Sonntag, 2. Dezember 2007

Teil 73

„Also Ladys, wo soll’s hin gehen?“ fragt Mike vom Fahrersitz aus.
Wir fangen an zu lachen.

„Mike, bring uns am besten in die nächste Shoppingmaile“, bringt Silke glucksend noch raus. Wir haben glänzende Laune. Nach einer viertel Stunde hat Mike das Auto geparkt und wir laufen die Fußgängerzone entlang. Wir entscheiden uns für einen echt tollen Klamottenladen. Mike, Silke und ich fahren in den ersten Stock, wo es schicke Umstandmode gibt. Silke probiert verschieden Kleider, Hosen und Oberteile an. Sie führt uns die einzelnen Outfits vor. Mike und ich geben Kommentare dazu ab. Silke entschiedet sich für ein schickes Kleid in grau und silber und für eine olivfarbene Hose mit passendem Oberteil in schwarz.

Danach geht es wieder nach unten. Ich suche nach einer neuen Jeans. Ich probiere verschiedene Modelle und Farben an. Auch ein paar Röcke wandern mit in die Kabine. Nach einer Weile entscheide ich mich für eine dunkelblaue und eine schwarze Jeans und für einen schwarzen leicht ausgestellten Knielangen Rock. Es wandern auch noch drei Oberteile dazu. Einen dunkelblauen Rollkragenpulli, ein dunkelgraues Neckholdertop und ein olivefarbenes langärmeliges Kapuzenshirt. In der nächsten Abteilung suchen wir uns noch ein paar Unterwäschesets aus. Voll bepackt stehen wir nach anderthalb Stunden vor dem Laden.



Jetzt brauchen wir erst mal etwas zu trinken. Wir finden ein kleines Café. Während Mike unsere Taschen ins Auto bringt, bestellen wir Kaffee und Wasser für drei. Nach ein paar Minuten ist Mike zurück und setzt sich zu uns. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt. Mike kann richtig gut erzählen. Er tischt uns verschiedene Geschichten, die er mit der Band erlebt hat, auf und bringt uns damit immer wieder zum lachen.
Nachdem wir gezahlt haben, wollen wir uns noch unbedingt einen Schuhladen anschauen.

Selbst da werden wir fündig. Silke kauft sich ein paar hochhackige Stiefel, die zu ihrem Kleid passen. Ich kaufe mir ein paar neue Turnschuhe. Immerhin muss ich ja gute Schuhe anhaben, wenn Jon mit mir laufen gehen will. Außerdem entdecke ich ein hinreißendes Paar Stilettos.

Ich versuche ein paar Schritte zu laufen. Immerhin ist der Absatz gute sieben Zentimeter hoch. Ich nehme sie trotzdem. Damit muss ich aber vorher noch Laufen üben. Sie passen perfekt zu meinem Rock und meinem neuen Top. Auf dem Weg zur Kasse hole ich mir noch ein paar Strümpfe.

Nachdem wir eine Unmenge an Geld ausgegeben haben, fährt uns Mike ins Hotel zurück. Wir bedanken uns überschwänglich bei Mike. Er verspricht uns heute Abend im Hotel Gesellschaft zu leisten, während die Band ihre Poker und Interviewrunde macht.
Voll bepackt fahren wir mit dem Aufzug nach oben. Wir gehen auf unsere Zimmer. Ich lasse die Taschen auf das Sofa fallen, lege meine Jacke dazu und gehe in Richtung Schlafzimmer. Ich bin total erledigt. Auf dem Weg dahin, schäle ich mich aus meinen Klamotten. Nur mit meiner Unterwäsche bekleidet lasse ich mich aufs Bett fallen. Nur ein paar Minuten, denke ich und schließe die Augen.

Ich werde wach, als mir jemand einen Kuss auf die Wange gibt und mir leicht über die Haare streichelt. Ich öffne die Augen und blicke verschlafen in Jons Gesicht.

