Donnerstag, 29. November 2007

Teil 72

Langsam gehen wir ins Bett. Eng aneinander gekuschelt liegen wir im Bett und unterhalten uns flüsternd weiter. Nach ein paar Minuten schlafen wir beide ein.
Am nächsten Morgen weckt Jon mich.
„Honey, aufstehen, wir wollen doch trainieren gehen!“
Ich brumme in mein Kissen und habe so eigentlich gar keine Lust. Ich lasse meine Augen zu und warte auf Jons Überredungskünste. Er lässt auch nicht lange auf sich warten.
Er küsst mit den Nacken und pustet mir ins Ohr. Ich ziehe meine Decke bis über die Ohren und muss mir ein Lachen verkneifen. Er fängt an mich zu kitzeln. Das ist gemein.
Ich quicke und lache und kitzle ihn zurück. Nach ein paar Minuten krabble ich aus dem Bett und bekomme von Jon eine Jogginghose. Mit T-Shirt und Turnschuhen ist das Outfit perfekt. Ich betrachte mich im Spiegel. Meine Haare stehen in alle Richtungen. Schnell setze ich meine Kontaktlinsen ein und binde ein Tuch über meine Haare.
Jon wartet schon an der Türe. Er hat eine seiner Baseballmützen auf und reicht mir ein Handtuch und eine kleine Wasserflasche.

Mit dem Aufzug fahren wir in den Keller. Ich stehe staunend im Fitnessraum und betrachte die vielen Foltergeräte. Unschlüssig stehe ich rum. Jon grinst mich breit an
„Geh doch mal ne Runde aufs Fahrrad, zum aufwärmen!“
Zweifelnd setzte ich mich auf das nächst beste und fange an zu strampeln. Jon steht neben mit und gibt mir Ratschläge.
„Immer schön gleichmäßig radeln, auf den Puls achten. Ich komme in ein paar Minuten wieder.“ Jon geht weg und ich bekomme langsam aber sicher einen roten Kopf. Mann, das ist ja anstrengend. Ich glaube ich sollte weniger rauchen. Nach zehn Minuten steht er wieder neben mir.
„Willst du jetzt eine Runde joggen?“, grinst er mich an.
Nur zu gerne steige ich vom Rad und folge Jon zu den Laufbändern. Er stellt mir eine leichte Strecke ein und drückt auf Start. Ich fange gemütlich an zu laufen.
„Wenn Du es ein bisschen schneller haben möchtest, dann musst du die Geschwindigkeit hier verstellen“, erklärt Jon mir und zeigt mir den entsprechenden Schalter.
Er geht auf das Laufband neben mir und fängt an zu laufen. Wir grinsen uns immer wieder an. Zwischendurch fragt mich Jon, ob es mir gut geht und ob ich noch kann. Ich nicke nur und trinke zwischendurch ein Schluck aus meiner Wasserflasche. Reden kann ich nicht, ich bin ja schon froh, dass ich noch Luft bekomme.
Nach zwanzig Minuten gehe ich vom Laufband und schaue Jon beim rennen zu. Er ist um einiges schneller als ich. So wie es aussieht, ist er noch lange nicht fertig.
Ich drehe noch eine Runde auf dem Fahrrad und warte auf Jon. Ich hätte meinen MP3-Player mitnehmen sollen. Hier unten ist es eindeutig zu ruhig. Mit geschlossenen Augen fahre ich auf dem Rad und träume vor mich hin. Plötzlich schlingen sich ein paar Arme um meine Hüften. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Jon steht lachend neben mir.
„Ich hoffe, Du hast von mir geträumt?“
„Ja natürlich, ich habe ja einen sehr guten Blick auf deinen perfekten Körper“, grinse ich zurück. „Komm, ich zeige dir jetzt ein paar Geräte, da kannst Du dich dann austoben.“
Jon führt mir die Geräte vor und ich muss die Übungen nachmachen. Langsam macht das ganze richtig Spaß. Ich suche mir ein paar Geräte aus und wiederhole die Übungen, die Jon mir gezeigt hat. Jon macht auch Übungen und ich kann ihm beim trainieren zuschauen.
Während ich mit Anfängergewichten arbeite, stemmt er auf jeden fall ein paar Kilo mehr als ich. Mein T-Shirt ist schon nass geschwitzt und ich bin froh, dass ich das Tuch aufhabe. Mein Gesicht ist bestimmt knall rot. Jon ist lange nicht so fertig wie ich. Er ist es ja gewöhnt, im Gegensatz zu mir. Auf Gewichte stemmen hab ich ja nicht wirklich Lust. Ist viel zu anstrengend. Ich gehe wieder auf das Laufband und laufe noch ein Weilchen bis Jon fertig ist.

