Dienstag, 28. August 2007

Teil 53

Es ist schon ziemlich spät, als wir an unserem Bungalow ankommen. Wir holen uns was zu trinken und gehen ins Schlafzimmer. Eng aneinander gekuschelt liegen wir in der Dunkelheit und halten uns fest. Jon hat von hinten seine Arme um mich geschlungen, sein Bein liegt über meinen. Es sollte eigentlich unbequem sein, aber ich kann ihn nicht nah genug bei mir haben. Ich lausche seinen Atemzügen, die immer tiefer werden. Selbst im Schlaf lässt er mich nicht los. Langsam schlafe ich auch ein.

Am nächsten Morgen wache ich mit meinem Kopf auf seiner Schulter auf.
Jon streichelt mir leicht über die Haare und meine Wange. Verschlafen schaue ich in seine herrlich blauen Augen.
„Wie lange bist Du schon wach?“, frage ich in mit rauer Stimme.
„Ein paar Minuten“, lautet seine Antwort.
Ich stütze mich auf um ihm einen Kuss zu geben. Falle aber stöhnend wieder zurück.
„Ahhh mir tut alles weh. Ich habe einen Muskelkater, ohne Ende!“
Ich lasse mich auf den Rücken fallen. Jon fängt an zu lachen,
„Oh mein armer Schatz!“
Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt. Mir tut jeder Muskel weh und er lacht mich aus! Jon beugt sich über mich und vollendet meine Tat. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und halte ihn fest. Wir schmusen ein Weilchen.
Gemeinsam gehen wir unter die Dusche. Ich stehe unter dem warmen Wasserstrahl und merke wie meine verspannten Muskeln sich lockern. Jon wäscht mich mit dem großen Schwamm. Dann bin ich an der Reihe.
Mit kreisenden Bewegungen schäume ich seinen herrlichen Körper ein. Er sieht aus, als wäre er mit Sahne eingerieben. Er nimmt mich in seine Arme und wir streicheln uns gegenseitig. Jon stellt das Wasser ab und zieht mich ins Schlafzimmer. Wir legen uns klitsch nass aufs Bett und beenden was wir in der Dusche angefangen haben. Nach einem gemeinsamen Höhepunkt liege ich total geschafft auf ihm. Jon hat die Augen geschlossen und seine Arme liegen immer noch auf meinen Hüften. Das war einmal Himmel und zurück.

Später gehe ich ins Bad und vollende mein Morgenritual. Komplett gerichtet überlege ich, was ich auf dem Flug anziehen könnte. Ich bin unschlüssig, da ich keine Ahnung habe, wie das Wetter in London ist. Nach einem Blick auf die Uhr, gehe ich ins Wohnzimmer und schaue im Videotext nach den aktuellen Temperaturen. In London ist es ein paar grad kälter als hier. OK, dann weiß ich was ich anziehe. Zurück im Schlafzimmer, schaue ich Jon beim schlafen zu.
Leicht grinsend und mit dem Kopf schüttelnd gehe ich an meinen Schrank. Ich entschließe mich für den Lederrock, Top, Stiefel und Jeansjacke. Am Telefon bestelle ich ein Frühstück für zwei und gehe dann Jon wecken.
„Hey Honey, aufstehen! Sonst verpassen wir unseren Flieger.“
Jon brummelt irgendwas Unverständliches in die Kissen. Ich gebe ihm einen Schmatz auf die Wange und fahre durch seine zerzausten Haare.
„Honey, Frühstück ist auch bestellt. Ich gehe Kaffee machen!“
Das wirkt Wunder. Jon blinzelt ein paar Mal und fängt an aufzuwachen. Ich lache ihn an und gebe ihm einen weiteren Kuss. Er zieht mich aufs Bett und liege auf einmal auf ihm. Mit einer waren Hingabe küsst er mich und schlüpft unter mein Top.
Es ist verführerisch, wie er da so ganz ohne einen Fetzen Stoff am Leib unter mir liegt. Als es an der Türe klopft, lässt er mich widerstrebend gehen. Ich lasse den Kellner herein und gehe in die Küche und will gerade Kaffee aufsetzen, als dieser mich in meinem Tun unterbricht. Er hat eine große Kanne Kaffee mitgebracht. Auch gut. Ich gebe ihm ein Trinkgeld und er geht. Ich decke den Tisch auf der Terrasse und setze mich mit einer Tasse in die Sonne. Nach zehn Minuten kommt Jon dazu. Er trägt ein Philly Soul T-Shirt zu ausgebleichten Jeans. Seine Haare sehen jetzt wieder ordentlich aus. Ich grinse ihn an.
„Was gibt’s zu grinsen?“
„Nicht besonderes. Aber Du siehst zum anbeißen aus!“, schmunzle ich weiter.
„Das kann ich zurückgeben. Schwarz steht dir ausgesprochen gut“, sagt er mit einem kurzen Blick in meine Richtung.
„Ach ja? Das liegt nur an den tollen Klamotten. Dafür bist DU verantwortlich.“
Gemütlich essen wir zu ende und packen danach unsere Koffer. Um 11.30 Uhr werden wir in der Hotelhalle abgeholt und zum Flughafen gefahren. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben, halte ich Jon zurück.
„Ich muss mir in dem Laden da drüben eine Sonnenbrille kaufen. Ich kann schlecht immer deine aufsetzten.“
Er geht mit mir in das Brillengeschäft und nach ein paar Minuten habe ich eine gefunden, die nicht zu teuer ist und mir auch noch steht. Auf die riesigen Brillen, die aussehen wie bei einer Fliege, habe ich keine Lust. Die gefallen mir überhaupt nicht.
Jon hat auch eine gefunden. Ich schüttle den Kopf und grinse mir einen. Der Mann hat Brillen das kracht und kauft sich immer wieder neue. Andere sammeln Briefmarken und er anscheinend Sonnenbrillen. Mit unseren Neuerwerbungen gehen wir in den Aufenthaltsraum der ersten Klasse und warten auf unseren Flug.
Um kurz nach eins sitzen wir im Flieger in Richtung London.

