst wird, das ich da rauf soll, sind die auf einmal riesen groß. Die ältere Frau, die sich uns mit Francesca vorstellt, gibt mir einen Apfel. Ich gebe den Apfel einem Pferd und streichle ihn. Sie sagt zu uns, dass Salvatore gleich kommen würde, damit wir uns mit den Pferden vertraut machen können. Jon und ich stehen bei den Pferden und warten. Nach ein paar Minuten kommt ein Mann mit lagen schwarzen Haare auf uns zu.
Er stellt sich als Salvatore vor. Er fragt uns, ob wir schon einmal auf einem Pferde gesessen seien. Jon ja, ich nein. Zumindest ist es schon fast zwanzig Jahre her. Salvatore und Jon grinsen sich an. Ich bekomme eine zahme braune Stute. Salvatore hilft mir beim aufsteigen. Jon sitzt schon auf seinem Pferd und schaut auf mich herunter. Als ich nach einigen Versuchen endlich oben sitze, bin ich schon außer Atem und ganz zittrig.

Salvatore steigt auf sein Pferd und nimmt meine Zügel. Meine Stute trabt anständig hinter ihm her. Ich bekomme einen Crashkurs im Reitunterricht und nach einer halben Stunde wagen wir uns ins Gelände.
Jon hat an seinem Pferd eine Satteltasche und eine Decke befestigt. Wir reiten durchs Gelände. Langsam gewöhne ich mich an die ungewohnten Bewegungen. Ich habe immer mehr Freude daran. Die Sonne brennt vom Himmel, aber ich bin so vertieft, dass ich gar nichts mitbekomme. Plötzlich taucht Jon neben mir auf und fragt mich ob alles in Ordnung sei. Unsicher lächle ich ihn an und meine, soweit so gut und hoffentlich falle ich nicht vom Pferd.
Jon fängt an zu lachen. Er sei ja auch noch da und passt auf mich auf. Erst da fällt mir auf, dass Salvatore nicht mehr bei uns ist.
„Wo ist Salvatore?“
„Der ist zurück. Wir beide machen jetzt einen kleinen Ausflug. Nach ein paar Meilen kommt ein kleiner See. Da machen wir eine Pause“, sagt Jon beruhigend zu mir.
Na da bin ich ja mal gespannt. Wir reiten schweigend nebeneinander her. Langsam entspanne ich mich und schaue mir die Gegend an. Hier ist alles vertreten, von Berge, Bäume und Täler.
Nach einer Stunde kommen wir an dem See an. Jon hilft mir beim absteigen.
Wir binden die Pferde im Schatten eines Baumes am Seeufer an. Sie haben genügend Raum um am Wasser zu trinken. Jon nimmt die Satteltaschen und die Decke und bereitet sie am Ufer aus. Dankbar lasse ich mich darauf nieder. Mir tut jetzt schon jeder Knochen weh. Da bekomme ich morgen bestimmt einen höllischen Muskelkater. Jon setzt sich hinter mich und legt seine Arme um mich.
Mit einem seufzen lege ich meinen Kopf an ihn. Er fängt an meine verspannten Schultern zu massieren. Das entlockt mir ein leises wohltuendes Stöhnen. Wir sind beide total verschwitzt. Immerhin ist es ja auch bollen warm.
„Lass uns eine Runde schwimmen gehen“, schlägt Jon vor.
Wir haben zwar keine Badesachen dabei, aber das soll uns nicht davon abhalten. Nackt wie Gott uns schuf, springen wir in das kühle Nass. Ausgelassen toben wir im Wasser und spritzen uns gegenseitig nass. Jon taucht unter und kommt knapp vor mir wieder nach oben. Mit einem verführerischen Lächeln zieht er mich in seine Arme, stellt sich breitbeinig hin und taucht mich unter. Prustend tauche ich wieder auf.
„Na warte das gibt Ärger!,“ rufe ich ihm entgegen.
Er hat sich schon einmal außerhalb meiner Reichweite in Sicherheit gebracht. Lachend steht er ein paar Meter von mir entfernt. Mit gespielter Wut stürme ich auf ihn zu, was nicht so einfach ist, da das Wasser meine Schritte abbremst. Ich kann mein Lachen nicht unterdrücken und falle ihm um den Hals.
„Du bist ja ganz schön frech für dein Alter. Sollte man da nicht ein bisschen anständiger sein?“, frage ich ihn.
„Nö, das war die Rache vom Strand. Da hast Du es genauso bei mir gemacht.“
Er nimmt mich auf seine Arme und trägt mich ein Stückchen ins tiefere Wasser. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und lässt mich los. Das ist unfair. Er ist schon ein Stückchen größer als ich, ich kann nämlich hier nicht mehr stehen. Mit schwimmenden Bewegungen halte ich mich an der Wasseraberfläche. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und Jon muss jetzt sein Gleichgewicht halten, sonst versinken wir beide im Wasser.
Da ich jetzt beide Hände frei habe, streichle ich mit sanften Bewegungen über seinen muskulösen Oberkörper. Ich nehme meine Beine von seinen Hüften und tauche unter. Ich taste mich vorsichtig an seinem Körper entlang. Ich kann meine Augen unter Wasser nicht aufmachen, da es mir sonst meine Kontaktlinsen raus schwemmen. Ich streichle jede Stelle die ich finden kann. Als mir die Luft ausgeht tauche ich auf. Jon steht mit geschlossenen Augen vor mir.
Er öffnet die Augen „Du Luder, wer ist jetzt frech! Schau nur was Du angestellt hast!“
„Ich? Gar nix, ich habe dich nur blind tastend erforscht. Kann ich was dafür, dass Du so drauf reagierst?“, antworte ich grinsend.
Er nimmt mich in die Arme und gibt mir einen Kuss. Ohne den Kuss zu unterbrechen, tauchen wir unter. Jons Hände sind überall. Ich kann meine auch nicht von ihm lassen. Schwer atmend kommen wir wieder an die Oberfläche. Jon geht mit mir an den Rand des Sees und legt sich ins flache Wasser. Ich lege mich daneben und streichle weiter seinen Körper. Mit geschickten Handgriffen bringe ich ihn an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Schnell gehen wir zurück auf unsere Decke. Jon legt mich auf den Rücken und verwöhnt mich mit Mund und Händen. Vor Verlangen zittern liege ich halb unter ihm und bringe nur zwei gestammelte Wörter heraus „Jon…..bitte!“ Wir lieben uns leidenschaftlich und voller Hingabe. Jon beweißt eine Ausdauer die mich zweimal ohne ihn zum Höhepunkt bringt. Als er dann endlich seine Erlösung erreicht, bringt er mich dazu ein drittes Mal laut seinen Namen zu rufen. Außer Atem und verschwitzt liegt er auf mir. Ich streiche seine Haare aus seinem Gesicht und betrachte ihn.

„Ich glaube, nach den zwei Wochen mit dir bin ich Urlaubsreif“, murmelt er an meinem Hals.
Ich lache leise und sage er kann gerne in den Urlaub, aber dann muss er mich mitnehmen. Nach ein paar Minuten ist er wieder soweit hergestellt. Er wühlt in den Satteltaschen und fördert ein leichtes Mittagessen zu Tage. Francesca hat es zusammengestellt.
Bestehend aus Mozarella, Parmesankäse, Tomaten, Salami, Ciabattabrot, Obst und einer Flasche Weißwein halten wir ein gemütliches Picknick ab. Wir füttern uns gegenseitig mit den Leckerbissen. Ich beiße in eine Tomate und der Saft läuft mir übers Kinn. Jon beugt sich vor und schleckt die Tropfen von meinem Kinn. Ich muss kichern, da es kitzelt.
Nach dem essen räumen wir die Reste wieder in die Satteltaschen. Wir springen noch einmal ins Wasser und waschen die Krümel und Saftspritzer vom Körper. Wir legen uns auf die Decke und lassen uns trocknen.

