Dienstag, 5. Juni 2007

Teil 23

Jon und Richie kommen auf uns zu. Wir springen auf und fallen ihnen um den Hals. Stürmisch begrüße ich Jon und küsse ihn. Er ist da. Ich kann ihn riechen und fühlen. Er hält mich lange fest und wir beteuern uns immer wieder, wie sehr wir uns verisst haben.
Ich ziehe Jon an der Hand in den nächsten Stock. Auf dem Weg ins Schlafzimmer reiße ich ihm die Klamotten vom Leib. Ungeduldig nestle ich an den Knöpfen von seiner Jeans. Endlich ist sie offen. Wie ausgehungert fallen wir über einander her. Stürmisch kommen wir zusammen zum Höhepunkt. Ich halte ihn fest auf mir umschlungen und genieße sein Gewicht auf mir. Sanft streiche ihm die Haare aus seinem verschwitzten Gesicht.
Zärtlich sieht er mich an und küsst mir das ganze Gesicht. Immer wieder fasse ich ihn an und berühre seinen Rücken, sein Gesicht und fahre über seine Haare und sein Gesicht.
"Du siehst müde aus!" Er grinst und bestätigt das. Zum Glück, sagt er, ist die Tour bald vorbei und dann gibt’s einen langen Urlaub.
Er muss sich erholen, neue Kräfte sammeln. Nach einer weile werfen wir uns in unsere Klamotten und gehen wieder nach unten. Mir knurrt der Magen. Jon hört es und fragt ob er was zu essen bestellen soll.
Ich überlasse ihm die Menüauswahl und er bestellt für uns alle was beim Chinesen. Ich hole noch eine Tasse Kaffee, die ich mit zum Sofa bringe.
Gemeinsam trinken wir ihn. Als das Telefon klingelt und der Portier Jon mitteilt, dass das essen da ist, kommen Silke und Richie händchenhaltend aus dem anderen Schlafzimmer. Verstohlen blicke ich zu ihr um eine Reaktion zu sehen, ob sie es ihm schon gesagt hat. Sie schüttelt leicht den Kopf und nimmt mit Richie auf der anderen Couch platz. Wir essen mit Stäbchen, direkt aus den Kartons. Das Essen ist herrlich. Wir probieren alle untereinander und Jon füttert mich mit seinen Stäbchen. Nach dem Essen trinken wir ein Glas Wein.
Silke sagt sie hätte gerne lieber ein Glas Wasser, da das essen sie sehr durstig gemacht hat. Ich weiß ja warum sie keinen Alkohol trinkt und sich beim rauchen zurückhält. Sie hat ihren Konsum auf 4 –5 Zigaretten pro Tag reduziert. Sie hofft, dass sie in ein paar Wochen ganz aufgehört hat.

Langsam werde ich müde. Ich kuschele mich an Jon und er bettet meinen Kopf auf seine Oberschenkel. Er zieht eine Decke über meinen Körper und streicht mit beruhigend über meinen Kopf und meine Schulter. Er unterhält sich mit Silke und Richie. Über das leise gemurmel schlafe ich ein.
Nach einer weile schüttelt Jon mich an der Schulter und bringt mich nach oben ins Schlafzimmer. Halb schlafend folge ich ihm. Dort zieht er mich vorsichtig aus und legt sich mit mir ins Bett. Seine Nähe suchend rutsche ich ganz nah an ihn hin und lege meinen Arm um ihn. Mit einem tiefen Seufzer falle ich in tiefen Schlaf.

Nach ein paar Stunden bin ich wach. Verwirrt schlage ich die Augen auf. Ich habe keinen Schimmer wie spät es ist. Ich habe einen höllischen Durst. Im Dunkeln taste ich nach meinem T-Shirt. Durch die Fenster schimmert ein bisschen Helligkeit von der Beleuchtung draußen herein. Ich finde ein Shirt und schlupfe hinein. Es ist das von Jon. Hmmmm, es riecht einfach gut. Leise tappe ich nach unten in die Küche. Dort mache ich das Licht an und hole mir aus dem Kühlschrank eine Cola light.

Ich suche in den Schränken nach dem Kaffee und setze eine Kanne Kaffee auf. Ich nehme die Dose mit ins Wohnzimmer und suche meine Zigaretten. Rauchend stehe ich am Fenster und schaue auf die Straße hinunter. Auf der Uhr kann ich erkennen, das es erst halb fünf Uhr morgens ist. Bei uns ist ja schon halb elf. Jetzt weiß ich warum ich munter bin. Auf einmal höre ich ein Geräusch von Füßen. Ich drehe mich um und erkenne Silke.
„Hey, kannst Du auch nicht schlafen?“
„Nein.“
„Ich hab hier ne Cola, willst Du auch ein Schluck?“ und halte ihr die Dose hin. Sie schnappt sich auch die Zigarette und nimmt einen Zug.
„Wann sagst Du es ihm?“
„Keine Ahnung, vielleicht später“, sagt sie zu mir.
„Was willst Du mir später sagen?“ ertönt Richies Stimme aus dem halbdunkel.