„Hallo Schlafmütze!“, kommt leise von ihm.
„Hey! Was machst Du denn hier?“, frage ich ihn leise.
„Ich wollte dir nur Hallo sagen und fragen wie dein Nachmittag war.“
„Schön war er, wir haben herrlich geshoppt. Lass sich überraschen“, grinse ich ihn verschlafen an.
Er gibt mir einen zärtlichen Kuss.
„Treffen wir uns nachher nach den Aufnahmen an der Bar?“
„Na klar, wer ist denn alles dabei?“
„Mal schauen, ich weiß es noch nicht.“
„Wir treffen uns nachher mit Mike und essen zusammen. Ist das OK für dich?“
„Ja natürlich, dann seit ihr beide nicht so alleine.“
Wir unterhalten uns noch ein bisschen. Ich frage ihn über seine Probe aus und ob seine Frau schon da ist. Er sagt, sie sei schon da und ruht sich auf dem Zimmer aus. Seine Eltern seien auch schon da.
„Kein Grund nervös zu werden, die denken ich bin bei Richie auf dem Zimmer. Aber wir haben uns zu euch geschlichen.“
Jon legt sich zu mir auf Bett und ich schmiege mich in seine Arme. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter. Wir unterhalten uns weiter. Ich erzähle von meinem Nachmittag und von meinen Einkäufen. Er ist ganz gespannt, was ich alles erstanden habe. Aber er muss warten, bis ich es anhabe. Immerhin will ich ihn überraschen.

Nach einer halben Stunde muss er wieder zurück. Umziehen und duschen. Ich bekomme einen letzten Kuss und weg ist er. Ich kuschle mich in sein Kissen und atme tief seinen Geruch ein. Mit einem tiefen Seufzer mache ich mich ans richten. Erst suche ich mir aus meinen mitgebrachten Sachen mein Outfit aus. Lederrock, weiße Bluse, Strümpfe, Unterwäscheset in schwarz und meine Stiefel vervollständigen mein Outfit. Mit meinem Make-up gebe ich mir besonders Mühe. Nach einer Stunde stehe ich vor Silkes Zimmer. Sie öffnet auf mein klopfen hin.
„Schnell komm rein, ich bin noch nicht fertig“, grinst sie mich an. Das kann ich sehen. Mit Turban und Bademantel steht sie vor mir.
„Ich kann mich nicht entscheiden, ich weiß nicht, was ich anziehen soll.“
Zusammen suchen wir was aus. Schnell zieht sie sich an. Aus dem Bad ertönt der Föhn. Nach einer halben Stunde ist sie fertig. Sie sieht richtig gut aus. Ihre Haare fallen in geschmeidigen Locken über ihren Rücken. Mann, was würde ich für solche Haare geben. Sie trägt eine schwarze Hose und eine Tunika in grau. Mit ihren neuen Stiefeln überragt sie mich mindestens um zwanzig Zentimeter. Ich bin eindeutig zu klein.
Silkes Telefon klingelt. Sie geht ran
„Ja wir sind fertig, wir kommen runter.“
Mike wartet auf uns. Wir nehmen unsere Handtaschen und fahren mit dem Aufzug nach unten. Mike steht bei der Rezeption und schaut uns entgegen.
„Wow Mädels, ihr seht richtig klasse aus“, grinst uns Mike an.