Ich döse vor mich hin und genieße die Wärme und Jons Nähe. Blinzelnd öffne ich die Augen und blicke direkt in Jons Gesicht. Er liegt fast mir seiner Nasenspitze an meiner und beobachtet mich. Er fährt mit seiner Hand leicht über meine Haare und streichelt meine Wange mit seinem Handrücken. Ich hauche einen leichten Kuss darauf, was ihm ein lächeln aufs Gesicht zaubert.
„Was denkst Du grad?“ frage ich mit leiser Stimme.
„Nichts Besonderes. Ich betrachte dich und denke darüber nach, wie sehr du mein Leben in den letzten Monaten verändert hast. Ich lasse dich nicht gehen. Niemals. Ich brauche dich in meinem Leben wie die Luft zum atmen.“
Gerührt schließe meine Arme um seinen Hals und unsere Lippen treffen sich zu einem nicht endenden wollenden Kuss. Widerwillig lösen wir uns von einander.
Wir schlüpfen wieder in unsere Klamotten und packen zusammen. Jon packt alles in die Satteltaschen und hilft mir beim aufsteigen. Wie ein Sack lasse ich mich in den Sattel fallen, was meinem Pferd ein Blick in meine Richtung machen lässt.
Das denkt sich auch, „Mensch, nimm mal ab, oder lerne anständig aufzusitzen. Mein geplagter Rücken macht das nicht lange mit.“
Jon reitet an meiner Seite und geleitet mich in die richtige Richtung. Ich habe normalerweise einen ausgeprägten Orientierungssinn, aber hier finde ich mich nicht zurecht. Jon anscheinend schon. Er reitet voraus, schaut aber immer wieder nach hinten zu mir, ob ich da bin und ob alles in Ordnung ist. Nach ungefähr zwei Stunden kommen wir an den Ställen an. Francesca und Salvatore erwarten uns.
Jon steigt ab und kommt zu mir herüber. Er hilft mir wieder beim absteigen und lässt seinen Arm lässig auf meiner Schulter liegen. Francesca geht rein um den Fahrer anzurufen und ist kurz darauf wieder zurück. Wir unterhalten uns mit den beiden. Als der Fahrer endlich kommt, lasse ich mich ins kühle Polster sinken. Das ganze ist doch anstrengender als ich gedacht habe. Besonders schwer fällt mir das Englisch mit dem italienischen Akzent zu verstehen. Jon ist das anscheinend gewöhnt. Er lacht und scherzt mit dem Fahrer. Nach einer weiteren halben Stunde kommen wir am Hotel an. Jon geht an die Rezeption und ich gehe schon vor zu unserem Bungalow.
Da er abgeschlossen ist, setzte ich mich auf die Terrasse und warte. Nach ein paar Minuten ist Jon da und lässt mich über die Terrassentür nach innen. Schwerfällig stehe ich auf. Jetzt fängt es an, mir tut jeder Knochen weh. Jon sieht mir lachend entgegen. Langsam geht er mit mir nach oben. Ich soll mich schon einmal ausziehen. Er geht ins Bad und ich höre das Wasser laufen. Er holt mich und führt mich ins Badezimmer. Er hat den Whirlpool gefüllt und sagt ich soll mich da drin entspannen. Er kommt dann nach. Genüsslich versinke ich im warmen Wasser. Eigentlich ist es für so eine Wassertemperatur zu warm. Aber ich genieße es in vollen Zügen. Mit geschlossenen Augen liege ich in der Wanne und warte auf Jon. Die Blubber sprudeln an meinem Körper entlang. Als ich die Augen öffne, steht ein nackiger Jon mit zwei gefüllten Gläsern an der Wanne und beobachtet mich mit einem süßen Lächeln. Er stellt die Gläser an den Rand und setzt sich mir gegenüber. Er reicht mir ein Glas und ich nehme einen kleinen Schluck.
„Champagner? Haben wir was zu feiern?“
„Nein eigentlich nicht, aber ich dachte das entspannt dich zusätzlich!“
Er nimmt meine Füße auf seinen Schoß und fängt an sie sanft zu massieren. Wohlig seufzend rutsche ich tiefer. Da sitzt meine Verspannung eigentlich nicht, aber zu einer Massage habe ich noch nie nein gesagt. Als unsere Gläser leer sind, setzt sich Jon hinter mich und massiert meine Schultern und meinen Nacken.
„Genau da, so ist´s richtig. Nicht aufhören!“, sage ich mit einem leichten Stöhnen. Nach ein paar Minuten nimmt Jon einen großen Schwamm und fängt an meinen Körper einzuseifen. Er unterstützt die massierenden Bewegungen mit seinen Händen und massiert alles für ihn zu erreichenden Körperstellen mit einer wahren Hingabe.
Seiner besonderen Aufmerksamkeit gilt bald meinen Brüsten und meinem Bauch. Weiter hinunter kommt er nicht, aber er küsst und knabbert an meinem Nacken. Das alles zusammen jagt mir kleine Schauer über den Rücken. Dass Jon das auch nicht kalt lässt, spüre ich überdeutlich an meinem Rücken. Ich drehe mich in seinen Armen und setze mich rittlings auf seinen Schoß. Langsam nehme ich ihn in mich auf. Ich umschließe in fest mir meinen inneren Muskeln und bewege mich langsam auf und ab. Jon umschließt mit seinen Händen meine Brüste und unsere Lippen treffen sich zu einem tiefen leidenschaftlichen Kuss. Als wir beide den Höhepunkt erreichen, werden unsere Schreie von dem Kuss gedämpft.

Als das Wasser fast kalt ist, gehen wir in unsere Badetücher gehüllt nach unten. Jon legt sich aufs Sofa und ich kuschle mich an seine Seite. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und er legt seine Arme um mich. Während er Fernsehen schaut, schließe ich genüsslich meine Augen. Ich döse vor mich hin, als es an der Türe klopft. Jon steht vorsichtig auf und ich brumme nur leicht vor mich hin. Er lässt jemanden herein, unterhält sich leise mit ihm und ist dann wieder alleine. Er kommt zu mir ans Sofa und küsst mich leicht.
„Honey, aufstehen. Das Abendessen ist da.“ Ich schaue ihn verwundert an.
„Wann hast Du denn das bestellt?“
Ich gehe mit bleischweren Knochen nach oben und schlüpfe in eine Hose und T-Shirt. Als ich runter komme, hat Jon den Tisch gedeckt, Kerzen angezündet und unsere Getränke eingeschenkt. Er schaut mir mit leuchtenden Augen entgegen. Ach ist der süß. Jon springt nach oben und zieht sich schnell was an. Dann sitzen wir uns gegenüber und genießen unser essen. Minestrone, Salat, kalte Vorspeisen und eine große Portion Lasagne. Ich grinse über das ganze Gesicht.
Hm lecker, für Lasagne könnte ich sterben. Die ist einfach perfekt. Zu trinken gibt es Jons Lieblingsweißwein. Nach dem Essen, steht er auf und macht eine Kanne Kaffee. Er schickt mich nach draußen auf die Terrasse. Selbst da stehen Kerzen. Jon kommt zu mir und setzt sich neben mich.
„Danke schön für die Überraschung. Die Lasagne war echt lecker. Aber du sollst mich doch nicht so verwöhnen!“
„Ich habe dich nicht verwöhnt, sondern nur das Abendessen hierher bestellt. Ich wollte den letzten Abend hier mit Dir verbringen. Morgen sind wir wieder bei Richie und Silky. Ich möchte nicht wissen, was die alles ausgemacht haben“ sagt er mit einem Grinsen.
Nach ein paar Minuten geht er hinein und holt unseren Kaffee. Er kommt mit einem Tablett zurück. Darauf stehen zwei Tasse, Zucker, geschlagene Sahne, Milch und zwei Teller. Er stellt alles ab und verschwindet wieder. Ich stelle alles auf den Tisch und warte auf Jon. Der kommt mit Kaffee und einer zugedeckten Schüssel zurück. Ich lehne mich gemütlich zurück und genieße meinen Kaffee. Jon hat mir eine extra Portion Sahne drauf getan. Ist schon komisch, er merkt sich genau, was ist alles mag. Später sagt er zu mir, ich soll die Augen zumachen. Ich mache die Augen zu.
„Und jetzt mach den Mund auf“, sagt er leise. Ich mach den Mund auf und bekomme einen Löffel in den Mund geschoben.
„Hmmm lecker, Tiramisu“, sage ich mit einem breiten grinsen.
Jon teilt das Tiramisu unter uns auf. Ich einen Löffel, er einen Löffel. Nebenbei trinken wir unseren Kaffee. Nach der halben Schüssel sind wir beide papp satt. Wir stellen den Rest in den Kühlschrank und heben ihn für später auf. Ich ziehe Jon in meine Arme und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. Eng umschlungen stehen wir da und halten uns fest. Jetzt habe ich ihn noch zwei Tage und dann muss ich ihn wieder gehen lassen. Am Freitag geht’s wieder nach Hause. Ich halte ihn ganz fest an mich gedrückt. Jon streicht mir beruhigend über den Rücken. Es ist fast so, als würde er wissen was ich denke.
„Danke für den wundervollen Tag. Ich habe den echt genossen. Selbst das Reiten war nicht so schlimm“, sage ich mit einem schiefen grinsen zu ihm.
„Ich habe den Tag auch genossen. Wir haben schon bald wieder ein paar Tage für uns. Ich lasse mir was einfallen.“
Wir beschließen noch einen Spaziergang im Mondschein zu machen. Händchen haltend gehen wir im dunklen am Strand entlang. Wir lachen und albern miteinander und erzählen uns Geschichten von früher, als wir noch klein waren.

Teil 51

Es ist schon sehr spät, aber durch unseren Mittagschlaf sind wir noch nicht müde. Eher ein bisschen aufgedreht. Wir legen unsere Sachen im Bungalow ab und ziehen unsere Schuhe aus. Der Strand ist menschenleer als wir daran vorbei gehen. Aus den anderen Bungalows kommt kein Licht. Jon hat zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank mitgenommen. Wir setzen uns in den Sand und trinken unser Bier.
„Hat dir das Spaß gemacht, mit Number Nine auf der Bühne zu stehen?“, frage ich Jon. Er fand es klasse, vor allem, weil die Jungs echt gut spielen. Die sollten mehr eigene Lieder machen.
„Schlag es vor, dann können sie ja mal Opener mit euch auf Deutschlandtour gehen“. sage ich zu ihm mit einem grinsen. „Dann sehe ich sie auch wieder.“ Er fängt an mich zu kitzeln und ärgert mich gleichzeitig. Ich versuche seine Hände abzuwehren. Ab es scheint als hätte er auf einmal vier Hände. Kichernd liege ich im Sand und Jon halb auf mir. Wir fangen an uns zu küssen. Aber überall ist Sand.
„Lass uns schwimmen gehen!“, sagt er plötzlich.
„Aber ich habe meinen Bikini nicht an.“
„Du brauchst keinen Bikini. Es ist dunkel und niemand ist da!“
Wir nehmen die Flaschen und gehen schnell zu unserem Bungalow. Unsere Klamotten legen wir auf die Terrasse. Hand in Hand und komplett nackt springen wir in die Wellen. Das Wasser ist angenehm kühl. Der Mond ist unsere einzige Lichtquelle. Wir plantschen vergnügt im Wasser. Als es uns zu kalt wird, springen wir im Bungalow unter die Dusche. Schnell sind Salz und Sand abgewaschen. Er trägt mich mit meinem Badetuch ins Schlafzimmer und legt mich aufs Bett. Später liegen wir schwer atmend aufeinander und wollen uns nicht mehr bewegen. Ich rolle mich an seine Seite und kurze Zeit später sind wir eingeschlafen.

