Mittwoch, 24. Oktober 2007

Teil 67

Am nächsten Morgen im Büro schreibe ich als aller erstes meine Kündigung. Ich unterschreibe sie und stecke sie in einen Briefumschlag.
Als Herr Kienlen kommt, sage ich ohne ihn anzuschauen knapp guten Morgen und beachte ihn nicht weiter. Ich erledige meine Arbeit und die einer kranken Kollegin.
Die Mittagspause verbringe ich wieder mit Silke.
Gegen fünfzehn Uhr ruft mich Silke an, dass ich jetzt kommen kann. Ich schnappe mir meine Handtasche und gehe aus dem Büro.

„Wo wollen Sie denn jetzt schon wieder hin?“, hält mich Herr Kienlen zurück.
„Ich habe jetzt einen Termin beim Chef!“
Ohne ihn weiter zu beachten gehe ich zur Tür raus.
Mit Herzklopfen stehe ich bei Silke vor dem Schreibtisch. Sie grinst mich aufmunternd an und winkt mich gleich durch.
Unser Chef ist heute echt gut drauf. Er fragt mich, wie es mir gehen würde und wie es in meinem Leben aussieht. Natürlich hat er Silkes und meine Fernbeziehung mitbekommen. Dadurch bietet sich natürlich die perfekte Gelegenheit, mein Anliegen vorzubringen.
Ich erkläre ihm die Umstände die zur Kündigung führen und auch meine Urlaubswünsche.
Ich reiche ihm meine Kündigung. Er liest sie durch.
Nach den üblichen Floskeln, wie, es ist schade ein gute Mitarbeiterin zu verlieren, aber solch eine Chance sollte man sich nicht entgehen lassen, wünscht er mir viel Glück.
Er reicht mir einen Urlaubsantrag und bittet mich, meine Daten einzutragen.
Er unterschreibt meinen Antrag und entlässt mich mit den Worten, „Wenn Sie die Stunden reinarbeiten, können Sie Ihren Urlaub nehmen. Viel Spaß und viel Erfolg in Amerika.“

Ich bin sehr erleichtert. Strahlend gehe ich aus seinem Büro zu Silke. Wir fallen uns vor lauter Freude um den Hals.
Da ertönt es aus der Sprechanlage, „Frau D. wenn Frau B. gegangen ist, schicken Sie doch bitte Herr Kienlen zu mir. Danke.“
Wir fangen an zu lachen. Er kennt uns eben doch sehr gut. Schnell gehe ich an meinen Platz zurück.

Kurze Zeit später geht Herr Kienlen zu unserem Chef. In der Zeit lege ich meinen unterschriebenen und genehmigten Urlaubsantrag auf seinen Schreibtisch
Meiner Kollegin erzähle ich von dem Gespräch. Sie findet es toll, dass mein Urlaub genehmigt ist und sie bewundert mich für den mutigen Schritt zu kündigen und nach Amerika zu gehen.
Wenn die wüsste. Ich grinse in mich hinein.
Nach einer halben Stunde stürmt Herr Kienlen ins Büro und wünscht mich sofort zu sprechen. Ich folge ihm in sein Büro und dort muss ich mir eine Predigt darüber anhören, dass ich ihn übergangen habe, weil ich mich direkt an unseren Chef gewandt habe.
Ich höre ihm zu, unterbreche ihn nicht.
Als er seine kleine Ansprache beendet hat, frage ich ihn höflich ob ich jetzt wieder an meinen Platz kann, da ich noch genügend Arbeit zu erledigen habe.
Er schickt mich hinaus. Der kann mir jetzt gar nichts mehr. Ich habe gekündigt und da er davon nicht begeistert ist, wird er mir schon noch eins reinwürgen wollen. Aber das ist mir egal. Ich habe jetzt etwas auf das ich mich freuen kann.
Ich arbeite bis um halb sieben, dann fahre ich vergnügt nach Hause.
Dort rufe ich meine Eltern an und lade sie am Wochenende zum essen ein. Sie sind zwar erstaunt, aber sie freuen sich über die Einladung. Das nächste Telefonat führe ich mit meiner Schwester. Sie ist grad auf dem Weg nach Hause.
„Kannst Du kurz bei mir vorbei kommen? Ich muss Dir was erzählen.“
Eine viertel Stunde später ist Nicole da.
Ich erzähle ihr, was ich heute gemacht habe.
„Du hast was gemacht? Gekündigt? Und jetzt?“
Ich beschließe ihr die volle Wahrheit zu sagen. Ich fange mit den Konzertberichten vom Sommer an. Ich lasse nichts aus. Und um ihr das alles zu beweißen, zeige ich ihr alle Bilder. Fassungslos und ungläubig starrt sie auf den Fernseher.

