Samstag, 4. August 2007

Teil 48

Am nächsten Morgen wache ich verwirrt auf. Helles Sonnenlicht strömt ins Schlafzimmer. Ich höre Meeresrauschen. Da fällt mir alles wieder ein. Jon und ich auf Sizilien. Liebe am Strand, im Wasser. Nur wir beide. Wohlig strecke ich mich und beobachte Jon beim schlafen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal halb zehn ist.
Ich lege mich auf die Seite und liege fast Nase an Nase mit meinem Herzallerliebsten im Bett. Ich betrachte ihn ganz aus der Nähe und bin wieder von neuem erstaunt, dass er immer noch an meiner Seite ist. Es ist und bleibt mein Lieblingstraum. Ich träume eine meiner Lieblingsfantasien. Vor meinem inneren Auge male ich mir aus, wie eine Zukunft mit ihm aussehen könnte. Ich schließe die Augen und sehe uns als altes Paar. Immer noch Händchen haltend und immer noch verliebt. So wie heute. Ich grinse vor mich hin.
„Was macht dich so glücklich?“, höre ich seine verschlafene Stimme.
„Du, immer wieder Du“, sage ich mit weicher Stimme.
Ich öffne meine Augen und schaue in seine herrlich blauen Augen. Ich gebe ihm einen Kuss. Am frühen morgen, wenn er noch so verschlafen ist, ist er einfach zuckersüß. Ich könnte ihn mit Haut und Haaren fressen. Naja nicht nur morgens, eigentlich immer. Jon zieht mich in seine Arme und drückt mir einen Kuss auf meinen Hals.
„Hast Du jetzt ausgeschlafen? Oder bist du noch müde?“, frage ich ihn.
„Hm wach bin ich, aber aufstehen will ich noch nicht“, gibt er zurück.
„Was willst Du dann machen?“
„Frag nicht, küss mich lieber, dann zeig Ichs dir!“
Zärtlich hält er mich fest und küsst mich ausgiebig. So fängt ein Morgen doch gut an.

Nach einer Stunde liebevollen und leidenschaftlichen Sex gehe ich duschen. Jon liegt faul im Bett und will sich nicht rühren. Nur mit T-Shirt und Unterwäsche bekleidet komme ich zurück. Jon ist mittlerweile nicht mehr im Bett. Ich finde ihn auf der Terrasse. Nur mit einer Jeans bekleidet steht er da und schaut den Wellen zu. Mit zerzausten Haaren und barfuss sieht er zum anbeißen aus. Ich gehe zu ihm und knabbere an seiner Schulter. Zärtlich legt er die Arme um mich.
„Ich habe beim Zimmerservice Frühstück bestellt. Müsste gleich da sein.“
Wir stehen gemeinsam da und schauen aufs Meer. Als es klopft lässt Jon den Kellner herein. Er serviert uns das Frühstück auf der Terrasse. Ich frage ihn nach meiner Sonnenbrille und meinem Oberteil. Er weiß darüber nichts und bittet mich an der Rezeption nachzufragen. Ich bedanke mich und rufe an. Leider ist nichts abgegeben worden. Der Strand wird jeden Morgen kontrolliert, aber meine vermissten Sachen sind nicht aufgetaucht. Ich teile Jon mit, dass nichts gefunden wurde. Also doch oben ohne und eine Sonnenbrille finden wir auch noch.

Nach dem Frühstück wollen wir an den Strand. Mit Handtüchern bewaffnet steht Jon da und wartet auf mich. Ich stöbere in seinem Schrank nach einem Tuch. Ich kenne ihn doch. Nach langem Suchen finde ich ein schwarzes Piratentuch. Das binde ich mir als Oberteil um den Busen. Mit meinem MP3 Player, Buch, Trinken, Zigaretten und Aschenbecher kehre ich zu Jon zurück. Als er mich sieht fängt er an zu lachen.
Hey was gibt’s da zu lachen? Nur weil ich nicht oben ohne rumlaufen will? Vielleicht, zieh ich es ja nachher aus. Als ich in die pralle Sonne trete, kneife ich meine Augen zusammen.
Sch…. Keine Brille. Jon schickt mich wieder rein. Ich soll mir eine seiner Brillen holen.
„Wo sind die und welche steht mir? Los komm mit.“ Wir legen alles auf den Tisch und Jon sucht seine Brillen heraus. Irgendwann ist er mir einer einverstanden.