Am nächsten Morgen ist Jon als ich aufwache nicht da. Auf seinem Kissen neben mir liegt eine Rose und ein Zettel, auf dem steht, das er am Strand joggen ist. Die Rose und der Brief zaubern ein Lächeln auf mein Gesicht. Mann oh Mann, jetzt ist der Kerl auch noch romantisch. Was will Frau da mehr? Genüsslich strecke ich mich. Ich habe ja keine Ahnung wie lang er schon weg ist und wann er wieder kommt. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es mittlerweile elf Uhr ist. Ich ziehe mir was an und schmeiße mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Nach dem Zähneputzen gehe ich in die kleine Küche um Kaffee zu machen. Aber Pustekuchen, Kaffee ist auch schon fertig. Womit habe ich das verdient? Er ist ja zu gut um wahr zu sein. Irgendwas ist da faul. Haben Aliens mir meinen Jon vertauscht? Mit einer vollen Tasse und meinen Zigaretten gehe ich auf die Terrasse. Die Sonne knallt schon ganz schön runter. Ich beschließe mich an den Strand zu legen. Mit Handtuch, Sonnenbrille, MP3-Player und Kaffee gehe ich wieder nur mit meiner Bikinihose an den Strand. Ich lege mich genüsslich auf den Bauch und lasse meine Rückseite braten. Zwischendurch nippe ich an meinem Kaffee und lausche Jons Gesang. Auf einmal habe ich einen Schwall kaltes Wasser auf dem Rücken. Vor Schreck springe ich auf. Jon steht lachend vor mir. Mit einem „Na warte!“ schmeiße ich Sonnenbrille und Player auf das Handtuch und jage ihn in Richtung Meer. Jon springt mit Schuhe, Hose und T-Shirt ins Wasser. Ich bespritze ihn mit Wasser, so dass er komplett nass wird. Was folgt ist eine wilde Rangelei, in der wir beide immer wieder unter Wasser landen. Nach ein paar Minuten sind wir beide außer Atem und legen uns in die Brandung. Ich nehme seinen Kopf in meine Hände und gebe ihm einen sanften Kuss und bedanke mich für die Rose.
„Aber ich möchte schon gerne wissen, wer in Gottes Namen du bist und was die Außerirdischen mit meinem Jon gemacht haben“, sage ich schmunzelnd zu ihm. Lachend schlingt er die Arme um mich und drückt mich fest an sich. Er erklärt mir, dass er mir heute morgen beim schlafen zugeschaut hat und er hatte das Bedürfnis mich zu verwöhnen. Darum die Blume, der Brief und den fertigen Kaffee.
„Du bist so gut zu mir. Es ist zu schön um wahr zu sein. Du verwöhnst mich doch die ganze Zeit. Schon die Tatsache, dass du mit mir für ein paar Tage hier her geflogen bist, ist Beweiß genug“, gebe ich zurück. „Ich brauche keine Geschenke. Mir langt es wenn Du da bist und ich in deiner Nähe sein kann und dich berühren kann.“
Jon will mich aber verwöhnen. Am liebsten hätte er mich die ganze Zeit um sich. Ha ha der Mann ist witzig. Wie will er das denn anstellen?
Uns treibt der Hunger ins Haus. Gemeinsam gehen wir duschen und ins Hotelrestaurant. Den ersten Hunger haben wir schon unter der Dusche gestillt und den richtigen Hunger nach essen wird in Form eines Brunches gestillt. Die Auswahl ist riesen groß. Nachdem wir lauter verschiedene Köstlichkeiten auf unsere Teller geladen haben, suchen wir uns einen Platz auf der schattigen Terrasse. Jon bestellt eisgekühlten Sekt und Orangensaft. Verwundert schaue ich ihn an.
„Gibt es was zu feiern?“
„Nein eigentlich nicht, aber am Donnerstag hatte ich dich drei Monate in meinem Leben, und das ist schon was Besonderes“, erwidert er mit einem leichten lächeln. Wow drei Monate und Jon hat dran gedacht. Unsere erste Nacht war die in München. Das Konzert war am 13. Juni. Das kann schon hinhauen. Ich strahle über das ganze Gesicht.
„Seit wann bist Du so romantisch? Liegt dir das im Blut?“
„Nein oder vielleicht doch? Sind Italiener romantisch? Ich weiß es nicht. Was ich aber mit Sicherheit weiß, ist, dass Du das Beste bist, was mir in letzter Zeit passiert ist. Es gibt noch ein paar andere Gelegenheiten in meinem Leben die bewegend sind. Aber Momentan bist es du.“
Er sieht mich ganz lieb an. Nachdem wir die halbe Flasche geleert haben, nehmen wir den Rest mit in unseren Bungalow. Wir beschließen den Nachmittag am Strand in der Sonne zu verbringen. Wir machen es uns am Strand gemütlich. Gegenseitig schmieren wir uns dick mit Sonnencreme ein. Ich will wirklich keinen Sonnenbrand bekommen. Mit sonnen, im Wasser plantschen und vor uns hindösen vergeht der Nachmittag. Am späten Nachmittag gehen wir in den Bungalow zurück. Ich setze Kaffee auf und im Wohnzimmer verkrümeln wir uns aufs Sofa. Jon zappt durch das Programm und ich lege meinen Kopf auf seine Oberschenkel. Die Sonne macht mich so furchtbar Müde. Jon legt seine Hand auf meine Schulter und streichelt beständig auf und ab. Nach ein paar Minuten bin iceingeschlafen.
Zwei Stunden später wache ich alleine auf. Jon hat mir eine leichte Decke über die Schultern gelegt. Ich finde ihn im Schlafzimmer beim telefonieren. Er deutet mir, ruhig zu sein und aus den Antworten schließe ich, dass er mit Doro telefoniert. So wie es aussieht, telefoniert er jeden Tag mit ihr. Leise verschwinde ich im Bad und schließe die Türe. Ich stelle mich genüsslich unter den lauwarmen Wasserstrahl und wasche mir Sand und Sonne von der Haut. Ich hoffe so sehr, dass Doro nicht mitbekommt, das Jon mit mir zusammen ist. Es muss ihr schon komisch vorkommen, nicht mit in Europa zu sein. Immerhin ist seine Familie bei allen Europabesuchen dabei. In meine Gedanken versunken bekomme ich nicht mit, wie Jon heimlich in die Dusche kommt. Als er mich in die Arme nimmt, bekomme ich einen großen Schreck. Ich lege meinen Hinterkopf an seine Brust und hebe mein Gesicht in den Wasserstrahl. Jon verteilt großzügig Duschgel auf meinem Körper. Mit sanften Bewegungen massiert er mich. Ich wiederhole die Prozedur bei ihm. Komplett glitschig eingeseift, reibe ich mich an seinem gestählten Körper. Leidenschaftlich, aber gleichzeitig sehr zärtlich lieben wir uns unter dem lauwarmen Wasserstrahl.

Später sitzen wir auf der Terrasse und Jon erzählt mir von seinen Kindern. Sie würden ihn sehr vermissen. Er vermisst sie auch. Doro sei leicht eingeschnappt, weil er sie diesmal nicht mitgenommen hätte. Er hat ihr gesagt, dass er zu viele Termine hätte und Jesse und Steph ja in die Schule müssten. Er würde sie das nächste Mal mitnehmen. Ich habe ein schlechtes Gewissen Dorothea gegenüber. Er vernachlässigt seine Familie um mit mir zusammen zu sein. Er versichert mir, dass ich kein schlechtes Gewissen haben müsste. Es sei ja seine Entscheidung und nicht meine. Wenn er schon seine Frau betrügt, dann muss er ein schlechtes Gewissen haben. Später gehen wir wieder ins Restaurant zum Abendessen. Nach einem herrlichen Essen aus nationalen Spezialitäten gibt’s noch einen Espresso. Ich glaube ich habe mich überfressen. Ich will mich nicht bewegen, schon gar nicht in den Bungalow zurücklaufen. Jon sieht mich schräg von der Seite an. „Was ist los?“
„Ich bin so satt. Ich glaube ich platze gleich.“ Jon fängt an zu lachen und bestellt einen Schnaps. Ich soll den trinken dann geht’s mir besser. Argwöhnisch betrachte ich das Glas. Den Ramazotti bekomme ich nicht runter. Alleine schon der Geruch lässt mich würgen. Ich erzähle Jon warum ich Ramazotti nicht mehr mag. Bei meiner Schilderung über meinen dreißigsten Geburtstag und in welchen Mengen ich dieses Getränk konsumiert habe, bricht er in Lachen aus.
„Was gibt es da zu lachen. Ich kann das wirklich nicht verstehen. Ich wusste doch nicht, dass der Cola trinkt. In meinem Zustand sah das wirklich aus wie Ramazotti. Deshalb hab ich auch soviel davon getrunken.“
Der Ober kommt zurück und fragt, ob alles in Ordnung sei. Ich bestelle mir mit einem grinsen einen Grappa. Jon nimmt den Ramazotti. Nach ein paar Minuten machen wir uns auf den Weg zurück. Wir gehen noch eine Runde am Strand spazieren und genießen die kühlere Nachtluft. Die Bewegung tut mir gut. Ich wate durch die Brandung und das Wasser umspielt meine nackten Füße. Jon beobachtet mich. „Was geht in deinem Kopf vor?“, fragt er mich leise.
„Was? Ach nichts. Ist nicht so wichtig!“, weiche ich aus. Jon bleibt stehen und zieht mich in seine Arme.
„Ich bin mit Dir hier. Wir teilen unser Geheimnis. Solange wie es möglich ist. Sollte es doch irgendwann raus kommen, muss ich mit den Konsequenzen fertig werden und nicht du.“ Er legt sein Kinn auf meinen Kopf und zieht mich fester zu sich. Ich schlinge meine Arme um seine Taille und atme tief seinen Geruch ein. Es ist schon erstaunlich, wie er meine Gedanken kennt. Ich will nicht, dass es irgendwann zu Ende ist. Ich will ihn nicht verlieren. Aber ich weiß, dass ich im Gegensatz zu seiner Frau schlechte Karten habe. Immerhin haben die beiden fast ihr ganzes Leben zusammen verbracht und bald vier wunderbare Kinder. Und ich? Ich bin ein Fan, der das Glück hat, mit diesem atemberaubenden Mann ein paar Tage zu verbringen. Mit einem tiefen Seufzer mache ich mich von ihm los und gehe langsam weiter. Am Bungalow angekommen, drehe ich mich zu ihm um.
„Ok du hast gewonnen. Ich versuche die Zeit mit dir zu genießen und dein anderes Leben aus meinen Gedanken zu verbannen. Immerhin bist Du mit mir hier und nicht mit deiner Frau“ sage ich mit einem schiefen grinsen.
„Wir werden das schon schaffen!“, sagt er leise zu mir. Er hat ja keine Ahnung wie es ist, wenn ich weiß, dass er bei seiner Frau ist. Am liebsten wäre mir, sie würde nicht existieren. Aber solche Gedanken darf ich nicht haben. Er liebt sie und er liebt seine Kinder. Immerhin war er ja schon ganz am Anfang von Bon Jovi von ihr getrennt und wollte sie unbedingt wieder zurück. Gegen solch eine Vergangenheit bin ich machtlos. Jon zieht mich ins Schlafzimmer. Wir liegen Arm in Arm im Bett und Jon schläft langsam ein. Auch während er schläft lässt er mich nicht los. Irgendwann schlafe ich auch ein.

