Donnerstag, 3. Mai 2007

Teil 16

Die Band betritt die Bühne und der Applaus und Jubel der vielen tausenden Fans ist riesen groß. Jon betritt wie bei der One Wild Night Tour die Bühne über den Aufzug. Langsam geht er zu seinem Platz und nimmt auf dem Barhocker platz. Mit der Gitarre in der Hand fangen sie mit einem Jon Hiatt Cover „have a little faith in me“ an. Es folgen einige Knaller in Acousticversion wie „Love for Sale“, „Wanted“, „Bed of Roses“, Blood on Blood“. Nach Elvis` “Fever” schaut Jon zu mir herüber und sie beginnen mit „Living in sin“. Ich stehe wie berauscht auf meinem Platz und schaue die ganze Zeit zu Jon. Leise singe ich den Text mit. Er sieht immer wieder zu mir herüber und hat ein leichtes grinsen auf dem Gesicht. Zwischendurch schließt er die Augen und singt als würde er nicht vor einer ausverkauften Halle singen, sondern ganz für sich alleine.

Ich kann meine Rührung kaum unterdrücken. Silke nimmt mich in den Arm und wir wiegen uns im Takt hin und her. Nachdem das Lied zu Ende ist, nimmt der Jubel kein Ende. Jon bedankt sich mit einem kurzen „Thank you“ und singt „Heroes“ von David Bowie. Danach ist eine kurze Pause, und Jon kommt in einem frischen T-Shirt zurück auf die Bühne. Jetzt haben sie keine Acousticgitarren mehr umgeschnallt. Jetzt wird gerockt. Nach dem Opener „Joey“, folgt „In these arms“. Wir sind beide überrascht als David die ersten beiden Strophen singt. Mit „Runaway“, You give love a bad name“ und anderen Bon Jovi Klassikern rocken sie die Halle. Nach „Raise your Hands“ wird noch eine Zugabe gespielt. Sie rocken mit „These Days“ und der Acousticversion von „Never say goodbye“. Unter frenetischen Jubel verlassen sie Bühne. Wir werden wieder von unserem Securitymann abgeholt und hinter die Bühne in die Umkleidekabine gebracht.
Die Band ist schon vollständig versammelt. Ich springe Jon in die Arme und küsse ihn vor versammelter Mannschaft und bedanke mich noch einmal für mein Lied. Die anderen fangen an zu lachen. Richie nimmt Silke in die Arme und drückt sie ganz fest. Als alle geduscht und umgezogen sind fahren wir in ein kleines intimes Restaurant zum essen. Als wir gegen 3 Uhr Nachts ins Hotel zurückkehren, sind wir alle geschafft und hundemüde. Im Hotelzimmer machen wir die Vorhänge zu, damit wir nicht wieder von der Sonne geweckt werden. Nach einem kurzen aber sehr befriedigenden Liebesspiel schlafen wir eng umschlungen ein.

Am nächsten morgen werde ich von einer erregend streichelnden Hand geweckt. Ich tue weiter so als ob ich schlafe. Jon streichelt mich gekonnt und rutscht langsam an meinem Körper hinunter. Ich muss ein stöhnen unterdrücken. Als ich ein leises lachen vernehme, wird mir bewusst, das er gemerkt hat, dass ich eigentlich schon wach bin. Ich ziehe Jon zu mir nach oben, „so lasse ich mich gerne wecken“ und küsse ihn leidenschaftlich. Nachdem unsere Leidenschaft ein bisschen abgeklungen ist, liegen wir nebeneinander.

„Was hast Du den für den heutigen Tag für Wünsche?“ fragt Jon mich.
„Egal, Hauptsache ich bin bei Dir.“
„Was hältst Du davon, wenn wir ein bisschen shoppen gehen?“
„Wir zwei? Und wenn Du erkannt wirst, was machen wir dann?“
„Wir nehmen meinen Bodyguard mit, der kann uns auch fahren und suchen ein paar Läden außerhalb der gängigen Einkaufmeilen. Ich möchte Dir was Hübsches kaufen, dass dich immer an mich erinnert.“
„Du brachst mir nichts kaufen, überlass mir einfach ein getragenes T-Shirt von Dir. Dann habe ich deinen Geruch immer um mich rum.“ Erwidere ich grinsend.

Nachdem ich aus der Dusche komme, hat Jon uns ein leichtes Frühstück, Kaffee und Früchte, bestellt.