„Du willst mir jetzt allen ernstes weismachen, dass Du mit Jon Bon Jovi zusammen bist?“
Ich grinse sie breit an.
„Natürlich, über so was mache ich keine Scherze.“
Ich krame aus meiner Handtasche die Cd von Silke. Ich zeige ihr die Bilder vom Wochenende. Da sieht sie mich mit Jon am Lagerfeuer, Jon der mich kopfüber ans Wasser trägt, Jon und ich beim küssen, beim kuscheln.
Ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus. Obwohl sie die Bilder sieht, ist sie misstrauisch.
„Ob das gut geht?“
„Ich weiß es nicht, aber wenn ich es nicht probiere, habe ich keine Möglichkeit es heraus zu finden. Mama und Werner sage ich aber nicht wer es ist. Sie sollen es noch weiterhin glauben, dass ich mit einem aus der Crew zusammen bin. Ich sage ihnen nur, dass ich ein Jobangebot habe. Als Tourassistentin. Ich hoffe, dass Jon mich hier besuchen kommt. Dann zeige ich ihn Mama und Werner. Die müssen den in echt sehen. Hilfst Du mir am Wochenende sie davon zu überzeugen, dass ich nach Amerika gehe? Ihr könnt mich alle besuchen und ich besuche euch. Wir können telefonieren und Emails schreiben. Ich bin ja nur auf einem anderen Kontinent und nicht tot.“

Nicole verspricht mir, am Essen teilzunehmen und mich zu unterstützen. Gerade als sie gehen will, fällt mir ein, dass ich ihr von Silke und Richie nichts erzählt habe.
Schnell setzte ich sie über den Vater von Silkes Baby in Kenntnis. Nicole schüttelt nur noch den Kopf.
„Ihr zwei habt echt ne Vollmeise, ne totale Klatsche.“
Sie verspricht mir, niemanden davon zu erzählen. Auch nicht ihrer besseren Hälfte.
Schnell rufe ich Silke an und erzähle ihr alles. Sie freut sich auch, das meine Schwester das so locker aufnimmt. Ihre Eltern haben ja auch sehr locker reagiert. Immerhin sind wir Alt genur um unser Leben zu leben. Unsere Freunde oder Ehemänner können sie sich ja nicht aussuchen. Schließlich leben wir ja nicht mehr im Mittelalter wo arrangierte Ehen an der Tagesordnunung waren. Silke und ich telefonieren noch ein paar Minuten und schmieden Pläne über Atlantic City und wir freuen uns tierisch drauf . Schade das es bis dahin noch so lange hin ist.

7 Kommentare:

Murmele hat gesagt…

Hallo Catrin
Hallo Nadine
Hallo Krisz

viel Spaß beim dem neuen Teil *gg*
Mir hat ein Vögelchen zugeflüstert, dass ihr unbedingt noch einen Teil lesen wollt.

Viel Spaß damit und spart bitte nicht an Kommentaren. Die sind sehr erwünscht *fg*

Für alle anderen die hier noch lesen, wäre es möglich, das ihr auch ein Komemntar hinterlasst ?!?!?

Danke schön und knuddel

Anonym hat gesagt…

Na dann fang ich doch mal an...
Gut haste das mit dem Chef hingekriegt... ich hätts ehrlich gesagt nicht anders gemacht... Aber ich glaub an Nicoles Stelle hätte ich nicht so reagieren können :D Ich wär vom Stuhl gefallen ;) (oder auch verdammt neidisch gewesen *zwinker)
Mach nur weiter so! Die FF ist echt Klasse!!
Knuddel zurück
Nadine

Anonym hat gesagt…

Ich danke dann mal dem Vögelchen, dass dir zugezwitschert hat *gg*

Ja, dem Chef hast du ja ordentlich die kalte Schulter gezeigt, richtig so. Idiot!!!!!!

Hmm, an Nicoles Stelle wäre ich wahrscheinlich kalkweiß im Gesicht geworden und vom Stuhl oder sonstwas gekippt.

Immer schön weiterschreibe, Nadine hat recht, deine FF ist suuuuupergenial.

Knuddel
Catrin

Anonym hat gesagt…

Hallo murmele!

Ich bin erst vor kurzem auf diese FF gestoßen und muss sagen, der Inhalt gefällt mir sehr gut.

Nur irgendwie habe ich Angst, dass da noch der große Knall kommt und alles auffliegt.

Ich hoffe mal, dass es nicht allzulange dauert mit der Fortsetzung, denn irgendwie bin ich süchtig geworden nach dieser Geschichte.

Viele liebe Grüße,
Mell

Anonym hat gesagt…

Hallo murmele,
ich freue mich, dass du die neue Teil so schnell gepostet hast. Aber von diese Teil hab ich Jon irgendwie vermisst ;) LOL
ich hab schon ein paar ff auf Deutsch gelesen, aber bislang ist diese das BESTE!:) ich warte immer sehr auf die Fortsetzungen:)

LG
Krisz

Anonym hat gesagt…

Hallo Murmele,

super tolle Geschichte! Ich warte immer schon ganz gespannt auf die Fortsetzungen!
Bin schon sehr gespannt, wie Jon reagieren wird!

Weiter so!

Liebe Grüße,
Maya

Anonym hat gesagt…

Du siehst, ich lese immer noch ! Ist aber nicht schwer, Deine FF wird immer besser !