Wir hängen uns bei Mike ein und lassen uns von ihm in den Konzertsaal führen. Wir suchen uns einen Platz zwischen Jon und Richie. Kurz darauf beginnt der Einlass und die anderen Fans drängen hinein. Wir haben Glück, dass wir schon vorher rein durften und können unsere Plätze behalten. Mike sitzt neben Silke und hält ein Auge auf sie. Als die Band auf die Bühne kommt, tobt die Menge. Jon hat ein Jeanshemd an und begrüßt die Fans. Danach geht es los. Sie spielen ein Hit nach dem anderen. Die sind aber auch kann toll. Richie spielt wieder I´ll be there for you und schaut immer wieder zwischendurch nach Silke. Mike steht jetzt direkt hinter ihr und beschützt sie. Silke und ich grinsen uns an. Das die Männer aber auch immer auf uns aufpassen müssen. Unglaublich. Nach einer weile deutet Mike uns an ihm zu folgen. Er bringt uns on stage und wir sind mitten im Geschehen. Jon kommt zurück und singt Bed of Roses. Er sieht uns stehen und kommt während dem singen in unsere Richtung. Er nimmt meine Hand und sieht mir tief in die Augen. Bei Richies Solo zieht er mich auf die Bühne und tanzt eine Runde mit mir. Als es Zeit ist, wieder an meinen Platz zu gehen, gibt mir Jon einen Kuss auf die Lippen. Wir schauen uns lächelnd an und Jon führt mich singend an meinen Platz zurück. Er hält die ganze Zeit meine Hand und gibt mir dann noch einen Handkuss. Ich stehe strahlend, aber mit knallrotem Kopf bei Silke und schaue ihm hinterher. Die Mädels neben uns werfen mit bitterböse Blicke zu. Ui ui ui, die sind schwer eifersüchtig. Jetzt spielen sie It´s my life. Danach kommt Wanted und die beiden sind eine Einheit. Richie singt abwechselnd mit Jon und die Zuschauer halten ihre Feuerzeuge nach oben und singen lautstark mit. Kaum ist das Lied vorbei und der Applaus verebbt, ertönen die ersten Takte von Living on a prayer. Sie spielen die langsame Version und die Feuerzeuge gehen an. Mike führt uns wieder an unseren Tisch zurück und wir genießen die Show. Als das Lied zu Ende ist, dreht Jon sich in meine Richtung und wirft mir eines seiner 1000 Watt Lächeln zu. Ich kann nicht anders und werfe ihm eine Kusshand zu. Er lächelt und stimmt mit seiner Acousticgitarre Never say goodbye an. Nach diesem Lied ist das Konzert zu Ende und die Band verlässt unter frenetischem Jubel die Bühne.
Wir warten bis sich der Saal etwas geleert hat und gehen mit Mike nach draußen. Mike führt uns in ein Restaurant. Er hat einen netten Tisch reservieren lassen. Der Ober übergibt uns die Speisekarten und nimmt unsere Getränkebestellung entgegen. Mike und ich bestellen eine Flasche Weißwein und einen Krug Wasser, Silke entscheidet sich für eine Saftschorle. Wir durchstöbern die Speisekarte und können uns bei so einer Vielfalt kaum entscheiden. Als der Ober mit unseren Getränken kommt geht es aber sehr schnell. Während dem Essen entwickelt sich eine lustige Unterhaltung. Wir drei verstehen uns echt gut. Ich freue mich, dass Mike auf unserer Seite steht und uns nicht verrät.
Beim Dessert kommen noch ein paar Leute aus der Crew dazu. Bald wird ein weiterer Tisch dazu gestellt und unsere Runde erweitert sich auf ungefähr zehn Personen. Silke und ich lachen und scherzen mit den Männern, die allesamt sehr nett und umgänglich sind.
Als alle fertig sind, gehen wir geschlossen in die Bar. Dort werden wieder Tische zusammengestellt und die Männer sind abwechselnd unterwegs um Getränke zu holen. So vergeht die Zeit. Auf einmal kommen Jon und Richie in Begleitung ihrer Familien dazu. Jon und Richie begrüßen uns mit einer Umarmung und wir werden den Frauen und Jons Eltern vorgestellt. Jons kleiner Bruder Matt ist auch dabei. Anthony zwinkert uns zu und lässt sich auch offiziell vorstellen. Es werden weitere Stühle dazugestellt, damit die Neuankömmlinge auch noch Platz haben. Jon setzt sich mit Doro neben mich und Richie mit Heather neben Silke.
Jon und Richie wollen den beiden wieder erklären, wer wir sind. Doro und Heather grinsen ihre Männer an und bemerken nebenbei, dass sie uns doch schon kennen. Soweit zu dem Thema, die erkennen euch bestimmt nicht mehr. Jon hat sich geirrt. Die beiden haben ein sehr gutes Gedächtnis. Trotz allem kommen keine komischen Blicke oder Kommentare.

Doro steht die Schwangerschaft echt gut. Sie unterhält sich über Arztbesuche und Umstandkleidung mit Silke. Heather hat auch was beizusteuern. Die drei sind bald voll vertieft und reden über Kinder, Geburt und Erziehungsfragen. Richie wirft Silke immer wieder ein paar Blicke zu und versucht zu ergründen wie es ihr geht. Jon und Anthony erzählen vom Videodreh. Carol und John sen. unterhalten sich mit mir. Ich frage Jons Mutter über den Fanclub aus und wieso es keine Fanclubtrips nach Deutschland gibt. Alles in allem ist es ein sehr unterhaltsamer Abend.

