Mittwoch, 18. Juli 2007

Teil 41

Am nächsten Morgen werde ich durch streichelnde Hände geweckt. Genüsslich wende ich mich den Händen entgegen. Jon findet alle meine erogenen Zonen. Ich wölbe mich ihm entgegen. Meine Hände finden glatte Haut, straffe Muskeln. Wir lieben uns zärtlich.

Jon drängt mich dazu aufzustehen. Er will joggen gehen und ich soll mit. Ich bin so faul und will nicht aufstehen. Ich habe gar nicht die Ausdauer dazu.
„Ich laufe nicht schnell und wenn Du eine Pause braucht gehen wir ein Stück. Bitte gehe mit!“
Ich lasse mich überreden. Mit Jogginghose, Turnschuhe, T-Shirt und einem Pulli laufe ich los. Jon läuft locker neben mir her. Nach ein paar hundert Metern bekomme ich einen roten Kopf, aber ich will mir nicht die Blöße geben und jetzt schon schlapp machen. Ich laufe tapfer weiter. Nach ca. zwei Kilometern verfällt Jon in eine schnelle Gehart. Langsam komme ich wieder zu Atem.
„Geht’s jetzt wieder?“
Ich nicke und Jon läuft wieder schneller. So geht es eine ganze weile. Langsam gewöhne ich mich daran.
Nach einer Stunde sind wir wieder vor der Wohnung. Jon schickt mich nach oben. Er geht in Supermarkt unser Frühstück organisieren. Ich genieße das heiße Wasser. Ich will gar nicht aus der Dusche raus. Jon kommt dazu um nach seinem Hummer zu sehen. Frechheit nur weil ich gerne heiß dusche. Ich mache schnell und gehe barfuss und mit nassen Haaren nach unten zum Kaffee machen.
Die letzte Tasse schenke ich mir ein und setze neuen auf. Ich decke den Tisch und schaue in der Tüte nach was Jon alles mitgebracht hat. Hmm lecker, Wecken, Croissants und Milchbrötchen. Als Jon runter kommt ist der Kaffee fertig.
Später, nachdem ich das Chaos aufgeräumt habe, mache ich mich auf die Suche nach Jon.
Er hatte den Auftrag das obere Stockwerk aufzuräumen. Bad und Schlafzimmer sind makellos. Ich finde ihn in seinem Studio. Er klimpert auf seiner Gitarre und schreibt nebenher auf ein Blatt Papier. Der Meister ist beim komponieren. Ich hole mir mein Buch und setze mich dazu. Nach einer Weile legt er seine Gitarre beiseite und wendet sich mir zu. Er will später Michael anrufen. Ob ich was dagegen habe, wenn wir die beiden morgen besuchen.
„Nein hab ich nicht, solange ich nicht im Abendkleid hin muss.“
Jon lacht und meint wir können ganz normal hingehen. Er muss nur warten bis Richie sich meldet, damit er nachfragen kann, ob die beiden mit wollen. Jon arbeitet weiter und ich bleibe bei ihm. Ich höre eine Zeitlang zu und versuche zu lesen. Immer wieder beobachte ich ihn. Er ist ganz vertieft und nimmt um sich rum nichts war. Immer wieder fährt er sich mit den Händen durch die Harre, schreibt, streicht aus, schreibt neu. „Hör die mal die Textpassage an:


I light a candle In the garden of love
To blind the angels Looking down from above
I want I need The fruit of your pine
It tastes so bitter sweet Cause I know it's not mine
I want to come inside
Hit the lights And I'll come crawling through your window tonight
Come on and send the sign
I'll be your dirty little secret and you'll be mine
You got me knock knock knocking at your door
And I'll be coming back for more
We made a promise and we keep it Our Dirty Little Secret
We look like strangers When you're holding his hand
Cause there's a danger That we both understand
We run like thiefs Through the temple of sin
Till we fall on our knees then you go back to him
I want to feel alive

Hit the lights And I'll come crawling to your window tonight
Come on and send the sign I'll be your dirty little secret and you'll be mine
Alle You got me knock knock knocking at your door
And I'll be coming back for more
We made a promise and we keep it
Our Dirty Little Secret

"Und? Wie findest Du es? Es ist noch nicht perfekt, auch noch nicht fertig und ich habe auch noch keine Melodie, aber was sagst Du?“
„Ich finde es jetzt schon wunderschön. Ich glaube das könnte ein Lieblingslied werden. Hast Du das gerade geschrieben?“
„Nein ich schreibe da schon länger dran, aber manche Textpassagen haben mir nicht unbedingt gefallen. Ich muss es nur noch Richie zeigen, vielleicht fällt uns dann eine Melodie dazu ein. Komm lass uns einen Spaziergang machen, ich muss ein bisschen an die frische Luft.“
„Warst Du heut noch nicht genug an der Luft? Immerhin waren wir joggen, na ja ich war fertig, du aber nicht“, sage ich grinsend.
„Los hoch mit dem faulen Fleisch. Solange es nicht regnet, können wir raus!“
Also gut, ich tausche meine Klamotten gegen Jeans, Pulli und Turnschuhe, fahre mir mit etwas Gel durch die Haare. Das hilft nicht unbedingt viel, das kommt davon, wenn man die Haare so trocknen lässt. Jon kommt ins Bad und schaut was ich mache. Ich will mir gerade die Haare nass machen, als er mir eine seiner Baseballkappen reicht.
„Wenn Du mit deinen Haaren nicht zufrieden bist, dann gehen wir im Partnerlook.“
Naja, also gut. Kappe und Sonnenbrille auf, Jeansjacke, Ziggis und Handy und los geht’s.