Erschrocken schauen ihn wir an. „Sag´s ihm jetzt“, flüstere ich in ihr Ohr. Ich überlasse Silke die Coladose, mache meine Zigarette aus und gehe wieder nach oben zu Jon. Ich sehe noch wie Silke und Richie es sich auf dem Sofa bequem machen. Er liegt mit dem Rücken zu mir. Genüsslich schmiege ich mich an seinen Rücken und lege meinen Arm um seine Hüfte. Er schläft nackt.
„Da bist Du ja wieder“, sagt er und dreht sich zu mir. „Kannst Du nicht mehr schlafen?“
„Nein ich bin top fit. Ich habe schon Kaffee aufgesetzt und mich mit Silke unterhalten Die ist auch schon wach, aber nachdem Richie dazu gekommen ist, habe ich mich wieder zu dir geschlichen.“
„Hmmm Kaffee, soll ich uns nachher einen holen?“
„Nein warte noch ein bisschen, Silke und Richie sitzen unten und müssen was besprechen“, sage ich geheimnisvoll.
„Wie, die müssen was besprechen?“, fragt Jon zurück.
„Kann ich Dir nicht sagen, aber Du wirst es schon erfahren“, gebe ich zurück. Ich beuge mich über ihn und gebe ihm einen Kuss auf seine halb geöffneten Lippen. Langsam erforsche ich seinen Mund mit meiner Zunge.
Stöhnend zieht er mich auf sich. Ohne den Kuss zu unterbrechen streichle ich aufreizend seinen Körper. Oh Mann, er ist noch ganz warm vom schlafen und reagiert auf jede noch so kleine Bewegung. Ich lege mich an seine Seite und erforsche seinen Körper weiter. Ich hinterlasse eine Spur von feuchten Küssen auf seinem Oberkörper und necke ihn mit meinem Mund und meiner Zunge.
Leise stöhnend führt er meinen Kopf zwischen seine Beine. Mit der Zungenspitze fahre ich über die gesamte Länge seines aufgerichteten Schafts. Ich nehme die samtene Spitze in den Mund und er stößt leicht dagegen. Ich spüre wie er noch härter wird und aufgeregt in meinem Mund zuckt. Er hält meinen Kopf fest und seine Bewegungen werden immer hektischer. Nach ein paar Minuten schießt es aus ihm hinaus.
Mit einem grinsen auf den Lippen schaue ich in sein schweißgebadetes Gesicht. Er zieht mich atemlos in seine Arme und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Du überraschst mich immer wieder“, flüstert er. „Sollen wir duschen gehen?“ frage ich ihn. „Danach gibt’s Kaffee,“ locke ich ihn aus dem Bett. Obwohl es noch nicht einmal sechs Uhr ist, kommt er mit. Unter der Dusche seift er meinen Körper genüsslich ein.
Die Zärtlichkeiten im Bett sind auch bei mir nicht ohne Wirkung geblieben. Mit Händen und seinem Mund verwöhnt er mich. Mit einem Aufschrei, den er mit einem Kuss eindämmt, komme ich zum Höhepunkt. Ihm gefällt es sichtlich. Er hebt mich auf seine Hüften und ich nehme in mit einer geschmeidigen Bewegung in mich auf. Mit meinem Rücken lehne ich an der Wand. Mit langsamen aber festen Stößen treiben wir einem weiteren Höhepunkt entgegen.

Danach wasche ich zärtlich seinen Körper und schäume seine Haare ein. Gemeinsam waschen wir uns den Schaum vom Körper. In ein dickes Badetuch gehüllt gehen wir zurück ins Schlafzimmer. Ich ziehe mir eine abgeschnittene Jeans und eins von Jons T-Shirts über und gehe nach unten. In der Küche fülle ich vier Becher Kaffee und gehe zu Jons ins Wohnzimmer. Silke und Richie sitzen engumschlungen auf dem Sofa und schauen mir entgegen. Fragend schaue ich Silke an. Sie nickt leicht mit dem Kopf und grinst.
Ich setze mich zu Jon und lege meine Beine über seine. Erwartungsvoll schaue ich die beiden an. Langsam fängt Richie an.
„Hey Jon, was hast Du denn im März vor? Hast Du Lust mit mir nach Deutschland zu fliegen und unsere beiden Frauen zu besuchen?“
Verwirrt schaut Jon Richie an.
„Woher soll ich wissen, was im März ist. Muss ich das jetzt schon beantworten?“
„Ja also, alleine fliege ich garantiert nicht, der Patenonkel sollte bei der Geburt schon dabei sein“, erwidert Richie.
„Wie Patenonkel. Ich bin doch schon von Ava Pate.“
„Naja im März werde ich noch einmal Vater und da niemand von unseren beiden Frauen weiß, darfst Du Pate werden. Den zweiten Paten hältst Du grad im Arm, “ sagt er grinsend.
Langsam dämmert es Jon. Er schaut mich an. Ich grinse ihn vergnügt an und sage: „ja Silke ist schwanger. Sie bekommt ein Baby. Termin ist im März.“
„Das hast Du ja gut hinbekommen. Herzlichen Glückwunsch euch beiden, “ wünscht er den beiden aufrichtig. Er blickt mich fragend an.
„Was ist los?“
„Und was ist mit Dir? Musst Du mir auch was Wichtiges sagen?“