Irgendwann verabschieden sich die Ehefrauen und Jons Eltern. Ab da wird alles anders. Jon und Richie legen ihre Arme auf unsere Stühle, nehmen zwischendurch unsere Hände und schenken uns mehr Aufmerksamkeit. Matt schaut von einem zum anderen. Tony grinst ihn nur über das ganze Gesicht an.
„Hey Jon, was geht hier vor?“ fragt Matt Jon.
„Erzähl ich dir später, oder du lässt dich von Tony aufklären“ erwidert er schmunzelnd.
Ich bin glücklich. Kurze Zeit später verabschieden wir uns und gehen auf unsere Zimmer. Kaum ist die Türe zu, zieht mich Jon in seine Arme und küsst mich.
„Es ist die Hölle, neben Dir zu sitzen und dich nicht anfassen zu dürfen“, murmelt er zwischen durch. Ich genieße seine sanften Küsse und seine streichelnden Hände. Langsam bewegen wir uns in Richtung Bett. Nacheinander fallen unsere Kleidungsstücke auf den Boden. Am Bett angekommen, trage ich nichts weiter als meine Strümpfe, Stiefel und Stringtanga. Sanft legt er mich aufs Bett und zieht mir alles nacheinander aus. Seine Hände und sein Mund sind überall. Ich habe das Gefühl, als ob Jon auf einmal viel mehr Hände hat.

Später liegen wir entspannt auf dem Bett. Mein Kopf liegt auf Jons Schulter und er streichelt mir sanft über den Rücken.
„Ich muss jetzt gehen“, flüstert er.
Ich stütze mich auf und betrachte lächelnd sein Gesicht. Mit den Fingerspitzen fahre ich die Konturen seines Gesichtes nach. Er nimmt meine Hand und küsste einzeln meine Fingerspitzen. „Dann geh!“ flüstere ich leise.
Ich weiß ja, dass er nicht die ganze Nacht hier sein kann. Er hat noch andere Verpflichtungen. Ich beobachte ihn, wie er ins Bad geht. Kurz darauf höre ich die Dusche rauschen und nach ein paar Minuten kommt er wieder zurück und schlüpft in seine Kleider. Ich bekomme einen letzten Kuss und dann ist er weg. Mit einem Lächeln kuschle ich mich in meine Kissen und bin auch gleich drauf eingeschlafen.

Am nächsten Morgen weckt mich ein Klopfen an der Tür. Verschlafen öffne ich und schaue in Silkes breit grinsendes Gesicht.
„Los auf du Schlafmütze, die Sonne scheint. Ich habe Hunger.“
Brummelnd lege ich mich wieder aufs Bett. „Was bist Du denn schon so früh auf?“
„Früh? Es ist mittlerweile halb elf und ich sterbe vor Hunger. Los aufstehen und anziehen. Ich gebe dir zehn Minuten“, sagt sie und schmeißt sich aufs Sofa und schaltet den Fernseher ein.
Ich tappe ins Bad und wasche mich. Mit Jeans und Pulli stehe ich pünktlich zehn Minuten später vor dem Sofa. Schnell ziehe ich noch meine Turnschuhe an und bin Startbereit. Meine Laune hat sich stark verbessert. Was nicht eine Ladung kaltes Wasser bewirken kann.
Im Frühstücksraum ich noch viel los. Mittlerweile sind viele Fans anwesend. Wir suchen uns einen Tisch und holen uns unser Frühstück. Fröhlich mampfend und Kaffee trinkend sitzen wir uns gegenüber und planen den Tag. Da das Hotel einen Swimmingpool hat, beschließen wir, heute Nachmittag eine Runde schwimmen zu gehen.

