Samstag, 14. Juli 2007

Teil 40

In weiche Bademäntel gehüllt führt mich Jon in sein kleines Studio. Er erklärt mir die komplizierte Technik und führt mir ein paar Spielereien vor. Er tippt am Computer herum und auf einmal ertönt seine Stimme. Fasziniert höre ich zu. Jon sagt, es handelt sich hierbei um ein paar Demos, die er gerade gemacht hat. Seine Stimme hat einen leicht rauen Klang, der vorher noch nicht da gewesen ist, aber gleichzeitig ist sie auch klar zu hören. Er wird nur von einer Gitarre begleitet. Er lässt das Lied anlaufen und klickt ein anderes an. Wieder Jons Stimme, diesmal mit Klavier.
Beide Lieder sind wunderschön, was ich ihm auch sage. Ich frage ihn, ob er mir anhand der Lieder z. B. von der Bounce CD ein paar Spielereien vorführen kann. Nur Bass, Schlagzeug oder Gitarre, oder nur sein Gesang. Er ruft auf dem PC die Bounce CD auf. Er fängt mit „Undivided“ an. Es ist erstaunlich, was man mit Technik alles machen kann. Jons Stimme alleine mit Gitarre oder Schlagzeug. Nur den Bass. Ich Blicke fasziniert auf Jons Finger.
Mit schlafwandlerischer Sicherheit fliegen seine Finger über die Tasten. Ich bitte ihn, mir das bei meinem Lieblingslied der Bounce CD zu zeigen. Als er seine Stimme nur mit Richies Gitarre laufen lässt, stoppe ich ihn.
Was ich jetzt höre, ist eine Acousticversion von „Love me back to life“. Leise summe ich mit und schließe verträumt meine Augen. Aber Jon kann die Finger nicht von dem Gerät lassen. Er lässt die Musik weiterlaufen und löscht seine Stimme. Jetzt singt er wirklich mit. Ich bekomme das Lied gesungen, live, nur für mich. Ich strahle ihn an und lasse ihn nicht aus den Augen. Immer wieder schließt er die Augen, blickt aber dann wieder mich direkt an. Nachdem er das Leid beendet hat, macht er alles aus.
Er bittet mich mit nach unten zu kommen. Im Wohnzimmer macht er ein kleines Feuer und setzt mich auf das Sofa. Ich soll es mir bequem machen und kurz warten. Er geht in die Küche und holt einen Wein, stellt ihn vor mir auf den Tisch und verschwindet wieder. Er kommt mit einem Rohling zurück und legt ihn in den CD-Player. Auf einmal höre ich mir unbekannte Töne. Es sind Lieder, die Jon irgendwann mal geschrieben hat, die es aber nie auf eine CD gebracht haben. Einige Lieder sind ungewohnt. Aber da ich parteiisch bin, gefallen sie mir alle. Ich versuche mich auf den Text zu konzentrieren. Was mir allerdings sehr schwer fällt, da Jon sich an mich kuschelt und mir unaufhaltsam immer wieder über mein nacktes Bein streichelt. Als die CD nach einer Weile aus ist, fragt mich Jon was ich davon halte. Ich sage ihm meine ehrliche Meinung.
Einige Lieder haben mir auf Anhieb gefallen. Andere finde ich schwierig zu verstehen. Wir liegen zusammen auf der Couch. Auf einmal grummelt es in Jons Bauch. „Hast Du Hunger?“ frage ich ihn amüsiert.
„Ja natürlich, auf was hast Du denn Lust?“
„Das fragst Du noch? Als Vorspeise nehme ich dich. Die Hauptspeise bist auch noch einmal Du und der Nachtisch, falls Du dann nicht ausgepowert bist, wieder du!“ erwidere ich frech und lache ihn dabei an.
Er fängt lauthals an zu lachen. „
Ich kann halt nicht genug von Dir bekommen. Ich lebe nur von Lust und Liebe!“

Da er aber wirklich Hunger hat, überlasse ich ihm die komplette Entscheidung. Jon geht zum telefonieren und ich ziehe mir einen Pulli, Jogginghose und ein paar dicke Socken an. So dick eingemummelt gehe ich wieder nach unten.
Jon schmunzelt als er mich sieht, „Was machst Du eigentlich im Winter?“
„Frieren, was glaubst Du denn. Mir ist immer kalt.“
Auf Socken gehe ich auf den Balkon zum rauchen. Kurze Zeit später taucht Jon hinter mir auf und zündet sich auch eine an. Eng beieinander stehen wir an der Brüstung und schauen auf die Strasse. Jon hat fast dasselbe Outfit an. Pulli und Jogginghose, aber barfuss.
Mich schüttelt´s, als ich seine nackten Füße bemerke. Gemeinsam gehen wir hinein. Durch den Kamin ist es schon sehr warm. Eine halbe Stunde später kommt unser essen. Jon hat Chinesisch bestellt. Wir stellen alles auf den Wohnzimmertisch und schauen nebenher eine DVD.
Er will sich den Paten anschauen. Ich sage ihm, dass ich den noch nie gesehen habe. Er schaut mich ungläubig an. Jon kann es nicht fassen und schimpft mich einen Kulturbanausen.
„Mich hat der Film nie interessiert. Aber von mir aus können wir ihn schon anschauen.“
Also DVD rein, Wein auf den Tisch und das Essen, welches mit Stäbchen gegessen. Das Essen schmeckt auf jeden fall besser als bei meinem letzten Londonbesuch.