Nach einer halben Stunde kommt er zu mir. Ich bin jetzt komplett aus der Puste.
„Na, hat’s Spaß gemacht?“, fragt er mit einem lächeln.
„Ja schon, aber für die Geräte bin ich zu faul. Ich laufe lieber“, grinse ich zurück.
„Dann weiß ich ja schon, wer in Zukunft mit mir joggen geht“, erwidert Jon und schlingt seine Arme um mich. Mit unseren Handtüchern und Wasserflaschen bewaffnet kehren wir in Jons Zimmer zurück. Ich lasse mich geschafft aufs Bett fallen.
„Ich beweg mich heute keinen Meter mehr. Wie kann man so was nur regelmäßig machen?“, sage ich mit einem schiefen Seitenblick zu Jon.
Der zieht mich wieder nach oben. „Auf los, schnell unter die Dusche, dann gibt’s Frühstück.“
Mit einem tiefen seufzen schleiche ich hinter ihm her. Im Bad angekommen, steht er schon halb ausgezogen vor mir und das Wasser läuft schon. Ich lasse meine Klamotten fallen und folge ihm unter die Dusche. Das Wasser ist einfach herrlich. Jon und ich schäumen uns gegenseitig ein. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass wir meiner Lieblingssportart nachgehen. Diese Art Sport ist viel schöner, als sich an Fitnessgeräten zu verausgaben. Jon hat immerhin noch genügend Power um mich hoch zu heben. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und er bestimmt den Rhythmus. Zum Glück habe ich die Wand im Rücken, sonst könnte ich mich nicht oben halten.

Nach ein paar sehr erregenden Minuten stehe ich mit wackeligen Beinen vor Jon und ich muss mich an seinen Schultern festhalten. Ansonsten würde ich bestimmt zu Boden sacken. Ich glaube ich bleibe lieber beim laufen. Schnell waschen wir uns fertig.
Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Die anderen warten bestimmt schon auf uns. Heute stehen noch zwei Proben an und am Abend beginnen die ersten DVD Aufnahmen und danach das erste Konzert, welches ein paar Tage später im Fernsehen gezeigt wird. Die Band darf Poker spielen und im laufe des Tages kommen die Familien. Nachdem ich mich angezogen habe, suche ich meine Sachen zusammen und Jon trägt mit mir alles rüber in mein Zimmer. Ich gehe noch einmal zurück und vergewissere mich, dass ich nichts vergessen habe. OK, alles da. In meinem Zimmer schließt mich Jon in seine Arme.
„Wir gehen heute Mittag noch einmal auswärts zum Essen. Danach sind dann die Frauen da, aber am Sonntag haben wir dann wieder Zeit für uns.“
„Ich weiß, aber ich hoffe doch, dass du zum Gute Nacht sagen zu mir kommst?“, grinse ich ihn frech von der Seite an.
„Du bist ein freches kleines Luder!“, kommt von ihm zurück.
Er knabbert leicht an meiner Unterlippe. Unsere Lippen treffen sich zu einem innigen Kuss. Ich kann einfach nicht genug von diesem Mann bekommen. Er bringt mich mit einfachen Gesten um den Verstand und Jon versteht es eine Frau zu küssen. Seine Hände halten meinen Kopf fest und er erforscht meinen Mund genüsslich mit seiner Zunge. Ich unterdrücke ein Stöhnen und halte mich an seinen Armen fest. Jon löst sich von mir und schaut mir tief in die Augen.
„So gerne ich das weiter führen möchte, aber wir müssen nach unten“, sagt er mit einem leichten bedauern in der Stimme.
Ich lehne mich mit meiner Stirn an seine Schulter und atme tief seinen Duft ein. Mit einem leisen seufzen beuge ich mich meinem Schicksal. Arm in Arm gehen wir nach unten zu den anderen. Die sitzen schon in fröhlicher Runde beim Frühstück. Wir setzen uns mit unseren Kaffeebechern dazu. Bald hat sich eine lautstarke Unterhaltung über den heutigen Tag ergeben. Die drei Gastmusiker, Bobby, Jeff und Everett, werden von unseren Jungs heftig aufgezogen. Die können sich aber gut wehren.