Endlich am Strand liege ich faul in der Sonne. Das schwarze Tuch ist wirklich keine gute Idee. Jon ist im Wasser sich abkühlen. Ich schaue nach rechts und links. Es ist wirklich niemand zu sehen. Schnell löse ich das Tuch und binde es mir dafür um den Kopf. Genüsslich schließe ich die Augen und lasse mich braten. Ganz vorsichtig tröpfelt Wasser über meine Beine. Ich blinzle gegen die Sonne und erkenne den Schatten von Jon. Als ich mich bewege schüttelt er sich wie ein Hund. Ich schreie laut auf. Das Wasser ist kalt. Er legt seinen kalten Körper auf meinen aufgewärmten. Ich schreie auf, wie kann ein Mensch nur so kalt sein. Langsam gewöhne ich mich dran und ich schlinge meine Arme um ihn. Unsere Lippen treffen sich zu einem Kuss.
„Komm mit ins Wasser, es ist herrlich.“
Widerwillig gehe ich mit. Es ist schon ungewohnt so oben ohne rumzulaufen. Aber Jon kennt mich ja auch in anderen Situationen. Er rennt mit mir in die Wellen. Nach einer Weile gewöhne ich mich an die Temperatur. Wir plantschen vergnügt in der Brandung. Als wir genug haben, lassen wir uns von der Sonne trocknen. Ich bin so faul. Wir schmieren uns gegenseitig mit Sonnenmilch ein und lassen uns braten. Ich höre mit meinem MP3-Player Musik. Leise summe ich mit. Jon zieht mir einen Ohrstöpsel raus und fragt was ich denn höre.
„Gefällt dir eh nicht!“, gebe grinsend ich zurück. "Es laufen ja alle möglichen Bon Jovi Lieder." Jon glaubt mir nicht. Er hört mit und schaut mich ungläubig an.
„Hast Du da auch andere Musik drauf?“
„Nee ich hab nur Lieder von euch drauf. Eventuell auch ein paar Raritäten. Entweder das oder keine!“ Ich grinse ihn frech an.
Wir teilen uns die Kopfhörer. Jon hört seiner eigenen Stimme zu. Nach einigen Live – Versionen kommt „Fever“ und „With a little help from my friends“. Ich habe alle Lieder von „An evening with Bon Jovi“ drauf. Er schaut mich schmunzelnd und kopfschüttelnd an.
„Ich habe das auf dem Flug hierher angehört. Du bist immer bei mir. Zu Hause, im Geschäft, im Auto, selbst beim schlafen.“
„Ich wusste ja schon die ganze Zeit, dass mit dir was nicht stimmt. Jetzt weiß ich es. Ein Die-Hard-Fan, stimmts?“
„Yep, aber du hast es dir selber eingebrockt. Aber ich verspreche Dir, nichts davon dringt nach draußen. Das ist mein großes Geheimnis!“, verspreche ich ihm.
„Das weiß ich doch, wäre ja noch schlimmer, dann können wir ja gleich eine Pressekonferenz abhalten!“

