Sonntag, 2. März 2008

Teil 81

Jon macht einige Vorschläge, doch die angebotenen Kleider in den verschiedenen Schaufenster gefallen mir gar nicht.
Dann kommen wir an einem kleinen, herunter gekommenen Laden vorbei. Außer einem einfachen, schwarzen Damenanzug hängt nichts im Schaufenster und die Fassade ist nicht so glitzernd und strahlend wie bei den anderen
„Hier will ich rein“, sage ich zu dem verblüfften Jon.
Ich ziehe ihn an der Hand zu der Türe und wir treten ein.
Hier herrscht Dämmerlicht, als ob niemand da wäre. Wir gehen noch ein paar Schritte und dann ertönt weit entfernt eine Glocke.
Kurze Zeit später erscheint eine hochgewachsene Frau, ungefähr in meinem Alter. Die Haare sind pink und Raspel kurz. Sie begrüßt uns mit einem strahlenden Lächeln und fragt mit einem unüberhörbaren deutschen Akzent ob sie uns helfen kann.
Jon ist charmant wie immer, bedankt sich und sagt, dass wir uns nur umschauen möchten.
Ich schmunzle vor mich hin und schaue die Frau direkt an. Ich frage sie auf englisch nach einem netten Cocktailkleid. Sie sieht mich von oben bis unten an, bittet mich meine Jacke auszuziehen und geht dann nach hinten.
Kurze Zeit später taucht sie mit einem Arm voller Kleider auf. Ich kann nur ein Gewirr aus Farben erkennen. Sie hält eins der Kleider nach oben und zeigt es uns.
Oh mein Gott ist das schön, denke ich. Ich kann nur erkennen, dass es aus einem schwarzen glänzigen Stoff mit Spitze gearbeitet ist.
„Ist das schön“, flüstere ich leise auf Deutsch.
Sie sieht mich aus großen Augen an und fragt, „Du sprichst deutsch?“

„Ja ich bin aus Deutschland und komme aus der Nähe von Stuttgart“, sage ich zu ihr.
„Ich heiße Bettina und komme aus München“, erklärt sie mir lachend.
Wir unterhalten uns schnatternd auf Deutsch weiter und gehen in Richtung der Umkleidekabine. Jon folgt uns und versteht kein Wort. Er schüttelt den Kopf und brummelt irgendwas vor sich hin. Ich grinse und verschwinde in der Kabine.
„Honey, sollen wir uns auf Englisch unterhalten?“, frage ich durch die Kabinentür hinweg.
„Braucht ihr nicht. Ich lass dich mal kurz alleine. So wie es aussieht wirst du hier noch ein bisschen beschäftigt sein“, kommt von ihm zurück.
Ich bin gerade dabei meinen Pulli auszuziehen.
Schnell schaue ich aus der Kabine. Jon hat mir schon den Rücken zugedreht und will sich auf den Weg nach draußen machen.
„Honey?“, rufe ich ihn zurück.
„Ja was gibt’s?“, sagt er und dreht sich grinsend um.
„Du willst mich doch nicht alleine lassen?“, sage ich zu ihm.
„Doch, du hast ja passende Gesellschaft. Ich lasse mich überraschen. Ich muss noch was besorgen. Ich hole dich dann wieder hier ab. Du hast ja meine Kreditkarte!“, sagt er schmunzelnd zu mir und dreht sich wieder zum gehen um.
„Hey ich will aber noch einen Kuss und dann überlege ich mir ob du gehen kannst oder nicht!“, kommt meine Erwiderung.
Jon lacht und kommt zu mir. Er gibt mir einen dicken Kuss, knabbert leicht an meiner Unterlippe, sodass mir die Knie weich werden, schaut mir in die Augen und geht.
Ich stehe da und schaue ihm ungläubig hinterher. Wie kann er mich so küssen und dann einfach stehen lassen, denke ich.
Bettina fängt an zu lachen. „Mensch der hat dir aber mächtig den Kopf verdreht unser Herr Jon Bon Jovi.“
„Jaaaaaa“, sage ich seufzend zu ihr, „und küssen kann der Mann. Ich bekomme da regelmäßig weiche Knie.“
Lachend scheucht sie mich wieder in die Kabine und ich schlüpfe in das erste Kleid, welches sie mir gegeben hat. Es sitzt wie angegossen. Staunend stehe ich vor dem Spiegel.
„Und? Passt´s?“, kommt von außerhalb der Kabine die Frage.
„Ja und wie“, gebe ich zurück und öffne die Türe.
„Wusste ich es doch…., du hast die selbe Figur wie meine Schwester und die Größe stimmt auch. Sie steht meistens Model für meine Entwürfe“, sagst sie grinsend zu mir.
„Die hast Du gemacht? Wow, das ist echt klasse das Kleid“, sage ich erfreut.
„Ja ich bin gelernte Schneiderin und hab schon als Jugendliche meine Kleider selbst entworfen. In Deutschland war ich dann aber nicht gut genug für die großen Häuser, aber hier in Amerika verkaufe ich schon einige Kleider. Hier geht das mit der Mund – zu – Mund – Propaganda ganz gut. Die großen Namen waren noch nicht hier, aber ein paar Bekannte denen ich Kleider geschneidert habe, haben mich weiter empfohlen“, erzählt sie frei heraus.
„Aber wenn du eins meiner Kleider trägst und an Jon Bon Jovi´s Arm über den roten Teppich läufst, ist das bestimmt ne klasse Werbung“, fügt sie grinsend hinzu.
„Stopp, Stopp, nicht so schnell. Ich gehe nicht mit Jon über den roten Teppich. Ich brauche nur ein Kleid für heute Abend, weil meine Freundin Geburtstag hat und wir alle zusammen Essen gehen. Jon hat irgendwo in einem piekfeinen Restaurant ein Tisch bestellt und gesagt wir Frauen müssen Cocktailkleider anziehen. Und da ich keins dabei habe, hat er beschlossen mir eins kaufen zu müssen. Außerdem darf das mit Jon und mir eh niemand wissen. Also, pssst, niemandem verraten, aber wenn ich je gefragt werde, woher das Kleid ist, gebe ich gerne deinen Namen weiter und die Adresse deines Ladens, ok?“, kommt meine Erklärung
„Ist schon in Ordnung, dein Geheimnis ist hier sicher. Solange Du deine Kleider dann hier kaufst, habe ich schon mal eine Stammkundin mehr“, grinst sie zurück.
Aha sieh an, ganz die Geschäftsfrau.