Gegen Mitternacht klingelt das Telefon. Wir schauen und ganz erstaunt an. Jon geht ran. Als er aufgelegt hat, sagt er zu mir, dass Silke und Richie gleich vorbei kommen würden. Es sei dringend, sie müssten uns was sagen. Wir räumen die Reste in die Küche und kurz darauf klingelt es schon. Ich freue mich die beiden zu sehen. Immerhin sind beide gerade erst angekommen. Da muss es schon was wichtiges sein. Die Begrüßung ist herrlich. Ich nehme Silke in den Arm und freue mich sie zu sehen. Sie freut sich auch und strahlt richtig.
In Richies Nähe blüht die werdende Mutter auf. Richie nimmt mich fest in den Arm und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Als wir es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht haben, rückt Richie mit der Sprache heraus. Aus seiner Jackentasche zieht er eine heutige Tageszeitung. Auf der zweiten Seite ist ein Bericht von Michaels Geburtstag. Jon ist darauf zu sehen, wie er mir die Hand auf den Rücken legt und in Richtung Hintereingang führt.
Unter dem Bild steht: „Jon Bon Jovi verlässt Geburtstagsfeier in Begleitung einer Unbekannten.“
Scheiße! Mit großen Augen schaue ich Jon an.
„Da haben sie euch aber gut erwischt. Sei froh dass man dich nur von hinten sieht. Aber das Kleid ist toll“, sagt Silke schmunzelnd.
„Wie seid ihr an die Zeitung gekommen?“ frage ich sie.
„Ich musste am Flughafen auf Richies Flieger warten und habe was zu lesen gebraucht. Die habe ich am Kiosk geholt. Ich habe dich an deinem Tattoo erkannt. Der Rest ist ja nicht zu erkennen.“
„Jon, es tut mir so Leid. Was sollen wir jetzt machen?“
„Nichts, man erkennt dich ja nicht. Und sollte ich wirklich danach gefragt werden, lass ich mir etwas Originelles einfallen“, beruhigt er mich.
„Gibt es die Zeitung auch in Amerika?“ frage ich vorsichtig. Ich habe Angst das Doro es erfährt.
„Nein die gibt es nur hier. Aber das Internet wird es schon verbreiten. Ich frage Michael und Ruth ob die eine Idee haben. Ach übrigens Richie, wir sind bei den beiden mit unseren Begleitungen zum essen eingeladen.“
„Ja dann müssen wir mit den beiden reden. Habt ihr schon einen Tag ausgemacht?“
„Ich wusste nicht wann es dir Recht ist. Aber ich denke wir sollten am Dienstagabend hingehen. Wir haben am Mittwochmorgen ein Radiointerview.“
Die beiden reden noch ein bisschen und ich zeige Silke die Wohnung. Wir fangen im Erdgeschoss an. Küche mit Esszimmer, das Gästezimmer mit eigenem Bad und die Gästetoilette. Im Obergeschoss führe ich sie in den Fitnessraum, danach in das fast leerstehende Zimmer und in das Studio. Ich erzähle ihr von der Session am frühen Abend.
Danach kommt unser Schlafzimmer dran. Silke will mein Kleid sehen. Ich zeige es ihr und sie ist beeindruckt. Ich erzähle ihr, wie es gestern war und wie ich an das Kleid gekommen bin. Ich erzähle jede Einzelheit. Auch Chris, Gil und Lorna beschreibe ich. Wir kommen aus dem Lachen nicht mehr raus, als ich ihr von dem geklebten BH erzähle. Ich habe heute noch rote Stellen auf meiner Haut.
Wir sitzen auf dem Bett und unterhalten uns, als auf einmal beide Männer in der Türe stehen. Das Kleid liegt zwischen uns auf dem Bett. Ich muss es Richie auch zeigen.
Kurze Zeit später brechen Richie und Silke auf. Wir machen aus, dass die beiden sich melden, sobald sie fit sind. Was durchaus sehr spät sein kann.

Jon und ich sind wieder alleine. Im Wohnzimmer schaue ich mir unser Bild noch einmal genauer an. Jon sieht richtig gut aus in seinem Anzug und ich sehe von hinten gar nicht mal so schlecht aus. Das Kleid ist klasse. Darin habe ich eine echt gute Figur. Jon schaut mir über die Schulter auf das Bild. „Darf ich es behalten?“ frage ich ihn. „Ich habe sonst kein anderes Bild von mir in dem Kleid.“
„Dann muss ich dafür sorgen, dass Du es noch einmal ausführen kannst und du dann ein Bild davon bekommst“ erwidert er grinsend.
Noch mal das Theater und dann wieder in der Öffentlichkeit?
„Willst Du das man uns erwischt oder was?“
„Nein aber mal schauen, vielleicht haben wir noch eine Gelegenheit dazu.“
Auf den Film haben wir beide keine Lust mehr und gehen ins Bett. Eng aneinander geschmiegt schlafen wir ein.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

HÖHÖ, schöööön. Endlich wieder Nachschub.
Am Strand war ja der Hammer, ich auch will ;-)))

Weitaaa, ganz schnell.

Anonym hat gesagt…

Verzeihung, hab was vergessen

LG

HEHE

Anonym hat gesagt…

Dein ff es ist einfach super, ich kann kaum auf die nächste Teilen warten.