Nach ein paar Stunden in der Sonne habe ich genug und gehe in den Bungalow zurück. Ich will jetzt nen Kaffee. Wasser habe ich genug gehabt. In der kleinen Küche mache ich einen Kaffee und setze mich mit einem T-Shirt nach draußen. Irgendwie fehlt mir mein Bikinioberteil. Ich schau Jon beim schwimmen zu. Der Kerl hat eine unglaubliche Ausdauer und einen noch größeren Bewegungsdrang. Er hat seine Joggingklamotten eingepackt. Da bin ich mal gespannt, ob er zum joggen kommt. Ich bin bei meiner zweiten Tasse angelangt, als Jon klitsch nass auf mich zukommt. Ich reiche ihm die Tasse und bekomme als Danke schön einen salzigen Kuss.
Er zieht sich eine trockene Badehose an und überredet mich zu einem Spaziergang am Strand. Ich gehe hinein und hole mir eine Baseballkappe. Lieber mit Kappe, als nen Sonnenstich. Ich bringe auch eine für Jon mit. Händchenhaltend schlendern wir am Stand entlang.
Uns begegnen unterwegs ein paar Leute, die aber anscheinend keine Notiz von uns nehmen. Jon hat recht, hier kennt ihn niemand, bzw. die lassen einen in Ruhe. Nach einer Stunde kehren wir in den Bungalow zurück.
Die Sonne macht mich fertig. Ich lege mich aufs Sofa und Jon geht telefonieren. Kurz darauf bin ich eingeschlafen. Als ich einige Zeit später erwache ist es ganz ruhig im Haus. Verwundert setze ich mich auf. Auf dem anderen Sofa liegt Jon und schläft ebenfalls. Leise stehe ich auf und gehe duschen. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich den halben Nachmittag geschlafen habe. Es ist jetzt kurz vor sieben.
Ich stehe nackig und unschlüssig vor meinem Schrank. Ich habe keinen Plan was ich anziehen soll. Ich ziehe das Sommerkleid, das ich gestern bekommen habe, an. Einen Blick in den Spiegel bestätigt meine Vermutung. Ich habe einen Sonnenbrand im Gesicht. Und wie. Ich glühe. Ich trage extra dick Gesichtscreme auf und föhne meine Haare. Als ich fertig bin, schaue ich nach Jon. Der schläft immer noch und hat sich nicht bewegt. Ich setze mich mit einer kalten Cola nach draußen. Die Sonne scheint jetzt direkt auf die Terrasse. Die letzten Strahlen genießend trinke ich meine Cola leer.
Mein Magen knurrt. Seit dem Frühstück habe ich nichts mehr gegessen. Leise gehe ich wieder hinein und knie mich vor Jon auf den Boden. Ich streichle ihm sanft mit dem Handrücken über seine Wange. Langsam wacht er auf. Ich schaue ihm beim aufwachen zu.
„Hey Honey, hast Du jetzt ausgeschlafen?“, fragt er mich. Lachend antworte ich, dass er ja wohl länger geschlafen hat als ich. Ich bin immerhin schon fertig und er liegt noch in den Federn.
„Stimmt gar nicht. Ich habe mich erst um Fünf dazu gelegt“, brummelt er.
„Und jetzt ist es nach sieben, du Schlafmütze!“, gebe ich zurück. Lachend setze ich mich auf. Erst da fällt ihm auf, dass ich schon fertig bin.
„Hey du warst ohne mich duschen? Ich habe extra auf dich gewartet. Wollte dich dann aber nicht wecken.“
„Pech gehabt mein Lieber, das nächste mal wieder. Wie lange brauchst Du? Ich hab nämlich Hunger!“
„Du bist ja nicht bei mir unter der Dusche, dann nicht lang!“
„Versuch doch mich zu überreden!“, sage ich mit einem schelmischen grinsen und stehe auf.
Er greift nach mir und zieht mich auf sich.