Montag, 13. August 2007

Teil 50

Er sieht mich verwundert an. Ich erzähle ihm, dass ich mein Autogramm habe, aber ihn nicht selber angesprochen habe.
„Ich war mit ein paar Freundinnen in deinem Hotel in der Bar. Irgendwann seid ihr alle hereingekommen. Ich konnte nur schauen und konnte es auch kaum glauben, das ich mit dir im selben Raum gewesen bin. Du standest vielleicht drei Meter vor mir an der Bar. Wir saßen am Eingang an einem Tisch. Plötzlich waren ganz viele Fans da. Du hast allen Autogramme gegeben. Meine Mädels am Tisch haben mich bestimmt fünf Minuten gelöchert, dass ich zu dir gehen soll, aber ich habe mich nicht getraut. Irgendwann habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen. Ich stand direkt neben Dir. Schulter an Schulter und habe dir nur mein Handy hingehalten. Du hast unterschrieben ohne mich zu bemerken und ich bin entweder käseweiß oder knallrot an unseren Tisch zurück. Ich weiß heute nicht mehr was du angehabt hast. So geschockt war ich.“
Jon hört sich die Geschichte mit einem lächeln auf dem Gesicht an.
„Später in der Hotelhalle ist uns dann Tico über den Weg gelaufen. Ihn konnte ich ansprechen und habe ihn nach einem Foto gefragt. Aber bei Dir hätte mein Hirn ausgesetzt. Du erinnerst dich doch noch an unsere erste Begegnung in der Bar, oder?“
„Sicher, da habe ich dich das erste mal gesehen. Du warst so süß mit deiner Schüchternheit und deiner wechselnden Gesichtsfarbe. Und dein überstürzter Abgang, nur weil ich dich angesprochen habe, war wirklich sehenswert. Aber das Du mir dein Feuerzeug geschenkt hast, fand ich noch besser!“
„So jetzt verstehst Du warum ich nicht nach einem Autogramm gefragt habe. Deshalb verstehe ich Lucy.“ Ich bin ganz verlegen. „Du macht mich auch jetzt noch ab und zu nervös. Besonders wenn mir bewusst wird, das es sich bei dir wirklich um Jon Bon Jovi, den Rockstar handelt. Meistens bist es nur du. Ohne wenn und aber. Ich liebe dich als Menschen und da kann es schon sein das ich es vergesse. Aber wenn, oh Mann, dann habe ich heute noch Herzklopfen. Für dein Lächeln brauchst du einen Waffenschein. Das haut mich immer wieder um. Hast Du das eigentlich vor dem Spiegel geübt?“

Jon fängt lauthals an zu lachen. „Nein, das habe ich nicht geübt. So lache ich schon immer. Ich weiß halt, auf was Frauen fliegen.“
„Hey immer langsam, momentan gehörst du nur mir. Ich teile nicht gerne“, sage ich zu ihm und küsse ihn.
„Du musst mich nicht teilen. Jetzt nicht und sonst auch nicht. Ich gehöre Dir mit Haut und Haare. Immer dann wenn ich bei dir bin. Und jetzt schreib deine Wunschliste“, sagt er und schiebt mir den Block zu. Ich bin am überlegen. Wenn das schon eine Coverband ist, dann soll Jon Coverlieder singen.

Ich schreibe also:

With a little help from my friends
Fever
It´s only Rock n´ Roll
Imagine
Heroes
Dancing in the streets
Never say goodbye

Ich reiche die Liste an Jon weiter. Er liest sie und fängt an zu lachen.
„Geschickt gemacht. Bis auf das letzte Lied sind alles Coverversionen.“
„Yep, aber Never say goodbye als letztes Lied passt doch, oder?“, grinse ich ihn frech an. „Den Text müsstest Du ja kennen, immerhin hast Du die Lieder heut Mittag am Strand gehört.“
„Du bist schon ein Luder, aber ich gehe zu Jürgen und frage, ob sie ein paar davon spielen können.“
Er steht auf und geht hinter die Bühne. Nach ein paar Minuten kommt er zurück. Er hat alles geklärt. Jürgen wird ihn irgendwann kurz vor Ende auf die Bühne bitte. Jon hat mit dem Sänger der Band, er heißt Sascha wie er mir erklärt, gesprochen. Sie werden die Lieder zusammen singen. Er kennt sie und auch Never say goodbye. Das haben sie selber im Programm.
Ich kann mir ein lächeln nicht unterdrücken. Wir gehen noch einmal auf die Tanzfläche. Das Autogramm habe ich für Lucy auf dem Tisch liegen gelassen. Sie stellt neue Flaschen auf den Tisch und hebt den Daumen in meine Richtung. Ich grinse sie an und schmiege mich an Jons Brust.
„Wenn ich nachher fertig bin, kommst Du dann hinter die Bühne? Und bringst Du unsere Sachen mit? Ich möchte dann am besten nicht mehr nach vorne kommen.“
„Klar mach ich, aber während deiner Darbietung stehe ich vorne an der Bühne und schaue dir zu.“
Wir tanzen und sind mit uns und der Welt zufrieden.

Da hört die Musik auf der Bühne auf. Der Sänger tritt zur Seite und Jürgen kommt ans Mikro. Er kündigt eine willkommene Überraschung an. Sie werden für die letzten Lieder des Abends einen Gastsänger haben. Jon nimmt meine Hand und geht an den Bühnenrand. Er geht hinten rum auf die Bühne. In der Zeit hole ich unsere Brillen, die Kappe und das Bier. Lucy kommt dazu und bedankt sich für das Autogramm.
Ich gehe nach vorne vor die Bühne und lege und stelle alles ab. Dann geht’s los. Ohne Jon anzukündigen legen sie mit den ersten Takten von „With a little help from my friends“ los.
Jon fängt an zu singen und kommt langsam auf die Bühne. Ich muss nur noch grinsen. Seine Stimme klingt so klar. Ihn hier in der kleine Kneipe zu sehen, ist einfach toll. Als die Anwesenden ihn erkennen ist der Jubel groß. Die Stimmen von Jon und Sascha zusammen, klingen echt gut. Es ist eine leichte Ähnlichkeit zwischen den beiden vorhanden. Der Keyboarder, der Bassist und Jürgen singen die Backroundvocals.
Es ist einfach herrlich. Nach With a little help spielen sie Imagine, das Jon alleine singt. Dann noch Fever und It´s only Rock ´n Roll. Als letzten spielen sie Never say goodbye. Jon und Sascha wechseln sich mit den Strophen ab. Nachdem die letzten Takte verklungen sind, macht sich Jon vom Acker.

