Mittwoch, 18. April 2007

Teil 3

In meinem Zimmer angekommen, springe ich ins Bad und klatsche mir eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht um mein Gehirn wieder in die Gänge zu bringen. Immer noch ganz ungläubig sehe ich meine eigenen blauen Augen im Spiegel, die immer noch ganz geschockt schauen. Langsam schminke ich mich ab und nehme meine Kontaktlinsen raus und setze meine Brille auf. Nach einem Blick in die Minibar genehmige ich mir ein Bier und setzt mich auf den Balkon. Nach ca. einer ¾ Stunde klopft es an der Verbindungstüre. Mit einem tiefen Schnaufer gehe ich hin und lasse Silke ein. Sie fängt an zu erzählen, was noch alles in der Bar passiert sei. Ich sage zu Ihr, „immer nur langsam, zieh deinen Schlafe an und hol dir was zu trinken, ich warte auf dem Balkon.“

Als sie dann endlich anfängt kann ich es kaum glauben: Als ich so schnell die Bar verlassen habe wird sie von den Jungs an den Tisch mit eingeladen und von Jon gefragt, warum ich denn so überstürzt die Bar verlassen habe und meinen Namen will er auch noch wissen. Sie erzählt ihm doch glatt, das ich ein riesen großer Fan der Band und im besonderen von ihm sei und einfach ganz geschockt darüber bin von ihm angesprochen worden zu sein. Sie hat ihm dann auch noch erklärt, dass es bei mir mit der englischen Sprache nicht so weit her sei, aber ich alles verstehen würde und nach einer gewissen Zeit würde ich schon auftauen und reden. Nach dem das geklärt ist, erzählt Sie mit Händen und Füßen, das sie sich noch ein weilchen mit Richie, David und Tico unterhalten hätte und dann sei sie auch aufs Zimmer gegangen um nach mir zu schauen. Verdutzt platzt es aus mir raus: „und wo ist Jon ?? Hast Du dich mit ihm auch noch unterhalten? Was hat er gesagt und was genau hat er eigentlich angehabt? Wie hat er gerochen??“ Silke fängt an zu lachen und sagt, „Jon ist nach einem schnellen Bier auf sein Zimmer zum telefonieren und Hugh ist auch nach oben. Ich wollte die restlichen drei nicht alleine sitzen lassen. Über Richie hab ich mich fast kaputtgelacht. Der hat nur Dummheiten im Kopf. Genau wie die anderen beiden. Die wollten mich gar nicht gehen lassen, da sie es nicht oft haben, sich mit Fans so nett zu unterhalten. Die würden ja immer nur sprachlos sein und sich an sie ranmachen. Wir haben uns unterhalten und viel gelacht. Ich glaube Richie hat ein bissele mit mir geflirtet.“ Ich schaue sie sprachlos an und denke nur, scheiße und das hab ich verpasst. Auf meine Frage hin was Jon angehabt hat, sagt sie Jeans und ein weißes Shirt. Und gerochen einfach nur sauber und nach irgend einem Parfum.

Nachdem wir unser Bier leer getrunken und besprochen haben, wann wir uns zum Frühstück treffen wollen, sind wir dann beide schlafen gegangen. Ich liege schlaflos im Bett und denke darüber nach wie dämlich ich mich Jon gegenüber verhalten habe. So richtig bescheuert, wie ein junger dummer Teenie. Nach einer weile schlafe ich endlich ein. Als um halb acht mein Handy klingelt (den habe ich als Wecker programmiert) quäle ich mich aus dem Bett und gehe unter die Dusche. Nach 10 Minuten bin ich wieder so weit fit, dass ich einen klaren Gedanken fassen kann. Mit dem Vorsatz, sollte ich den Jungs heute noch einmal begegnen, werde ich mich zusammen reisen und ganz normal gegenüber ihnen sein.

Als ich fertig angezogen bin, klopfe ich bei Silke an der Verbindungstüre. Nur mit einem Handtuch um ihren Körper macht sie mir die Türe auf. Ich sage zu ihr das ich dringend einen Kaffee brauche und das ich deshalb schon mal nach unten in den Frühstücksraum gehe und da auf sie warten werde. Schminken und fertig fürs Konzert anziehen kann ich mich später auch noch. Mit einer dunkelgrauen ¾ Gymnastikhose, Trägershirt Flip Flops und einem Buch bewaffnet gehe ich zum frühstücken. Mit einer megagroßen Tasse Kaffee und einem Teller frischer Früchte suche ich mir einen Platz auf der Terasse. Während ich genüsslich an meiner zweiten Tasse trinke und in der schönen Morgensonne mein Buch lese, kommt Silke mit ihrem Frühstück und setzt sich noch ganz verschlafen zu mir. Unter meiner Sonnenbrille schaue ich sie prüfend an und sage zu ihr dass sie ein Morgenmuffel sei und endlich fit werden soll. Sie grinst nur und trinkt ihren Kaffee weiter. Gegen halb zehn begeben wir uns wieder aufs Zimmer. Nach Kontaktlinsen einsetzten, schminken und umziehen sind wir gegen elf Uhr aufbruchbereit. Wir packen unseren Rucksack mit ein paar kleinen Getränkeflaschen, unseren Digicams, Eintrittskarten und Handys und lassen uns ein Taxi rufen für den Weg ins Stadion. Dort angekommen sind schon einige Fans da. Wir holen uns eine Nummer und setzten uns zu den anderen. Mit meinem Handy mache ich mich auf die Suche nach ein paar Mädels aus dem Bon Jovi Forum. Nach ein paar Minuten haben wir uns alle gefunden und los geht das Getratsche und die Vorfreude auf das Konzert wird immer größer. Silke und ich haben abgesprochen, dass wir nicht sagen, dass wir im selben Hotel wie unsere Jungs sind. Das soll unser Geheimnis bleiben. Das Wetter spielt mit und alle sind guter Dinge.