„Ich habe Silky und Richie auch gefragt, ob sie mit möchten, und sie sind gleich hier. Also beeile dich mit deinem Kaffee, mein Schatz.“

Durch die ungewohnte Anrede leicht verwirrt, bekomme ich den Kaffee in den falschen Hals. Als ich mit dem Husten aufhöre, frage ich: „Wie hast Du mich gerade genannt?“
„Mein Schatz, Mein Herz, Mein Liebling alles wie es mir in den Sinn kommt,“ bekomme ich zu hören. Ich strahle ihn an und fliege in seine Arme. Voller überwältigender Gefühle küsse ich ihn. Ach wie sehr ich ihn liebe. Ich sage es ihm aber nicht, da ich nicht noch mehr Verwirrung stiften will. Ein lautes klopfen an der Türe ertönt. Es sind Richie und Silke, bereit zum Aufbruch. Richie hat schon seine Baseballkappe aufgesetzt und seine Sonnenbrille in der einen und Silke an der andren Hand. Jon geht ins Schlafzimmer und kommt mit fast demselben Outfit zurück. Ich nehme meine Handtasche und meine Jeansjacke und los geht’s.

Im Auto fragt mich Silke leise was gerade los war. „Jon hat mein Schatz zu mir gesagt“, strahle ich sie an. „Er hat sich in mich verliebt und versucht alles auf einen Nenner zu bringen. Er will jeden Tag mit mir telefonieren, wenn wir uns nicht sehen“, erzähle ich weiter. Da wir aber unsere Jungs nicht in Verlegenheit bringen wollen, da wir uns schon wieder auf Deutsch leise unterhalten, beschließen wir dieses Gespräch auf morgen Abend im Hotel in München zu vertagen. Bei dem Gedanken, ab morgen Abend Jon die nächsten 9 Tage nicht zu sehen, wird mir das Herz schwer, ich will noch gar nicht darüber nachdenken. Entschlossen schiebe ich die Gedanken beiseite und konzentriere mich auf den Mann der neben mir sitzt. Ich nehme seine Hand und drücke sie ganz leicht. Er erwidert den Druck und streichelt mit dem Daumen über meinen Handrücken. Als wir in der Innenstadt ankommen, lässt uns Mike aussteigen und verspricht uns hier in 4 Stunden wieder abzuholen, außer wir würden ihn per Handy früher herbestellen.
Gemeinsam schlendern wir Hand in Hand durch die Straßen. Trotz allem, dass wir nur in Nebenstrassen unterwegs sind, sind viele Leute unterwegs. Wir schauen in die Auslagen der verschiedenen Läden. Nachdem uns einige Leute schon beobachtet haben, laufen wir Mädels vorne weg und Jon und Richie mit ca. 3 Metern Abstand hinterher. Wir laufen an einem Juwelier vorbei und bewundern die Auslage. Silke und ich laufen weiter zum nächsten Schaufenster eines trendigen Schuhladens. Plötzlich werden wir zurück gerufen. Die Jungs sagen uns, dass sie kurz in den Juwelier gehen und wir ja schon einmal in den Schuhladen reingehen sollen. Sie kämen dann nach. Wir gehen verwundert weiter. Ich denke mir, dass er vielleicht ein Geschenk für seine Frau kaufen will, und da ist es ja nicht so toll, wenn wir dabei sind.


Als die beiden kurze Zeit später zu uns in den Laden kommen, erklären sie uns, dass sie nachher noch einmal zurückmüssten um ihre Geschenke abzuholen. Wir sind schon voll im anprobier – Fieber. Nach dem zehnten paar Sommerschuhe werden wir fündig. Jon und Richie haben sich in die Männerabteilung verzogen und uns in ruhe probieren lassen. An der Kasse treffen wir sie wieder. Wir Frauen verlassen den Schuhladen mit je einem Paar neuer Schuhe. Aber die Männer haben uns haus hoch geschlagen. Sie haben jeder drei neue Paar Schuhe ergattert. Alles leichte Sommerschuhe, aber immerhin. Sie gehen wieder in den Juwelier zurück und kommen gleich drauf breit grinsend wieder hinaus. Gemeinsam gehen wir weiter. Als wir an einem großen Kaufhaus vorbei kommen, ziehen wir die beiden widerstrebend mit hinein. Sie hätten gar keine Lust zum Klamotten kaufen.
Wir machen einen Deal, der besagt, dass die beiden sich in der CD Abteilung herumdrücken, während wir schauen ob wir was finden. Kichernd ziehen wir von dannen. Wir gehen in die Männerabteilung, da wir etwas für Jon und Richie kaufen wollen. Nach einigem suchen und anprobieren, wir wissen ja jetzt was ungefähr passt, werden wir fündig. Ich entscheide mich für ein schönes leuchtend blaues enges T-Shirt und ein weißes leicht durchscheinendes in sich gesteiftes Hemd. Und aus jux kommt noch eine sexy Boxershort dazu. Silke kauft für Richie eine super-sexy, enge, schwarze Boxershort von Calvin Klein und ein echt schafres schwarzes, enges Hemd.