Er winkt in die Menge und geht seitlich von der Bühne. Die Band spielt noch zwei weitere Lieder und dann verabschieden sie sich und gehen auch hinter die Bühne. Ich gehe in Richtung Seitenrand und suche den Eingang. Davor steht ein großer Typ, der mich aber nicht durchlassen will.
„Da könnte ja jeder kommen und hinter die Bühne wollen. Und jetzt erst recht nicht, wenn da so ne Berühmtheit hinten bei den Jungs ist.“
Er bleibt stur und lässt mich nicht durch. Auch meine Erwiderung, dass ich ja schließlich mit Jon da sei, lässt ihn nicht erweichen. Hilflos stehe ich vor ihm. Angelo der Besitzer der Bar kommt dazu. Er sieht mich stehen und fragt warum ich nicht hinten bin. Auf Deutsch fange ich zu Fluchen und beschimpfe den Türsteher.
„Der Hohlkopf denkt, ich bin so ne bescheuerte Ziege, die sich einschleichen will und er lässt mich nicht nach hinten. Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Der hat nen Knall und ist total bescheuert.“
Ich rege mich immer mehr auf, und merke wie mein Temperament mit mir durchzugehen droht. Der Türsteher ist wohl ein Deutscher. Er schaut mich mit großen Augen an und redet auf Deutsch auf mich ein. Angelo sagt zu ihm, er soll mich schleunigst durchlassen, da es sonst Ärger geben könnte. Ich sei wirklich mit Jon da und werde bestimmt schon erwartet.
Er entschuldigt sich bei mir, macht einen Schritt zur Seite und lässt mich durch. Ich komme mir total bescheuert vor. Einerseits weil ich gerade so ausgeflippt bin und zweitens, weil meine Laune jetzt total am Ar..... ist. Ich gehe den Gang entlang und suche Jon. Aus einem Raum ertönt Gelächter. Ich klopfe an und frage auf Deutsch, ob alle angezogen seien und ich reinkommen kann. Der Schlagzeuger öffnet die Türe und lässt mich rein. Jon ist umringt von den restlichen Bandmitgliedern.
„Hey Honey, komm mal her. Ich möchte dir jemand vorstellen.“
Ich gehe zu Jon, der einen Arm um meine Schulter legt und mich den Bandmitgliedern vorstellt. Jürgen kenne ich ja schon. Der Schlagzeuger und der Bassist heißen beide Frank, der Keyboarder heißt Peter, der andere Gitarist Giorgio. Der Sänger stellt sich als Sascha vor. Ich grinse alle an und frage auf Deutsch nach dem Bandnamen. Sie schauen mich verwundert an.

„Ich komme aus Deutschland, bin da geboren und wohne und arbeite da.“
Damit ernte ich Gelächter. Die Band stellt sich als „Number Nine“ vor. Da fange ich an zu lachen. Jetzt schauen mich alle groß an. Jon fragt was daran so witzig sei. Ich erkläre ihnen auf Englisch, damit mein Schatz auch was versteht, warum ich lache. Mir sagt der Name der Band was. Eine Freundin von mir, kennt die ziemlich gut und hat mich schon seit Jahren bearbeitet, endlich mal mit auf ein Konzert zu kommen.
Jetzt kommt Jürgen ins Spiel. Er fragt mich nach dem Namen der Freundin. Ich sage ihn und darauf fangen alle an zu lachen. Die Welt ist schon klein. Sie alle kennen meine Freundin. Wir wollen uns alle hinsetzen. Aber es sind nicht genügend Sitzplätze vorhanden. Ein paar setzen sich auf den Boden. Jon setzt sich auf einen Stuhl und nimmt mich auf seinen Schoß.
Sascha sitzt neben uns. Ich unterhalte mich mit ihm. Ich frage ihn, ob er heute auch noch Zauberstücke vorführt. Erstaunt sieht er mich an.
„Naja meine Freundin hat mir schon viel erzählt. Auch das Du eine gute Stimme hast und irgendwie Jon Bon Jovi ähnlich siehst. Und ihr würdet viel Bon Jovi spielen.“
„Wie, er sieht mir ähnlich?“, flüstert mir Jon ins Ohr.
„Wenn er singt, vor allem eure Lieder, würde eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden sein“, flüstere ich zurück.
Die Bandmitglieder fragen Jon, ob er ihnen ein paar Autogramme geben würde. Er unterschreibt Gitarren, Drumfelle, Notenblätter und T-Shirts. Ich sitze alleine auf dem Stuhl und schaue ihm zu. Jürgen kommt zu mir und flüstert mir ins Ohr, dass unser Geheimnis nicht nach draußen dringen würde. Auch nicht in Deutschland.
Ich erzähle ihm kurz von meinem Zusammenstoß mit dem Türsteher. Er verspricht sich darum zu kümmern. Wir unterhalten und weiter. Er bittet mich doch auf ein Konzert von ihnen zu kommen. Auf ihrer Homepage sei die Telefonnummer eines Anrufbeantworters, da soll ich drauf sprechen und meine Telefonnummer hinterlassen. Er würde dann zurück rufen und man könne einen Termin ausmachen.
Ich sage ich werde es mir überlegen. Nach einer Stunde bringen uns die Jungs zum Hinterausgang. Wir verabschieden uns und gehen Arm in Arm in unser Hotel.

Teil 49

Arm in Arm flanieren wir die Strasse entlang. Wir haben vorher aus unserem Zimmer Jons Baseballmütze und Sonnenbrille geholt. Ich habe mir ein paar Euros eingesteckt und eine von Jons Brillen aufgesetzt.
Das hier ist ein halber Touristenort. Jon wird zum Glück nicht erkannt und wir müssen uns nicht verstecken. Wir kommen an einer kleinen Karaokebar vorbei. Da drinnen ist die Hölle los. So wie es aussieht hat sich da die Dorfjugend versammelt. Also schnell weiter. Wir gehen in eine kleine Rockkneipe in einer Nebenstrasse. Dort spielen sie Live-Musik. Zwar alles Coverversionen aber mir gefällt das. Jon fühlt sich auch wohl. Wir sitzen an einem kleinen Tisch in der Nähe der Bühne. Es ist ziemlich dunkel und Jon fühlt sich sicher genug um Mütze und Brille abzusetzen. Wir legen alles auf den Tisch. Als die Bedienung kommt, bestellen wir eisgekühltes Becks. Ich frage ob sie ein Goldenes haben. Haben sie, also her damit. Die junge Frau schaut Jon komisch von der Seite an, sagt aber kein Ton. Kurz darauf bringt sie unser Bier. Sie schaut Jon noch einmal an und der schenkt ihr sein 1000 Watt lächeln. Ich muss über ihren verblüfften Blick lachen.

„Jetzt ist Schluss mit lustig“, sage ich lachend zu Jon. Er zuckt nur mit der Schulter und grinst zurück.
„Ich kann mich ja nicht immer verstecken und ich glaube hier kann nicht viel passieren.“

Wir stoßen an und rutschen näher zusammen. Wir lauschen der Musik und singen mit. Auf der anderen Seite ist eine kleine Tanzfläche, die schon gut besucht ist. Die Coverband ist nicht schlecht. Der Typ hat ne gute Stimme und ne gute Ausstrahlung, irgendwie wie der Mann an meiner Seite.
Plötzlich kommt ein Mann zu uns an den Tisch. Er erkundigt sich bei Jon, ob er auch wirklich Jon Bon Jovi sei. Jon nickt und der Mann stellt sich als Angelo vor und nimmt an unserem Tisch platz. Er bedankt sich, dass Jon bei ihm in der Kneipe reinschaut. Die beiden unterhalten sich ein paar Minuten. Ich singe mit, beobachte Jon aber aus dem Augenwinkel. Nach ein paar Minuten verabschiedet er sich und wünscht uns einen schönen Abend. Er unterhält sich kurz mit der Bedienung. Als unsere Getränke leer sind, kommt diese und stellt uns weitere zwei Flaschen Becks Gold hin.
„Schönen Gruß vom Chef, das geht alles aufs Haus!“.
Bei den langsameren Liedern gehen wir eine Runde tanzen. Ich schmiege mich in Jons Arme und genieße seine Nähe. Mit geschlossenen Augen lege ich meinen Kopf an seine Schulter und bewege mich Synchron mit Jon zur Musik. Er gibt mir einen leichten Kuss auf die Schläfe. Ich schmunzle und lasse ein leichtes seufzen hören. Als die Band eine kleine Pause einlegt gehen wir zurück an unseren Tisch. Es stehen schon wieder frische Flaschen da.
Genüsslich zünde ich mir eine Zigarette an, als der Gitarrist der Band an unseren Tisch kommt. Er hat Jon erkannt. Er stellt sich als Jürgen vor. Die Coverband ist aus Deutschland. Er fragt Jon, ob er mit der spielerischen Leistung der Band zufrieden sei.
Er habe da nämlich eine Frage. Ob Jon es sich überlegen würde und irgendwann zu ihnen auf die Bühne kommen würde und ein paar Liedern mit ihnen spielen würde. Mit großen Augen schaue ich Jon an.
So viel zu dem Thema inkognito. Jon sagt zu Jürgen er werde es sich überlegen. Nach ein paar Minuten verabschiedet der sich mit einem Händedruck von Jon und nickt mir zu.
Ich entschuldige mich bei Jon und gehe Jürgen hinterher. Auf Deutsch spreche ich ihn an:
„Äh Jürgen, Entschuldigung, kann ich dich was fragen?“
Er sieht mich mit großen Augen an „Du sprichst Deutsch?“
„Ja klar ich wohne ja in Deutschland und bin da auch geboren“, erwidere ich lachend.
„Ok schieß los.“
„Ich bearbeite Jon, dass er mit euch auf die Bühne kommt, weil ich ihn auch gerne wieder singen hören möchte. Aber eigentlich will er nicht erkannt werden. Könntet ihr das dann für euch behalten? Ich meine, das ihr ihn hier getroffen habt und vor allem das er in Begleitung war?“
„Klar, das würde uns eh keiner glauben“, grinst er mich an. „Euer Geheimnis ist sicher.“
„Danke schön, bis später“ sage ich und gehe zu Jon zurück. Jon fragt, was ich mit Jürgen gesprochen habe. Ich erzähle ihm von dem Gespräch.
Grinsend sagt er zu mir „Das war mir klar, dass Du mich singen hören willst. Aber danach ist es nicht so einfach hier wieder zu sitzen. Dann ist es vorbei mit der Ruhe.“
„Du musst ja nicht gleich auf die Bühne. Erst Richtung Ende, dann kann ich vorher noch ein bisschen mit dir tanzen und rumturteln“, erwidere ich grinsend.
Ich gebe ihm ein Bussie auf die Wange und bedanke mich für die kleine Einlage.
„Ich mache das aber nur Dir zuliebe. Nicht wegen der Band oder dem Besitzer. Such dir ein paar Lieder aus. Ich frage sie, ob sie die spielen können.“
Ich lasse mir von der Bedienung einen Zettel und einen Kuli geben. Sie hat bemerkt, dass ich deutsch spreche und fragt mich auf Deutsch, ob ich ihr ein Autogramm von Jon besorgen könnte. Lächelnd bejahe ich und sage ihr, dass es dann später hier auf dem Tisch liegt. Ich frage sie noch nach ihrem Name. Sie heißt Lucy. Mit einem Augenzwinkern geht sie an die Bar zurück. Ich schiebe Jon den Block und den Kuli zu.