Gegen 16 Uhr werden wir dann durch den Backstage – Eingang ins Stadion eingelassen. Eine Stunde früher als die Konzertbesucher die nicht im Fanclub sind. Nachdem wir uns einen schönen Platz in der ca. 5. Reihe gesichert haben, sind gehen wir nacheinander auf Entdeckungsreise und holen uns was zu essen und suchen das stille Örtchen auf. Als gegen 18 Uhr die Vorbands anfangen, werden wir immer ungeduldiger. Na vor allem ich kann es natürlich wieder nicht erwarten. Also rufe ich vor lauter Vorfreude meinen Schatz an und sage ihm, dass es bald losgeht. Da er ja heute seinen letzten Arbeitstag hat, ist er noch auf dem Heimweg. Also beschließen wir, später vom Hotel aus noch einmal zu telefonieren.

Mit einem glücklichen Lächeln sage ich zu Silke: „Du ich komme gleich wieder, ich geh mir nur eben mal kurz ein T-Shirt kaufen“. Sie nimmt das zur Kenntnis und unterhält sich dann weiter mit ein paar Mädels neben uns. Auf dem Weg zurück in den Pit muss ich ganz außen rum um die Menge laufen und vorbei am Krankenzelt. Da ist schon die Hölle los und ein paar junge Mädels liegen auf Feldbetten und werden mit kalten Getränken versorgt. Die armen die tun mir schon Leid, verpassen am Ende das ganze Konzert. Mit meiner Neueroberung gehe ich wieder auf meinen Platz und zeige Silke freudenstrahlend mein Shirt. Sie ist sofort Feuer und Flamme und will sich auch eins holen, aber ich sage bloß dass da die Hölle los sei und sie es doch auf nem anderen Konzert kaufen kann oder sie zieht meins an. Nach kurzem Überlegen stimmt sie zu.

Als gegen 20 Uhr das Konzert endlich losgeht, kann ich mich nicht mehr halten. Ich fange an zu hüpfen und zu kreischen. Wir liegen uns in den Armen und feiern bei jedem Lied mit. Irgend wann fällt mir auf, das keiner von uns an die Kameras gedacht hat. Ich ziehe meine Digicam aus dem Rucksack und mache mich auf die Suche nach meinem Lieblingsmotiv. Jon in Action. Als er auf dem Weg in unsere Richtung ist, bin ich mit meiner Kamera einsatzbereit. Ich verfolge ihn mit dem Sucher und drücke immer wieder ab. Alles um mich herum jubelt und ich sehe nur ihn. Auf einmal bleibt er stehen, sieht mich an. Jon fängt an zu grinsen, verwarnt mich mit dem Finger, stellt sich in Pose und lässt mich fotografieren. Dann geht er weiter. Ich glaube, ich bin wieder genauso rot wie gestern Abend. Silke nimmt mich kurz in den Arm und lacht mir zu. Ich schüttel grinsend den Kopf und ohne weiteres drüber nachzudenken feiere ich einfach weiter.

Nach 2,5 Stunden ist das Konzert zu Ende. Erschöpft stehen wir vor dem Stadion und überlegen, wie wir jetzt an ein Taxi kommen. Wir laufen einfach los, in der Hoffnung das wir eins finden oder das Taxi findet uns. Als wir an den Parkplätzen vom Stadion vorbei kommen, sehen wir vor uns eine Hauptstrasse. Diese gehen wir entlang und nach ca. einer weiteren halben Stunde haben wir uns verlaufen. Entnervt hole ich mein Handy aus dem Rucksack und lasse mich über die Auskunft mit einer Taxizentrale in Wien verbinden. Nach der Angabe der Strasse und der Hausnummer vor der wie stehen, wird mir mitgeteilt, das es eine weitere halbe Stunde dauert bis unser Taxi endlich kommt. Als wir endlich im Taxi sitzen werden wir vom Taxifahrer ausgefragt wo wir jetzt herkommen. „ja da seit ihr aber arg weit vom Weg abgekommen. Wärt ihr nur 1 Kilometer in die andere Richtung gelaufen, da ist ein großer Taxistand.“ klärt uns der Fahrer auf.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also,wenn man schon solche Storys schreibt,sollte man sich auch merken,was man schreibt. Zuerst heißt es:"wir packen unseren Rucksack mit ein paar flaschen, unseren Digicams..." Dann fällt dir auf dem Konzert ein, dass KEINER von euch beiden an die Kameras gedacht hat. Daraufhin nimmst du aber deine Digicam aus deinem Rucksack und fängst an,Jon zu fotografieren. Schon komisch,wenn man vor lauter Spinnerei das Schreiben nicht mehr hinbekommt.

Anonym hat gesagt…

NA wenn man anonym kritisiert ist das auch nicht viel besser. Sie hatten nur vergessen die Kameras aus den Taschen zu nehmen. Wird doch klar wenn sie sie aus der Tasche holt. Ein bischen Fantasie ist auch beim Leser gefragt. Und so wie ich das verstanden hatte ist das die erste FF dieses Schreibers hier, da finde ich sollte ein bischen Nachsicht schon dabei sein, und wem diese "Spinnerei" nicht gefällt muss es ja auch nicht gezungenermaßen lesen, oder? Kritik in diesem Ton im Ernstfall an die mail Adresse gesendet, um auf einen Fehler beim Schreiben aufmerksam zu machen wäre doch netter........ Fiel mir nur grade so ein,...... Nichts für ungut, okay?