Nach unserem Frühstück schlüpfen wir schnell in unsere Badesachen, packen eine Tasche mit Büchern, MP3-Player und etwas zu trinken. Mit Badetüchern bewaffnet fahren wir mit dem Aufzug ins Untergeschoss. Da ist zum Glück kaum jemand da. Wir suchen uns eine Liege und springen auch gleich ins Wasser. Ausgelassen toben wir im kühlen Nass. Nach einer halben Stunde oder so, legen wir uns zum ausruhen hin. Mit Musik im Ohr machen wir es uns gemütlich. Ich schnappe mir mein neustes Buch und fange an zu lesen. Kay Scarpetta versucht ihren aktuellen Fall zu lösen. Ich bin ganz vertieft in mein Buch und bekomme wieder mal nichts von meiner Umgebung mit. Mit einem Seitenblick zu Silke, stelle ich fest, dass die ein kleines Nickerchen macht. Da brauche ich dann auch kein schlechtes Gewissen haben, dass ich mich nicht mit ihr unterhalte. Auf einmal werden mir die Augen zugehalten. Mit einem „Hey“ drehe ich mich um und schaue in Davids Gesicht.

„Hallo, was machst Du denn hier? Habt ihr nicht eine Probe, Interview oder ähnliches?“
„Ne haben wir nicht. Wir haben den Nachmittag frei. Wir treffen uns alle hier zum ausspannen“, grinst er mich breit an.
Plötzlich geht die Türe auf und alle anderen Mitglieder der Band und einige Crewmitglieder kommen herein. Wir werden fröhlich begrüßt. Jon nimmt auf meiner Liege platz und nimmt mich in den Arm und gibt mir einen Kuss.
„Hey Honey, hier bist du also!“
„Ich habe nicht damit gerechnet, dich heute zu sehen. Wo ist deine Frau und deine Eltern?“
„Meine Eltern sind mit Doro und Heather shoppen gegangen, die wollten nicht mit zum schwimmen“, grinst er mich breit an.
Richie sitzt bei Silke und küsst sie wach. Nachdem sich jeder eine Liege ausgesucht hat, beschließen sie, sich ein Wasserballmatch zu liefern. Wir Mädels müssen auch mit machen.
Die erste Gruppe besteht aus Tico, Jon, Richie, David und Hugh. Wir Mädels spielen mit Tony, Matt und Mike. Die anderen vier Crewmitglieder haben keine Lust. Die wollen lieber ausspannen.

Dann geht’s los. Zehn Menschen schreien und jubeln um die Wette. Tico steht in unserem gegnerischen Tor und hält die Bälle echt gut. Aber wir Frauen haben eine besondere Technik um unsere Tore zu machen. Wir machen ihm schöne Augen und werfen ihm Kusshände zu. Das heißt, Silke und ich haben es uns rechts und links vom Tor bequem gemacht und wenn der Ball in unsere Richtung kommt, lenken wir Tico ab. Wir finden das Ganze richtig witzig und müssen die ganze Zeit lachen. Jon und Richie schimpfen mit Tico, wenn er auf unsere Ablenkemanöver reinfällt. Irgendwann langt es Jon.
Er tauscht den Platz mit ihm. Jetzt kann ich alle Register meines Könnens ziehen. Wenn ich merke, dass Tony oder Matt auf das Tor zu schwimmen, grinse ich Jon an, oder ich drücke ihm einen Kuss auf. Da mir das öfters gelingt und Jon immer wieder darauf rein fällt, muss dieser mit Richie den Platz tauschen.
Richie behauptet, er würde auf solche Spielchen nicht herein fallen. Silke und ich stecken die Köpfe zusammen und hecken einen Plan aus. Silke versucht am Anfang dieselben Tricks wie ich. Richie bleibt aber standhaft, obwohl es ihm sichtlich schwer fällt. Irgendwann lässt sie sich absichtlich von Hugh faulen. Richie hat das gesehen und schwimmt gleich auf sie zu und fragt ob alles in Ordnung ist und ob sie sich wehgetan hat. In der Zeit schießt Matt das Tor. Wir jubeln um die Wette und Richie guckt ziemlich belämmert aus der Wäsche.
Jetzt steht es unentschieden. Das letzte Tor ist entscheidend. Wer es schießt hat gewonnen.