Nach einer Stunde geht’s zum proben. Es läuft echt gut. Tony springt immer noch mit seiner Kamera rum und interviewt die einzelnen Crewmitglieder. Silke und ich halten uns im Hintergrund und beobachten still unsere Männer. Jon sieht einfach zum knutschen aus mit seiner verwaschenen Jeans und seinem langärmligen T-Shirt. Silke und ich genießen die Atmosphäre hier im Raum. Alle sind noch am wuseln und korrigieren die Beleuchtung, prüfen die Kameraeinstellungen, stellen Mikrophone auf oder um und alles ist sehr professionell.
Wir haben das erste Mal die Chance, bei einem solchen „kleinen“ Event von Anfang an dabei zu sein. Nebenbei überlegen wir, was wir heute Nachmittag noch machen können. Wir beschließen heute Nachmittag eine Runde shoppen zu gehen. Vielleicht finden wir ja noch ein paar Outfits für heute und morgen Abend. Wir haben zwar viel eingepackt, aber in unseren Koffern ist noch genügend Platz.
Als es Zeit ist, für eine Pause, begeben wir uns an den Bühnenrand und warten auf die Jungs. Jon und Richie legen ihre Arme um uns und führen uns aus dem Hotel.
Vor dem Hotel warten zwei Limousinen. Wir teilen uns alle auf und fahren gemeinsam in ein nahe gelegenes italienisches Restaurant. Wir teilen Jon und Richie mit, was wir am Nachmittag vorhaben. Die können nur den Kopf schütteln.
„Frauen und ihr Lieblingshobby!“, stöhnt Richie auf.
Wir fangen an zu lachen.
„Na ihr könnt das aber auch gut. Immerhin wolltet ihr mit uns einkaufen gehen, und was kam dabei raus? Ihr habt Gitarren gekauft und wir nichts. Also sind wir heute dran“, teilt Silke Richie mit unterdrücktem lachen mit.
„Ihr könnt gerne mit Mike gehen. Er kennt sich hier aus und dann habt ihr auch jemand der euch fährt und eure Taschen trägt“, fügt Jon gönnerisch zu.
Jetzt müssen wir erst recht lachen.
„Als ob wir nicht mehr zurück finden und unsere Taschen können wir auch alleine tragen!“ lachen wir die beiden aus.
„Ich denke dabei nur an unsere Schwangere hier. Nicht dass die uns noch schlapp macht und ich kann mir dann von Richie was anhören.“
„Hey Mike! Willst du mit den beiden heute Mittag eine kleine Shoppingtour unternehmen?“, schreit Jon über den ganzen Tisch zu Mike.
„Klar warum nicht, das wird bestimmt lustig!“, gibt Mike zurück.
„Also ist alles klar. Mike begleitet euch.“

Ich kann mich nur über seine Besorgnis amüsieren. Also gut, dann lassen wir uns von Mike fahren. Da müssen wir schon weniger laufen. Nach dem essen, begleiten wir die Band zurück ins Hotel. Jon und Richie umarmen uns und geben uns einen Kuss.
„Viel Spaß euch beiden. Bis heute Abend. Wir kommen gegen sieben auf eure Zimmer, ok?“
Wir beobachten Jon und Richie, wie sie das Hotel betreten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

GRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHL von wegen Lieblingshobby....!Das sind lebenserhaltende Maßnahmen ;-))
Oh Man und am frühen Morgen schon Sportm machen, das geht ja gaaaaaar nicht. Brrr.
Jaaaaaa, Gute Nacht muss Jon jawohl sagen, wehe wenn nich. Dann gibt´s nämlich Ärger mit mir.

Diesesmal lässt du uns aber nicht solange warten, ist das klar?!!!!!

Knuddelz
Catrin

Anonym hat gesagt…

ich bin immer noch gespannt, wie das Treffen mit Dorothea wird. Also, lass uns bittre nicht lange warten:)

Krisz