Ich grinse und sage „ja....“ und mache eine bedeutungsvolle Pause, „nur damit du es weißt, ich liebe dich! Und nein ich bin nicht schwanger.“ Lachend lässt er einen tiefen Seufzer hören. „Es ist ja schön, das du dich über ein Baby von mir nicht freuen würdest“ gebe ich leicht pikiert zur Antwort.
„Das habe ich nicht gesagt, aber das sind Probleme, die ich jetzt nicht gebrauchen kann. Ich genieße die Zeit mit dir und ich liebe dich, aber....“.
„Scht, ist ja in Ordnung. Ich verstehe dich ja. Ich bin dir nicht böse. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, jetzt ein Baby zu bekommen,“ beruhige ich ihn. Er nimmt mich fest in den Arm. Zum Glück bekomme ich alle drei Monate von meiner Frauenärztin eine Verhütungsspritze. Ich gehöre nämlich zu den Frauen, die es regelmäßig vergessen die Pille zu nehmen.

Ich frage Jon, ob es in dem Haushalt auch mal ein Frühstück gibt. „Ja genau, Silke muss jetzt regelmäßig essen“, gibt Richie zurück. Wir fangen alle an zu lachen. Jon und ich gehen in die Küche und bereiten das Frühstück vor, während Silke und Richie unter die Dusche springen. Nach einer halben Stunde erscheinen beide frisch geduscht. Silke mit einem Turban auf dem Kopf, Jeans und T-Shirt. Richie in derselben Aufmachung, nur ohne Turban.
Jon und ich haben gezaubert. Es gibt Bagels, Muffins, Speck, Eier, Marmelade und Honig. Das meiste davon war in seiner Gefriere zu finden. Gott sei dank hat er ne Haushälterin, hat er gesagt, sonst würde er verhungern oder sich immer was zu essen bestellen.
Schüchtern hab ich ihn gefragt, wo denn Doro und die Kinder seien. Er hat mich ganz lieb in den Arm genommen, und hat mir gesagt, dass die alle drüben in Jersey seien und erst am Freitag zum Abschlusskonzert kommen. Es sei nicht ungewöhnlich, das er dann in seinem Apartment in New York sei und man sich erst am letzten Tag sieht. Außerdem ist sie auf dem größten Teil der restlichen USA – Tour dabei gewesen.
Er hält mich ganz fest und versichert mir, dass sie hier nicht auftaucht. Sie weiß ja, dass die Jungs in der Nähe sind und wir noch ein paar Termine bis zum Ende haben. Das einzige was Dorothea plant ist der Urlaub.
Apropos Urlaub, ich erzähle ihm, dass ich Internet die Bilder von seinem Kurztrip gesehen habe. „Du sahst richtig glücklich aus, als du mit deinen Kinder in den Wellen und am Strand gespielt hast.“
„Ja stimmt auch, ich bin ein Familienmensch. Die Familie kommt immer als erster dran und dann alles andere. Aber wenn mir ein paar Ideen für Songs im Kopf rumschwirren und ich mit der Band unterwegs bin, dann steht sie hinten an. Doro und die Kinder sind das gewöhnt.“

Nachdenklich mustere ich Jon von der Seite und schaue ihm dabei zu, wie er den Speck und die Eier anbrät. Er muss meinen Blick gespürt haben. Er stellt die Pfanne beiseite und macht den Herd aus. Dreht sich zu mir um und nimmt mich in den Arm. Er versichert mir, dass ich jetzt auch eine Rolle in seinem Leben spiele und er mit mir so viel Zeit wie möglich verbringen will. Wenn dem nicht so sei, hätte er ja nicht gewollt, dass ich jetzt da bin. Sagt es, küsst mich und bruzzelt weiter. Ich decke den Tisch und suche mit das Geschirr zusammen. Als Silke und Richie da sind hat sich die Stimmung schon wieder gebessert.

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