Beide Mannschaften stecken die Köpfe zusammen. Mike, Tony und Matt sagen zu uns, dass wir auf jeden fall unsere Männer ablenken müssen. Jetzt steht zur Abwechslung mal Hugh im Tor. „An dem kommen wir schon vorbei, aber wenn wir es mit den anderen auch noch aufnehmen müssen, dann wird es schwer.“
Also gut, Mike geht wieder ins Tor. Dann geht es los. Matt und Tony erkämpfen sich den Ball. Wir schwimmen auf Jon und Richie zu. Ich schlinge meine Arme um Jons Bauch und streichle, während ich seinen Rücken küsse, an dem Bund seiner Badeshorts entlang. Das Manöver gelingt und er dreht sich in meinen Armen um und gibt mir einen Kuss. Silke liegt auch in Richies Armen. Matt und Tony schießen das entscheidende Tor. Jon löst sich von mir und ich kann mir ein freches grinsen nicht verkneifen.
„Du Frechdachs, du hast mich ausgetrickst! Na warte!“, sagt er und tunkt mich unter Wasser. Prustend komme ich wieder an die Oberfläche. Er lässt mich kurz Luft holen und schon bin ich wieder unten. Ich strample vor mich hin. Da kommt mir eine Idee.
Beim nächsten Luftholen tauche ich freiwillig unter und tauche von Jon weg. Nur muss ich das alles blind machen, ich kann wegen der Linsen die Augen nicht öffnen. Ein paar Meter entfernt tauche ich auf. Jon schaut grade in die andere Richtung. Schnell schwimme ich zu meiner Liege und klettere aus dem Becken. Schwer atmend sitze ich am Rand und beobachte das Treiben.

Silke und Richie sind am Beckenrand und Jon wird von seinen Brüdern im Wasser gejagt. Ich glaube, der Ausgang des Spiels interessiert niemanden mehr. Vergnügt schaue ich dem Treiben zu. Mittlerweile jagen sich alle gegenseitig durchs Becken. Man sollte nicht glauben, dass das alles Männer in ihren besten Jahren sind. Die führen sich auf wie kleine Jungs. Aber es macht tierischen Spaß ihnen zuzuschauen. Ich lege mich auf meine Liege und wickle mich in mein mitgebrachtes Badetuch und höre weiter Musik. Sollen die sich doch verausgaben. Ich spare meine Kräfte lieber für das Konzert heute Abend. Ich rolle mich auf den Bauch und träume mit geschlossenen Augen vor mich hin. Meine Füße wippen im Takt der Musik mit. Ich höre das Konzert von Kiel, das mir eine Freundin auf CD gebrannt hat. Ich liebe Bootlegs, nur kommt man da heut zutage schlecht ran. Es läuft grad Living in sin und ich sehe Jon vor mir, wie er mit geschlossenen Augen das Lied singt. Leise summe ich mit. Auf einmal legt sich ein nasses Etwas auf meinen Rücken. Ich lasse einen Schrei los und versuche mich aus der nassen Umklammerung zu befreien. Jon knabbert zärtlich an meinem Nacken. Er stützt sich auf seine Arme und ich kann mich umdrehen.

4 Kommentare:

Murmele hat gesagt…

Hallo Steffi und alle anderen, die ungeduldig warten...

Hier ist der neue Teil, den ich Steffi gestern Abend versprochen habe....

Viel Spaß beim lesen *gg*

und Steffi, bitte ein Kommentar hinterlassen *grins*

Anonym hat gesagt…

Was für ein geniales Wasserball Match. Jaja, mit den Waffen der Frauen können wir doch alle schlagen. Herrlich. Aber dann ja doch ein gaaanz kleines bißchen unfair, macht aber nix ;-)

Und ausserdem trauen die Männer ihren Frauen ja gar nix zu. Von wegen, die erinnern sich gar nich mehr an euch. Pfffft.

Weeeeeeeeeiiiiiiiiiiiteeeeeeer *drängeltganzschrecklich*

Knuddelz
Catrin

Anonym hat gesagt…

wow, das war jetzt schnell:) wieder ein super Teil. Mach so weiter:)

Krisz

Anonym hat gesagt…

LOL - du hast schneller getippt als ich gelesen!
Wie schon gesagt, ich LIEBE deine FF und freu mich über jede neue Zeile :-)))
Steffi

ähem... wann gehts weiter?? *g*