Samstag, 9. Juni 2007

Teil 27

Nach dem Frühstück springe ich unter die Dusche. Jon und Richie sitzen noch immer in der Küche und unterhalten sich. Lange stehe ich vor dem Schrank und überlege was ich anziehe. Ganz unspektakulär entscheide ich mich für ¾ lange Jeans und ein schwarzes Tanktop. Dazu kommen ein paar leichte Sommerschuhe. Komplett gerichtet gehe ich nach unten. Silke ist noch nicht fertig. Ich setze mich zu den Jungs und rauche ne Zigarette. Jon klaut sich auch eine und gemeinsam lassen wir uns es gut gehen. Richie steht auf und geht nach Silke schaun.

Ich drehe meinen Stuhl und lege meine Beine über Jons Beine. Gedankenverloren fährt er über meinen Spann. Das löst wohlige Schauer bei mir aus. Leise stöhnend schließe ich die Augen. Er kann mich immer und überall berühren. Sein bloßer Anblick bringt mich zum schmelzen. „Brauchen wir heute Abend unsere Pässe?“ frage ich mit noch immer geschlossenen Augen. „Nein, ihr bekommt welche im Stadion. Genauso wie die anderen vier Gewinner. Nach dem Konzert sind wir ja dabei und da braucht ihr die eh nicht.“ Schweigend sitzen wir in der Küche und hängen unseren Gedanken nach.
Auf einmal fängt Jon an zu sprechen: „Könntest Du dir vorstellen, hier zu wohnen?“
„Wie hier zu wohnen? In Amerika? In New York? Ich habe einen Job in Deutschland und meine Freunde und Familie“, ich reiße die Augen auf und schaue ihn mit einem ungläubigen Blick an. „Naja, ich könnte Dir hier einen Job beschaffen und wenn es nur als Privatmasseurin und Visagistin ist“ gibt er grinsend zurück. Ich hoffe, er meint das nicht ernst. Klar es ist ein super Angebot. Ich kann in seiner Nähe sein, aber das löst nicht das Problem, das mein Herz Allerliebster verheiratet ist. Ich verspreche ihm darüber nachzudenken. „Aber ihr braucht ja nur eine Masseurin und eine Visagistin wenn ihr auf Tour seid. Ansonsten bin ich ja überflüssig.“ Er nimmt in die Arme und meint leise ich sei nie überflüssig. Ich bin eine Inspiration. Küsst mich und geht nach oben zum duschen.

Ich nehme mein Buch und pflanze mich aufs Sofa. Kurz drauf gesellt sich Silke zu mir. Ich frage sie, wie es ihr geht. Ihr geht’s gut. Ich erzähle ihr von dem Meet & Greet und wie es heut Abend abläuft. Sie weiß aber schon bescheid. Richie hat es ihr erzählt. Wir unterhalten uns weiter und warten drauf, dass Jon und Richie wieder dazu kommen. Nebenher machen wir den Fernseher an und suchen den Musiksender von gestern. Als wir ihn gefunden haben läuft da einfach nur gute Musik. Wir singen mit und haben einfach gute Laune. Wir freuen uns auf das Konzert heute Abend.

Wir verlassen um vier ungefähr das Apartment und fahren Downtown zum essen. In einem kleinen Restaurant sitzen wir gemütlich beisammen. Nach zwei Stunden holt uns Mike ab und wir fahren Richtung Stadion. Sie lassen uns vor dem Backstage – Eingang aussteigen. Dort ist der Treffpunkt für die Gewinner. Wir sind als erster da. Der Verantwortliche von der Zeitschrift ist schon da und begrüßt uns und händigt uns die Pässe aus. Nach und nach treffen die vier Gewinner ein. Die sind schon mächtig aufgeregt. Neugierig beäugen wir uns gegenseitig. Es ist eine Pärchen ungefähr Anfang Zwanzig und zwei Mädels, deren Alter schlecht zu schätzen sind, dabei. Die sind beide Aufgetakelt und tragen kurze Miniröcke und hohe Absätze. Wir schauen uns an und müssen ein grinsen verkneifen. Wir haben normale bequeme Klamotten an.

Wir werden durch das Tor geführt und auf dem direkten Weg in einen Raum in der Nähe der Umkleidekabine. Dort müssen wir auf die Band warten. Nach ein paar Minuten geht die Türe auf und sie kommen herein. Angeführt von Jon, folgen Richie, Tico, David und Hugh. Wir holen unsere Fotoapparate aus der Tasche und machen ein paar Bilder. Die Jungs begrüßen uns alle mit einer Umarmung und einem Händedruck. Es fällt uns schwer einen „fremden“ Eindruck zu machen. Immerhin kennen wir die Band ganz gut. Besonders zwei davon. Die Band begrüßt uns mit einem grinsen und dem Satz „Ja so schnell sieht man sich wieder“. Das verwundert die anderen vier Gewinner doch sehr. Wir erklären, dass wir die Band schon ein paar mal in Deutschland getroffen und uns mit ihnen unterhalten hätten. Es werden Fragen beantwortet und Bilder gemacht. Nach einer halben Stunde ist das ganze vorbei. Die Band verlässt den Raum, an der Türe drehen sich Jon und Richie um und zwinkern uns zu. Wir winken und weg sind sie. Der Zeitungsfritze teilt uns jetzt die „Überraschung“ mit, dass wir alle auf die After – Show – Party eingeladen sind. Wir dürfen eine gewisse Zeit auf der Veranstaltung verbringen und danach werden wir alle in unser Hotel gefahren.
Er führt uns an den Bühnenrand und bittet uns nach der Show hier auf ihn zu warten. Jetzt sind es nur noch ein paar Minuten bis die Show anfängt. Unter donnerndem Applaus betritt die Band die Bühne. Sie beginnen mit „Twist & Shout“ und „Bad Name“. Auf einmal entdecke ich Heather und Doro auf der anderen Seite der Bühne. Ich stupse Silke an und bedeute ihr da hin zu schauen. Wir tun so als hätten wir sei nicht bemerkt.

Die Band spielt ein wahres Hitfeuerwerk ab. Nach acht Liedern steht Jon auf der Bühne und sagt: „heute spiele ich ein Lied, das wir nicht oft spielen. Aber es ist ein Lied mit einem besonderen Hintergrund.“ Sie spielen „Living in sin“. Ich singe lauthals mit und muss die ganze Zeit über grinsen. Jon schaut immer wieder zu mir hinüber und zwinkert mir zu. Als Jon Platz macht für Richies „I´ll be there for you“, gehen im Stadion die Wunderkerzen an. Mit geschlossenen Augen singt Richie das Lied. Als er geendet hat verbeugt er sich in alle Richtungen. Als er sich in unsere Richtung verbeugt grinst er Silke an. Die grinst zurück. Nach vier weiteren Liedern ist Pause.
Die Frauen der Bandmitglieder sind immer wieder mal auf der Bühne und schauen zu. Als sie nach der Pause mit „I got the girl“ loslegen, springen die Kinder mit auf die Bühne und tanzen um ihre Väter herum. Es ist ein schönes Bild und die Zuschauer kommen aus dem jubeln nicht mehr raus. Ich sehe Jons Kinder zum ersten Mal aus der Nähe und in echt. Ich habe schon mehrere Bilder im Internet gesehen. Nach vier weiteren Liedern ist das Konzert vorbei. Der Applaus und der Jubel will gar nicht enden. Kurz nach Ende des Konzerts, kommt der Zeitungsmensch und bringt uns zu einem Minivan. Dieser bringt uns in eine Bar. Davor haben sich schon ein paar Fans versammelt, die uns neidisch anschauen.

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