„Lass mich die anderen Kleider anprobieren und dann entscheide ich mich, wie es mit einem Folgeauftrag aussieht, ok?“, sage ich frech zu ihr und grinse sie breit an.
Sie stimmt mir zu und kommt mit in die Kabine, um mir bei den anderen Kleidern zu helfen. Eins ist schöner als das andere. Lauter unterschiedliche Schnitte, Farben und Längen.
Ich bin hellauf begeistert. Ich erzähle ihr von Chris und Gil, bei denen ich in London schon zwei Kleider erstanden habe. Bettina kennt die Kollektionen der beiden und kann nur Gutes berichten.
Ich kann mich nicht entscheiden und nehme zwei Kleider mit. Das allererste Kleid, das ich anprobiert habe ist schwarz, knielang, leicht auf Taille geschnitten, hat einen Verschluss im Nacken und von da ab gehen Stoffbahnen wieder hinunter in Richtung Taille. Der ganze schwarze Stoff ist mit Spitze durchwirkt und scheint leicht durch.
Das andere Kleid ist silbergrau, geht über das Knie, hat einen ausgestellten Rock, dreiviertel lange Ärmel und einen U-Boot Ausschnitt. Im Rücken geht der Ausschnitt bis über die hälfe nach unten und wird durch feine Stoffstreifen zusammen gehalten. Von vorne sieht das Kleid ziemlich brav aus, aber die Rückansicht hat es in sich.

Bettina hängt mir die Kleider auf einen Bügel und packt sie in Folie ein, damit kein Schmutz ran kommt. Ich zücke Jon´s Kreditkarte und sie nimmt sie mit großen Augen entgegen.
„Er gibt dir seine Kreditkarte? Na das will ja schon was heißen, wenn er sie dir so einfach überlässt“, sagt sie mit einem breiten schmunzeln im Gesicht.
„Nein, das ist meine, er hat extra eine machen lassen, aber ich weigere mich eigentlich damit zu zahlen. Er hat es selber gesagt ich soll siei benützen, sonst hätte ich auf ihn gewartet“, erkläre ich ihr.