Als wir in London ankommen und unser Gepäck in Empfang genommen haben, gehen wir nach draußen. Mike wartet schon auf uns. Er teilt Jon mit, er möchte doch Richie anrufen. Im Auto gibt Mike sein Handy Jon und dieser wählt Richies Nummer.
„Hey Brother, wie geht’s? Was ist los?“
Nach ein paar einsilbigen Antworten, anscheinend redet Richie die ganze Zeit, legt er auf.
„Wir sollen nachher zum Kaffee zu den beiden kommen. Die haben für heut Abend was geplant“, teilt Jon mir mit.
Ich bin damit einverstanden. Wir nehmen Mike mit nach oben und stellen unsere Koffer nur im Schlafzimmer ab. Ich hole mein Handy und das andere Zeug, dass ich zu Hause lassen musste und packe alles in meine Handtasche. Wir fahren die kurze Strecke zu Richie und Silke und gehen alle zusammen nach oben.

Wir werden freudig von den beiden in Empfang genommen. Silke bewundert meine Bräune. Ich erzähle ihr, was wir gemacht haben und wie der Strand und der Bungalow waren. Danach ist sie an der Reihe.
Sie hat mit Richie Ausflüge unternommen und ein paar seiner Bekannten kennen gelernt. Sie waren noch mal mit Michael und Ruth zum Essen. Sie sind auch in die weitere Umgebung von London gefahren und haben alte Kirchen angeschaut. Sie erzählt mir Storys von witzigen Begebenheiten, z. B. als Richie mal wieder erkannt worden ist. Die Fans seien anscheinend ziemlich hartnäckig gewesen und sie mussten Flüchten.
Wir lachen um die Wette. Ich mustere Silke bei ihren Erzählungen. Sie sieht glücklich aus und richtig erholt.
Jon und Richie rufen uns zu sich. Richie erzählt mir, dass heute Abend ein Musicalbesuch auf dem Programm steht. Elton habe das arrangiert. Ruth und Michael würden uns alle gegen halb acht einsammeln, und gemeinsam würde man dann ins Theater fahren.
Oh toll, daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Ich grinse Silke an. „
Da bin ich ja mal auf dein Kleid gespannt. Immerhin hab ich es noch nicht gesehen.“
Wir verabschieden uns und gehen in Jons Wohnung zum umziehen und richten.