Er riecht nach Sonne, Salzwasser und Mann. Ein verführerischer Duft. Ich schmiege mich an ihn und lasse meine Hände an seinem halbnackten Körper rauf und runter fahren. Jon küsst mich leidenschaftlich und vergräbt seine Finger in meinen kurzen Haaren. Da ist alles richten umsonst gewesen. Er zieht mir mein Kleid aus und nur mit meiner Unterwäsche liege ich auf ihm. Er ist ganz warm. Seine Hände erforschen meinen Körper.
Nach einiger Zeit liegt die Unterwäsche neben meinem Kleid und seiner kurzen Hose. Ohne den Körperkontakt und den Kuss zu unterbrechen, dreht sich Jon, so dass ich unter ihm liege. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und erleichtere ihm den Zugang. Zärtlich lieben wir uns und liegen danach erschöpft und atemlos in dem dunkler werdenden Raum. Nach einer Weile hebt Jon seinen Kopf und schaut mich an.
„Gehst Du jetzt mit mir duschen?“
Ich fange an zu lachen, „Ist es das was du wolltest? Nicht alleine duschen?“
Jon grinst nur und zieht mich hinter sich her in die Dusche. Nach dem duschen cremen wir uns gegenseitig ein. Jon hat auch einen leichten Sonnenbrand. Aber nur auf den Schultern. Er hatte ja vor ein paar Wochen schon Sonne satt. Ich nicht und dem entsprechend sehe ich aus. Jons Aussage zur folge habe ich mir meinen Busen und meinen Rücken verbrannt.
„Da bist ja wohl du schuld“, grinse ich ihn an. „Du hast mich nicht richtig eingecremt.“
Das holt er jetzt aber gründlich nach. Während Jon sich anzieht, hole ich meine Kleidung aus dem Wohnzimmer. Zum Glück ist das Kleid nicht verknitter
t.
Wir gehen ins Restaurant zum essen. Heute essen wir Steak mit Salat mit einer gebackenen Kartoffel. Das Fleisch ist ganz zart. Im Hintergrund läuft leise Musik. Das Restaurant ist gut besucht. Aber die ganzen Tische sind so aufgeteilt, dass man nicht direkt sieht, ob er besetzt ist oder wer dran sitzt. Die gedämmte Beleuchtung tut ihr übriges. Wir gönnen uns einen Nachtisch. Wenn ich schon in Italien bzw. auf Sizilien bin, will ein Tiramisu. Dazu trinke ich einen frischen Capuccino mit Schlagsahne.
Das Tiramisu ist voll lecker. Bei der ersten Gabel schließe ich genüsslich die Augen. So gut bekomme ich es selber nicht hin. Jon grinst mich an. Er hat nur einen doppelten Espresso. Ich biete ihm eine Gabel voll an. Ihm scheint es zu schmecken. Weil ich ein netter Mensch bin und Jon so lieb schaut, teile ich brüderlich mit ihm. Ich eine Gabel, dann er. Wir sitzen eng beieinander. Zwischendurch muss ich immer wieder meine geschmolzene Sahne weglöffeln. Ich komm gar nicht hinterher.
Jon widmet sich meinem Capuccino. Bis ich richtig schaue, hat er meine ganze Sahne gefuttert. „Hey und ich?“
„Pech gehabt!“ antwortet er grinsend. So ein Frechdachs!!!
“Können wir uns eigentlich auch den Ort anschauen und da was trinken gehen, oder dürfen wir hier nicht raus?“, frage ich nach dem Essen.
Jon schaut mich verwundert an:
„Wir sind doch nicht in einem Gefängnis. Natürlich können wir die Anlage verlassen.“
„Gehen wir dann?“, frage ich mit einem Hundeblick.
Jon lacht und steht auf. „Na komm, ich zeige dir die Umgebung.“

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Uuuuh, ich war dann auch mal schnell im Urlaub mit Jon. Tolle Kapitel.

Tztztztz und gleich alles verlieren, das haben wir gerne, nene.

Wann geht´s denn weiter?

LG
Catrin

Anonym hat gesagt…

Ich liebe Urlaub an einsamen Stränden, besonders wenn Jon dabei ist.

Murmele hat gesagt…

Hallo Kira, hallo Catrin

Ich liebe Urlaub auch wenn Jon dabei ist *gg*

und ich poste auch schon weiter...
Will euch ja nicht zu lange warten lassen *fg*