„Kannst Du bitte unterschreiben und für Lucy dazu schreiben?“ frage ich mit einem frechen grinsen.
„Das ihr Frauen immer zusammen halten müsst!“ Jon nimmt den Kuli und schreibt sein Autogramm für Lucy. Ich gebe ihm einen Kuss und sage leise Danke.
„Weißt du ich verstehe ihre Bitte. Wenn ich mir vorstelle, das ich am bedienen bin und du kämst herein. Oh mein Gott, ich würde tausend Tode sterben für ein Autogramm. Ich würde mich nicht trauen dich persönlich anzusprechen!“

Samstag, 4. August 2007

Teil 48

Am nächsten Morgen wache ich verwirrt auf. Helles Sonnenlicht strömt ins Schlafzimmer. Ich höre Meeresrauschen. Da fällt mir alles wieder ein. Jon und ich auf Sizilien. Liebe am Strand, im Wasser. Nur wir beide. Wohlig strecke ich mich und beobachte Jon beim schlafen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal halb zehn ist.
Ich lege mich auf die Seite und liege fast Nase an Nase mit meinem Herzallerliebsten im Bett. Ich betrachte ihn ganz aus der Nähe und bin wieder von neuem erstaunt, dass er immer noch an meiner Seite ist. Es ist und bleibt mein Lieblingstraum. Ich träume eine meiner Lieblingsfantasien. Vor meinem inneren Auge male ich mir aus, wie eine Zukunft mit ihm aussehen könnte. Ich schließe die Augen und sehe uns als altes Paar. Immer noch Händchen haltend und immer noch verliebt. So wie heute. Ich grinse vor mich hin.
„Was macht dich so glücklich?“, höre ich seine verschlafene Stimme.
„Du, immer wieder Du“, sage ich mit weicher Stimme.
Ich öffne meine Augen und schaue in seine herrlich blauen Augen. Ich gebe ihm einen Kuss. Am frühen morgen, wenn er noch so verschlafen ist, ist er einfach zuckersüß. Ich könnte ihn mit Haut und Haaren fressen. Naja nicht nur morgens, eigentlich immer. Jon zieht mich in seine Arme und drückt mir einen Kuss auf meinen Hals.
„Hast Du jetzt ausgeschlafen? Oder bist du noch müde?“, frage ich ihn.
„Hm wach bin ich, aber aufstehen will ich noch nicht“, gibt er zurück.
„Was willst Du dann machen?“
„Frag nicht, küss mich lieber, dann zeig Ichs dir!“
Zärtlich hält er mich fest und küsst mich ausgiebig. So fängt ein Morgen doch gut an.

Nach einer Stunde liebevollen und leidenschaftlichen Sex gehe ich duschen. Jon liegt faul im Bett und will sich nicht rühren. Nur mit T-Shirt und Unterwäsche bekleidet komme ich zurück. Jon ist mittlerweile nicht mehr im Bett. Ich finde ihn auf der Terrasse. Nur mit einer Jeans bekleidet steht er da und schaut den Wellen zu. Mit zerzausten Haaren und barfuss sieht er zum anbeißen aus. Ich gehe zu ihm und knabbere an seiner Schulter. Zärtlich legt er die Arme um mich.
„Ich habe beim Zimmerservice Frühstück bestellt. Müsste gleich da sein.“
Wir stehen gemeinsam da und schauen aufs Meer. Als es klopft lässt Jon den Kellner herein. Er serviert uns das Frühstück auf der Terrasse. Ich frage ihn nach meiner Sonnenbrille und meinem Oberteil. Er weiß darüber nichts und bittet mich an der Rezeption nachzufragen. Ich bedanke mich und rufe an. Leider ist nichts abgegeben worden. Der Strand wird jeden Morgen kontrolliert, aber meine vermissten Sachen sind nicht aufgetaucht. Ich teile Jon mit, dass nichts gefunden wurde. Also doch oben ohne und eine Sonnenbrille finden wir auch noch.

Nach dem Frühstück wollen wir an den Strand. Mit Handtüchern bewaffnet steht Jon da und wartet auf mich. Ich stöbere in seinem Schrank nach einem Tuch. Ich kenne ihn doch. Nach langem Suchen finde ich ein schwarzes Piratentuch. Das binde ich mir als Oberteil um den Busen. Mit meinem MP3 Player, Buch, Trinken, Zigaretten und Aschenbecher kehre ich zu Jon zurück. Als er mich sieht fängt er an zu lachen.
Hey was gibt’s da zu lachen? Nur weil ich nicht oben ohne rumlaufen will? Vielleicht, zieh ich es ja nachher aus. Als ich in die pralle Sonne trete, kneife ich meine Augen zusammen.
Sch…. Keine Brille. Jon schickt mich wieder rein. Ich soll mir eine seiner Brillen holen.
„Wo sind die und welche steht mir? Los komm mit.“ Wir legen alles auf den Tisch und Jon sucht seine Brillen heraus. Irgendwann ist er mir einer einverstanden.

Endlich am Strand liege ich faul in der Sonne. Das schwarze Tuch ist wirklich keine gute Idee. Jon ist im Wasser sich abkühlen. Ich schaue nach rechts und links. Es ist wirklich niemand zu sehen. Schnell löse ich das Tuch und binde es mir dafür um den Kopf. Genüsslich schließe ich die Augen und lasse mich braten. Ganz vorsichtig tröpfelt Wasser über meine Beine. Ich blinzle gegen die Sonne und erkenne den Schatten von Jon. Als ich mich bewege schüttelt er sich wie ein Hund. Ich schreie laut auf. Das Wasser ist kalt. Er legt seinen kalten Körper auf meinen aufgewärmten. Ich schreie auf, wie kann ein Mensch nur so kalt sein. Langsam gewöhne ich mich dran und ich schlinge meine Arme um ihn. Unsere Lippen treffen sich zu einem Kuss.
„Komm mit ins Wasser, es ist herrlich.“
Widerwillig gehe ich mit. Es ist schon ungewohnt so oben ohne rumzulaufen. Aber Jon kennt mich ja auch in anderen Situationen. Er rennt mit mir in die Wellen. Nach einer Weile gewöhne ich mich an die Temperatur. Wir plantschen vergnügt in der Brandung. Als wir genug haben, lassen wir uns von der Sonne trocknen. Ich bin so faul. Wir schmieren uns gegenseitig mit Sonnenmilch ein und lassen uns braten. Ich höre mit meinem MP3-Player Musik. Leise summe ich mit. Jon zieht mir einen Ohrstöpsel raus und fragt was ich denn höre.
„Gefällt dir eh nicht!“, gebe grinsend ich zurück. "Es laufen ja alle möglichen Bon Jovi Lieder." Jon glaubt mir nicht. Er hört mit und schaut mich ungläubig an.
„Hast Du da auch andere Musik drauf?“
„Nee ich hab nur Lieder von euch drauf. Eventuell auch ein paar Raritäten. Entweder das oder keine!“ Ich grinse ihn frech an.
Wir teilen uns die Kopfhörer. Jon hört seiner eigenen Stimme zu. Nach einigen Live – Versionen kommt „Fever“ und „With a little help from my friends“. Ich habe alle Lieder von „An evening with Bon Jovi“ drauf. Er schaut mich schmunzelnd und kopfschüttelnd an.
„Ich habe das auf dem Flug hierher angehört. Du bist immer bei mir. Zu Hause, im Geschäft, im Auto, selbst beim schlafen.“
„Ich wusste ja schon die ganze Zeit, dass mit dir was nicht stimmt. Jetzt weiß ich es. Ein Die-Hard-Fan, stimmts?“
„Yep, aber du hast es dir selber eingebrockt. Aber ich verspreche Dir, nichts davon dringt nach draußen. Das ist mein großes Geheimnis!“, verspreche ich ihm.
„Das weiß ich doch, wäre ja noch schlimmer, dann können wir ja gleich eine Pressekonferenz abhalten!“

