Dienstag, 17. April 2007

Teil 2

Endlich ist es soweit: Dienstag 27. Mai…….

Wir lassen uns von Michel am späten Nachmittag nach Stuttgart zum Flughafen bringen. Nach dem Einchecken nimmt mich Michel ganz fest in den Arm und wünscht mir viel Spaß und ich soll alles tun worauf ich Lust habe. Ach er ist so lieb und nur ungern lass ich ihn jetzt los und dann auch noch alleine in den Urlaub fliegen. Er fehlt mir ja jetzt schon. Mit Tränen in den Augen verabschieden wir uns.

Als er um die Ecke biegt nimmt Silke mich in den Arm und meint: „Nur nicht traurig sein, Morgen um die Zeit sind wir schon im Stadion und freuen uns wie Schnitzel auf Jon und Richie. Genieße die Zeit, wer weiß was noch alles passiert und denke an die vielen Fans die wir kennen lernen werden. Los auf jetzt. Im Hotel gehen wir erst mal an die Bar und trinken lecker ne Schorle.“ Langsam nicke ich ihr zu und fange an mich auf unseren aufregenden Trip zu freuen.

Als wir um kurz nach 18 Uhr in Wien auf dem Flughafen ankommen, ist es noch immer schön warm. Mit unserem Gepäck laufen wir zum nächsten Taxi und lassen uns zu unserem Hotel bringen. Ich bin mal gespannt was für Hotels wir haben werden, da ich die nicht gebucht habe sondern Silke. Sie macht auch die geschäftlichen Buchungen und dadurch hat sie einen Einblick in günstigere Konditionen und weiß natürlich auch welche guten Hotels für unseren Trip am besten sind.

Als unser Taxi vor dem schönen großen Hotel ankommt bin ich doch sehr erstaunt. „Sag mal wenn alle so sind wie dieses hier, müssen wir ja ein Vermögen dafür ausgegeben haben. Das ist ja ein richtig noble 5 * Hotel.“ Silke meinte daraufhin grinsend: „ja die sind alle so, aber da ich die übers Geschäft gebucht habe, haben wir Sonderkonditionen bekommen und unser Chef kann sich nicht beklagen, die Flugmailen bekommt er auch auf sein Kundenkonto gutgeschrieben.“
Kichernd begeben wir uns mit unseren Koffern an die Rezeption und bekommen unsere Schlüssel ausgehändigt. Mit dem Aufzug geht’s hinauf in die 4. Etage zu unseren nebeneinander liegenden Zimmern, die mit einer Verbindungstüre verbunden sind. Vor lauter staunen steht mir der Mund offen und das obwohl mir sonst immer ein lockerer Spruch auf dem Lippen liegt. Plötzlich klopft es an der Verbindungstüre, ich schließe auf und da steht mir dann schon Silke gegenüber und meint ob ich mit dem Zimmer zufrieden bin. Ich entgegne dass ich dafür eindeutig die falschen Klamotten eingepackt habe und natürlich auch zu wenig. Wenn alle Hotels so sind, dann müssen wir nen Shopping Tag einlegen und mir noch ein paar heiße Outfits zulegen. Heute ist dafür zu spät, aber in Köln am Samstag müssen wir dann loslegen.

Beide packen wir so weit wie möglich unsere Sachen aus und machen uns frisch. Nach dem umziehen, wir können ja schlecht in Jeans, T-Shirt und Turnschuhe in die Hotelbar, beschließen wir was gegen unseren kleinen Hunger zu unternehmen und suchen uns einen kleinen schnuckeligen Italiener und genehmigen uns zur Feier des Tages einen Prosecco. Nach Nudeln, Pizza und Salat schlendern wir gesättigt gegen 21.30 Uhr in unser Hotel zurück. Vor dem Hotel hat sich eine kleine Menschentraube versammelt. Wir schauen uns verwundert an und gehen hinein. Auf dem Weg zur Bar werden wir von einem netten jungen Hotelangestellten aufgefordert doch bitte das Hotel wieder zu verlassen. Wir schauen ihn ganz empört an und fragen: „Warum sollen wir wieder gehen? Wir haben doch hier unser Zimmer und wollen noch einen Gutenacht-Trunk in der Bar trinken.“ Er entschuldigt sich und meinte dann er habe uns mit Fans verwechselt und wir können uns natürlich ganz frei im Hotel bewegen, sollten aber immer unsere Zimmerschlüssel dabei haben, damit wir uns „ausweisen“ können. Verwundert schauen wir uns an und überlegen, welche Promis denn bei uns im Hotel abgestiegen sind.