Sie erzählt mir, dass sie auch ein paar hübsche Abendkleider hat, die sie mir unbedingt zeigen möchte. Sie hängt die eingepackten Kleider hinter die Kasse und führt mich nach hinten in ihr Reich.
Dort liegen dutzende von Stoffballen in unterschiedlichen Farben. Auf Schneiderpuppen hängen angefangene Kleider in allen Stadien des Entstehungsprozesses. Bewundernd schaue ich mir die verschiedenen Kleider an, bestaune die verschiedenen Stoffe.
Während wir uns unterhalten, führt sie mich in einen weiteren Raum, der mit fertigen Kleidern auf Puppen voll gestellt ist. Im Eck steht ein Schreibtisch mit ihrem Laptop.
„Schau mal, was sagst du dazu?“, fragt sie und deutet auf ein traumhaftes Abendkleid in knall rot.
„Wow, wenn ich das nur anziehen könnte. Das ist ja atmenberaubend!“ erwidere ich.
„Das habe ich für meine Schwester gemacht. Sie will demnächst heiraten und wollte kein langweiliges Hochzeitskleid in weiß. Los schlüpf rein und probier es! Lass dich von der Farbe nicht abhalten“, drängt sie mich.
Ich lege meine Tasche und meine Jacke auf einen Stuhl und schlüpfe aus meinen Klamotten. Bettina hilft mir beim anziehen und ich stehe staunend vor dem Spiegel.
Das ist mal ein Kleid, da verschlägt es mir die Sprache.
Auf einmal hören wir die Glocke.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

KAUFENKAUFENKAUFEN!!!!! Das Kleid muss mit *grins*
Na, Zufälle gibt´s ja, die gibt´s ja gar nicht... Beide aus Deutschland.

Ich bin soooo gespannt auf Jon´s Gesicht, wenn sie das Cocktail Kleid anzieht. Gibt´s vielleicht mal wieder ne "Vergenusswurzlung" im Hinterhof????? *lach*
Schöner Shopping-Teil, aber nu is mal wieder Action angesagt, hehe

Knuddelz
Catrin

Anonym hat gesagt…

Also, ich hab das Kleid schon in meinem Schrank hängen *grins*.
Aber ich bin auch mega auf sein Gesicht gespannt ! Und Action !

Anonym hat gesagt…

ich bin auch neugierig, was Jon zu der Kleider sagt:D und was er noch besorgen hat, vielleicht etwas Schönes an Tanja gekauft?:D
Danke für die neue Folge, das war wieder nett, dieses mal kam es schnell:D Mach so weiter

LG
Krisz

Anonym hat gesagt…

So So, ein rotes Hochzeitskleid...

Da wird der Jon aber Augen machen. Hoffentlich bekommt er das nicht in den falschen Hals... *zwinker*

Schöner Teil und ich hoffe es geht bald weiter. Ich will ja nicht unnötig drängeln, aber du weißt ja, wie sehr sich so ein kleines FF-Herz über Nachschub freut *hüpf* *hüpf* *hüpf*

Knuddel
runaway*

Anonym hat gesagt…

hi! ich bin jetzt am lesen von deiner geschichte...okay, ich bin erst beim 20. kapitel...und ich hab noch einiges vor mir, aber ich freue mich immer riesig wenn ich mich vor den pc setzten kann und lese...und vorallem wenn ich sehe dass du einen neuen teil geschrieben hast!!:)
ich bin erst 17 (seit gestern hehe...^^) aber auch schon seit dem album bounce ein angefressener fan!!
mach weiter so mit deiner grossartigen geschichte!!! *däumchen nach oben*

Anonym hat gesagt…

Das mit dem kleinen "FF-Herz" finde ich süüß !

Anonym hat gesagt…

Super Beschreibung der Kleider, man kann sie sich genau vorstellen. Doch was für ein Kleid hast du am Schluß noch entdeckt? Was muß Jon noch besorgen? Vielleicht einen Verlobungsring.....oder die passende Unterwäsche?!
Weiter so.
LG Waldhexe

Anonym hat gesagt…

Wow!!!! Ich kann mir das Kleid richtig gut vorstellen. Ich bin sooooooooo gespannt auf den nächsten Teil!!!!!

Lieben Gruß aus Stuttutgart
Nina.N