Unsere Koffer stehen immer noch im Schlafzimmer. Schnell packen wir aus und suchen uns die Klamotten für später raus. Wir haben ja noch eine Weile Zeit. Jon geht an seinen Computer, checkt seine Emails und telefoniert. Ich schalte mein Handy an und höre meine Nachrichten ab. Ein paar meiner Freunde haben drauf gesprochen. Die denken ja alle, ich würde es mir mit Silke in London gut gehen lassen. Ich rufe Klaudi an und teile ihr mit, dass alles in Ordnung ist.
„Wir kommen ja morgen nach Hause. Ich besuche dich am Wochenende und erzähle dir alles. Bist Du dann da, oder musst du arbeiten?“
Klaudi hat Zeit am Nachmittag, aber abends muss sie arbeiten. Wir machen aus, dass ich mittags vorbei komme und sie dann ins Bistro fahre und ein Weilchen bei ihr bleibe. Vielleicht kommt ja Silke auch mit. Ich verspreche ihr, ihr die Bilder vom Urlaub zu zeigen. Nach ein paar Minuten verabschieden wir uns. Die anderen Telefonate schiebe ich auf morgen.
Ich schaue nach Jon, der aber immer noch am Telefon hängt. So wie es sich anhört, telefoniert er mit Doro und den Kindern. Leise verziehe ich mich ins Schlafzimmer. Ich konzentriere mich auf heute Abend.
Hier in London ist es kühler als auf Sizilien. Ich hole mein schwarzes Kleid aus dem Schrank. Beim auspacken fällt mir auf, das Gil mir passend zum Kleid eine Jacke mit eingepackt hat. Ich beschließe, später Jon danach zu fragen. Meine kleine Handtasche passt auch dazu. Ich packe die gleichen Utensilien wie beim letzten Mal ein. Ich bin mal gespannt, wie die Schuhe sind. Hoffentlich sind sie genauso bequem wie meine blauen.
Die passende Unterwäsche und meine Strümpfe lege ich schon ins Bad. Gemütlich gehe ich unter die Dusche und vollführe eine komplette Körperpflege. Nach dem Duschen creme ich mich gründlich ein, und versuche meine Haare und meine Make-up so hinzubekommen, wie Lorna. Nach ein paar Minuten betrachte ich mich im Spiegel. Ist nicht schlecht geworden. Ich hoffe es hält den Abend über. Zur Sicherheit packe ich meinen Puder und Lipgloss mit in die Handtasche.
Komplett angezogen, incl. der passenden Jacke, gehe ich zu Jon ins Arbeitszimmer. Er ist fertig mit telefonieren. Er dreht sich zu mir um und betrachtet mich von oben bis unten.
„Gefällt Dir was du siehst?“, frage ich ihn mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
„Wow, das Kleid ist vom Stil her anders als das Blaue, aber es steht dir auch außerordentlich gut.“
Ich frage ihn nach der Jacke, die bei dem Kleid dabei war.
„Ich weiß. Immerhin habe ich es zu den beiden gesagt, dass sie noch eine passende Jacke dazu packen sollen. Ich weiß ja wie verfroren du bist.“
Ich schmiege mich in Jons Arme und kann nicht glauben wie führsorglich er ist. Er gibt mir einen leichten Kuss auf die Stirn und zieht mich auf seinen Schoß. Aber dafür haben wir keine Zeit. Ich schicke Jon zum duschen und schaue selber nach meinen Emails. Es ist nichts dabei, was bis morgen warten kann.
Ich schaue kurz im Bon Jovi – Forum nach, was da so drin steht. Die unterhalten sich über die kurzen Berichte in den Zeitungen. Unter anderem auch darüber, mit welcher Frau Jon auf Michaels Geburtstag war. So ein Scheiß, ich hoffe, dass mich da niemand erkennt. Das wäre nicht von Vorteil.
Ich schicke Lisa, einer Freundin aus Österreich, eine Nachricht und wünsche ihr ein schönes Wochenende. Mit dem Versprechen, am Wochenende zu chatten, verabschiede ich mich.
Jon ist immer noch nicht fertig. Ich gehe in die Küche und suche was zu trinken. Hunger habe ich eigentlich auch. Aber es ist nichts da. Da muss ich bis später warten.
Mit einem Glas Wein setze ich mich ins Wohnzimmer und zappe durch die verschiedenen Kanäle. Bei einem Musiksender stoppe ich und schaue mir ein paar Videos an. Auch nichts Weltbewegendes. Ich schnappe mir mein Glas und die Zigaretten und verschwinde auf den Balkon. Der Abend ist noch recht mild. Ich lehne an der Brüstung und schaue nach unten. Ich bin froh hier zu sein. Ich mag gar nicht an morgen denken. Da sind die zwei Wochen schon um und wer weiß, wann ich Jon dann wieder sehe. Das kommt mir immer noch wie ein schöner Traum vor.
Plötzlich kommt eine Hand nach vorne und klaut mir meine Zigarette. Jon zieht genüsslich dran. Bewundert betrachte ich Jons Outfit. Er trägt einen schwarzen Anzug, mit einem grauen Hemd und passender Krawatte. Ich bin echt sprachlos. So kenne ich ihn nur von Bildern.
„Du siehst atemberaubend aus. Richtig ungewohnt. Wo hast Du meinen Jon versteckt?“, frage ich mit einem lachen.
„Der steht vor dir. Ich kann doch nicht immer in Jeans rumlaufen und so einen Anzug trage ich in letzter Zeit öfters“, gibt er grinsend zurück.
Wow, er sieht einfach fantastisch aus. Ich kann mich gar nicht satt sehen.
„Dreh dich mal im Kreis, damit ich dich von allen Seiten bewundern kann.“
Jon dreht sich langsam um seine eigene Achse. Junge Junge, da legst dich nieder. Jon schaut mich auch bewundernd an.
„Die Jacke passt gut zu deinem Kleid!“, sagt er mit einem grinsen.
„Ja ich hab schon bemerkt, dass du einen guten Geschmack hast. Und ich dachte immer, dass dir jemand Professionelles dabei hilft. Aber wie es aussieht, kannst Du das auch selber!“ gebe ich grinsend zurück.
Jon zieht mich in seine Arme und drückt mich. Er riecht auch echt verführerisch.

Als es klingelt, gehen wir gemeinsam nach unten. Michael steht vor einer großen Limousine. Richie und Silke sitzen schon drin. Auch die beiden sehen klasse aus. Richie trägt ebenfalls einen schwarzen Anzug mit einem schwarzen Hemd, aber ohne Krawatte. Silkes Kleid kann ich nicht genau erkennen. Das muss ich mir später genauer anschauen. Wir begrüßen Ruth mit einer Umarmung. Selbst die beiden haben sich schick gemacht.

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