Wir laufen ziellos durch die Gegend und kommen an dem kleinen Park vorbei. Den lassen wir aber links liegen und gehen an der Themse entlang. Wir laufen Arm in Arm, aber Jon ist so in seine Gedanken versunken, dass er gar nichts von der Umgebung mitbekommt.
„Ein Penny für deine Gedanken!“
„Was? Was für ein Penny?“
„Wo bist Du denn mit deinen Gedanken? Meilenweit weg, aber nur wo? Bei deinem Lied?“
„Ja Entschuldigung, aber ich grüble über die Melodie nach.“
„Zeig es später Richie, vielleicht weiß er was.“
Er dreht sich zu mit und küsst mich. Mitten in aller Öffentlichkeit. Das hat schon was für sich. Da es ein Wochentag ist, sind ja nicht viele Leute unterwegs.
Er erzählt mir was ihm durch den Kopf geht und was für Donnertag alles geplant ist. Warum sie zur Plattefirma müssen. Er hätte das auch in Amerika machen können, aber er wollte ein bisschen Zeit mit mir verbringen. Ich finde das echt süß. Hoffentlich bekommt er keine Probleme zu Hause. Ich frage ihn das auch.
„Nein bekomme ich nicht. Ich muss nur am 23. in Philadelphia sein, die Souls haben da ein Spiel, beim dem ich unbedingt dabei sein muss. Irgendwann musst du mal mitkommen und dir ein Spiel der Mannschaft anschauen. Ich lasse dich dann einfliegen und dann zeige ich Dir Philadelphia.“
Ich frage ihn über die Mannschaft aus. Er kommt richtig ins schwärmen. Das ist ein Jugendtraum den er sich da erfüllt hat. Das bedeutet aber noch mehr Arbeit und weniger Freizeit. Er erzählt mir, was damit alles zusammen hängt. Von den Charity – Auftritten, den Reden und der Öffentlichkeitsarbeit mit den Hilfsorganisationen. Ich bin schwer beeindruckt.
„Aber kommt da deine Familie nicht zu kurz?“
„Nein nicht wirklich. Bei den meisten Auftritten ist Doro ja dabei und die Kinder bleiben zu Hause bei der Nanny. Wenn es mal weiter weg ist, schaue ich, dass ich so schnell wie möglich wieder heim fliege. Jetzt ist es was anderes. Jetzt gibt es dich in meinem Leben auch noch. Das alles unter einen Hut zu kriegen, wird bestimmt nicht einfach.“
Ich denke darüber nach, und weiß auch nicht so recht, wie Silke und Richie das machen werden.

Nach zwei Stunden kehren wir nach Hause zurück. Es ist mittlerweile später Nachmittag und mein Magen knurrt. Ich suche in der Küche nach was Essbarem und Jon versucht Richie zu erreichen. Mit einem Apfel komme ich ins Wohnzimmer. Jon und Richie unterhalten sich.
Nach dem Telefonat teilt Jon mir mit, dass die beiden in einer halben Stunde her kommen würden. Später würden wir dann alle zusammen essen gehen.
Ich drücke Jon den Apfel in die Hand und gehe nach oben meine Haare richten und mir ein bisschen Make-up aufzutragen. Ein Blick in den Spiegel, bestätigt, was ich mir gedacht habe. Ich sehe fürchterlich aus. Nach einer viertel Stunde bin ich wieder unten. Jon sitzt gemütlich auf der Terrasse und raucht eine Zigarette. Ich setze mich auf seinen Schoß und lege meine Arme um seinen Hals.
„Jetzt ist besser. Jetzt fühle ich mich wieder wohl!“
„Warum? Hast Du dich vorher nicht wohlgefühlt?“
„Nein, ich hab ja wie ne Vogelscheuche ausgesehen. Mit hingeklatschten Haaren und ohne Schminke.“
„Ich kenne dich in allen möglichen Situationen. Mir macht das nichts aus. Mir gefällst Du auch ohne Schminke!“
Ach er ist einfach zu süß um wahr zu sein. Ich versuche ihm zu erklären, was das ist, Frauen und Make-up. Er versteht es, aber ich muss mich wohl fühlen, also soll ich machen wie ich will.
„Ich liebe dich, egal was du anhast oder ob du gerichtet bist.“
Er ist so lieb. Ich küsse ihn auf die Wange und sage ihm, dass das aber nichts zu sagen hat, da er parteiisch ist. Er hat mich immerhin kennen gelernt, als ich mich extra für ihn schön gemacht habe. Immerhin wollte ich unbedingt ein Foto mit ihm machen. Dass es soweit gekommen ist, habe ich nicht kommen sehen. Geschweige denn geplant.
In dem Augenblick klingelt es. Ich lasse Richie und Silke nach oben. Wir begrüßen uns mit Umarmungen und Bussies.
Jon und Richie gehen nach oben, Silke und ich machen es uns auf dem Sofa bequem und plaudern.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich find die fiction echt geil!
Nur is hier was komisch, weil am anfang stand "jetzt haben silke und ich unser dirty little secret." wenn er den song jetzt erst schreibt macht das keinen sinn