Nach ein paar Stunden in der Sonne habe ich genug und gehe in den Bungalow zurück. Ich will jetzt nen Kaffee. Wasser habe ich genug gehabt. In der kleinen Küche mache ich einen Kaffee und setze mich mit einem T-Shirt nach draußen. Irgendwie fehlt mir mein Bikinioberteil. Ich schau Jon beim schwimmen zu. Der Kerl hat eine unglaubliche Ausdauer und einen noch größeren Bewegungsdrang. Er hat seine Joggingklamotten eingepackt. Da bin ich mal gespannt, ob er zum joggen kommt. Ich bin bei meiner zweiten Tasse angelangt, als Jon klitsch nass auf mich zukommt. Ich reiche ihm die Tasse und bekomme als Danke schön einen salzigen Kuss.
Er zieht sich eine trockene Badehose an und überredet mich zu einem Spaziergang am Strand. Ich gehe hinein und hole mir eine Baseballkappe. Lieber mit Kappe, als nen Sonnenstich. Ich bringe auch eine für Jon mit. Händchenhaltend schlendern wir am Stand entlang.
Uns begegnen unterwegs ein paar Leute, die aber anscheinend keine Notiz von uns nehmen. Jon hat recht, hier kennt ihn niemand, bzw. die lassen einen in Ruhe. Nach einer Stunde kehren wir in den Bungalow zurück.
Die Sonne macht mich fertig. Ich lege mich aufs Sofa und Jon geht telefonieren. Kurz darauf bin ich eingeschlafen. Als ich einige Zeit später erwache ist es ganz ruhig im Haus. Verwundert setze ich mich auf. Auf dem anderen Sofa liegt Jon und schläft ebenfalls. Leise stehe ich auf und gehe duschen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich den halben Nachmittag geschlafen habe. Es ist jetzt kurz vor sieben.
Ich stehe nackig und unschlüssig vor meinem Schrank. Ich habe keinen Plan was ich anziehen soll. Ich ziehe das Sommerkleid, das ich gestern bekommen habe, an. Einen Blick in den Spiegel bestätigt meine Vermutung. Ich habe einen Sonnenbrand im Gesicht. Und wie. Ich glühe. Ich trage extra dick Gesichtscreme auf und föhne meine Haare. Als ich fertig bin, schaue ich nach Jon. Der schläft immer noch und hat sich nicht bewegt. Ich setze mich mit einer kalten Cola nach draußen. Die Sonne scheint jetzt direkt auf die Terrasse. Die letzten Strahlen genießend trinke ich meine Cola leer.
Mein Magen knurrt. Seit dem Frühstück habe ich nichts mehr gegessen. Leise gehe ich wieder hinein und knie mich vor Jon auf den Boden. Ich streichle ihm sanft mit dem Handrücken über seine Wange. Langsam wacht er auf. Ich schaue ihm beim aufwachen zu.
„Hey Honey, hast Du jetzt ausgeschlafen?“, fragt er mich. Lachend antworte ich, dass er ja wohl länger geschlafen hat als ich. Ich bin immerhin schon fertig und er liegt noch in den Federn.
„Stimmt gar nicht. Ich habe mich erst um Fünf dazu gelegt“, brummelt er.
„Und jetzt ist es nach sieben, du Schlafmütze!“, gebe ich zurück. Lachend setze ich mich auf. Erst da fällt ihm auf, dass ich schon fertig bin.
„Hey du warst ohne mich duschen? Ich habe extra auf dich gewartet. Wollte dich dann aber nicht wecken.“
„Pech gehabt mein Lieber, das nächste mal wieder. Wie lange brauchst Du? Ich hab nämlich Hunger!“
„Du bist ja nicht bei mir unter der Dusche, dann nicht lang!“
„Versuch doch mich zu überreden!“, sage ich mit einem schelmischen grinsen und stehe auf.
Er greift nach mir und zieht mich auf sich.
Er riecht nach Sonne, Salzwasser und Mann. Ein verführerischer Duft. Ich schmiege mich an ihn und lasse meine Hände an seinem halbnackten Körper rauf und runter fahren. Jon küsst mich leidenschaftlich und vergräbt seine Finger in meinen kurzen Haaren. Da ist alles richten umsonst gewesen. Er zieht mir mein Kleid aus und nur mit meiner Unterwäsche liege ich auf ihm. Er ist ganz warm. Seine Hände erforschen meinen Körper.
Nach einiger Zeit liegt die Unterwäsche neben meinem Kleid und seiner kurzen Hose. Ohne den Körperkontakt und den Kuss zu unterbrechen, dreht sich Jon, so dass ich unter ihm liege. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und erleichtere ihm den Zugang. Zärtlich lieben wir uns und liegen danach erschöpft und atemlos in dem dunkler werdenden Raum. Nach einer Weile hebt Jon seinen Kopf und schaut mich an.
„Gehst Du jetzt mit mir duschen?“
Ich fange an zu lachen, „Ist es das was du wolltest? Nicht alleine duschen?“
Jon grinst nur und zieht mich hinter sich her in die Dusche. Nach dem duschen cremen wir uns gegenseitig ein. Jon hat auch einen leichten Sonnenbrand. Aber nur auf den Schultern. Er hatte ja vor ein paar Wochen schon Sonne satt. Ich nicht und dem entsprechend sehe ich aus. Jons Aussage zur folge habe ich mir meinen Busen und meinen Rücken verbrannt.
„Da bist ja wohl du schuld“, grinse ich ihn an. „Du hast mich nicht richtig eingecremt.“
Das holt er jetzt aber gründlich nach. Während Jon sich anzieht, hole ich meine Kleidung aus dem Wohnzimmer. Zum Glück ist das Kleid nicht verknitter
t.
Wir gehen ins Restaurant zum essen. Heute essen wir Steak mit Salat mit einer gebackenen Kartoffel. Das Fleisch ist ganz zart. Im Hintergrund läuft leise Musik. Das Restaurant ist gut besucht. Aber die ganzen Tische sind so aufgeteilt, dass man nicht direkt sieht, ob er besetzt ist oder wer dran sitzt. Die gedämmte Beleuchtung tut ihr übriges. Wir gönnen uns einen Nachtisch. Wenn ich schon in Italien bzw. auf Sizilien bin, will ein Tiramisu. Dazu trinke ich einen frischen Capuccino mit Schlagsahne.
Das Tiramisu ist voll lecker. Bei der ersten Gabel schließe ich genüsslich die Augen. So gut bekomme ich es selber nicht hin. Jon grinst mich an. Er hat nur einen doppelten Espresso. Ich biete ihm eine Gabel voll an. Ihm scheint es zu schmecken. Weil ich ein netter Mensch bin und Jon so lieb schaut, teile ich brüderlich mit ihm. Ich eine Gabel, dann er. Wir sitzen eng beieinander. Zwischendurch muss ich immer wieder meine geschmolzene Sahne weglöffeln. Ich komm gar nicht hinterher.
Jon widmet sich meinem Capuccino. Bis ich richtig schaue, hat er meine ganze Sahne gefuttert. „Hey und ich?“
„Pech gehabt!“ antwortet er grinsend. So ein Frechdachs!!!
“Können wir uns eigentlich auch den Ort anschauen und da was trinken gehen, oder dürfen wir hier nicht raus?“, frage ich nach dem Essen.
Jon schaut mich verwundert an:
„Wir sind doch nicht in einem Gefängnis. Natürlich können wir die Anlage verlassen.“
„Gehen wir dann?“, frage ich mit einem Hundeblick.
Jon lacht und steht auf. „Na komm, ich zeige dir die Umgebung.“

Teil 47

Die Stewardess serviert uns unsere Getränke. Nach einer Flugzeit von ca. zwei - drei Stunden landen wir. Draußen scheint die Sonne und es sieht sehr warm aus. Wir gehen durch den Zoll und bekommen unser Gepäck ausgehändigt. Alles mit VIP Bonus. Uns bekommt kaum jemand zu Gesicht.
Vor dem Flughafen steht eine schwarze Limousine. Wir steigen in das klimatisierte Auto und werden zum Hotel gebracht. Endlich verrät er mir wo wir sind. Auf Sizilien. Das Hotel ist ein exklusives fünf Sterne Hotel. Aber kein Hotelkomplex, sondern einzelne Häuser auf dem Gelände verteilt. Jedes Haus hat eine eigene Terrasse und einen direkten Zugang zum Strand. Ich bin überwältigt.
An der Rezeption wird uns der Schlüssel ausgehändigt und ein Page führt uns in unseren Bungalow. Sprachlos schaue ich mich um. Er steht direkt am Strand. Der Page stellt unsere Koffer im Schlafzimmer ab. Ich schaue mir im schnell verfahren die Zimmer an. Jon beobachtet mich. Langsam gehe ich auf ihn zu.
„Erfahre ich jetzt den Grund für unsere überstürzte Abreise?“
„Ja, nachdem wir shoppen waren.“
Er geht mit mir in die Hoteleigene Boutique. Dort werden wir ausgestattet. Bikini, Flip Flops, Sarong, Sommerkleid, kurze Hose, T-Shirts. Jon braucht auch Badesachen und luftige Klamotten. Er lässt alles aufs Zimmer liefern.
Danach gehen wir barfuss am Strand spazieren. Der ist total leer. Wir setzen uns in den Sand.