In der Bar angekommen setzten wir uns an einen gemütlichen kleinen Tisch in einer Nische. Dort stehen noch 2 andere Tische, die zum Glück nicht belegt sind. Wir bestellen uns zwei Gespritzte und fangen an über unser Konzert morgen zu schwärmen und wann wir denn aufstehen wollen um uns rechtzeitig auf dem Weg zum Stadion zu machen. Nach etwa einer Stunde und einer weiteren Runde Getränke sind wir bei der was weiß ich wievielten Zigarette angekommen, als plötzlich Silke ganz große Augen bekommt und mich anstupst. Ich drehe mich verwundert um und sehe Jon, Richie, David, Tico und Hugh in der Bar stehen. Mir wird gleich ganz anders und werde abwechselnd käse weiß und knall rot. Ich sag bloß: „Oh Shit, hoffentlich bemerkt uns keiner.“ Silke schüttelt den Kopf und zeigt mir ich soll bloß ruhig sein, da werden neben uns die Tische zusammen geschoben und die Band setzt sich hinter uns in die Nische. Ich denke „Oh Gott warum muss das uns passieren??“ Ich verstehe zwar fast alles was auf Englisch gesprochen wird, aber mit dem Reden hapert´s bei mit gewaltig. Im Gegensatz zu Silke, die beim arbeiten die Englische Korrespondenz mit unseren ausländischen Kunden unter sich hat. Sie kann Englisch sprechen, schreiben und verstehen.

Silke versucht mit mir ein Gespräch zu beginnen und fragt mich über Michel und unsere Beziehung aus und was ich jetzt darüber denke, dass er mit seinen Kumpels alleine nach Malle fliegt. Langsam fange ich mich an zu entspannen und erzähle ihr die Geschichte. Nebenbei bestellen wir uns unsere dritte Runde Weißweinschorle und rauchen eine weitere Zigarette. Auf einmal werde ich von hinten angestupst und nach Feuer gefragt. Abwesend gebe ich mein Feuerzeug nach hinten und unterhalte mich mit Silke weiter. Diese bekommt ganz große Augen und fragt mich ganz erstaunt, ob ich wüsste wem ich das Feuer gegeben habe. Geschockt drehe ich mich um und schaue direkt in ein paar wunderbar leuchtend blaue Augen. Jon gibt mir breit lächelnd mein Feuerzeug zurück. Ich sehe ihn nur sprachlos an und bekomme kein Wort heraus. In meinem Kopf ist kein einziges englisches Wort mehr übrig. Silke fängt an zu lachen und erklärt Jon, dass er das Feuerzeug gerne behalten kann und dass sie es fantastisch findet, das wir im selben Hotel abgestiegen sind wie sie. Es folgen ein paar belanglose Sätze und Fragen, ob wir morgen auch auf das Konzert kommen, und das er uns viel Spaß wünscht. Silke beantwortet alles und dann ist es auch schon vorbei. Langsam komme ich zu mir und meine geschockte Starre lässt nach. Mit zittrigen Fingern zünde ich mir eine Zigarette an und trinke in einem Zug mein Glas leer. Ich sage zu Silke, dass ich jetzt dringend auf mein Zimmer muss und stehe auf. Sie schaut mir nur kopfschüttelnd hinterher.

1 Kommentar:

sugarmum hat gesagt…

Hi Murmele,

komme heute mal dazu den 2. Teil zu lesen...danke, dass Du mir/uns am Dienstag so lebhaft von allem erzählt/vorgelesen hast...

ich muss sagen...du hast gleich in Teil 2 den Traum eines jeden Fan beschrieben...und ich kann Deine beschriebene Reaktion voll nachvollziehen, nach unserem Erlebnis in Dresden.

In diesem Sinne, schöne Grüße von dem 5. Rad an der DüDo-Truppe und morgen lese ich weiter...