Als wir nach einer Stunde in die CD – Abteilung zurück kommen ist das Chaos perfekt. Jon und Richie sind entdeckt worden. Mit jeder Minute die wir sprachlos rumstehen wird die Menschenmenge größer. Plötzlich klingelt Silkes Handy. Sie ist knapp angebunden und nachdem sie aufgelegt hat, zieht sie mich aus dem Kaufhaus und läuft mit mir ein paar hundert Meter weiter die Straße rauf. Sie erklärt mir: „Richie hat grad angerufen und wir sollen hier schon mal warten und bis sie mit dem Auto kommen. Die haben Mike angerufen und der holt sie gleich ab. Der Sicherheitsdienst vom Kaufhaus wird sie nach draußen begleiten. Wir sollen hier warten.“ Nach einer viertel Stunde fährt das Auto vor. Wir steigen schnell ein. Wir haben ein schlechtes Gewissen, da wir an der Enttarnung mit schuldig sind. Jon und Richie nehmen das ganz gelassen hin. Es ist ja nicht das erste mal das so was passiert, aber in der Regel sind immer ein paar Bodygards dabei und dann ist es nicht so schlimm. A
m Anfang war es ja noch harmlos. Da wurden sie von einer kichernden Mädchenschar umringt und gefragt ob sie wirklich Jon Bon Jovi und Richie Sambora seinen. Sie haben ein paar Autogramme gegeben und haben gedacht jetzt hätten sie ihre Ruhe. Aber nachdem die Verkäufer das auch mitbekommen hatten, hat sie irgendeiner verpetzt. Auf einmal wurden es immer mehr Leute und die Situation geriet außer Kontrolle. Und als wir aufgetaucht seien, konnten sie sich ja schlecht verabschieden und sagen, dass sind unsere Freundinnen wir müssen dann jetzt mal weiter. Wir fangen an zu lachen.
„Deshalb hat Jon Mike angerufen und gesagt er soll uns sofort abholen, und ich hab dich angerufen, damit ihr außer Sichtweite seid“, sagt Richie mit einem schiefen Seitenblick zu Silke.
„Schade dass der Einkaufsbummel so schnell zu Ende gegangen ist. Ich wäre gerne noch weiter mit dir durch die Straßen gezogen und hätte eine Unmenge an Geld ausgegeben“, sage ich mit einem verschmitzten lächeln zu Jon. „Und was machen wir jetzt?“

Jon beugt sich nach vorne zu Mike und tuschelt mit ihm. „Das gibt eine Überraschung“ gibt er grinsend zurück. Er setzt sich neben mich und ich kuschele mich in seine Arme. Richie und Silke sitzen und gegenüber und kuscheln auch. Nach einer Stunde fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Wir sind am Strand. Laut Ortsschild sind wir in Heidkaten an der Kieler Förde. Da die Sonne immer noch scheint, gehen wir am Strand spazieren.
Dort kann man den anderen Leuten gut aus dem Weg gehen, da viele noch beim arbeiten sind und der Strand gut einsehbar ist. Wir machen mit Silke und Richie aus, das wir uns so gegen sieben hier wieder treffen werden und gehen los. Ich ziehe meine Schuhe aus und halte sie in der Hand. Jon zieht auch seine Schuhe aus und krempelt seine Hose hoch. Hand in Hand laufen wir am Wasserrand entlang. Jon sieht richtig entspannt aus. Die Kappe und die Brille lassen ihn jünger aussehen. Ich lege meinen Arm um seine Hüfte und kuschle mich an seine Schulter. Er hebt mich an der Schulter und dreht sich zu mir um. Er küsst mich zärtlich und knabbert an meiner Oberlippe.
Wir laufen ein gutes Stückchen weiter und suchen uns ein nettes Fleckchen in den Dünen. Wir setzten uns in den warmen Sand und genießen die Sonne. Jon nimmt mich in den Arm und bettet meinen Kopf an seiner Schulter. Zögerlich fängt er an zu sprechen.

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