„Ich will mit dir alleine sein. Keine Angst vor Fotografen oder anderen Menschen, die unser kleines Geheimnis auffliegen lassen können. So wie auf unserer Motorradfahrt in Jersey. Ich will dich in den Arm nehmen und küssen können, wann ich will. Ohne Rücksicht auf andere. Das hier ist ein kleines privates Hotel. Hier ist alles verschwiegen und anonym. Selbst den Strand kann man nur über das Hotelgelände betreten. Hier ist niemand den es interessiert, wer ich bin oder was wir machen. Genau das brauche ich. Ich will mit dir knutschend am Strand sitzen, dir beim essen die Hand halten und dich auf jede nur erdenkliche Art verwöhnen. Ich will dich jederzeit und wo ich will lieben können. Da wir aber so gut wie nie alleine sind, muss ich dafür sorgen.“

Entschuldigend sieht er mich an. Er nimmt meine Hand.
„Verstehe bitte meine Entscheidung. Wir haben so wenig Zeit miteinander. Da will ich das bestmögliche draus machen.“
„Ich verstehe Dich und ich respektiere deine Entscheidung. Aber warum so plötzlich?“
„Gestern Abend, in dem Club. Ich wollte dich so sehr. Aber es waren lauter Menschen um uns rum. Klar Rob und die anderen halten ihren Mund, aber es ist immer noch was anderes. Hier ist es besser. Hier kennt mich niemand und wenn, dann steht es am nächsten Tag nicht in der Zeitung“, entschuldigt er sich.
Ich lehne mich zu ihm rüber und gebe ihm einen dicken Kuss.
„Mir ist es egal wo wir sind, solange ich bei dir sein kann“, flüstere ich in sein Ohr. „Tu mit mir was immer du willst!“
Jon nimmt mich beim Wort und legt mich in den Sand. Er küsst mich ausgiebig. Hier ist es viel zu warm.
„Können wir nicht was anderes anziehen? Mir ist es hier eindeutig zu warm.“
Gemeinsam gehen wir in unseren Bungalow zurück. Unsere Klamotten sind auch schon da. Schnell ziehe ich mir meinen Bikini an, darüber eine kurze Hosen, und die Flip Flops. Jon ist genauso schnell umgezogen wie ich. Lachend rennen wir zum Strand zurück und lassen uns in den Sand fallen. Ich ziehe Jon in meine Arme und küsse ihn hungrig. Er erwidert den Kuss mit der gleichen Leidenschaft. Der Sand auf meiner Haut klebt.
Jon kann seine Hände nicht bei sich behalten. Ich aber genauso wenig. Er trägt eine lange Badehose und sonst nichts. Unsere Beine verknoten sich miteinander, nackte Haut trifft nackte Haut und Hände finden festes Fleisch. Bald darauf liege ich atemlos und hochgradig erregt unter ihm. Jon zieht langsam meine kurze Hose aus und ich liege nur noch im Bikini da. Mit Daumen und Zeigefinger reizt er meine steil aufgerichteten Nippel. Stöhnend vor Lust reibe ich mich an ihm. Jon nimmt mich auf seine Arme und hebt mich hoch. Ohne den Kuss zu unterbrechen geht er los. Auf einmal spüre ich Wasser. Langsam läuft er mit mir in die Wellen und lässt mich fallen.

Ich kreische auf als ich das kalte Wasser spüre. Ich nehme meine nasse Sonnebrille ab und lege meine Arme um seine Schulter. Er ist ganz warm. Na warte, Rache ist süß. Ich schmiege mich in seine Arme und küsse ihn wild. Sobald er ins küssen vertieft ist, stelle ich ihm ein Bein und werfe ihn zu Boden. Laut lachend versuche ich weg zu laufen. Aber er ist schneller. Was folgt, ist eine wilde und lustige Rangelei im Wasser.
Im tieferen Wasser, wo wir beide noch stehen können, beenden wir die Rangelei. Meine Sonnenbrille habe ich immer noch in der Hand. Jon nimmt sie und schmeißt sie auf den Sand. Wir fangen schon wieder an. Jons Haut ist durch das Wasser ganz glitschig. Meine Hände fahren seine Muskeln ab. Jon streichelt meinen spärlich bekleideten Körper. Er zieht mich soweit ins Wasser, so dass ich gerade noch stehen kann. Ich schlinge meine Beine im ihn und lasse mich treiben. Er löst den Verschluss meines Oberteils und liebkost meine Brüste. Seine Hände halten mich fest. Ich schlinge meine Beine fester um ihn und reibe mich an seiner immer größer werdenden Erektion.
Ich halte die Kombination von heißer Haut, heißem Mund und kaltem Wasser kaum noch aus. Ungeduldig nestle ich an der Schnur die seine Hose zusammenhält. Mit einer Hand schlüpfe ich in die Hose und massiere seine gesamte Länge. Er schlüpft mit einer Hand in mein Höschen und schiebt vorsichtig zwei Finger in mich hinein. Das laute Stöhnen wird mit einem Kuss unterdrückt. Ohne uns großartig aus zu ziehen, lieben wir uns fast schwerelos im Wasser. Erschöpft lassen wir uns wenig später ins seichte Wasser fallen. Ich spiele mit Jons nassen Haaren. Er robbt sich auf mich und küsst mich wieder….

Ich rolle ihn auf den Rücken und setzte mich auf seine Hüften. Halb im Sand und halb im Wasser liegend küssen wir uns. Allmählich wird es dunkel. Mein Bikinioberteil hängt immer noch auf Halbmast. Ich ziehe es aus und lege es neben uns. Jon zieht mich eng an sich.
„Lass uns duschen gehen. Mit Sand macht es keinen Spaß.“
Kichernd rennen wir in unseren Bungalow und springen unter die Dusche.
Das warme Wasser spült den Sand und das Salzwasser ab. Wir schäumen uns gegenseitig sein. Jon verteilt den Schaum auf meinem Körper und reizt mich absichtlich. Was der kann, kann ich auch. Ich verteile eine großzügige Menge Duschgel auf seinem schwellenden Schaft und widme mich der Aufgabe voller Hingabe. Mit einem frechen grinsen blicke ich in lustvoll erweitert blaue Augen. Jon küsst mich voller Verlangen und drückt mich gegen die Duschwand.
Mit einer einzigen Bewegung lupft er mich nach oben und dringt in mich ein. Wir sind beide so erregt, das wir nach ein paar Stößen zu einem atemberaubenden Höhepunkt kommen. Als das Wasser kühler wird, gehen wir frierend aus der Dusche.

„Noch weitere solche Tage, wie gestern und heute und du kannst mich in einem Sarg nach Hause bringen,“ bekomme ich von einem geschafften Jon zu hören.
„Moment, dich in einem Sarg nach Hause bringen? Ich lege mich gleich dazu!“, gebe ich grinsend zurück und ziehe ihn mit aufs Bett.
Wir ruhen uns ein paar Minuten aus. Plötzlich knurrt Jons Magen.
„Da hat wohl jemand Hunger“, stelle ich unsinniger weise fest.
„Ich habe ja heute schon Schwerstarbeit geleistet und das ohne Schlaf und ohne viel zu essen.“
„Na an mir liegt es ja nicht“, grinse ich zurück. Ich gehe ins Bad und föhne mir die Haare.

Nachdem wir uns leichte Sommerkleidung angezogen haben, gehen wir händchenhaltend in das hoteleigene Restaurant. Ein Ober empfängt uns und geleitet uns an einen Tisch in der Nähe des künstlich angelegten Wasserfalls. Die Tische werden von indirekter Beleuchtung gerade so beleuchtet. Ich lasse Jon das Essen aussuchen. Der Ober bringt uns eine Flasche Weißwein und eine Flasche Wasser. Wir stoßen auf die paar Tage, die wir hier alleine verbringen, an. Kurz darauf kommt das Essen. Scampi, Tintenfisch, Garnelen und knackiger Salat mit frischem noch warmem Weißbrot. Hm lecker. Wie ein paar ausgehungerte Wölfe fallen wir über das Essen her. Nach dem Essen frage ich Jon was er von einem kleinen Strandspaziergang hält. Zur Verdauung.
„Du bekommst wohl nie genug von Sand und Meer, oder?“
„Doch eigentlich schon, ich dachte eher an eine Schatzsuche im Dunkeln. Ich vermisse meine Sonnenbrille und mein Bikinioberteil!“, sage ich mit einem dicken grinsen im Gesicht.
„Oh Gott das habe ich ganz vergessen. Hoffentlich finden wir es wieder.“
„Ich kann aber auch gleich an der Rezeption nachfragen, ob was abgegeben wurde!“
„Das mach ich schon, bleib sitzen“, sagt er galant.
„Vergiss es, ich gehe mit. Das Gesicht des Mannes an der Rezeption will ich sehen, wenn Du ihn nach einem Bikinioberteil fragst“, lache ich frech zurück.

Zusammen gehen wir an die Rezeption. Jon stellt die Frage mit einem tot ernsten Gesicht. Ich muss mir das Lachen verkneifen und senke den Kopf. Ohne mit einer Wimper zu zucken, klärt uns der Portier auf, dass noch nichts abgegeben wurde. Wir sollen doch bitte morgen früh noch einmal nachfragen. Aber er glaubt, dass sich nichts finden wird, da das Meer seine Schätze eigentlich behält.
Wir bedanken uns und bevor ich in helles Gelächter ausbreche, zieht mich Jon aus der Empfangshalle.
„Du Luder, ich versuche ernst zu bleiben und Du lachst dir hier nen Ast.“
„Ja aber hast Du das Gesicht gesehen? Der ist total ernst geblieben, als ob er solche Fragen ständig zu hören kriegt“, sage ich lachend.
Lachend gehen wir in unseren Bungalow. Aus der Minibar gibt’s noch je eine Cola auf der Terrasse. Im Dunkeln wohlbemerkt. Der Himmel ist ganz klar und ich kann die Sterne erkennen. Ich hoffe, dass wir morgen meine Sonnenbrille finden, geschweige denn mein Oberteil. Da ist der Bikini noch nicht einmal 24 Stunden alt und schon nicht mehr zu gebrauchen. Die Gedanken teile ich Jon mit. Er schaut nur komisch.
„Dann musst Du dich halt oben ohne sonnen, ist ja nicht so schlimm. Ist ja ein Privatstrand“, lautet seine grinsende Antwort. Das würde ihm natürlich so passen.
Nach ein paar Minuten gehen wir ins Bett. Wir sind beide total übernächtigt. Jon mehr als ich. Kaum liegen wir im Bett, sind wir auch schon einschlafen.